Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. 519 Berlin: Reichs-Kredit-Ges., Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Nassauische Landesbank, Allgem. Elsäss. Bank- ges.; Basel: Schweizerischer Bankverein. Nach dem Geschäftsbericht 1931 32 hat die Ab- wärtsbewegung der Preise für Großviehhäute u. Kalb- felle auch im Berichtsjahre weiter angehalten und geitweise ungewöhnliche Ausmaße angenommen. Leider haben sich die Preise für Fertigleder dieser Bewegung nicht nur angeschlossen, sondern sind noch mehr zu- rückgegangen, so daß es sehr oft nicht möglich war, die Verkaufserlöse in ein angemessenes Verhältnis zu den Selbstkosten zu bringen. Dazu kam eine Vermeh- rung unserer Unkosten durch die Erhöhung der Um- satzsteuer, die Neuschaffung der Einfuhrausgleich- steuer, welche für unsere Betriebe eine besonders fühlbare Belastung bedeutet, sowie das weitere An- wachsen von sonstigen Steuern und Lasten. Sehr er- schwerend hat sich ferner die Zollpolitik der meisten Auslandsstaaten ausgewirkt, das Loslösen wichtiger Valuten vom Goldstandard und die nahezu völlige Un- möglichkeit eines Exports nach den valutaschwachen Ländern. Lederfabrik Blankenburg-Mark Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin-Buchholz, Pankstraße. vorstand: Handelsger.-Rat Herrmann Davidson, Bln.-Grunewald; Karl Eckstein, Bln.-Buchholz. Prokuristen: Ernst Jänicke, Friedrich Hartmann. Aufsichtsrat: Vors.: Bankier Dr. Charly Hartung, Justizrat Alwin Elsbach, Hermann Bolle, Berlin; Gen.- Dir. Fritz Hesse-Camozzi, Kötitz i. Sa. Gegründet: 20./11. 1924; eingetr. 28./11. 1924. Bis zum 2./8. 1926 hatte die Firma den Zusatz: Potthoff & Kayler Akt.-Ges. Zweck: Herstellung, Zurichtung u. Vertrieb von Leder u. Lederwaren, Verwertung v. Abfall- u. Neben- produkten, Erwerb u. Verwertung von gesetzl. Schutz- rechten und die Beteilig. an gleichen, ähnlichen oder sonstwie in geschäftl. Zusammenhang stehenden Unter- nehmungen. Kapital: 600 000 RM in 1200 Akt zu 500 RM. Urspr. 700 000 RM in 700 Akt. zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 28./11. 1924 beschloß Erhöh. um bis zu 800 000 RM. Die Erhöh. wurde um 500 000 RM durchgeführt. – Lt. G.-V. vom 7./12. 1932 Herabsetz. des A.-K. von 1 200 000 RM auf 600 000 RM u. Wiedererhöh. um bis zu 400 000 RM beschlossen. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grund- stücke u. Gebäude 929 900, Maschinen u. Inventar 458 000, Kasse, Schecks u. Wechsel 47 492, Debitoren 844 504, Effekten u. Beteiligungen 88 108, Warenbest. 869 896 (Avale 10 000). – Passiva: A.-K. 600 000, Grund- schuld 500 000, Reserve-F. 8235, Bankschulden 355 987, Rembourse 1 259 828, Kreditoren 386 257, Hyp. 14 704, Akzepte 111 950 (Avale 10 000), Ueberschuß 938. Sd. 3 237 900 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag 243 184, Unkosten, Zs. u. Steuern 1 028 578, Abschreibungen 55 879, Gewinn (Verlustvortrag 243 183 stücke 139 500, Fabrikgebäude Posten, £ Verlust 1931 355 877 = zus. 599 061, dagegen Gewinn aus Kapitalzusammenlegung 600 000) 938. – Kredit: Warenbruttonutzen 728 579, Gewinn aus Kapitalzusam- menlegung 600 000. Sa. 1 328 579 RM. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grund- 703 400, Wohnhäuser 71 400, maschin. Anlagen 338 000, elektr. Anlage 12 600, Fabrikeinrichtung u. Inventar 90 200, Fuhrpark 25 500, Beteiligungen 30 166, Warenbestände: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 93 124, halbfertige Erzeugnisse 219 300, fertige Erzeugnisse, Waren 671 900, Hyp. 132, Außen- stände: Anzahlungen 52 682, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 469 754, Forderun- gen an abhäng. Ges. 23 133, sonst. Außenstände 38 141, Wechsel 17 440, Kasse einschl. Guthaben bei Noten- banken u. Postscheck 6935, andere Bankguthaben 11 036, die der Rechnungsabgrenzung dienen 21 429, (Avale 10 000). – Passiva: A.-K. 600 000, gesetzl. R.-F. 9174, Rückstellungen 11 600, Grundschulden u. Hypoth. 514 201, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenliefe- rungen u. Leistungen 149 715, Akzepte 125 523, Verbind- lichkeiten gegenüber Banken 1 530 381, sonstige Ver- bindlichkeiten 64 955, Posten, die der Rechnungsabgren- zung dienen 7247, Gewinn in 1932 22 975, (Avale 10 000). Sa. 3 035 772 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 614 017, soziale Abgaben 44 297, Abschreib. auf Anlagen 60 435, Abschreibung. auf Beteilig. 45 000, Zinsen u. Diskonte 204 425, Steuern: Besitzsteuern 32 411, sonst. Steuern 23 623, sonstige Aufwendungen 402 180, Gewinn in 1932 22 975. – Kredit: Fabrikationsertrag 1 431 270, Erträge aus Beteiligungen 4032, Erträge aus Werkwohnungen 10 454, Steuergutscheine 3607. Sa. 1 449 363 RM. Dividenden 192 7–1932: 7, 4, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Franz Herrmann, Erfurter Leder-Aktiengesellschaft. Sitz in Erfurt, Moritzgasse 18/19. Vorstand: Hermann C. A. Bolle (aus dem A.-R. delegiert bis 30./4. 1933). Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Schmidt-Seebach, Er- jurt; Rechtsanwalt Dr. Carl vom Berg, Hermann C. A. Bolle, Berlin. Gegründet: 1845: umgewandelt in A.-G. 15./11. 1921; eingetr. 14./1. 1922. Firma lautete bis 15./10. 1923: Erfurter Leder Akt.-Ges. Entwichlung: Im Geschäftsiahre 1929 ist nach Abzug des Gewinnvortrages aus 1928 und nach Auf- lösung der freien Reserve und der Delkredere-Res. ein Verlust von 637 680 RM entstanden, zu dessen teilweiser Deckung die gesetzl. Reserve von 214 457 RM herangezogen wurde, während der Restverlust von 423 223 RM durch Ueberlassung von Aktien von seiten einiger Großaktionäre getilgt wurde. (Ueber Sanierung 8. Kapital.) – 1930 neuer Verlust von 102 401 RM. —– Der von der Verwaltung in der G.-V. v. 19./6. 1931 vorgelegte Fusionsvertrag mit der Martin May Leder- werke A.-G., Frankf. a. M., wurde abgelehnt. Die Opposition begründete ihre Ablehnung vor allem damit, daß die Martin May A.-G. es nicht für notwendig gehalten habe, eine neue Bilanz vorzulegen, aus der ihre gegenwärtige Situation zu ersehen sei. Ferner wurde das Umtauschverhältnis von 3:2 als dem (at- sächlichen Verhältnis nicht entsprechend bezeichnet. – Das Geschäftsjahr 1931 schloß mit einem Verlust von 344 456 RM. Nach Mitteilung des A.-R.-Vors. ist die Höhe des Verlustes zum Teil auf die Abschreib. der Beteilig. bei der Fr. Stephan Lederwerke, Mühlhausen i. Thür., die sich auf rd. 130 000 RM beläuft, zurück- zuführen. Die Beteilig. wurde 1932 abgestoßen. Der G.-V. v. 25./2. 1933 wurde Mitteilung nach § 240 HGB. gemacht, nochmalige Kapitalherabsezung folgte. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Leder und der Handel mit Leder.