Papier-Industrie. 529 borh (Breslau); sonst. Mitgl.: Bankier Carl Schlesinger (Berlin), Bank-Dir. Max Johannes (Hirschberg), Bank- Dir. Konsul Georg Nothmanr (Breslau), Ernst Joachim von Raczek (Losone), Carl Thiel (Zürich), Dr. Leo S. Janko (Zürich), Bankier Alfred Halm (Berlin), Bank- Dir. Dr. Heer [Reichs-Kreditges.] (Berlin). Entwicklung: Das Unternehmen wurde als A.-G. am 20./11. 1895 gegründet unter Umwandlung der seit 1892 bestehenden G. m. b. H. u. zunächst die Cellulose- u. Papierfabrik u. das Sägewerk in Cunnersdorf umfassend. 1895 An- cauf der Papierfabrik Lomnitz. 1896 eines benachbar- ten Gutes mit 52 Morgen Acker. 1898 der Papierfabrik jannowitz. – 1911/12 Erbauung der Cellulose- und PDapierfabrik in Maltsch. – 1918/24 Modernisierung u. Ausbau sämtl. Werke. – 1929/30 wurden gegen Hin- gabe von 2 200 000 RM neuer Aktien zu pari von der Östdeutschen Papier- u. Zellstoffwerken A.-G. deren Werke Wartha, Mühldorf u. Weltende übernommen mit Wirk. ab 1./3. 1930. Fabrikate: Die Ges. fabriziert Zellulose, gebleicht und un- gebleicht, für den eigenen Bedarf u. Verkauf. Die von ihr hergestellten Papiere sind besonders satinierte u. einseitig glatte Zellulosepapiere, gebleichte und un- gebleichte fettdichte Papiere, Pergamentersatz u. hoch- feines Pergamyn weiß, gefärbt u. geprägt. Besitztum: Die Ges. betreibt: 1. In Cunnersdorf eine Zellulose- u. Papierfabrik mit 2 Kochern von je 10 000 kg trocke- ner Masse Fassungsvermögen, 2 Papiermasch. mit je 160 em, 1 Entwässerungsmasch. mit 1700 cm Arbeits- breite, 1 Querschneider, 1 Umrollmasch. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft mit 70 PS, Dampfkraft mit 1100 PS, eine Kesselanlage mit 960 qam Heigzfläche. Die bebaute Fläche beträgt ca. 4 ha. Außerdem gehört ihr ein an die Fabrik grenzendes Bauerngut, bestehend aus Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden und ca. 30 ha Acker- land, welches zur Zeit nicht gebraucht wird. Die Fa- brik hat direkten Gleisanschluß von 700 m Länge an die Staatsbahn. 2. In Jannowitz eine Papierfabrik mit 3 Papier- maschinen von 210, 210 u. 220 em Arbeitsbreite, 2 Ka- landern, 3 Querschneidern, 4 Umrollmasch. Zum Be- triebe gehört eine Wasserkraft von 200 PS, Dampfkraft 1250 PS, eine Kesselanl. mit 1100 qm Heigzfläche; ein Schmalspurgleis von ca. 1000 m Länge verbindet die Fabrik mit dem eigenen Güterschuppen auf dem Bahn- hof Jannowitz. Die bebaute Fläche beträgt ungefähr 2½% ha, während noch 10 ha zur Vergrößerung zur Verfügung stehen. Ferner eine Holzschleiferei mit einem Großkraftschleifer von 26 m Arbeitsbreite mit den nötigen Hilfsmasch. Die Produktion beträgt un- gefähr 6000 kg Holzschliff lufttrocken in 24 Stunden. 3. In Lomnitz eine Papierfabrik mit 1 Papiermasch. von 185 em Arbeitsbreite, 3 Kalandern, 2 Querschnei- dern, Umrollmasch., 2 Gaufriermasch. Zum Betrieb ge- hört: Wasserkraft = 50 PS, Dampfkraft = 575 P8S, Kesselanlage = 600 qm. Die bebaute Fläche beträgt 11 ha, 3 ha stehen zur Vergrößerung zur Verfügung. 4. In Maltsch eine Zellulose- und Papierfabrik mit 2 Zellulosekochern von je 26 500 kg Inhalt an trocke- nem Zellstoff, 1 Reservekocher gleichen Inhalts. 1 Pa- biermasch. von 3 m Arbeitsbreite, 1 Entwässerungs- maschine von 2.15 m Arbeitsbreite, 1 Rundsiebent- wässerungsmaschine, Dampfkraft 2250 P8S, Kesselanl. von 1350 qm Heizfläche. Die Fabrik hat 1500 m Gleis zum direkten Anschl. an die Staatsbahn sowie 350 m Oderfront, so daß Massengüter, wie Kohlen, Holz, Schwefelkies usw. vom Wasser in die Fabrik umgela- den werden können. Die bebaute Fläche beträgt ca. 5 ha, 25 ha sind außerdem noch zur Vergrößerung vor- handen. In Maltsch wurden 1919/20 außer dem Erwerb von weiterem Nachbargelände noch die Maltscher Ton- werke übernommen, die als besondere G. m. b. H. mit 250 000 RM Kap. weitergeführt werden. Der Grundbes. der Tonwerke umfaßt 136 500 qm mit 10 000 qm be- bauter Fläche, die Tongrube 97 000 qm. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1935, I. 5. In Wartha eine Zellulose- und Papierfabrik mit 5 Zellulosekochern von je 5000 kg Inhalt und 1 Zel- lulosekocher von ca. 10 000 kg Inhalt, 1 Papiermasch. von 1 m Arbeitsbreite, 2 Entwässerungsmasch. v. 160 und 180 cem Arbeitsbreite, Aufbereitungs- u. Kraftanl. 38 dem Grundbesitz von 270 000 qm sind 15 000 qm ebaut. 6. In Mühldorf (Kreis Glatz) eine Papierfabrik mit 1 Dampfschleiferei für 30 000 kg Schliff in 24 Std., 1 Schleiferei für 2500 kg Schliff in 24 Std Iftr., 3 Pa- piermasch. mit 192 bis 206 em Arbeitsbreite mit Hol- ländern, Kollergängen usw., 1 Dampfkraft mit ca. 1350 PS u. a. Kraftanl. Grundbesitz 350 000 qm, davon 13 000 qm bebaut. In Weltende bei Hirschberg eine Papierfabrik mit 2 Papiermasch., 1 Entwässerungsanl., 1 Holzschleiferei, verschied. Kraftanl., Gleisanschluß und Lokomotiven. Grundbes. 65 000 qm, davon 10 000 am bebaut. An Wohnhäusern sind vorhanden: In Cunnersdorf 16 Häuser, in Lomnitz 1 Beamtenwohnhaus, 1 Wohn- haus für Arbeiterfamilien, in Jannowitz 1 Beamten- wohnhaus u. 5 Arbeiterwohnhäuser, in Maltsch 4 Arb.- Wohnhäuser sowie 2 Beamtenwohnhäuser, in Wartha 15 Arb.-Wohnhäuser, in Mühldorf 16 Arb.-Wohnh., in Weltende 7 Mehrfamilienhäuser für Beamte und Arb. Gesamtgrundbesitz: 1 590 680 am, davon 168 940 qm bebaut. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folg. Verbänden an: Zellstoffsyndikat G. m. b. H., Berlin, Verband farbig Holzhaltig G. m. b. H., Berlin, Verband Deutscher Druck- papier-Fabriken G. m. b. H., Berlin, Verein Deutscher Zellstoff-Fabrikanten, Verein Deutscher Papierfabri- kanten, Sulfitzellstoff G. m. b. H., Papierkonvention einseitig glatter Cellulose, Pergamyn u. Sackpapier. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli-Juni. – G.-V. früher meist Nov./Dez. in Breslau, Hirschberg oder Ber- lin. (1932 am 16./12.) – Vom Reingewinn mind. 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %); dann etwa erforderl. außerordentl. Ab- schreib. oder Rückl.; 6 % den Vorz.-A. mit Nachzahl., dann 4 % den St.-A.; von dem, was bleibt, die vertrags- mäß. Gewinnbezüge an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. dem A.-R., der außerdem eine feste Vergüt., 2000 RM für jedes Mitgl. u. 4000 RM für den Vors. erhält; Rest zur Verfügung der G.-V. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank, Abraham Schlesinger; Berlin u. Breslau: Marcus Nelken & Sohn; Hirschberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank; Cunnersdorf i. R.: Ges.-Kasse. Beteiligungen: Tonwerke Maltsch a. 0O., G. m. b. H. Kap. 250 000 RM. Beteilig. 240 000 RM. Statistische Angaben: Aktienkapital: 2 004 000 RM in (nom. 900 000 RM) St.-Akt. zu 100 u. 1000 RM, 800 Vorz.-Akt. Lit. A zu 5 RM, sowie nom. 1 100 000 RM Vorz.-Akt. Lit. B. Die Vorz.-A. haben Anspruch auf 6% Vorz.-Div. mit Nach- zahl.-R. u. Einlös. zu 112 % bei der Liquidation. Vorkriegskapital: 2 600 000 M. Urspr. 1 050 000 M, bis Kriegsbeginn auf 2 600 000 M, von 1920–1923 erhöht auf 34 000 000 M. – Lt. G.-V. von 13./12. 1924 Kap.-Umst. von 34 000 000 M auf 3 210 000 RM durch Herabsetz. der St. u. Vorz.-Akt. von 1000 M auf 100 u. 5 RM. – Lt. G.-V. v. 25./6. 1930 Erhöhung um 2 200 000 RM in St.-Akt. zu 1000 RM für den Erwerb der Ostdeutschen Papier- und Zellstoffwerke. –— Die G.-V. v. 16./12. 1932 beschloß Auflösung des über 100 000 RM hinausgehenden Teiles der bestehenden Reservefonds (gesetzl. R.-F. u. Unterst.-F.) sowie Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von 5 410 000 RM auf 904 000 RM durch Zusammenleg. der St.-A. im Verhältnis von 6: 1 von 5 400 000 RM auf 900 000 RM u. durch Zu- sammenlegung der Vorz.-Akt. im Verhältnis von 5: 2 von 10 000 RM auf 4000 RM zwecks Vornahme von Abschrei- bungen behufs Anpassung an den veränderten Vermögens- stand der Gesellschaft, zwecks Deckung der Verluste und zur Bildung eines Reservefonds; sodann Wiedererhöhung des herabgesetzten Grundkapitals auf 2 004 000 RM durch 34