Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. 401 Insbes. Dachziegel aller Art, gewöhnliche Backsteine u. Hohlblocksteine. Besitztum: Die Anlagen umfassen ein Areal von insges. 25 ha, wovon 8985 adm überbaut sind. Die Gebäude bestehen aus: Ringofengeb. I mit Trockenanlage und Ziegel- maschinengebäude, Kesselhaus mit Economiser, neues Maschinenhaus, Sortierschuppen, Ringofengebäude II nit Trockenanlage, Wohlfahrtsgebäude, Reparatur- werkstätte, Magazin und Kraftwagenhalle, Büro und wWohnung mit Anbau, Waschküche, Pferdestall und Garage, Schuppen für Fourage, Heu- und Stroh- schuppen, Arbeiterwohnhaus, Schuppen, Magazin und Wagnerwerkstätte, Kühlturm, Lokomotivschuppen, Kugelmühlehaus, Maschinenhaus mit Voraufbereitungs- Anlage und Lehmhalle mit automatischer Beschickung. Die maschinelle Einricht. besteht aus einer 800 PS- Dampfanlage, einer elektrischen Licht- und Kraftan- lage und einer elektrischen Grubenbahn, 3 Baggern, 15 Pressen, 2 Kollergängen mit Walzwerk, 2 Ring- öfen System Bührer, und 4 Kammertrocknereien. Die produktion besteht hauptsächlich in Dachziegeln. Der Maschinenpark wurde im Werk Ludwigsburg in den letzten 5 Jahren nahezu erneuert und auf modernsten, leistungsfähigsten Stand gebracht; insbesondere wurde die bedeutende Kraftreserven enthaltende neue Dampf- anlage erst im Jahre 1927 erneuert. Die Brennöfen sogen. Zickzacköfen, sowie Kammertrocknereien sind älter, jedoch von neueren Bauarten technisch nicht überholt. Maschinen und Oefen haben je nach Art und Größe der erzeugten Ziegelwaren eine Leistungsfähig- keit von jährlich 15–18 Mill. Stück. Sonstige Mitteilungen: Verbände: An der Ziegelverkaufsstelle Stuttgart G. m. b. H. in Stuttgart, einer Verkaufsstelle für Back- steine innerhalb Groß- Stuttgart mit einem Gesamt- stammkapital von 36 220 RM sind beteiligt: Ziegelwerke Ludwigsburg A.-G. mit einem St.-Kapital von 800 RM, Ziegelwerk Fellbach, Hangleiter & Co. G. m. b. H. in Fellbach mit einem St.-Kapital von 2900 RM. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./11–31./10. – G.-V.: 1933 am 16./3. – Stimmrecht: Je nom. 100 RM Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 14 St. in besonderen Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., evtl. be- sondere Abschreib. und Rücklagen, 6 % Vorz.-Div., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. feste Vergüt. von 6 je Mitgl., der Vors. 3000 RM), Rest zur Verf. er G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Bankhaus Josef Frisch; Ludwigsburg: Ludwigsburger Bank, Deutsche Bank u. Disc.-Ges. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Die Ges. ist mit 145 000 RM an dem 150 000 RM betragenden St.-Kapital der Ziegelwerk Hangleiter & Co. G. m. b. H., Fellbach, beteiligt, welches an die Ziegelwerke Ludwigsburg A.-G. verpachtet ist und von deren Vorstand geleitet wird. Der Grundbesitz des Ziegelwerkes Hangleiter & Co. G. m. b. H., Fellbach, umfaßt 10 ha, wovon 4982 qm überbaut sind. Die Ge- bäude bestehen aus: 2 Ringöfen-, Trocken- und Ziegel- maschinengebäude, neue Trocknerei, Ringofengebäude mit Trockenanlage und Werkraum, Trockenbau, Kessel- und Maschinenhaus mit Dampfkamin, Trockenbau mit Durchfahrt, Werkstattgebäude, Wohlfahrtsgebäude, Schotteranlage, Bürogebäude, Wohnhaus, Stallung und Kraftfahrzeugschuppen, Arbeiterwohnbaracke, Schuppen für Oel und Feuerlöschgeräte, Holzlager und Wagnerei- schuppen, Strohschuppen und anderen Schuppen. Das Werk ist eingerichtet mit einer 300 PS-Dampfmaschine, elgener Licht- und Kraftanlage, Förderbahn mit Feld- bahngleise, 2 Baggern, 4 Pressen, 1 Kollergang mit Walzwerk, 2 Ringöfen mit Kammertrocknerei, 1 Rohöl- Grubenbahn. Die Produktion besteht teils in Spezial- steinen, teils in Dachziegeln. Der Hauptteil der Arbeitsmaschinen bzw. die Ziegelpressen der Fa. Ziegel- werk Fellach, Hangleiter & Co. G. m. b. H., wurde in den Jahren 1928 und 1929 erneuert. Die beiden Ring- dien sind sogen. Langöfen, wie sie noch in überwie- gender Zahl in der Ziegelindustrie in Verwendung sind. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. Maschinen und Ofen haben je nach Art und Größe der erzeugten Ziegelwaren eine Leistungsfähigkeit von jährlich 8–10 Mill. Stück. Statistische Angaben: [Aktienkapital: 1 005 000 RM in 1400 St.-Akt. zu 500 RM, 3000 St.-Akt. zu 100 RM und 50 Vorz.-Akt. zu 100 RM. Die Vorz.-Akt., mit 6 % kumulat. Vorz.- Div. ausgestattet, befinden sich sämtlich in den Händen der Firma Ziegelwerke Fellbach, Hangleiter & Co., G. m. b. H., Fellbach. Vorkriegskapital: 900 000 M. Urspr. 900 000 M. 1921 Kap.-Erhöh. um 700 000 M, 1922 um 2 100 000 M, 1923 um 4 300 000 M auf 8 000 000 Mark in 7500 St.- u. 500 Vorz.-Akt. zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 26./3. 1925 Umstell. von 8 000 000 M auf 905 000 RM (St.-Akt. 25: 3, Vorz.-Akt. 100: 1) in 7500 St.-Akt. zu 120 RM u. 500 Vorz.-Akt. zu 10 RM, letzt. unter Zuzahl. von 2572 RM. – Lt. G.-V. v. 24./4. 1930 Erhöh. des St.- A.-K. um 100 000 RM durch Ausg. von 200 St.-Akt. zu 500 RM. Hiervon wurden nom. 66 000 RM den Aktion. als Gratisaktien (auf nom. 840 RM = 60 RM junge) an- geboten und die restl. 34 000 RM von einem Bankenkon- sortium unter Führung des Bankhauses Doertenbach & Cie. zum Rurse von 175 % übernommen. Gleichzeitig wurden die St.-Akt. zu bisher 120 RM in solche zu 100 RM u. 500 RM, sowie die Vorz.-Akt. zu bisher 10 RM in solche zu 100 RM umgetauscht. Der bei der Kap.-Erhöh. er- zielte Gewinn von 5394 RM wurde dem Res.-Fonds zu- gewiesen. Kurs ult. 192 7–1932: 171.75, 206, 216, 130*, 110 %. In Stuttgart notiert. Dividenden 1926/2 7–1931/32: St.-Akt.: 12, 15, 15, 12, 6, 5 %; Vorz.-A. satzungsgemäß je 6 %. Angestellte u. Arbeiter: einschließlich der Tochterges.: rd. 250. Bilanz am 31. Okt. 1932: Aktiva: Grundst. 753 907, Wohngebäude 49 447, Fabrikgebäude mit Oefen und Trocknereien 294 452, Maschinen und Bagger 237 678, Betriebsgeräte 16 613, Fuhrpark 48 914, Beteili- gungen 161 445, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24 613, halbf. Fabrikate 6078, Fertigfabrik. 27 761, Wertpapiere 409 465, Forderungen auf Grund von Warenliefer. und Leistungen 249 953, sonstige Forderungen 15 000, Wech- sel 13 764, Kasse und Postscheck 6576, andere Bankgut- haben 186 291, transitor. Aktivposten 10 360. – Passiva: Grundkap. 1 005 000, gesetzlicher Reservefonds 100 500, Rückstellungen 149 689, Amortisationskonten für An- lagen und Beteiligungen: a) Grundstücke 163 000, b) Gebäude 343 899, c) Maschinen und Bagger 237 677, d) Betriebsgeräte 16 612, e) Fuhrpark 48 913, f) Beteili- gungen 79 715; Delkredere 74 047, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 12 133, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Gesell- schaften 105 523, Unterstützungsfonds der Angestellten und Arbeiter 63 305, unerhobene Dividende 2577, son- stige Verpflichtungen 19 650, transitor. Passivposten 6606, Gewinn 83 472, (Giroverbindlichkeiten 14 061, Aus- fallbürgschaften 73 425 RM). Sa. 2 512 318 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 306 387, soziale Abgaben 35 915, Abschrei- bungen auf Anlagen 54 581, andere Abschreibungen 43 699, Kursverluste auf Wertpapiere 55 921, Besitz- steuern der Gesellschaft 96 518, andere Steuern 25 494, sonstige Aufwendungen 160 359, Gewinn (Vortrag 1931 41 593 £2R Gewinn 1931/32 41 878) 83 472 (davon: Div. 50 300, Tant. an A.-R. 160, Vortrag 33 011). – Kredit: Bruttoertrag 732 521, Zinsen 32 061, außerordentliche Erträge 56 170, Gewinn-Vortrag aus 1931 41 593, Sa. 862 345 RM. Gesamtbezüge des A.-R. u. 49 643 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: In verstärktem Maße hat das abgelaufene Geschäftsjahr die Weltwirt- schaftskrise zu verspüren bekommen. Leider fehlten uns die in früheren Jahren für den Absatz unserer Erzeugnisse so sehr ins Gewicht fallenden Industrie- bauten vollständig. Auch der Staat und die Kommunen haben ihr Bauprogramm auf das Notwendigste be- schränkt, so daß in der Hauptsache unsere Erzeugnisse nur bei der Landwirtschaft und zu Wohnungsbauten Verwendung fanden. Ueber die Wintermonate lagen unsere Werke still. 154, Vorstandes für 1931/82 26