Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 363 Herabsetz. des Kap. von 800 000 RM auf 200 000 RM; sodann Wiedererhöhung um 200 000 RM auf 400 000 RM. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1933 am 4/2. – Stimmrecht: Je nom. 100 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum KR.-F., 4 % Div., Rest, nach Abzug der Tant., zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Immobilien 218 000, Maschinen, Anlagen und Einrichtungen, Werk- zeuge und Mobilien 58 500, Außenstände und Guthaben: Kassenbestand 911, Postscheckguthaben 1531, Effekten 1, Debitoren 640 629, Warenvorräte 181 881, Verlust 14 227. – Passiva: Aktienkapital 400 000, gesetzliche Reserve 40 000, freie Reserve 60 000, Delkr. 85 000, Hypotheken 14 227. 107 182, Darlehen 94 969, Kreditoren 89 118, Akzepte 139 374, Banken 39 891, nicht erhobene Div. 8979, Ver- treter 7524, Vorauszahlungen der Abnehmer 18 156, In- terimskonto 25 486. Sa. 1 115 682 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ge- samtunkosten 441 157, Abschreib. 22 865. – Kredit: Bruttoüberschuß 437 366, Gewinnvortrag 12 428, Verlust Sa. 464 022 RM. 1926/2 7–1931/32: 0, 0, 0, 6, 0.%. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankfurt a. M., Triberg und Mannheim: Deutsche Bank, u. Disconto-Ges. und Filialen; Städt. Sparkasse Furtwangen. Nordwestdeutsche Kraftwerke Aktiengesellschaft Sitz in Hamburg, Schöne Aussicht 14. Verwaltung: Vorstand: Dr.-Ing. e. h. Knud Nielsen (Hamburg). Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Robert Frank [Preuß. Elektr.-A.-G.] (Berlin); Stellv.: Min.-Rat Dir. Wilh. Heyden Preuß. Elektriz.-A.-G.] (Berlin); sonst. Mitgl.: Min.-Rat Dir. Wilh. Roemer [Preuß. Elektriz.-A.-G.] (Berlin), Min.-Rat Dr. Johannes Darge (Berlin), Bankdir. Dr. Emil Müller [Basler Han- delsbank] (Zürich), Bankdir. Dr. Max Brugger Basler Handelsbank] (Basel), Oberbürgermeister Dr. Walter Dudek (Harburg), Staatssekr. i. R. Dr. Dr.-Ing. e. h. Dr. h. c. Eberhard Ramm (Berlin), Dir. Dr.-Ing. e. h. Arthur Koepchen IRhein.-Westf. Elektr.-W.] (Essen), Oberbürgermstr. Dr. Theodor Goerlitz (Oldenburg), Ministerialrat Hermann Verlohr (Berlin). Entwicklung: Gegründet: 16./1. 1900. Die Ges. wurde unter der Firma „Siemens“ Elektrische Betriebe Aktiengesell- schaft mit Sitz in Berlin als eine A.-G. von unbestimm- ter Dauer laut Gesellschaftsvertrag vom 16. Jan. 1900 gegründet und am 9. April 1900 eingetragen. Die Aende- rung der Firmenbezeichnung von ,„Siemens“ Elektrische Betriebe Aktiengesellschaft in Nordwestdeutsche Kraft- werke Aktiengesellschaft wurde am 2. Okt. 1925, die Verlegung des Sitzes der Ges. von Berlin nach Ham- burg am 19. Okt. 1921 in das Handelsregister einge- tragen. – 1931/32 wurde aus Rationalisierungsgründen der Betrieb des Kraftwerkes Oldenburg am 21. Nov. 1931 eingestellt, das Kraftwerk Unterweser im Zeit- raum vom 16. April bis 30. Juni 1932 stillgelegt und das Kraftwerk Harburg vom 17. April bis zum Schluß des Geschäftsjahres außer Betrieb gesetzt. Die Strom- abgabe ging 1931/32 um 9.24 % gegen das Vorj. zurück. Zweck des Unternehmens ist nach der Satzung ausschließlich der Betrieb von Kraftwerken zwecks Versorgung der Bevölkerung mit Elektrizität, insbesondere im Gebiet von Nordwestdeutschland. Die Gesellschaft ist berech- tigt zu allen Geschäften, die der Erreichung oder För- derung des Gesellschaftszweckes dienen können; sie ist ferner berechtigt, auf Beschluß des A.-R. Zweignieder- lassungen auch an anderen Orten innerhalb und außer- halb Deutschlands zu errichten. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt gegenwärtig die folgenden Anlagen: Ueberlandzentrale Lübeck, Ueberlandzentrale Wiesmoor, Ueberlandzentrale Harburg-Wilhelmsburg, Kraftwerk Unterweser (übernommen 17./12. 1925) und Kraftwerk Oldenburg (übernommen 1./4. 1930). Leistungsfähigkeit in kVA Erzeugte kWh.*) Zentrale 1929/30 1928/29 1929/30 1928/29 Lübeck 35 250 35 250 55 019 600 53 209 800 Harburg- Wilhelmsburg 13 820 13 820 29 374 400 27 628 600 Wiesmoor 19 520 19 520 50 205 600 43 719 400 Unterweser 32 000 32 000 58 945 000 66 084 000 Dampfkraftw. Oldenburg. 8 750 — 4 385 700 Wasserkraftw. Oldenburg. 900 520 970 110 240 100 590 198 451 270 190 641 800 Länge Länge der Kabel der Freileitungen 1929/30 1931/32 1929/30 1931/32 Lübeck km 91 90 km 230 262 Harburg- Wilhelmsb. „ 43 43 „ Wiesmoor Unterweser 20 41 „ 769 793 Oldenburg km 154 174 km 999 1056 *) S. w. u. Als Brennstoff verwendet die Ueberlandzentrale Wiesmoor ausschl. den in der eigenen Torfgewinnung erzeugten Torf, während die Kraftwerke Unterweser und Oldenburg sowie die Ueberlandzentralen Harburg und Lübeck mit Steinkohle betrieben werden. – Die Ueberlandzentrale Wiesmoor und das Kraftwerk Unter- weser sind durch eine 60-kKV-Leitung verbunden. Der Bau einer 60-kV-Doppelleitung vom Großkraftwerk Ahlem über Berne nach dem Kraftwerk Unterweser ist fertiggestellt und im Betrieb, desgl. eine 60-KkV-Frei- leitung von Berne nach Oldenburg. Die Gesamtlänge der von den Kraftwerken gespeisten Hochspannleitungen beträgt 8651.1 km. Hiervon sind 1230.9 km Eigentum d. Ges. u. 7438 km Eigentum der Abnehmer. An das Hoch- spannungsnetz sind angeschlossen 852 Umspannwerke mit einer Leist. von 180 465 kVA. Hiervon sind Eigen- tum der Ges. 27 Umspannwerke mit einer Leistung von 67 915 kVA, während 833 Umspannwerke mit einer Lei- stung von 113 315 kVA den Abnehmern gehören. Der Grundbesitz umfaßt 14 338.61 ha, belegen in Hamburg, Lübeck, Harburg-Wilhelmsburg, Oldenburg, Farge und Ostfriesland. Es entfallen auf Kraft-, Um- spannwerke und Schaltstationen 24.02 65 ha, auf Wohn- häuser und Verwaltungsgebäude 5.24.09 ha, auf Ge- wächshäuser 2.45.28 ha; unbebaute u. Moorgrundstücke 111.66.59 ha. Torfgewinnung Wiesmoor: Der Torfgewin- nung dienen drei vom Preußischen Domänenfiskus in Torfheuer genommene sogenannte Reservate in der Ge- samtgröße von 1873 ha, und eine eigene Moorfläche von rd. 100 ha, wovon etwa 25 ha kultiviert sind. Außer- dem hat sie das Kaufrecht auf eine 350 ha große Moor- fläche nach der Abtorfung, die in etwa 10 Jahren