Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. Portland-Cementfabrik Hardegsen, Aktiengesellschaft. Sitz in Hardegsen. vorstand: Oberamtmann Otto Ohlmer, Dr. Hup- pertsberg. Aufsichtsrat: Vors.: Bankdir. Ludwig Kramer, Generalmajor Christ. Klein, Hannover; Oberamtmann W. Ohlmer, Mariengarten; Gutsbes. Carl Hesse, Buen- sen; Gutsbes. Hermann Lübbecke, Ringstedt. Gegründet: 21./5. 1913; eingetragen 1./7. 1913 in Moringen. Zweck: Uebernahme und Fortführung der von der Ges. m. b. H. in Firma Portland-Cementfabrik Hardeg- sen, G. m. b H. in Hardegsen betriebenen Portland- zementfabrik. Die Ges. gehört dem Nordd. Cementver- band m. b. H. in Berlin an. 1918 hat die Ges. einen Zementkalkofen und ein größeres Zementkalksilo ge- baut. Ferner hat sie in Moringen Grundstücke mit Ge- bäuden käuflich erworben, um diesen Besitz als „Ko- lonie Moringen“' auszubauen. 1920 Umwandl. des bis- herigen Dampfbetriebes in elektr. Kraftbetrieb, Bau eines Zementschachtofens. 1930 Einbau einer neuen Förder-Anlage zur Heranschaffung der Rohmaterialien, wodurch eine Minderung der bis dahin beschäftigten Brucharbeiter um ca. 80 % erzielt wird. Heteiligung: Die Ges. erwarb Anfang 1928 sämtl. Anteile der Werra-Sand- und Kieswerk G. m. b. H. in Treffurt. (Kap. 100 000 RM). Kapital: 800 000 RM in 3900 Akt. zu 200 RM und 1000 Akt. zu 20 RM. Urspr. 1 600 000 M (Vorkriegskapital), erhöht 1919 um 1000 000 M, 1921 Erhöh. um 2 400 000 M. Die G.-V. v. 23./12. 1924 beschl. Umstell. von 5 Mill. M auf 1 000 000 Reichsmark (5: 1) in 5000 Akt. zu 200 RM. Lt. G.-V. v. 20./10. 1926 Erhöhung um 200 000 RM in 200 Akt. zu 1000 RM. Lt. G.-V. v. 28./12. 1931 Herabsetz. des A.-K. von 1 200 000 RM auf 1 000 000 RM durch Einzieh. von 200 000 RM nom. eigener Aktien. – Zur Beseitigung des Verlustes aus 1931 beschloß die G.-V. v. 16./12. 1932 Auflösung der Betriebsrücklage in Höhe von 104 930 RM, Reduzierung des gesetzl. Res.-Fonds um 40 000 RM u. Herabsetz. des A.-K. in vereinfachter Form von 1 000 000 Reichsmark auf 800 000 RM durch Zusammenleg. von 5000 Akt. zu 200 RM zu 3900 Akt. zu 200 RM u. Heraus- gabe von 1000 Akt. zu 20 RM. Anleihe: 337 000 M in Obligationen von 1906 zu 2000, 1000 und 500 M. Ende 1931 noch 30 825 RM im Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— G.-V.: 1932 am 16./12. – Stimmrecht: Je 20 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Rückl., 5 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. und Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagen 941 100, Barbestand, Postscheck, Reichsbank 631, Betei- ligungen und Effekten 119 399, (Avale 18 000), Forde- rungen 424 601, Rohstoffe und Vorräte 380 146, Verlust 1931 188. – Passiva: A.-K. 800 000, gesetzlicher R.-F. 80 000, (Avale 18 000), Verbindlichkeiten 783 010, Obli- gationen 30 825, Genußrechte der Altobligationäre (Amortisationen und rückständige Zs.) 1591, unerhobene Div. 212, Hyp., aufgewertete 5000, fällige, noch nicht erfüllte Leistungen und Wertberichtigungen 165 427. Sa. 1 866 065 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab- schreib. auf: Anlagen 51 484, sonstige Vermögensgegen- stände 234 320, Rückstell. 95 000. – Kredit: Gewinnvor- trag 30 501, Betriebserträge 5184, Erträge aus: Kapital- zusammenlegung 200 000, Reserven 144 930, Verlust 1931 188. Sa. 380 803 RM. Dividenden 192 7–1931: 10, 12, 10, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover u. Northeim: Hannoversche Landwirtschaftsbank A.-G. Dolerit-Basalt Aktien-Gesellschaft. / Sitz in Köln a. Rh., Barbarossaplatz 7. Verwaltung: Vorstand: Rich. Swoboda (Bonn a. Rh.), Jos. Arenz (Köln). Aufsichtsrat (höchst. 11): Vors.: Konsul Albert Bendix [Commerz- u. Privatbank] (Köln); Stellv.: Bankier Siegfried Simon (Köln); sonst. Mitgl.: P. W. M. Hoegen van Hoogelande Bankhaus Hendrikse & Co.s, Bankier- en Effekten-Kontoor] (Middelburg i. Holland), Reeder J. Philipp van't Hoff [Gebr. van Uden] (Rotterdam). Entwicklung: Gegründet: 1921 mit ein. A.-K. v. 5 000 000 PM. Die Ges. übernahm später von den Firmen Dolerit- Basalt G. m. b. H. zu Köln (gegr. 1918), Basaltwerke J. Arenz, Köln (gegr. 1878), Jos. Arenz, Grauwacke- betriebe, Köln (gegr. 1878) u. Basaltwerk Ottrau G. m. b. H. Köln (gegr. 1919). 1923 wurde die Ges. erweitert durch Zusammenschluß der Firmen Gewerkschaft Saxonia in Bonn u. Westerburger Basaltwerke G. m. b. H. in Bonn. Des weiteren wurde 1927 das bei Kassel gelegene Basaltwerk Wernswig erworben. – Die schlechte Beschäftigung der größeren Werke und das völlige Stilliegen einer Anzahl der mittleren und klei- neren Betriebe der Ges. machten 1932 Sonderabschrei- bungen notwendig, die aus den laufenden Erträgen der in Betrieb befindlichen Werke auf absehbare Zeit nicht herausgewirtschaftet werden können. Um den durch diese Verhältnisse eingetretenen Umständen Rechnung zu tragen, beschloß die G.-V. von der durch die Not- verordnung v. 6./10. 1931 ermöglichten Kapitalherab- setzung in erleichterter Form Gebrauch zu machen: a) durch Einziehung von nom. 184 700 RM eigenen Akt., die sich im Besitz der Ges. befinden und mit 37 582 RM zu Buch stehen, b) durch Herabsetzung des alsdann verbleibenden St.-K. von 4 115 300 RM im Verhältnis von 10: 4 auf 1 646 120 RM. Die hierdurch freien Be- träge sind wie folgt errechnet: 1. Aus Verminderung des R.-F. 143 388 RM. 2. Aus eigenen Akt. (Nennwert 184 700 RM, abzüglich Buchwert 37 582 RM) 147 118 RM. 3. Aus der Kapitalherabsetzung 2 469 180 RM. Hiernach stehen insgesamt zur Verfügung 2 759 686 RM, die wie folgt zu verwenden sind: Deckung des Verlustvortrages 369 138 RM, Wertminderungen auf Anlagevermögen 2 390 548 RM. – 1932 Uebernahme einer Gewerkschaft, die sich mit der Herstellung von Teersplitt befaßt, und an der die Ges. bereits beteiligt war. Zweck: Pachtung event. auch Ankauf von Steinbrüchen, insbes. von Dolerit-Basalt-Steinbrüchen, Betrieb der- selben u. Handel mit Steinen aller Art, insbes. mit Dolerit-Basaltsteinen. Erzeugnisse: Es werden folgende Erzeugnisse hergestellt: für den Wege-, Eisenbahn- u. Wasserbau Klein- u. Groß- pflastersteine, Bord- u. Schichtsteine. Säulen u. Grenz- steine, Satzsteine für Strom- u. Deichbauten, Senk- steine, Krotzen, Hand- u. Maschinenkleinschlag sowie masch. gepreßte Zementplatten u. Kanalisationsrohre. Besitztum: Die Betriebe sind gelegen im Westerwald u. in Oberhessen (Reg.-Bez. Kassel). Zur Zeit besitzt die Ges. u. a. 12 in Betrieb befindl. größere Steinbrüche, womit eine Tagesleist. von Kleinschlag, Splitt und Pflastersteinen von etwa 4000 t erreicht wird. Zum Teil sind die Steinbrüche gepachtet, weil nach dem nassauischen Landesgesetz die Gemeinden zur indu- striellen Ausbeutung ihren Besitz nicht verkaufen, sondern nur verpachten dürfen. Soweit Privatbesitz für die Betriebe in Frage kommt, ist er käuflich er- worben u. umfaßt zur Zeit 31 ha, 63 a u. 63 qm.