Chemische Industrie. 509 Saline Lüneburg u. Chemische Fabrik, Aktiengesellschaft. Sitz in Lüneburg, Neue Sülze 20. vorstand: Dr. K. Höbold. Aufsichtsrat: Vors.: Oberbürgerm. Dr. Schmidt, Stellv.: Rechtsauw. Dr. Baustaedt, Ob.-Reg.-Rat Bauers- feld, Dir. Drape, Eüneburg; Senatspräs. i. R. Dr. von Dassel, Hamburg; Senator Reichenbach, Senator Braune, Bürgervorsteher Hillmer, Lüneburg; Dir. Gusiav Wer- ner, Berlin. Gegründet: Vor über 1000 Jahren. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 956; A.-G. seit 18./8. 1923; eingetr. 1./9. 1923. Zweck: Betrieb des früher von der Korporation saline Luneburg in Lüneburg betrieb. Unternehmens. Erzeugnisse: Kristall- und Feinsoda, Kalkdünge- mittel, Calcium carbonicum, Magnesia carbonica, Ma- gnesia usta; Siedesalze aller Art. Spezialität: Butter- u. Margarine-Salz, Gewerbe- u. Viehsalz. Grundbesitz: 40 ha. Gleis- und Wasseranschluß vorhanden. Zahl der Angestellten: 36 (darunter ein Chemiker). Zahl der Arbeiter: 300. verbände: Für den Absatz der Salz-Erzeugnisse im Inlande ist die Ges. dem Norddeutschen Siedesalz- Syndikat G. m. b. H., Berlin, angeschlossen, und für die Ausfuhr dem Ausfuhrverband Deutscher Salinen. Außerdem gehört sie für den Absatz von Kristallsoda verschiedenen Soda-Vereinigungen an. Beteiligungen: Ein Tochterunternehmen der Ges. ist die Lüneburger Isoliermittel- und Chemische Fabrik A.-G. Kapital: 1 000 000 RM in 10 000 Akt. zu 100 RM Urspr. 105 Mill. M, übern. von den Gründern zu pari- Erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1923 um 35 Mill. M. Die ao. G.-V. v. 23./4. 1924 beschl. Umstell. durch Zus. leg. im Verh. 50: 1 auf 2 800 000 RM in 140 000 Aktien zu. 20 RM. Die G.-V. v. 3./5. 1930 beschloß Herabsetz. des A.-K. von 2 800 000 RM auf 1 000 000 RM zur Vornahme besonderer Abschreibungen. Für je 14 alte Akt. zu 20 RM wurde eine neue Akt. zu 100 RM mit Div.-Schein ab 1./1. 1930 ausgehändigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 17./3. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst und Solegerechtsame 1 137 526, Geschäfts- und Wohn- gebäude 18 731, Fabrikgebäude 569 686, Maschinen und maschinelle Anlagen 705 028, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäfts-Inventar 1, Beteiligungen 1, Rohmaterialien und Hilfsstoffe 79 821, Halbfabrikate 9237, Fertigfabri- kate 80 247, Wertpapiere 67 109, Hyp. 17 000, Voraus- zahlungen 19 854, Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen 140 038, Wechsel 33 312, Kassen-, Reichs- bank- u. Postscheckguthaben 3007, Bankguthab. 219 922; Transitorische Posten 42 000, (Rückgriffsrechte aus Wechselbegebung 9359). – Passiva: Grundkap. 1 000 000, Gesetzliche Rücklage 100 000, Außerordentliche Rück- lage 77 744, Delkredere 30 222, Dispositionsfonds 702, Nicht erhobene Div. 647, Hyp.-Darlehen 1 605 000, Vor- auszahlungen und Guthaben von Kunden 45 856, Ver- bindlichkeiten aus Warenlieferungen und Leistungen 94 640, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Gesell- schaften 29 021, Transitorische Posten 36 683, Gewinn 122 005, (Verbindlichkeiten aus Wechselbegebung 9 359). – Sa. 3 142 523 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne, Gehälter u. Pensionen 466 948, Soziale Abgaben 41 170, Abschreib. auf Anlagen 99 335, Abschreib. auf Wert- papiere u. Beteilig. 142 554, Zs. u. Bankspesen 106 098, Besitzsteuern 23 712, Sonst. Unkosten 124 424, Gewinn (Vortrag 1931 17 962 Reingewinn 1932 104 043) 122 005. –Kredit: Gewinn-Vortrag 1931 17 963, Warenrohgewinn 935 292, Agio aus Hypothekentilg. 140 016, Außerordent- liche Zuwendungen 30 000, Mieterträge 2978. Sa. 1 126 249 RM. Dividenden 192 7–1932: 0, 0, 0, 5, 5, 7 %. Bankverbindungen: Lüneburg: Reichsbank; Deutsche Bank. u. Disc.-Ges., Commerz- u. Privat-Bank, Stadtsparkasse. Nach dem Geschäftsbericht 1932 hat sich die rück- läufige Bewegung des Umsatzes der Ges. im Geschäfts- jahr 1932 noch verstärkt. Gegenüber 1931 ist ein wei- terer Rückgang von 20 % zu verzeichnen, der sich be- sonders bei Salz bemerkbar gemacht hat. Trotz des ver- minderten Umsatzes konnte durch wesentliche Herab- minderung der Gestehungskosten eine Erhöhung des Reingewinns erzielt werden. Verein deutscher Oelfabriken. / Sitz in Mannheim, Bonadiesstraße 53. Verwaltung: Vorstand: Eugen Kollmar, Erich Diehl, beide in Mannheim. Prokuristen: H. Grünewald, C. Casati, R. Sachsse. Aufsichtsrat: Vors.: Eduard Ladenburg. Mann- heim; sonst. Mitgl.: Dir. Albrecht Volland (Deutsche Jurgens-Werke A.-G.), Berlin; Handelskammerpräs. Heinrich Landfried (i. Fa. P. J. Landfried) Hedel- berg; Richard Sachsse, Heidelberg; Bankdir. Dr. Max Hesse (Deutsche Bank u. Disc.-Ges.), Mannheim. Entwicklung: Gegründet: 2. Juni 1887. Die Verhältnisse am Rohmaterialienmarkt zwangen die Gesellschaft, Anschluß an ausländische Konzerne zu suchen und Oktober 1920 das Angebot der Bremen- Besigheimer Oelfabriken A.-G. (bei der der Jurgens- onzern ausschlaggebend beteiligt ist) zu einem gegen- seitigen Aktienumtausch anzunehmen. Die Aktionäre der Ges. erhielten auf je 3 eigene Aktien 2 Bremen- Besigheimer-Aktien und außerdem auf jede umge- tauschte Aktie 300 M in bar. – Die Fabrik in Hatters- heim bei Frankf. a. M. wurde 1922 verkauft. Die Fabrik in Spyck am Niederrhein wurde 1928 verkauft. Anfang 1930 wurde die Fabrik Hamburg-Rothenburgs- ort, welche seit einer Reihe von Jahren stillstand und ausgeräumt war, mit dem Hamburger Staat gegen ein Baugelände ausgetauscht. Dieses wurde weiterver- kauft. Das im Nov. 1928 abgebrannte Lagerhaus bei der Fabrik Mannheim wurde durch einen Silobau unter Verwertung aller modernen Errungenschaften ersetzt. 1930 Verkauf der seit 1925 stilliegenden Fabrik in Mauer bei Heidelberg. Die Leistungsfähigkeit der Fabrik Mannheim wurde dadurch erweitert, daß eine Anlage zur Verarbeitung von Palmkernen errichtet wurde. Gleichzeitig ist der gesamte Betrieb elektri- fiziert worden. Die Ges. ist nunmehr in der Lage, in Mannheim sämtl. Sorten Oelfrüchte zu verarbeiten. – 1933 Errichtung einer zentralen Kraftanlage in Mannheim. Zweck: Herstellung und Verkauf von Oelen und ein- schlägigen Artikeln. Spezialitäten: Speiseöle, tech- nische Oele, Oelkuchen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfaßt folgendes Areal: a) in Hamburg: am Peute-Kanal (24 778 qm), b) in Mannheim-Industriehafen: Liegenschaft (71 280 qm) mit Fabrik-, Lagerhaus und Verwaltungsgebäude. Filialen in Hamburg und Harburg-Wilhelmsburg.