410 Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. Hyp. 55 131, Steuergutscheine 480, Kasse 1058, Bankgut- haben 18 819, Kontokorrent 75 231, Waren 47 350, Ver- lust (Verlust 1932 47 556 abzügl. Gewinnvortrag aus 1931 4295) 43 261. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Extra-R.-F. 40 000, Steuerrücklage 25 916. Sa. 725 916 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 74 487, Sozialausgaben 5073, Geschirr- unterhaltung 644, Autounterhaltung 6792, Kohlen 18 553, Betriebsmaterialien 17 359, Handlungsunkosten 11 475 Fuhrlöhne 893, Besitzsteuern 12 032, Steuern allgemein 12 750, Abschreib. 34 333. – Kredit: Vortrag per 1992 4296, Waren 130 403, Miete 1531, Ackerpacht 6741 Zs. 7959, Geschirr 200, Verlust 43 261. Sa. 194 391 Ef Dividenden 192 7–1932: 10, 12, 12, 5, 0, 0 % Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle a. S.: Hallescher Bankverein von Kulisch, Kämpf & Co. und Commerz- und Privat-Bank. Richard-Hütte A.-G. für Glasfabrikation in Liqu., Sulzbach (Saar) Die Ges. hat den Betrieb seit Juli 1929 eingestellt. Durch Beschluß der G.-V. vom 18./12. 1931 ist die Ges. aufgelöst. Liquidator ist der bisherige Vorstand Berthold Kolbe in Scheidt. Am 25./1. 1933 wurde die Firm gelöscht. Porzellanfabrik Tettau Aktiengesellschaft. Verwaltung: Vorstand: Max Wunderlich (Tettau), Carl Höfer (Bollate b. Mailand); Stellv.: Albert Plath (Mainleus). Aufsichtsrat (höchst. 7): Vors.: Rechtsanwalt Dr. Leo Gutmann (Gotha); Stellv.: Kommerz.-R. Fritz Thomas (München); sonst. Mitgl.: Kaufm. Lorenz Bauer [(G. H. Barth] (Bayreuth), Kommerz.-R. Julius Mai (Coburg). Entwicklung: Gegründet: 12./6. 1915 als A.-G. – 1917 Ankauf des Quarzwerkes „Weißenbrunn“ in Weißenbrunn bei Kronach i. B. für 300 000 M. – 1920 Erwerb von zwei Malzfabriken der Fa. A. L. Eberlein in Kulmbach u. Mainleus, von denen die zweite zur Porzellanfabrik umgebaut, die erste zurückgegeben wurde. – Im Jahre 1931 wurde die Ges. durch den Zusammenbruch des Bankhauses Sarfert & Co., Werdau, betroffen, die mehr als 25 % des A.-K. der Ges. besaß. Aus der Masse der Bank erwarb die Ges. insgesamt 200 000 RM ihrer eige- nen Aktien, die lt. G.-V.-B. vom 9./7. 1932 bzw. 24./2. 1933 eingezogen wurden. Der Buchgewinn wurde einem besonderen R.-F. zugewiesen. Zweck: Fortführung der Porzellanfabrik Tettau vorm. Son- tag & Söhne G. m. b. H. in Tettau, die 1794 gegründet ist, Sowie Erwerb u. Beteilig. an gleichart. oder ver- wandten Unternehmungen. Fabrikate: In Tettau: Tafel- und Kaffeegeschirre und Luxusgegenstände; in Mainleus: Niederspannungs- Elektro-Porzellan; in Weißenbrunn: Rohstoff-Quarz- sand, Glassand, Gebläsekies und Porzellanmasse. Besitztum: Der Gesamtbesitz an Grund u. Boden nebst auf- stehenden Gebäulichkeiten einschl. Verwalt.-Gebäuden u. Arbeiterhäusern in Tettau, Weißenbrunn u. Main- leus beträgt rd. 70 ha, wovon ca 7.5 ha industriell be- baut sind u. benutzt werden. Rund 62.5 ha sind eige- nen land- u. forstwirtschaftl. Zwecken nutzbar ge- macht. Der Grundbesitz von ca. 70 ha verteilt sich auf die Werke Tettau, Mainleus u. Weißenbrunn, welche alle drei an einer Station der Reichsbahn liegen, wie folgt: a) bebaut u. industriell benutzt: Tettau 3 ha, Mainleus 1 ha, Weißenbrunn 3.5 ha (7.5 ha); b) land- u. forstwirtschaftl. Zwecken dienend: Tettau 48 ha, Mainleus 5 ha, Weißenbrunn 9.5 (62.5 ha). Im Stamm- werk Tettau befinden sich 5 Rundöfen mit 238 ebm Glattbrandraum, im Zweigbetrieb Mainleus 2 Rund- öfen mit 68 cbm Glattbrandraum. Das in Weißenbrunn befindl. Rohstoffwerk fördert Glassand u. Gebläse- kies. Außerdem wird dort Porzellanmasse hergestellt, welche zum weitaus größten Teil an in- u. ausländi- sche Porzellanfabriken verkauft wird. Bei der jetzigen Produktion reichen die anstehenden Rohstoffmengen mehrere 100 Jahre. – Die maschinellen Einricht. auf den Grundst. in Tettau bestehen aus: 1 Dampfmasch. 150 PS, 22 Massetrommeln, 41 Drehspindeln sowie allen sonst. für Masseherstell. u. zur Porzellanfabrikat. er- ― Sitz in Tettau (Oberfranken). forderl. Einrichtungen, ferner verschied. mod. Trans- portanl. u. Aufzügen, dann einem Sägewerk mit Kistenherstell. u. für Fuhrwerks- u. landwirtschaftl. Betrieb 4 Pferde u. 15 St. Kühe. – In Mainleus: 22 Pressen, 14 Drehspindeln, 14 Elektromotoren mit 86 PS, einer gut eingericht. Matrizenschlosserei, mehreren Masseherstell.-Masch., einigen mechan. Aufzügen usw. für Fuhrwerk u. Landwirtschaft 1 Pferd u. 3 Kühe. — In Weißenbrunn (Rohstoffwerk): 2 Lokomobilen mit 190 PS, 12 Massetrommeln, Sandwäschereianlage, Ge- nerator für Licht, Transportanl. u. einer Reihe sonst. maschineller Einricht. – Ferner befindet sich in Tet tau ein Anschlußgleis von 338 m u. in Weißenbrunn ein solches von 275 m Länge. Zweigniederlassungen in Mainleus und Weißen- brunn (Quarzsandwerke Weißenbrunn Bauer & Co.). Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: 1. Dem frühestens zum 31./12. 1933 kündbaren Ver- band Deutscher Porzellangeschirrfabriken G. m. b. H. in Berlin. Zweck: Regelung der Verkaufspreise u. Ab- machungen mit den Abnehmerverbänden. 2. Dem Ver- band Deutscher Elektrotechn. Porzellanfabriken in Ber- lin. Zweck: Wahrung der Interessen der Industrie den Abnehmern, Behörden gegenüber. Kündigung: 2 Jahre zum Schluß eines Kalenderjahres. 3. Dem Arbeitgeber- verband der Deutschen Feinkeram. Industrie in Berlin. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.V. in Tettau, Gotha, Coburg, Bayreuth und Berlin (1933 am 24./2.). – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., Tant. an Vorst., Gratifikation an Beamte und Arbeiter, 10 % Tant. an A.-R. (außer einem Fixum von je 1000 RM und 2000 RM für den Vorsitzenden), Rest nach G.-V.-B. Zahlstellen: Tettau: Ges.-Kasse; Coburg: Coburg- Gothaische Bank; Berlin: Bankgeschäft Fritz G. Sam- land, Berlin NW 7. Beteiligung: Mit 50% an einer italienischen Porzellanfabrik, der Societa Ceramica di Bollate, Milano, die als Komman- mit einem Kap. von 1 200 000 Lire betrieben wird. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 000 000 RM in Akt. zu 1000 RM. Urspr. 5000 M, von 1915–1922 auf 4 800 000 M erhöht, lt. G.-V. v. 28./7. 1924 umgestellt auf 1 056 000 GM durch Gewährung von 220 GM für je 1000 PM. so daß Aktien von 100 u. 20 GM entstanden. – Lt. G.-V. v. 2./5. 1928 Erhöh. um 144 000 RM in Aktien zu 1000 RM zu pari an das Konsort. der Coburg-Gothaischen Bank in Coburg u. der Bankfirma Sarfert & Co. in Werdau i. Sa. begeben, gleichzeitig Umtausch der Aktien zu 100 u. 20 RM in Aktien zu 1000 RM. – Lt. G.-V. v. 9./7. 1932 Herabsct. auf 1 100 000 RM durch Einziehung von 100 000 RM eige, nen Akt. – Lt. G.-V. v. 24./2. 1933 Herabsetzung auf 1 000 000 RM durch Einziehung von 100 000 RM eigenen Aktien. Großaktionär: Coburg-Gothaische Bank A.-G, Coburg (über 25 %).