416 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. Aktienbesitz oder durch ihre Tätigkeit in den Organen der Ges. ihr besonderes Interesse an der gedeihlichen Entwicklung des Unternehmens bewiesen haben. – Die Vorz.-Akt. können nur mit Zustimmung des A.-R. über- tragen werden, was im Aktienbuch der Ges. vermerkt werden muß. Eine Uebertrag. von Namens-St.-Akt. an andere Personen soll ebenfalls im Aktienbuch der Ges. vermerkt werden. Vorkriegskapital: 2 880 000 M. Urspr. 140 Akt., erhöht 1863 u. 1867 um je 70 Akt., zus. 280 Akt. zu je 5090 fl. = zus. auf 2 400 060 M. 1909 weitere Erhöh. um 480 000 M auf 2 880 000 M; dann 1920 bis 1921 erhöht auf 11 800 000 M in 336 St.-Akt. zu 19 000 Mark, 1528 St.-Akt. zu 5000 M u. 160 Vorz.-Akt. zu 5000 Mark. Lt. G.-V. v. 23./5. 1924 Umstell. des A.-K. von 11 800 000 M auf 3 324 000 RM in 336 St.-Akt. zu 3000 RM, 1528 St.-Akt. zu 1500 RM u. 160 6 % Vorz.-Akt. zu 150 RM. Dann lt. G.-V. v. 25./3. 1925 erhöht um 702 000 Reichsmark in 468 St.-Akt. zu 1500 RM mit Div.-Ber. v. 1./1. 1925 unter Ausschluß des Bezugsrechts, ausgegeben zu 170 % als Gegenwert für Erwerb der Aktien der Forstmann & Huffmann A.-G. 1930 wurden die Vorz.-Akt. zu 150 RM in solche zu 300 RM umgetauscht. Kurs ult. 192 7–1932: 249, 238, 200, 172, 190, 218 %. Notiert in Augsburg. Dividenden 1927–1932: St.-Akt.: 14, 14, 14, 14, 12, 14 % (Div.-Schein 3); Vorz.-Akt.: je 6 %. Angestellte u. Arbeiter: 2350. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundst. 250 000, Gebäude a) Geschäfts- und Wohngebäude 150 000, b) Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten 100 000, Maschinen und maschinelle An- lagen 1; Beteiligungen einschließlich der zur Beteilig. bestimmten Wertpapiere 448 629; Umlaufsvermögen: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 475 836, halbfertige Erzeugnisse 754 993, fertige Erzeugnisse 638 580, Wert- papiere 1 323 212, geleistete Anzahlungen 25 422, Forde- rungen auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 2 321 957, Wechsel 637 037, Schecks 22 610, Kasse ein- schließlich Reichsbank- u. Postscheck-Guthaben 97 092, andere Bankguthaben 4 597 159; Posten, die der Rech- nungsabgrenzung dienen 66 675, Friedrich-Merz-Itiftung Wertpapiere 26 000, (Bürgschaften 701 546). – Passiva: St.-Akt. 4 002 000, Vorz.-Akt. 24 000, gesetzliche Rück- lage 500 000, freiwillige Rücklage 875 377, Rücklage für Versicherungen 995 876; Wohlfahrtsfonds: Rücklage für Unterstützungen an Arbeiter u. Beamte 250 021, Rück- lage für Beamten-Pensionen 784 168, Rücklage für Arbeiter-Pensionen 1 090 082; Rückstellungen 229 596; Wertberichtigungsposten: Rücklage für Verluste an Schuldnern 750 040; Verbindlichkeiten: Anzahlungen von Kunden 25 446, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 939 079, Verbindlich- keiten gegenüber abhängigen Ges. 46 676, Verbindlich- keiten gegenüber Banken 570 825, unerhobene Gewinn- anteile 324; Bareinlagen 494 862, Friedrich-Merz-Stif- tung 36 000, Theodor-Wiedemann-Stiftung 60 654, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienent) 514 713, (Bürg- schaften 701 546), Gewinn 755 463. Sa. 12 945 203 RM. 1) Unter diesen Angaben befinden sich auch die Tan- tiemen für Vorstand und Beamte und für den Aufsichts- rat, sowie Gratifikationen. ――― Aus der Begebung von Wechseln und Schecks be. standen am 31. Dezember 1932 Verbindlichkeiten in Höhe von 206 561 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 3 457 269, soziale Abgaben 252 530, Ab. schreibungen auf Anlagen 300 941, andere Abschreibun.- gen 178 916, Besitzsteuern 375 561, übrige Aufwendun- gen 1 728 618, Gewinn 755 463 (davon Div. auf St.-Akt. 560 280, do. auf Vorz.-Akt. 1440, Vortrag 193 743). —– Kredit: Rohgewinn nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie nach Abzug der nachfolgenden Beträge 6 524 540, Erträge aus Beteili- gungen 98 270, Zinsen, soweit sie die Aufwandszinsen übersteigen und sonstige Kapitalerträge 173 591, außer- ordentliche Erträge 99 191, Vortrag von 1931 153 707. Sa. 7 049 299 RM. Die Bezüge des Vorstandes und A.-R. betrugen 1932 349 281 RM bzw. 55 990 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Ein Rückblick auf das Jahr 1932 für die deutsche Wirtschaft im allge- meinen zeigt zunächst bis hinein in den Hochsommer ein Fortschreiten der Schrumpfungserscheinungen mit sinkenden Preisen und abnehmenden Umsätzen. Ende August tauchten Anzeichen eines Umschwunges auf, aber erst gegen Schluß des Jahres konnte von einer tatsächlichen kleinen Belebung und Erleichterung auf dem Arbeitsmarkt gesprochen werden. In der Kammgarn-Industrie verlief die Entwicklung ähnlich. Im Juni war der Tiefpunkt erreicht. Verlust. bringende Garnpreise und ein ungewöhnlich niedriger Auftragsbestand zwangen die deutschen Kammgarn- sbinner zu gemeinsamer Produktionseinschränkung, welcher auch unser Betrieb sich anschloß. Mit dem Anziehen der Wollpreise ab Ende August und der Zu- nahme der Aufträge trat Besserung ein. Der Woll- aufschlag, der im September reichlich 20 % erreicht hatte, erwies sich aber von kurzer Dauer und das Jahr schloß mit Woll- und Garnpreisen, welche die im Sommer erreichte Stufe nur um wenig überschritten. Merinorohwollpreise waren Ende 1932 um 10–15 %, Garnpreise aber um 17–20 % billiger als Ende 1931. Sehr schwierig gestaltete sich in dem zollpolitischen und Währungs-Wirrwarr, der sozusagen die ganze Welt ergriffen hatte, der Export. Ebenso bereitete die deutsche Devisen-Bewirtschaftung ernste Schwierig- keiten und unendliche Arbeit. Doch gelang es, trotz der Einschränkung im Sommer, die Gesamtproduktion der Kämmerei und Spinnerei, verglichen mit dem Vor- jahr, um durchschnittlich 5 % zu steigern. Der Umsatz blieb wertmäßig hinter dem letztjährigen um 14 % zurück. Von außergewöhnlichen Einbußen, wie solche in 1931 in Form von großen Kurs- und Währungs- verlusten erlitten wurden, blieb die Gesellschaft in 1932 verschont. Aber die auch im Berichtsjahr immer noch abwärts gerichtete Tendenz der Rohwollpreise verursachte erneut Konjunkturverluste, wenn auch nicht in dem Ausmaße, wie in den vorangegangenen Jahren. Wenn es gelang, einen befriedigenden Ab- schluß zu erzielen, so ist dies in der Hauptsache den aus früheren besseren Jahren herübergenommenen stillen Reserven und dem Zinsenertrag aus unseren flüssigen Mitteln zu verdanken. Baumwoll-Feinspinnerei in Augsburg. 0 Sitz in Augsburg, Lechhauser Straße 51. Verwaltung: Vorstand: Kommerz.-R. Dr.-Ing. e. h. Fr. Wilh. Kuhn (Augsburg). Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-R. Hch. Renne- baum (Augsburg); Stellv.: Justizrat Franz Reinhold (Augsburg); sonst. Mitgl.: Fabrikant Jul. Landauer (Augsburg), Fabrikant Albert Kolb (Augsburg), Komm.- Rat Aug. Bauch (München). Zweck: der am 17./1. 1854 gegründeten Ges. ist der Betrieb einer Baumwollspinnerei. – Fabrikate: Roh- und Bleich- garne, Zweizylinder-Garne. Besitztum: Die Fabrik arbeitet mit 68 000 Spindeln. Betriebs- Kraft: Wasserkraft ca. 300 PS, Dampfkraft ca. 2000 PS, Dieselmotor 700 PS. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 20./2. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. – Ge- winn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besondere Ab- schreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R. (außer einer festen Jahresvergütung), Rest zur Verf. der G.-V.