Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. 449 / Kolb & Schüle Aktiengesellschaft. 0 Sitz in Kirchheim-Teck (Württ.), Fabrikstraße 9. Verwaltung: Kolb & Schüle in Kirchheim u. Teck u. Bissingen u. T. betriebenen Buntwebereien für Baumwoll- und Leinen- vorstand: Carl Ottens, Walter Jacob, Hans ottens, sämtlich in Kirchheim. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Ph. Helbing, stuttgart; Stellv.: Rechtsanwalt W. Osterieder, Reut- lingen; sonst. Mitgl.: Geh. Archiv-Rat Dr. Rud. Krauß, Rohr a. F., Dr. Fr. v. Meyenburg, Wädenswil, Dir. Hans Walz, Stuttgart, Fabrikant Aug. Deschler, Ulm. Entwicklung: Gegründet: 22./3. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1897; eingetr. 24./5. 1898. Firma bis 7./6. 1918 Mech. Bunt- veberei vorm. Kolb & Schüle A.-G., dann bis 5./11. 1918 Mech. Flachsspinnerei, Baumwollspinnerei und Buntweberei vorm. Kolb & Schüle A.-G. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Firma Kolb é Schüle in Kirchheim u. T. und Bissingen. Das Kirchheimer Werk besteht seit 1761 als Handweberei, seit 1857 mit Maschinenbetrieb, die Bissinger Fabrik ist seit 1897 in Betrieb. – 1918 Uebernahme der Mechanischen Flachsspinnerei A.-G. Urach. Am 1./3. 1921 wurde von der Ges. die Fabrik Gg. Langheinrich, Tischzeug- und Leinenweberei, Schlitz in Hessen, er- worben, Die Firma wird als Filiale unter der Firma Gg. Langheinrich Abt. der Kolb & Schüle A.-G. weiter- betrieben. — 1923 wurde die Flachsröstanstalt in Mittelthal bei Baiersbronn in Betrieb genommen. – Die G.-V. vom 3./6. 1926 genehmigte den Fusionsvertrag mit der Mechanischen Flachsspinnerei Bayreuth in Laineck. Das Vermögen dieser Ges. ging als Ganzes unter Ausschluß der Liqu. auf die Kolb & Schüle A.-G. über. Auf 5 Aktien der Flachsspinnerei Bayreuth zu je 40 RM wurden 2 Aktien der Kolb & Schüle A.-G. zu 100 RM gegeben. 1927/28 wurde wegen Unrentabilität der Flachsspinnerei die Spinnerei Bayreuth stillgelegt, u. die Maschinen nach der Flachsspinnerei Urach über- geführt. Der Verkauf des Bayreuther Anwesens ist inzwischen erfolgt. – Sept. 1931 wurde die Abteilung Flachsspinnerei Urach wegen der äußerst ungünstigen Lage der Flachsindustrie stillgelegt und das Fabrik- anwesen mit Maschinen verkauft; desgleichen die Flachsrösterei Mitteltal bei Baiersbronn. Zweck: Betrieb von Spinnereien und Webereien sowie aller in das Textilgewerbe einschlagenden Veredlungszweige, insbesondere Weiterbetrieb der früher unter der Firma garne. Auch Bleicherei, Färberei, Appreturanstalt und mechanische Werkstätte. Hauptfabrikationsartikel sind Bettinletts, Bettdrelle, Bettbarchent, Jacdquardgewebe in Bunt und Weiß, in Baumwolle und Halbleinen sowie Stoffe für Spezialbekleidung. In Schlitz Herstellung von baum- wollen, halbleinen u. reinleinen Tischdecken, Jacquard- tischtüchern, Servietten, Handtüchern und glatten Waren. Besitztum: Der Grundbesitz besteht aus 46 862 qm in Kirch- heim und Teck, davon 13 261 qm überbaut, 28 488 qm in Bissingen-Teck, davon 6347 qm überbaut, 60 201 qm in Schlitz (Hessen), davon 6200 qm überbaut. Die Ges. ist eingerichtet zum Betrieb einer Baumwollspinnnerei in Kirchheim und Teck mit 13 264 Spindeln, Buntwebe- rei in Kirchheim und Teck mit 209 Webstühlen, Bunt- weberei in Bissingen mit 421 Webstühlen, Baumwoll- und Stranggarnfärberei in Kirchheim und Teck, Färbe- rei und Bleicherei in Kirchheim und Teck, Stückfärbe- rei in Kirchheim und Teck, Leinenweberei in Schlitz (Hessen) mit 200 Webstühlen. Die Ges. bezieht elek- trische Kraft von der Ueberlandzentrale der Neckar- werke A.-G.; außerdem besitzt sie als Betriebsreserve eine Diesel-Motoranlage mit 700 Ps. Gesamtgrundbesitz: ca. 135 551 qm, 25 808 qm bebaut. Zweigniederlassung in Schlitz. davon sSonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört dem Verein süd- deutscher Baumwoll - Industrieller in Augsburg an, ferner dem Verband deutscher Buntwebereien und ver- wandter Betriebe E. V. in Berlin, dem Verbande der Flachsspinnereien des westlichen Deutschlands in Biele- feld und dem Verbande der Deutschen Leinen-Spinn- webereien in Freiburg i. Schles. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V.: 1933 am 2./3.; jede St.-Akt. = 1 St., jede Vorz.-Akt. = 10 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F.; besondere Abschreib. und Rücklagen; kontraktliche Tant. an Vor- stand u. Angestellte; alsdann 6 % kum. den Vorz.-Akt., 4 % den St.-Akt, vom verbleib. Ueberschuß 10 % Tant. Bilanzen Golünartbflenz ./. 1926 30./9. 1929 30./9. 1930 30./9.1931 30./. 1952 1./10. 1924 3= Aktiva GM RM RM RM RM RM Anlagevermögen: Gründstücke 145 596 145 596 a) 17 Wohngebäuded..... 7 130 836 128 219 0) Fabrikgebäudde.. 1250 640 2 129 668 1929 940 2 019 635 606 778 500 989 Maschinen und Einrichtungen.... 661 272 633 900 Elektrische Kraftanlage... 37 204 33 484 Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar — 38 M8 3 2 BEB BBPBB... (Unter „Wertpapiere“ verbucht) 20 781 Umlaufsvermögen: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe... 169 326 Halbfertige Erzeugnisses.. 1 378 451 1 182 533 1 349 239 2 367 996 1 391 431 311 377 Fertige Erzeugnissod.... 534 945 Werthebeeesess 154 279 11 113 1 363 10 813 9 285 8 776 R 39 000 Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 1 485 791 1 797 512 1 833 968 1 535 560 1 351 119 518 217 Sonstige Forderungen... 14 527 %( .... 49 719 Kaambsstand einschl. Guthaben bei Noten- 161 036 187 061 150 980 120 563 70 943 DReen...... = Tostscheckguthaben..... 10 980 Andere Bankguthaben...... 236 284 45 895 175 050 132 698 98 065 468 769 Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen — 325 13 8 222 Summa 4 666 483 5 303 782 5 438 542 6 181 167 4 381 518 3 591 830 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. 29