Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 379 Bilanz am 31. März 1932: Aktiva: Kassa 6999, Debit. u. Beteilig. 1 163 349, Maschinen 222 513, Vatrizen 209 523, Werkzeuge 228 409, Mobilien 68 686, Gebäude 993 091, Modelle 1, Patente 1, Inventar 333 442, Verlust 1931/32 64 941. – Passiva: Kreditoren u. Hyp. 360 487, Wechsel 134 825, Reserve für Erneuerungen 771 924, Aktienkapital 1 000 000, Dividende 27 118, Reserve (ges.) 74 938, strittige Forderung 904 492, Talonsteuer-Rücklage 3000, Unterstützungs-Fonds 14 170. Sa. 3 290 954 Fr. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Handl.- Unk., Löhne, Provision 288 559, Abschreib. u. zur Re- serve für Erneuerungen 86 050, Verlust aus 1930/31 39 860. – Kredit: Waren 349 528, Verlust 1931/32 64 941. Sa. 414 469 Fr. 1926/2 7–193 1/32: 0, 4, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Saarbrücken: Bank für Saar- und Rheinland A.-G. Gebrüder Junghans Aktiengesellschaft. / Sitz in Schramberg in Württemberg. Verwaltung: vorstand: Erwin Junghans (Schramberg), Helmut junghans (Schramberg), Paul Landenberger jr., Richard Landenberger (Schramberg). Aufsichtsrat (15): Geh. Kommerz.-R. Otto Fischer [Württemb. Vereinsbankl (Stuttgart); Stellv.: Bankier Kommerz.- R. Dr. Georg v. Doertenbach (Stuttgart); sonstige Mitglieder: Bankier Max Doertenbach (Stutt- gart), Bankier Paul Rueff (Stuttgart), Hofrat Martin faller (Stuttgart), Bankier Dr. Ernst Heinr. Heimann [Bankhaus E. Heimann] (Breslau), Dr. med. Fritz Lan- denberger (Eßlingen), Kommerz.-R. Dr. Christian Scheerer (Tuttlingen), Dr. Emil Georg von Stauß (Berlin), Dr. med. Wolfram Vayhinger (Schramberg), Öberstleutnant a. D. Albrecht von Zeppelin (Stuttgart), Rechtsanw. Dr. P. Scheuing (Stuttgart), Bankier Eugen Fabisch Bankhaus E. Heimann] (Breslau). Als Beirat gehören dem A.-R. ferner an: Bankier Dr. Otto Jeidels Berliner Handels-Ges] (Berlin) und der frühere Vorstand der Ges. Dr. J. Bühler (Bad Salzbrunn). Entwicklung: Die Ges. wurde als Akt.-Ges. gegründet am 5./6. 1900 unter der Firma Vereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans u. Thomas Haller A.-G. Die Ges. über- nahm mit Wirkung ab 1./4. 1900 die seit 1861 bestehende Fa. Gebr. Junghans, Schramberg, u. die 1843 gegr. Fa. Thomas Haller, Schwenningen, für zus. 6 175 000 M, in deren Fabriken die Fabrikation weitergeführt wurde. – 1903 Einführung der Akt. der Ges. an der Stuttgarter u. Frankfurter Börse. – 1911 Aenderung der Firma der Ges. in „Gebrüder Junghans Aktienges.. – 1917/18 Er- werb sämtl. Anteile (350 000 M) der Messingwerk Schwarzwald G. m. b. H., Villingen. –— Während des Krieges wegen Beschäftigungsmangel Verkauf der in Ebensee (Ob.-Oesterreich) betriebenen Fabrik „Arthur Junghans', dafür Gründung der Gebr. Junghans G. m. b. H., Wien. Die Junghans Freres in Paris sowie die Arturo Junghans in Venedig kamen unter Sequester, erstere wurde endgültig liquidiert, die italien. Ges. konnte wieder erworben werden und wurde in eine A.-G. italien. Rechts „S. A. Arturo Junghans“ neuge- bildet. — 1921 Einführung der Junghans-Akt. an der Berliner Börse. – 1922 Umwandlung der bisher. Mes- singwerk Schwarzwald G. m. b. H., Villingen, in eine A.-G. (A.-K. 32 Mill. M, umgestellt auf 1 500 000 RM). – 1923 Auflösung der Tochterges. Junghans Hermanos Limitada in Schramberg und Umwandlung derselben in eine argentinische selbständige Aktiengesellschaft (Junghans Hermanos S. A., Buenos Aires). – Mit Wir- kung ab 1./7. 1929 Angliederung (durch Fusion) der Firmen Hamburg-Amerikan. Uhrenfabrik, Schramberg, Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken A.-G. incl. vorm. Gustav Becker in Freiburg (Schles.) u. A.-G. für Uhren- fabrikation Lenzkirch in Lenzkirch. An allen drei Unter- nehmungen war die Ges. bereits durch Besitz des ge- samten A.-K. beteiligt, mit den beiden ersteren be- standen auch Interessengem.-Verträge. – 1930/31 durch die Wirtschaftskrise veranlaßt, schwache Beschäftigung, Stillegung der Werke Schwenningen und Lauterbach; Auflös. des Londoner Verkaufshauses wegen anderer geeigneterer Verbindungen (Absatz nach England allein machte 1930/31 60% des gesamten Exports der Ges. aus). as Geschäftsjahr 1930/31 erbrachte (nach Verrechnung eines Gewinn-Vortrages von rd. 450 000 RM) einen Ver- lust von 2 256 468 RM. Sanierung wurde beschlossen. Die Unsicherheit der Wirtschaftslage machte es nötig, die Bilanz so zu bereinigen, daß das A.-K. auf einen durch die ganze wirtschaftl. Entwicklung gebotenen Stand zurückgeführt wurde. – Die Beteilig. an der Messingwerk Schwarzwald A.-G. wurde im Anfang des Geschäftsj. 1931/32 mit rd. 230 000 RM Buchverlust an die Wielandwerke A.-G., Ulm, verkauft. –— 1932 teil- weise Stillegung des Werkes Freiburg (Schles.). Zweck: Herstell. u. gewerbsmäßiger Vertrieb von Uhren u. Uhrenbestandteilen aller Art, sowie Herstell. von allen Materialien, Fertigerzeugnissen, Maschinen, Geräten u. sonst. Gegenständen, die mit einem Betrieb der Metall- oder Holzbearbeitung in Zusammenhang stehen. Besitztum: Die inländischen Fabriken der Ges. befinden sich in Schramberg (Hauptfabrik), Freiburg i. Schl., Alpirs- bach, Lenzkirch, Schwenningen, Rottenburg, Lauter- bach, Deißlingen und Lehengericht. Der zu den Fa- briken gehörige Grundbesitz umfaßt ca. 984 000 qm, wovon ca. 100 000 qam bebaut sind. In Schramberg be- findet sich außer den Abteil. für die eigentl. Uhren- fabrikation (Großuhren u. Taschenuhren) eine größere Abteil. für den Bau der erforderlichen Maschinen und Werkzeuge. Schramberg hat eine eigene Wasserkraft von 600 PS. Außerdem verfügt Schramberg noch über eine Reservedampfmasch. von 800 PS. Die Niederlass. Lehengericht u. Lauterbach besitzen gleichfalls eigene Wasserkraft. Die Niederlassung Lauterbach verfertigt Holzgehäuse, die Niederlass. Rottenburg stellt Uhren- bestandteile aus Metall her, die Fabrik Schwenningen erzeugt billige Taschenuhren, die Fabrik Lehengericht liefert Zugfedern u. Eisendrähte; in Freiburg Herstell. aller Ühren ohne Wecker und Taschenuhren. Gesamtgrundbesitz der Ges. am 30./6. 1932: rd. 950 000 qm, davon bebaut rd. 100 000 qm. Filialen u. Vertretungen: Niederlassungen in Schwenningen, Alpirsbach, Rottenburg, Lauterbach und Lehengericht. – Verkaufslager in Berlin. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört dem Wirtschaftsver- band der deutschen Uhrenindustrie, Donaueschingen, an. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. — G.-V.: Im I. Sem. (bisher in Stuttgart, 1932 am 17./12.); Stimm- recht: Nach Aktienbeträgen. – Gewinn-Verteilung: 5% zum R.-F., dann bis zu 4% Div., Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: In Berlin: Berl. Handelsges., Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Stuttgart: Bankhaus Paul Kapff, Deutsche Bank und Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Deut- sche Bank u. Disconto-Ges.; Breslau: Bankhaus E. Hei- mann. Tochtergesellschaften: 1. Gebr. Junghans G. m. b. H., Wien. Diese Ges., die hauptsächlich die Montage von Uhren vornimmt, eigene Fabrikation jedoch nur in kleinem Maßstabe betreibt, wurde zur Wahrnehmung der österr. Interessen der Mutterges. gegründet. g