526 Papier-Industrie. Papier- u. Tapetenfabrik Bammental Aktiengesellschaft. Sitz in Bammental i. Bad. Vorstand: Ernst Freund. Prokuristen: K. Freund, A. Sauler. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Ludwig Janda, Mannheim; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Franz Rosenfeld, Mannheim; Privatmann Herm. Andreae, Heidelberg; Frau Dir. Lili Blum, Stuttgart; Bank-Dir. Herm. Köster- de-Bary, Benjamin Leicher, Heidelberg; Baurat Dir. Heinrich Schöberl, Mannheim. Gegründet: 1838 durch Gebr. Scherer in Heidel- berg, 1862/63 Uebersiedlung nach Bammental, 1895 Um- wandlung in eine Akt.-Ges. Zweck: Betrieb der Papier- und Tapetenfabrik Bammental in Bammental, sowie der Betrieb aller Hilfs- geschäfte, welche für die Erreichung des, vorstehend bezeichneten Zweckes dienlich sein können. 1920 wurde der Ges. die Sedatin Ges. m. b. H. angeglicdert. Kapital: 480 000 RM in Akt. zu 20 RM u. 100 RM. Vorkriegskapital: 800 000 M. Urspr. A.-K. 800 000 M, dann erhöht von 1921–1923 auf 12 300 000 M in 12 000 St.-Akt. u. 300 Vorz.-Akt. zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 17./10. 1924 Umstell. des A.-K. von 12 300 000 M auf 1 206 000 RM (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 50 : 1) in 12 000 St.-Akt. zu 100 RM u. 300 Vorz.-Akt. zu 20 RM. – Lt. G.-V. v. 28./7. 1932 unter Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Herabsetz. des A.-K. in erleich- terter Form von 1 206 000 RM auf 480 000 RM in der Weise, daß 6000 RM St.-Akt., die der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellt wurden, eingezogen u. restl. 1 200 000 Reichsmark Akt. im Verh. 5:2 zusammengelegt wurden. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. – G.-V.: 1933 am 22./2. – Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Actien-Gesellschaft für Pappen-Fabrikation. Bilanz am 31. Mai 1932: Aktiva: Grundst u. Gebäude 515 000, Maschinen u. maschinelle Anlagen, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäftsinventar 117 000. Walzen u. Formen 4170, Utensilien 1, Fuhrpark 5000 Beteilig. 1, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 66 632, Halb. fertige Erzeugnisse 10 544, Fertige Erzeugnisse, Waren 127 817, Wertpapiere 1, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 182 779, Forderung gegenüber abhän- giger Gesellschaften 11 500, Wechsel 5665, Schecks 1339 Kasse einschl. Notenbanken, Postscheck 3770, Bankgut- haben 1139, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 1650, Verlust 19 147, (Avaldebitoren 83 767). – Passiva: A.-K. 480 000, R.-F. 48 000, Beamtenunterstützungsfonds 1198, Arbeiterunterstützungsfonds 1375, Rückstellung für Umsatzprämie 26 000, Delkr. 24 000, Genußrechte 7300, Verschiedene Verbindlichkeiten 147 707, Verbindlichkei- ten gegenüber abhängigen Gesellschaften 22 807, Ver- bindlichkeiten gegenüber Banken 314 766, (Avalkredi- toren 83 767). Sa. 1 073 153 RM. Gewinn u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 229 867, Soziale Lasten 21 610, Abschreib. auf Anlagen 54 000, Andere Abschreib. 30 000, Zs. 38 675, Steuern 43 745, Uebrige Aufwendungen 201 499. — Kredit: Betriebsrohertrag 399 729, Sanierungskonto 200 520, Verlust 19 146. Sa. 619 396 RM. Dividenden 192 6/2 7–1931/32: 5, 5, 5, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. u. deren Niederlassungen; Frankfurt a. Main: E. Ladenburg. Sitz in Berlin-Cöpenick, Kaiser-Wilhelm-Straße 7a. Verwaltung: Vorstand: Waldemar Schultze-Jena, Berlin. Aufsichtsrat: Vors.: Rechtsanwalt Dr. Alfred Friedmann, Berlin; Stellv.: Gen.-Dir. Dr. Rich. Fried- mann, Berlin; sonst. Mitgl.: Gen.-Dir. Albert Haase- mann, Bremen; Dr. Casparius, Berlin. Entwicklung: Gegründet: 14./3. 1872. – Die Fasoldwerke, A.-G. für Faser- u. Pappenindustrie, deren gesamtes A.-K. von 300 000 RM i. J. 1921 erworben war, mußte 1927 mit Verlust verkauft werden. Nach dem Geschäfts- bericht für 1929/30 war infolge der rückläufigen Kon- junktur im Baugewerbe die Nachfrage nach den Fa- brikaten der Ges. nur gering. Die Ges. legte deshalb ihre Betriebe still u. erhielt dafür eine Entschädigung von dem Rohpappen-Syndikat. Da das Syndikat nur auf kurze Dauer läuft (bis 31./12. 1931), mußte die Ver- waltung die Anlagen in betriebsfähigem Zustande auf- rechterhalten, um bei Ablauf des Syndikats evtl. den Betrieb wieder selbst aüfnehmen zu können. Der Ver- band Deutscher Rohpappe-Fabriken hat sich am 31./12. 1931 aufgelöst. Die Ges. hat daher im Frühjahr 1932 die Fabrikation in dem Werke Neustadt a. Rbge. wieder aufgenommen. Die Werke B.-Cöpenick u. Breslau hin- gegen liegen weiter still. – Das Werk B.-Charlotten- burg wurde 1930/31 verkauft. Ein Teil des Erlöses wurde dazu benutzt, Bankschulden abzutragen. Der Rest wurde teilweise unter Garantie eines ersten Bank- hauses, einem süddeutschen Industrieunternehmen als Darlehn gegeben. Es entstanden jedoch hierbei uner- wartet Schwierigkeiten, was die Ges. veranlaßte, auf das gewährte Darlehn eine angemessene Rückstellung zu machen. Lt. Mitt. der Verwalt. in der G.-V. v. 18./2. 1933 befindet sich die Ges. in stiller Liquidation. Zweck: Fabrikation und Vertrieb aller Sorten von Pappen u. Papieren, sowie der mit dieser Fabrikat. zusammen- hängenden Erzeugnisse, ferner Beteilig. an Unterneh- mungen des Baufachs, der chem. Industrie und der Textilindustrie und sonst. verwandter Gebiete. Die Ges. ist befugt, im In- u. Auslande Zweigniederlass. u. Be- triebsstätten zu errichten, sowie sich an and. gleichen oder ähnlich. Unternehm. zu beteiligen u. Interessen- gemeinschaftsverträge abzuschließen. Besitztum: Auf dem in Breslau, Ofener Str. 82/86, gelegenen Grundst. mit einem Flächeninh. von 67 a 62 qm sind im Ausmaße von 45 a 4 qm mehrere zusammenhäng. massive einstöckige Fabrikgebäude errichtet, in welch. eine Langsiebrohpappenmaschine aufgestellt ist. Außer- dem befindet sich in diesem Gebäude die Wohnung des Fabrikleiters. –— In Neustadt a. Rübenberge gehört der Ges. ein Areal von 62 Morgen, auf welchem unter anderem 1 zweistöckiges massives Ver- waltungsgebäude mit Wohnungen für den Direktor u. Werksbeamte errichtet ist; außerdem gehören zu der Fabrik 4 Arbeiterhäuser. Das Werk selbst ist aus- gestattet mit einer 2 m breiten Langsiebrohpappenmasch. Die Fabrik hat eig. Gleisanschluß, auf welchem das an- kommende Rohmaterial sowie die nötigen Kohlen an die Fabrik herangefahren, während die Fertigwaren aus dem Lagermagazin verladen werden können. – In Berlin-Cöpenick besitzt die Ges. ein Areal von 17 367 qm; in der dort befindlichen Fabrik ist eine Pappenmaschine von 120 cem Breite vorhanden. Gesamtgrundbesitz: 203 412 qm, dav. 14 418 qn bebaut. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: April/März. – G.-V. spät. und meist. im Juli (1933 am 18./2.); je 200 RI St.-Akt. = 1 St., jede Vorz.-Akt. = 6 St. – Vom Rein- gewinn 5–10 % zum R.-F. (Gr. 10 %); dann an Vorst. u. Beamte die vertragsm. Gewinnbezüge; 6 % 7 4% Div., vom übrigen 10 % Tant. d. A.-R. (außer einem Fixum von je 1000 RM u. 2000 RM für den Vors. u. Stellv.), Rest zur Verfügung der G.-V. Zahlstellen: Berlin: Commerz- u. Privat-Bank u. deren Niederlass.; Köln a. Rh.: J. H. Stein.