Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. 447 im Betrieb 20 Dampfkessel mit ca. 2300 qam Heizfläche. owie 5 Dampfmasch. (4 große und 1 Eleinere) mit zusammen ca. 3750 PS, welche Wäscherei-, Kämmerei-, Tärberei-, Vorbereitungs- und sonstige Masch., sowie 103 800 Feinspindeln und 27 480 Zwirnspindeln betrei- ben; 2. Zt. ca. 50 Beamte und ca. 2000 Arbeiter und Arbeiterinnen. Kapital: 2 250 000 RM in 2500 Aktien zu 100 RM und 200 Aktien zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 4 000 000 M. Urspr. A.-K. 200 000 fl., erhöht bis 1906 auf 4 000 000 Mark, dann erhöht von 1920 bis 1922 auf 34 000 000 M in 8000 Nam.-St.-Akt., 25 100 Inh.-St.-Akt. u. 900 Nam.- Vorz.-Akt. zu 1000 M. Lt. ao. G.-V. v. 25./11. 1924 Um- stellung des A.-K. von 34 000 000 M auf 3 990 000 RM St.-Akt. 25: 3, Vorz.-Akt. 50: 1) in 25 100 Inh.-St.-Akt. und 8000 Nam.-St.-Akt. zu je 120 RM und 900 Nam.- Vorz.-Akt. zu 20 RM. Die G.-V. v. 16./5. 1928 beschloß Vollzahlung der nom. 960 000 RM mit 25 % eingezahlten vam.-St.-Akt. Durch Beschluß der G.-V. v. 19./9. 1928 wurden die bisher auf 120 RM lautenden St.-Akt. auf durch 100 teilbare Beträge umgestellt und gleichzeitig das A.-K. um 10 000 RM erhöht. Die Erhöh. ist erfolgt durch Ausgabe von 20 St.-Akt. von ie 500 RM. Die Ges. stand seit 1922 in Interessengemeinschaft mit der inzwischen zusammengebrochenen Norddeutschen Woll- kämmerei- und Kammgarnspinnerei (Aktienaustausch von 2 Mill. RM). Infolge der großen Verluste. die durch die Beziehungen zum Nordwolle-Konzern sich ergaben, sah sich die Ges. nach vollständiger Lösung des Interessen- gemeinschaftsverhältnisses zur Nordwolle vor die Not- wendigkeit einer durchgreifenden Sanierung gestellt. Mit den Großgläubigern wurde ein außergerichtlicher Ver- gleich abgeschlossen, wonach diese 50 % ihrer Forde- rung in bar erhalten, während 25 % in neuen Aktien der Ges. übernommen u. auf die restlichen 25 % verzichtet wurde. Die G.-V. v. 25./11. 1931 (Mitteil. nach § 240 HGB.) beschloß die Herabsetz. des A.-K. von 4 000 000 Reichsmark auf 100 000 RM (40: 1) und Wiedererhöhung auf 2 250 000 RM durch Ausgabe neuer ab 1./1. 1932 div.-ber. St.-Akt. Großaktionäre: Von dem neuen Kapital (It. G.V. v. 25./11. 1931) entfallen auf Londoner Banken 434 000 RM, auf holländ. Banken 98 000 RM, auf die Deutsche Bank u. Disconto-Ges. 949 000 RM, die Dresdner Bank 162 300 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 21./3. – Stimmrecht: Je 100 RM St.-A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst sind mindestens 5 % dem gesetzlichen R.-F. zuzuweisen, solange dieser den 10 ten Teil des Grundkapitals nicht übersteigt. Hierauf erhalten die Aktionäre bis zu 4 % Dividende auf den Nennbetrag ihrer Aktien. Von dem verblei- benden Gewinn erhält der A.-R. 10 %, der Rest steht zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- Vermögen: Grundstücke ohne Berücksichtigung von Baulichkeiten 444 068, Wohn- und Verwaltungs-Ge- bäude 647 938, Fabrik-Gebäude 593 442, Maschinen und maschinelle Anlagen 615 758, Einrichtung und Geräte 24 308; Umlaufs-Vermögen: Roh-, Hilfs- und Betriebs- stoffe 1 197 437, halbfertige Erzeugnisse 397 295, fertige Erzeugnisse 121 410, Wertpapiere 10 413, eigene Aktien (aom. 13 300 RM) 15, geleistete An- und Vorauszah- lungen 298 827, Forderungen auf Grund von Waren- lieferungen und Leistungen 1 064 345, sonstige Forde- rungen 18 551, Wechsel 43 747, Schecks 27 165, Kassen- bestand einschl. Guthaben bei Notenbank und Post- scheckguthaben 87 783, andere Bankguthaben 369 384; Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 21 329, (Bürgschaft 115 000). – Passiva: Stamm-Akt. 2 250 000, gesetzliche Rücklage 225 000, Delcredere-Rücklage 100 000, Werkerneuerungs-Fonds 100 000, Stiftungen 45 460, Verbindlichkeiten: Spareinlagen 664 004, Anzah- lungen von Kunden 71 276, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 122 670, sonstige Verbindlichkeiten 55 805, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 1 932 710, unerhobene Dividenden 445; Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 244 315, Gewinn-Vortrag aus 1931 21 518, Gewinn in 1932 150 012 (Bürgschaft 115 000). Sa. 5 983 215 RM. Das Konto „ Verhindlichkeitené“' enthält einen lang- fristigen Kredit in Höhe von 200 000 RM, für den auf unseren geschäftsfremden Besitz Grundschuldbriefe ge- geben wurden. Das Wechsel-Obligo aus begebenen Kundenwechseln betrug per 31. Dez. 1932 336 980, 86 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 1 692 598, soziale Ausgaben 124 206, Ab. schreibungen auf Anlagen 144 058, Zinsen 99 225, Be- sitz- und sonstige Steuern 339 449, übrige Aufwendun- gen 676 470, Gewinn 171 530 (davon Delkredere 70 000, Werkerneuerungs-F. 50 000, Vortrag 51 530). – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1931 21 518, Gesamterlös nach Ab- zug der Aufwendungen für Roh- und EHilfsstoffe 3 207 006, Mieten 18 915, verfallene Dividenden 97. Sa. 3 247 536 RM. Die Bezüge des Vorst. u. 51 415 RM. Kurs ult. 192 7–1931: 210, 247, 102, 33, –* %. (Notiz in Frankfurt a. Main 1932 eingestellt). Dividenden 192 7–1932: 14, 8, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kaiserslautern, Mann- heim, Frankfurt a. M. u. Neustadt a. H.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die seit Jahren an- haltende Abwärtsbewegung der Rohstoffpreise hatte zu A.-R. betrugen 1932 insges. Beginn des Berichtsjahres zum mindesten einen Still- stand dieser Entwicklung erwarten lassen. Das Preis- niveau war bereits auf einem kaum für möglich ge- haltenen Tiefstand angelangt. Die Preise ließen bis zur Jahresmitte weiterhin nach und erreichten ihren tiefsten Stand Ende Juni. Nach einem Abschlage bis zu 20 % gegenüber Jahresbeginn trat ein leichter Um- schwung ein, dem in den ersten Wochen des September eine kurze, aber wesentliche Befestigung folgte, die sich jedoch nicht lange zu behaupten vermochte. Die Garnpreise folgten der Abwärtsbewegung allzu willig. Die Margen zwischen Rohwolle bezw. Kammzug und Garn erreichten gegen Ende des zweiten und Anfang des dritten Quartals einen noch nicht erlebten Tiefstand und konnten erst im September im Zusammenhang mit einer vorübergehenden Geschäftsbelebung eine leichte, jedoch noch unzureichende Verbesserung erfahren. Kennzeichnend für die Marktlage war die Kurzfristig- keit der Dispositionen der Kundschaft, die einen schwankenden Beschäftigungsgrad zur Folge hatte. Es gelang uns trotzdem unsere Produktions- und Absatzziffern unter qualitativer Anpassung an die ver- änderten Wünsche unserer Kundschaft wesentlich zu erhöhen. G. Engelhardt & Co., Chasalla-Schuhfabrik Akt.-Ges. Sitz in Kassel, Sedanstraße 10–10. Vorstand: Dr. Walter Hentze, Stefan Löffler. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikant Georg Engel- uurdt, Stellv.: Bankier Dr. phil. h. c. Karl Ludwig Pfeiffer, Kassel; Fabrikbesitzer Hugo Heusch, Aachen; Geh. Kriegsrat Wilhelm Balthasar- Wolfradt, otsdam. Gegründet: 5./3. 1922; eingetr. April 1922. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Schuhwaren, insbesondere von den unter dem Namen „Chasalla“' ge- schützten, von Schuhbedarfsartikeln und Fortführung des unter der Firma G. Engelhardt & Co. betriebenen Geschäftes. Kapital: 600 000 RM in 6000 Akt. zu 100 RM. Urspr. 5 Mill. M. übern. von den Gründern zu pari. Erhöh. 1922 um 7 Mill. M, übern. von Georg Engelhardt. Die G.-V. v. 26./3. 1925 beschloß Umstell. von 12 Mill. Mark auf 1 200 000 RM in 12 000 Akt. zu 100 RM. Zur Beseitigung des Verlustes (30./6. 1932 55 915 RM) und zur Vornahme von besonderen Abschreibungen beschloß