Verbindlichkeiten (zusammen 1 342 335): Schuldver- schreibungen (zur Rückzahlung per 1./7. 1929 gekün- digt) uneingelöst 537, unerhobene Gewinnanteilscheine 230, Anzahlungen bzw. Guthaben von Kunden 74 654, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 39 766, Spareinlagen 6786, Darlehn der Spinnerei Coßmannsdorf G. m. b. H. 1 220 362, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 131 567, (Wechsel- und Scheckobligo 160 979). Sa. 5 286 546 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1931 462 497, Löhne und Gehälter 1 453 814, soziale Abgaben 126 665, Ruhegehälter 34 078, Abschreib. auf Anlagen 167 939, Zs. 65 636, Besitzsteuern 107 216, sonstige Steuern 124 598, sonst. Aufwendungen 368 979. – Kredit: Umsatz, vermindert um den Aufwand für Roh-. Hilfs- und Betriebsstoffe, 2 644 292, Verlust Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. Nach dem Geschäftsbericht 1932 konnte die Ges. 1932 im Rahmen der Um- und Neuorganisation des Betriebez sowie auf Grund des Papen-Programms ungefähr 240 Arbeiter neu einstellen. Trotz des mehrwöchigen Streiks der Belegschaft in der Selfaktorspinnerei ist es infolge der Ende 1931 begonnenen und bereits wesent- lich fortgeschrittenen Umorganisation gelungen, die Produktion der Spinnerei auf Vorjahrshöhe zu halten während in anderen Abteilungen sogar eine mengen- mäßig bedeutend höhere Erzeugung erzielt werden konnte. Die im ersten Halbjahr weiter rückläufigen Wollpreise verursachten neue, nicht unempfindliche Konjunkturverluste. Im ersten Halbjahr waren die Garnpreise stark gedrückt und in vielen Fällen unaus- kömmlich. In den letzten Monaten trat zwar eine Besse-. rung der Preishöhe, jedoch keine durchgreifende Aende. (Vortrag aus 1931 462 496, abzüglich Gewinn 1932 rung ein. Verluste bei Außenständen waren ganz ge. 195 366) 267 130 (wird vorgetragen). Sa. 2 911 421 RM. ringfügig. Leipziger Wollkämmerei. 0 Sitz in Leipzig, Volbedingstraße 2. Verwaltung: Vorstand: Hermann Rausch, Dipl.-Ing. Werner Stöhr, beide in Leipzig. Aufsichtsrat: Vors.: Dir. Georg Stöhr (Kamm- garnspinnerei Stöhr & Co. A.-G.), Probstdeuben; Stell- vertreter: Bank-Dir. i. R. Kommerz.-R. Ernst Peter- sen, Leipzig; sonst. Mitgl.: Konsul Ewald Schlundt, Berlin; Walter Cramer, Leipzig; Staatsmin. a. D. Exz. Max Gutknecht, Priorau; Dir. Armin Keil (Kon- kordiaspinnerei Stöhr & Co.), Neschwitz; Dir. Otto Walle (Elberfelder Textilwerke A.-G.), Wuppertal-Elber- feld, Ernst Rausch, Leipzig. Gegründet: 7./2. 1872. – Eingetr.: 2./3. 1872. Zweck: Betrieb von Wollwäscherei, Wollkämmerei u. da- mit zus. hängenden Geschäftszweigen. Seit Anfang 1927 betreibt die Ges. neben ihren eigenen Anlagen noch die Kämmerei der Kammgarn- spinnerei Stöhr & Co. A.-G. Die Produktionsmög- lichkeit in beiden Werken beträgt jährlich über 12 Millionen Kilo Kammzeug, wozu die entsprechen- den Nebenprodukte an Kämmlingen, Abgängen, Woll- fett u. Pottasche kommen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt 215 000 qm, wo- von 56 057 qm bebaut sind, u. liegt in Leipzig am Berliner Güterbahnhof. Der Betrieb umfaßt in 2- u. 3-stöckigen Gebäuden: Sortiererei, Wäscherei, Krempe- lei, Streckerei u. Fettfabrik, während sich die eigent- liche Kämmerei in einem Shedbau befindet. Die nutz- bare Arbeitsfläche beträgt 68 336.50 qm. Die Ab- wässer der Wäsche werden in einer modernen An- lage auf rohe u. verfeinerte Wollfettprodukte ver- arbeitet sowie in einer zweiten Anlage auf Woll- schweißasche, die einen durchschnittlichen Gehalt von 70–75 % Pottasche aufweist. Die Umgestaltung der umfangreichen Anlagen zur Wasserreinigung, sowie zur Dampf- u. Krafterzeugung ist vollendet. Hierdurch ist eine techn. Vervollkommnung u. rationellere Aus- nutzung dieser Teile des Betriebes erreicht worden. In den letzten Jahren sind erhebliche Aufwendungen für Erneuerung u. Modernisierung des Textilmaschinen- parkes, insbes. der Wäsche, Plätten u. Strecken ge- macht worden. Durch moderne Fördermittel wurden die Fabrikation sowie das An- u. Abfahren des Ma- terials wirtschaftlich u. fließend gestaltet. Eine be- sondere Abteilung für die Verarbeitung von Kunst- faser wurde 1928 eingerichtet. Außer den Fabrika- tionsgebäuden besitzt die Ges. 3 Beamtenhäuser mit zus. 43 Wohnungen u. dazugehörigen Gärten. Beteiligungen: Im Frühjahr 1932 hat die Ges. gemeinsam mit der Bremer Woll-Kämmerei, Blumenthal, und der Woll- Wäscherei und Kämmerei in Döhren bei Hannover die Hamburger Wollkämmerei aus dem Konkurs der Nord- deutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei A.-G. Bremen, erworben, und eine neue Aktiengesellschaft, unter der Firma „Wilhelmsburger Wollkämmerei, A.-G.“ mit einem Grundkapital von nom. 2 000 000 RM ge- gründet, wovon der Anteil der Ges. 550 000 RM Aktien beträgt. Da das Werk infolge der noch unge- nügenden Wollzufuhr nach Deutschland stillgelegt worden ist und man im Augenblick noch nicht über- sehen kann, wann eine Wiederinbetriebnahme möglich sein wird, haben wir auf vorgenannten Aktienbesitz eine Abschreibung von 20 % vorgenommen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört der Uebereinkunft der deutschen Lohn-(Woll-) ämmereien, Sitz Berlin, an, dessen Zweck es ist, einheitliche Richtlinien bezüglich der Kammlöhne u. der Lieferungsbeding. festzusetzen. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./10.–30/9. – G.-V.: 1931 am 10./12. – Stimmrecht: Je 100 RM = 1 St. — Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. weitere Rückl.. 4 % Div., 10 % Pant. an A.-R. (aufer einer festen Vergüt. von je 2000 RM pro Mitgl., der Vors. bzw. der Stellv. erhalten 4000 R bzw. 3000 RM), kest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Statistische Angaben: Aktienkapital: 5 000 000 RM in 3333 Aktien zu 1500 RM u. 1 Aktie zu 500 RM. Vorkriegskapital: 3 811 500 M. Urspr. 1 800 000 M, erhöht 1898 auf 4 200 000 M; nach Sanierung im Jahre 1900 betrug das A.-K. 4 405 500 M; dann herabgesetzt 1904 auf 3 811 500 M in 865 St.-Akt. u. 1676 Vorz.-Akt. zu 1500 M. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 9./2. 1925 in bisheriger Höhe auf Reichsmark. — Lt. G.-V. v. 29./1. 1929 Umwandlung der bisher. nom. 2 514 000 RM Vorz.-A. in St.-A. u. Erhöh. des A.-K. um 1 188 500 RM auf 5 000 000 RM durch Ausgabe von 792 St.-Akt. zu 1500 RM u. 1 St.-Akt. zu 500 RM, div.-ber. ab 1./4. 1929. Die neuen Aktien wurden der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig zum Kurse von 110½ % mit der Verpflicht. überlassen, nom. 600 000 RM neue Aktien den Begründern der Ges. bzw. deren Erben im Verh. 3: 1 zu 110½ % zur Uebernahme anzubieten s0- wie ferner auf nom. 585 000 RM neue Aktien den sämtl. alten Aktionären ein Bezugsrecht dergestalt einzuräumen. daß auf je nom. 19 500 RM alte Aktien nom. 3000 RM neue Aktien zu 110½ % zuzügl. Börsenumsatzsteuer be- zogen werden konnten. Die restliehen nom. 2000 RM Aktien blieben zur Verfügung des Vorstandes. Gründerrechte: Bei Neu-Em. haben die Gründer bzw. deren Erben u. die gegenwärt. Aktionäre Bezugsrecht je zur Hälfte al pari plus Anteil am R.-F. Großlaktionäre: Ein großer Teil der Aktien ging Ende 1921 in den Besitz der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. in Leipzig über. Von dieser wurde im Nov. 1921 den Aktionären folgendes Umtausch-Angebot gemacht: Gegen Hergabe von 1500 M Wollkämmerei-Vorz.- oder