Chemische Industrie. 485 stellung und dem Vertrieb von chemischen (anorgani- schen), chemisch-pharmazeutischen, chemisch-metallur- gischen und chemisch-technischen Produkten sowie deren Verarbeitung befaßt, ferner Erwerb und Verwer- tung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie und Metallurgie, endlich Beteiligung an ähnlichen Unter- nehmungen im In- und Ausland sowie Neuerrichtung von solchen Unternehmungen. Die Ges. hat Vertretun- gen an allen größeren Industrieplätzen im In- u. Aus- jande. Gleis-Anschluß ist vorhanden. Kapital: 800 000 RM in 800 Aktien zu 1000 RM. Urspr. 12 Mill. M in 12 000 Aktien, übernommen von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 20./10. 1925 Um- stellung auf 800 000 RM in 800 Akt. zu 1000 RM. Großaktionäre: Sämtliche Aktien sind im Be- sitz der Firma M. Lissauer & Cie., Köln. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Seypt. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundstücke 119 945, Geschäfts- u. Wohn- gebäude 131 380, Fabrikgebäude u. andere Baulich- keiten 246 772, Betriebseinrichtung 713 712, Eisenbahn- anschluß 1495, Fuhrpark 1, Versuchsanlage u. Ge- schäftsinventar 2, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte 1; Beteiligungen einschl. der zur Beteiligung bestimmten Wertpapiere 5000; Umlaufvermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 270 709, halbfertige Erzeugn. 17 268, fertige Erzeugn. 316 453, geleistete Anzahlungen 5428, Forder. aus Warenlieferungen 232 274, Wechsel 103 582, Kasse einschl. Guthaben bei Notenbanken u. Postscheckguthaben 16 789, andere Bankguth. 38 408; Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 3773, Verlust 4805. – Passiva: A.-K. 800 000, Rückstellungen 68 134; Verbindlichkeiten: Hyp. 25 925, Verbindlich- keiten auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 375 865, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Ge- sellschaften u. Konzerngesellschaften 241 567, Verbind- lichkeiten aus der Annahme von gezogenen Wechseln und der Ausstellung eigener Wechsel 521 933, Verbind- lichkeiten gegenüber Banken 39 865; Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 154 509. Sa. 2 227 798 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 385 185, soz. Abgaben 30 357, Abschreib. a. Anlagen 202 385, Zinsen, soweit sie die Ertrags- zinsen übersteigen 4801, Besitzsteuern 31 433, alle übri- gen Aufwend. mit Ausnahme der Aufwend. für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 282 972. – Kredit: Gesamt- ertrag nach Abzug der Aufwend. für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 849 534, außerordentl. Erträge 42 825, Gewinnvortrag vom 1./10. 1931 39 968, Verlust (44 773, abzüglich Gewinnvortrag aus 1931 39 968) 4805. Sa. 937 133 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. H. Stodiek & Co. Aktiengesellschaft. / Sitz in Bielefeld, Zimmerstr. 5. Verwaltung: vVorstand: Wilh. Stodiek (Bielefeld). Aufsichtsrat: Vors.: Bankier Franz Koenigs (Haarlem); Stellv.: Ed. Gleichman (Hamburg); sonst. Mitgl.: Hofbes. Aug. Diering (Suttorf b. Neuenkirchen), Prof. Joseph Meder (Meran), Oberreg.-Baurat August Ernst (Kassel), Verwaltungsgerichts-Dir. Dr. Kurt Meyer - Barkhausen (Danzig), Bank-Dir. A. Osthoff (Bielefeld). Entwicklung: Gegründet: 22./5. 1902 unter Uebernahme der seit 1875 bestehenden Kommanditges. H. Stodiek & Co. in Bielefeld für 1 181 996 M. Im Jahre 1878 wurde dic Fabrik in Löhne u. 1905 die Fabrik in Kaarst bei Neul errichtet. 1921 wurde zwecks Trennung des Fabri- kationsbetriebes vom Handelsgeschäft die „Betriebs- gesellschaft Chemischer Fabriken m. b. H.“ in Bielefeld gegründet, der die Anlagen in Löhne u. Kaarst unter Garantie ihrer Erhaltung zum Betriebe überlassen wurden. 1929 Verbesserung der Fabrikationseinrich- tungen. Zweck: Fortführung des unter der Firma H. Stodiek & Co. in Bielefeld betriebenen Fabrik- und Handelsgeschäfts, insbes. Herstell. u. Verwert. v. Kunstdünger, Schwefel- säure. – Erzeugnisse: Kunstdünger u. Schwefelsäure, aufgeschlossener Guano, Superphosphate, sowie deren Mischungen mit Stickstoffträgern, wie schwefelsaurem Ammoniak, Chilisalpeter usw. Besitztum: Die Schwefelsäure- u. die Düngerfabrik in Löhne umfassen ein Areal von 13 085 am, wovon 6532 am bebaut sind, die Düngerfabrik in Kaarst bei Neuß 45 807 am mit 4530 qm bebauter Fläche. Beide Werke verfügen über moderne Maschinen zur Erzeugung von Superphosphat u. Ammoniak-Superphosphat, die Säure- fabrik mit mechan. Rostöfen. Der Grundbesitz in Bielefeld hat eine Größe von 4 a 48 qm. Sämtl. Grund- stücke sind frei von Hyp. u. Beschränkungen. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 59 340 qm, davon 11 500 qm bebaut. sSonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V. in Bielefeld im 1. Geschäftshalbj. (1933 am 17./2.); jede Aktie = 1 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), etwaige Sonderrückl., 5 % Div., Tant. an A.-R., der Rest wird als Superdiv. verteilt, sofern nicht die G.-V. eine and. Verteil. beschließt. Zahlstellen: Bielefeld: Ges.-Kasse, Dresdner Bank; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Köln: Del- brück von der Heydt & Co. Beteiligungen: Hollandsche Grondstoffen Import en Export Maatschappij (Hogiem) in Amsterdam. Gegründet 1921. Kap. 500 000 hfl. Beteilig. 123 000 hfl. Aktien und 30 Genußscheine. Chemische Kunstdüngerfabrik Carl Unbefunde & Comp., Kommanditges. in Melle. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 500 000 RM in 3000 Aktien zu 500 RM. Einziehung der Aktien durch Ankauf gestattet. Die G.-V. v. 17./2. 1933 ermächtigte die Verwalt. zum Ankauf von Aktien im Betrage bis zu 10 % des A.-K. zum Kurse von 130 %. Die Mittel stehen aus Abschreib. u. Rückstellungen zur Verfügung. Vorkriegskapital: 1 300 000 M. Urspr. 1 000 000 M, 1905 auf 1 300 000 M u. 1920 auf 3 000 000 M erhöht. – Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Kap.-Um- stellung von 3 000 000 M auf 1 500 000 RM (2: 1) durch Herabsetz. der Aktien von 1000 M auf 500 RM. – Laut G.-V.-B. v. 28./2. 1930 Vollzahl. der bis dahin nur mit 25 % einbezahlten Akt. Nr. 1301–3000. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 160 125 123.50 124 100 102 50% Niedrigster 106.50 110 90 73 80 95.25 % Letzter 135 121.25 102.50 92 85 102 % Börsenzulassung in Berlin erfolgte im März 1906; erster Kurs 165.50 %. Lieferbar sind die Nr. 1–1300. Die jungen Akt. sollen nach einem Beschluß der Ver- waltung der Ges. nicht eingeführt werden. Dividenden: 1926/27 27/28 28/29 29/30 30/31 Stammaktien 8 (4½*) 8 (4*) 8 (44*) 8 8 Div. 1932 für St.-A. zahlbar auf Div.-Schein Nr. 31 für die Akt. Nr. 1–1300, Nr. 13 für die Akt. 1301 bis 3000. * Mit 25 % eingezahlte Aktien. Beamte u. Arbeiter: 1927–1930: 200, 250, 250, 250. 31/32 8 %