Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. 393 Liquidationseröffnungsbilanz am 27. Ja- nuar 1933: Aktiva: Postscheck 5, Debit. 7334, Ver- lust 1925/31 162 000, 1931/32 18 625, 1./7. 1932–27./1. 1933 6290; Verk. Ringofen und Grundst. 63 000, Delkredere 20 000 (Bürgsch.-Hyp. 45 000). – Passiva: A.-K. 125 000. Essener Bank 16 919, Osterfelder Spar- und Darlehns- kasse 10 520, Sparkasse Essen-Borbeck 999, sonstige Dar- lehen 38 296, Kreditoren 65 520, Aufwertung früherer Aktionäre 20 000. Sa. 277 254 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Un- kosten 6290 RM. – Kredit: Verlust 6290 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Aktiengesellschaft Sturm. Sitz in Freiwaldau, Kr. Sagan. (Börsenname auch: Sturm-Falzziegel.) Verwaltung: vorstand: Eberhardt Sturm (Freiwaldau). Aufsichtsrat: Vors.: Bank-- Dir. Otto Gresser WNiederlausitzer Bank] (Kottbus); Stellv.: Fabrikbesitzer Dr. Albert Müller (Leipzig), sonst. Mitgl.: Ritterguts- besitzer Otto Schaeffer (Tzschacksdorf, Kr. Sorau), Ban- kier Paul Hamel (Berlin), Dipl.-Ing. Günther Sturm (freiwaldau). Entwicklung: Gegründet: 29./5. 1896 unter der Firma: Schle- sische Dachstein- u. Falzziegel-Fabriken vorm. G. Sturm Akt.-Ges., am 8./8. 1910 Aenderung der Firma in die jetzige. – Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die seit 1837 bestehend. Schles. Dachstein-Fabriken G. Sturm in Freiwaldau u. Steinkirchen nebst Grundstücken und Gebäuden für 1 298 000 M. Ende 1899 beteiligte sich die Ges. an den Sturmschen Dachziegelwerken, G. m. b. H. in Tschirne (früher L. C. Janitz) u. Thiemendorf (vor- mals Hermann Neumann) mit 120 000 M u. erwarb 1910 dieses Unternehmen für 769 000 M, rückwirkend ab 1 /7. 1910 unter Uebernahme der Hyp. (350 000 M.), ver- schiedener Kreditoren (15 598 M) unter Anrechn. einer Kontokorr.-Forderung der A.-G. Sturm mit 318 895 M, vwährend der Rest von 84 507 M bar gezahlt wurdce. 1918 wurden Gebäude u. Grundstücke des Werkes Thiemendorf, erstere auf Abbruch, verkauft. 1926 Wiederaufbau des Anfang des Jahres auf dem Werk Tschirne niedergebrannten Ringofengebäudes in mo- derner Form. 1927/28 Umbau, Erweiter. u. Modernisier. eines längere Zeit außer Betrieb befindl. Freiwaldauer Fabrikkomplexes, wodurch die Leistungsfähigkeit der Werke um ca. 7 000 000 Stück Dachziegel erhöht wurde. 1929 verkaufte die Ges. ihren Besitz an Aktien der Buca Klinkerwerke A-G. in Buchwäldchen b. Calau N.-L. – 1929/30 konnten, durch die Wirtschaftskrise ver- anlaßt, die Betriebe nur zur Hälfte ausgenutzt werden, bedeutender Abbau der Vorräte bei weichenden Preisen, es ergab sich nach Abzug des Gewinnvortrags ein Ver- lust von 160 987 RM, teilweise gedeckt durch Auflös. der Umstell.-Rücklage (100 000 RM), Rest mit 60 987 RM vorgetragen. – 1930/31 Verlust erhöht auf 127 359 RM (vorgetragen). – 1932 Sanierung der Ges. (s. unt. Kapital). Zweck: Herstellung von Baumaterialien, insbes. von Dach- ziegeln, sowie Handel mit denselben. Hergestellt werden: alle Arten von Bedachungsziegeln, Biber- schwänze, Falzziegel, Mönche und Nonnen, holländische Pfannen sowie Klosterpfannen, ferner sämtliche Arten von Firstziegeln sowie als Nebenprodukte Mauerziegel und Chamottematerialien. Besitztum: Das Werk Freiwaldau (Kr. Sagan) hat eine Größe von 985 575 qm, das Werk Steinkirchen (Kr. Görlitz) von 196 688 qm u. das Werk Tschirne (Kr. Bunzlau) von 538 089 qm; davon sind insges. 36 450 qm mit Betriebs- anlagen, dem Verwaltungsgebäude sowie Arbeiter- u. Beamtenwohnhäusern bebaut, der Rest besteht zum größten Teil aus Tonländereien, aus denen das Roh- material gewonnen wird. Zum Brennen der Erzeug- nisse der Ges. dienen insges. 5 Ringöfen u. für perio- dischen Betrieb 8 Einzelöfen, ferner für die Herstell. der Formlinge 12 Ziegelpressen mit 10 Beschickern u. 24 Walzwerke, 3 Kugelmühlen u. 6 Exzenterpressen. In allen Werken befinden sich künstl. Trockenanlagen. Jedes Werk besitzt eine Reparaturwerkstatt. Der An- trieb erfolgt in Freiwaldau u. Tschirne durch eigene Dampfkraftanlage mit Dynamo- und Akkumulatoren- betrieb, außerdem sind die Werke in Steinkirchen und Tschirne zur Versorgung mit Licht u. Kraft an die Ueberlandzentrale angeschlossen. Produktionsfähigkeit sämtl. Betriebe: 40 000 000 Dachziegel u. 6 000 000 Mauer- ziegel jährlich. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 1 720 359 qm, da- von 36 440 qm bebaut. sSonstige Mitteilungen: vVerbände: Die Ges. gehört dem Gesamt- verband der schlesischen Ziegelindustrie, dem Bund Schlesischer Industrieller in Breslau u der Industrie- vereinigung des Kreises Sagan u. Umgebung in Sagan an. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V. spät. Ende März (1932 am 26./2.) in Freiwaldau oder an einem anderen vom A.-R. zu bestimmenden Orte; jede St.-A. zu 600 RM = 4 St., jede Vorz.-A. zu 10 RM = 1 St., in besten Fällen = 3 St., so daß also den 6888 St. der St.-Akt. 500 St. bzw. in besten Fällen 1500 St. der Vorz. Akt. gegenüberstehen. – Vom Reingewinn 5 bis 10 % zum R.-F. (Gr 10 %); dann etwaige von der G.-V. zu beschließende Sonderrücklage; vom übrigen Betrage die vertragsm. Gewinnbezüge an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. auf Vorz.-A., 4 % Div. auf St.-A.: 10 % Tant. dem A.-R. (außer einer festen Vergüt. von 1250 RM für jedes Mitgl. u. 2500 RM für den Vors.); Rest Superdiv. oder zur Verfügung der G.-V. Zahlstellen: Freiwaldau: Ges.-Kasse; Berlin: Sponholz & Co., Bank des Berliner Kassenvereins; Kottbus: Niederlausitzer Bank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 038 200 RM in 1722 St.-A. zu 600 RM u. 500 Vorz.-A. zu 10 RM. – Die Vorz.-A. er- halten eine auf 7 % beschränkte Vorz.-Div. mit Nach- zahlungsrecht u. sind im Falle der Liquidation mit den St.-A. gleichberechtigt. Vorkriegskapital: 1 600 000 M. Urspr. 1 600 000 M, allmählich von 1919 bis Juni 1923 auf 7 500 000 M erhöht (s. Jahrg. 1927/28) – Lt. G.-V. v. 18./2. 1925 Umstell. des St.-K. von 7 Mill. M auf 1750 000 RM durch Herabsetz. der Aktien von 1000 M auf 250 RM u. des Vorz.-A.-K. von 500 000 M auf 5000 RM in Aktien zu 10 RM. – Lt. G.-V. v. 8./1. 1929 Umtausch der St.-A. von 250 RM in Aktien zu 1000 RM (4: 1). – Lt. G.-V. v. 20./12. 1932 Herabsetz. des St.- A.-K. in erleichterter Form von 1 750 000 RM auf 1 033 200 RM durch Einzieh. von nom. 28 000 RM eigener Aktien u. Herabsetz. des restl. St.-A.-K. durch Denomi- nation der Akt. von 1000 RM auf 600 RM. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 116.50 90 68.50 35 18 31 % Niedrigster 63.50 67.25 27.75 13 10 7.50 % Letzter 81 69 29.50 13.25 12.75 22.75 % Börsenzulassung in Berlin im Juni 1896; erster Kurs 124 %. 31./3. 1933 Wiederzulassung des herab- gesetzten A.-K. beantragt. Dividenden: 1926/27 27/28 28/29 29/30 30/31 31/32 Stamm-Aktien 5 5 0 0 0 0 % Vorzugs-Aktien 7 1 7 0 0 0 % Beamte u. Arbeiter: 1926/27–1930/31: 590, 600, 600, 600, 600.