Seit 1922 wird 466 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. Eduard Rheinberger, Aktiengesellschaft. Sitz in Pirmasens, Schachenstraße. Vorstand: Gustav Rheinberger, Robert Rhein- auch dem Exportgeschäft gewidmet. berger. das Unternehmen als Familien-A.-G. betrieben. Prokuristen: H. Grimm, Ph. Weller, J. Hommel. Aufsichtsrat: Frau Kommerzienrat Adele Rhein- berger, San.-Rat Dr. Anton Pfister, Hermann Oberreuter, Pirmasens; Bankier Wilhelm Bürklin, Saarbrücken; Rechtsanw. Dr. Franz Rosenfeld, Mannheim. Gegründet: 27./12. 1922: eingetr. 27./4. 1923. Entwicklung: Die Fabrik wurde 1882 von Eduard Rheinberger hauptsächlich zur Herstellung von Qualitätsarbeit gegründet. Aus einem kleinen, mit 15 Arbeitern begonnenen mechanischen Betrieb ist in stetem Fortschritt ein auf modernsten Fabrikations- grundlagen aufgebauter Großbetrieb geworden, der Mitte 1932 über 1500 Arbeiter u. Angestellte beschäf- tigte. Täglich verlassen 4–5000 Paar Schuhe den Betrieb. Ein großer Teil der Produktion entfällt auf orthopädische Schuhe. Frühzeitig hat sich die Firma Zweck: Herstellung u. Verkauf von Schuhwaren aller Art, insbes. Fortführ. der unter der früheren Einzelfirma Eduard Rheinberger seit dem Jahre 1882 betriebenen Schuhfabrik. Kapital: 2 000 000 RM in 2000 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 5 000 000 M in Aktien zu 1000 M, übern. von den Gründern zu pari; umgestellt 1924 auf 2 000 000 RM. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. –— Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Kasse u. Postscheck 23 256, Wechsel 282 503, Außenstände inkl. Bankguthaben 5 049 031, Sachkonten 6, Warenbestände 1 127 051. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Reserve u. Spe- zialres. 2 850 000, Rückstell. 334 485, Schulden 1 146 350, Gewinn 151 012. Sa. 6 481 847 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. * Vogtländische Tüllfabrik, Aktien-Gesellschaft. Sitz in Plauen i. V., Roonstraße. Verwaltung: Vorstand: Max Lesch, Plauen. Prokuristen: Rich. Ebert, Georg Pfaff. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. a. D. Louis Un- glaub; Stellv.: Fabrikant Alfred Schönfeld; sonst. Mit- glieder: Fabrikant Otto Krötenheerdt (sämtl. in Plauen). Gründung: 7./3. 1906; eingetr. 2./4. 1906. Zweck: Fabrikation von Tüll und sonstigen, in ähnlicher Weise wie Tüll herstellbaren Webstoffen. Fabrikate: Abteilung A: Tülle für Spitzen, Gar- dinen u. Brautschleier, ferner Etamine-Tülle, Twist-, Punkt-, Fantasie- u. Seiden-Tülle, Moskito-, Gasglüh- licht- u. Steiftülle, gestreifte Tülle, sowie Tülle für die Tapisserie- u. Korsettbranche. – Abteilung B (Mecha- nuische Weberei): Gardinen: Bagdad- u. Madras-Gar- dinen, Dekorationsstoffe, Gardinenmulle, Baumwoll- und Kunstseiden-Ripse, Etamine, Steppdeckenstoffe. Besitztum: Das Grundstück in Plauen (Roonstraße) hat eine Größe von 25 000 qm, wovon 7000 qm mit Fabrikan- lagen und einem Verwaltungsgebäude bebaut sind. Im Betrieb sind 156 Tüllmaschinen sowie 71 mechan. Web- stühle nebst Zubehör-Maschinen aufgestellt. Im Kessel- haus befinden sich 3 Kessel mit zus. 325 am Heigzfläche, im Maschinenhaus eine Zwillingsdampfmaschine mit 350 bis 500 Ps und 2 Dynamomaschinen zu je 125 kW. sSonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. ist Mitglied der Vereinigung Deutscher Tüllwebereien E. V., Greiz, und der Ver- einigung Deutscher Congreßstoff-, Gardinen- und Ta- pisseriestoff-Webereien E. V., Plauen. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: meist im März (1933 am 14./3.), je 100 RM St.-A. = 1 St., jede Vorz.-A. in statutarisch bestimmten Fällen = 8 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F., ev. Son- derrückl., 16 % Div. auf Vorz.-Akt., 4 % Div. auf St.- Akt., kontr. Tant. an Vorst., 10 % d. A.-R. (der ein Fixum von 2400 RM für jedes Mitglied und 4800 RM für 6 erhält), Rest Superdiv. oder zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Plauen: Vogtländ. Bank, Abt. der Allg. Deutschen Creditanstalt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 276 250 RM in 1000 St.-Akt. zu 1000 RM, 2500 St.-Akt. zu 100 RM und 750 Vorz.-Akt. zu 35 RM. Die Vorz.-Akt. erhalten eine Vorz.-Div. von 16 % und sind im Falle der Liqu. zu 100 % vor den St.-Akt. zurückzuzahlen. Vorkriegskapital: 2 500 000 M. Urspr. 1 500 000 M; erhöht 1908 auf 2 500 000 M u. 1920–1923 auf 15 750 000 M. – Lt. G.-V. v. 9./10. 1924 Kap.-Umstell. von 15 750 000 M auf 2 126 250 RM durch Herabsetz. der St.-A. u. Vorz.-A. von 1000 M auf 140 u. 35 RM. – Die G.-V. v. 26./2. 1932 ermächtigte den Vor- stand zum Erwerb von 630 000 RM eigenen St.-Akt. Die a. o. G.-V. v. 3./5. 1932 ermächtigte den Vorstand zum Erwerb weiterer St.-Akt. im Betrage von nom. 220 000 RM u. beschloß Herabsetzung des St.-Akt.-Kap. nach 8§ 288 HGB. von nom. 2 100 000 RM auf nom. 1 250 000 RM durch Einziehung der zum Kurse von 50 % erworbenen insges. nom. 850 000 RM eigenen St.-Akt. der Ges. Der durch die Herabsetzung entstehende Buchgewinn wird zu u. zur Einstellung in den gesetzl. R.-F. ver- wandt. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 129.50 98.50 89.75 65.25 51.50 52.75 % Niedrigster 7¹ 77.50 48 34 33.75 42.50% Letzter 96 85 55.50 34 41.50 42.50 % Erster Kurs in Berlin am 13./5. 1910: 260 %. Die Notiz wurde im Juli 1932 eingestellt. Wiedereinfüh- rung ist beabsichtigt. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 Vorzugsaktien 20 20 20 16 12 12% Stammaktien 68–― 5 5 4 3 3% Div. 1932 für St.-Akt. zahlbar auf Div.-Schein Nr. 5. Beamte u. Arbeiter: 1913: 495; 1932: 150. Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 128 128 RM (R.-F. 7000, Div. der Vorz.-Akt. 5250, do. der St.-A. 105 000, Vortrag 10 878). – 1929: 128 990 RM (R.-F. 7000, Div. der Vorz.-Akt. 5250, do. der St.-Akt. 105 000, Vortrag 11 740). – 1930: 98 073 RM (R.-F. 4000, Div. der Vorz.-Akt. 4200, do. der St.-Akt. 84 000, Vortrag 5873). – 1931: 73405 RM (R.-F. 4000, Div. der Vorz.- Akt. 3150, do. der St.-Akt. 63 000, Vortrag 3255). – 1932: Gewinn 47 204 RM (davon R.-F. 2625, Div. auf Vorz.-Akt. 3150, Div. auf St.-Akt. 37 500, Vortrag 3920).