Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe. 561 J. D. Philipps & Söhne A.-G., dann bis 15./10. 1929: philipps A.-G. mit Sitz in Frankfurt a. M. Entwicklung: Am 16./1. 1923 wurde die Frati $ Co. A.-G., Berlin, unter Uebernahme aller Aktiven u. Passiven fusioniert u. im April 1925 die Pianofabrik Wilh. Arnold A.-G., Aschaffenburg, angegliedert. Zweck dieser Angliederung war einerseits die Ersparnis von Frachtspesen, andererseits die Erweiter. der Fabrika- fion auf Handspiel-Pianos u. -Flügel. Im Juli 1929 übernahm die Ges. von der in Konkurs geratenen Baldur Pianoforte Fabrik A.-G. in Frankfurt a. M. deren Geschäftsbetrieb nebst den dazugehörigen Werten einschliebl. Patente, Gebrauchsmuster, Warenzeichen usw.; desgl. gingen sämtl. Firmenrechte der Baldur A.-G. auf die Ges. über. Ende Juli 1929 verkaufte die Ges. ihre Frankfurter Fabrikanlagen an die neugegrün- dete Philelektra-A.-G. in Frankfurt a. M. (Die Mehr- heit dieses neuen Unternehmens ist im Besitz der N. V. Philips Radio-Fabriek in Eindhoven Hollandl). Die G.-V. v. 15./10. 1929 beschloß Aenderung der Firma in Piano- u. Orgelwerke Philipps A.-G. u. Ver- legung des Sitzes der Ges. nach Aschaffenburg. In Verbindung mit dieser Sitzverleg. wurden die Zweig- niederlassungen Bülow, Aschaffenburg, u. Frati & Co., Berlin, zur Auflösung gebracht. – 1932 erneute Sa- nierung der Ges. Das Berliner Grundstück wurde auf- gegeben. Zweck: Herstellung u. Bearbeitung von Handspiel- u. elektr. Musikinstrumenten aller Art. Erzeugnisse: Pianos u. Flügel Marken ,„Baldur“, philipps“', „Bülow'', „Arnold''; Kunstspielpianos u. TFlügel Marke .Ducanola“; Reproduktions-Pianos u. Flügel Marke „Duca“'; elektr. Pianos u. Orchester- werke „Pianella“, „Paganinié“', „Jazzband'; Kino- Orchesterwerke; Kino-Orchester-Orgeln; Kirchenorgeln; Philipps 88er Künstlernotenrollen. Besitztum: Die Ges. besitzt in Aschaffenburg ein vierstöckiges Fabrikgebäude mit moderner Holz- trocknungsanlage, Maschinenhaus, Lagergebäude, Säge- werk u. Kontorgebäude in der Hanauer Straße u. ein zweites Fabrikgebäude mit Maschinen- u. Kesselhaus in der Marienstraße (zus. 13 410 qm). Kapital: 200 000 RM in 2000 St.-Akt. zu 100 RM. – Vorkriegskapital: 1 300 000 M. Urspr. A.-K. 1 300 000 M, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf 11 250 000 M in 11 250 Akt. zu 1000 M. — Die G.-V. v. 28./3. 1924 beschloß Umstell. von 11 250 000 M (10: 1) auf 1 125 000 RM in 11 250 Akt. zu 100 RM; gleichzeitig Erhöh. um 187 500 RM in 1875 Akt. zu RM. – Dann erhöht lt. G.-V. v. 25./3. 1925 um 110 000 RM in 1100 Akt. zu 100 RM, angeb. den Aktion. Verringerung des der Wilh. Arnold A.-G., Aschaffenburg. Eine beschlossene Erhöh. um weitere 77 500 RM wurde nicht durchgeführt. – Die G.-V. v. 18./10. 1928 beschloß Herabsetz. des A-K. von 1 422 500 RM auf 355 600 RM zwecks Reorganisation des Unternehmens durch Zus. leg. der Aktien im Verh. 4 : 1J u. Einziehung der überschießenden Aktienspitze von 100 RM des bisher. A.-K.; gleichzeitig Wiedererhöh. von 355 600 RM auf 1 500 000 RM durch Ausgabe von 11 444 St.-Akt. zu 100 RM. Die neuen Aktien wurden den Aktion. im Verh. 1: 1 zum Kurse von 104 % zum Bezuge angeboten. – Zwecks Sanierung beschloß die G.-V. v. 14./4. 1932 Einziehung von nom. 900 000 RM St.-Akt., ferner Kapitalherabsetz. in erleichterter Form des noch verbleibenden Grundkap. von 600 000 RM auf 30 000 RM durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 20: 1; sodann Wieder- erhöhung von 30 000 RM auf 200 000 RM durch Ausgabe von 1700 St.-Akt. zu 100 RM mit Div. Ber. v. 1./7. 1931 ab. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1933 am 11./1. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Fabrik- anlagen 494 505, Rohmaterialien 24 828, Halbfabrikate 84 027, Fertigfabrikate 61 514, Kasse 101, Banken 837, Debitoren: a) Wechsel u. Schecks 23 059, b) Forderun- gen 56 878, Verlust 76 065, (Avale 16 200). – Passiva: A.-K. 200 000, Hyp. und Grundschulden 211 834, Kredi- toren 408 981, Rückstellung für Straßenbaukosten 1000, (Avale 16 200). Sa. 821 815 RM. Gewinn- und Verlust-Rechnung: Debet: Steuern 5375, Abschreib. 30 434, Handl.-Unk. 128 368, Rückstellung für Straßenbaukosten 1000. – Kredit: Warenertrag 44 922, Mietertrag 4909, Richtigstellung des Grundsch.- u. Hyp.-Kontos 39 281, Verlust 1931/32 (wird vorgetragen) 76 065. Sa. 165 177 RM. Bemerkungen zur Bilanz: Auf der Habenseite der Ge- winn- und Verlustrechnung sind 389 281 RM eingesetzt als Richtigstellung des Grundschulden- und Hypotheken- Kontos, da die auf dem Berliner Grundstück lastenden Grundschulden und Hypotheken um diesen Betrag den Bilanzwert des Grundstückes übersteigen. Das Obligo der Ges. aus der Weitergabe von Wechseln und Schecks betrug am 30. Juni 1932 431 095 RM. Die Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichts- rates beliefen sich im Geschäftsjahr 1931/32 auf 11 900 RM Als Vorgang von besonderer Bedeutung, der nach dem Ende des Geschäftsjahres eingetreten ist, ist zu bemerken, daß die Ges. das Eigentum an ihrem Berliner Grund- stück aufgegeben hat, nachdem die darauf ruhenden Lasten, wie Steuern, Zinsen usw. die Erträge weit über- schritten haben. Die nächste Bilanz wird demgemäß eine Kontos Fabrikanlagen um rund 200 000 RM und auf der anderen Seite eine Verringerung von Hypotheken- und Grundschulden in gleicher Höhe ausweisen. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. wWilhelm Böttcher & Co. Akt.-Ges., Aschersleben. (In Konkurs.) Ueber das Vermögen der Ges. ist am 20./10. 1932 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Bücher- revisor Johannes Radecke, Aschersleben. Das Verfahren wurde am 21./11. 1932 gemäß § 204 K.-O. eingestellt, da eine den Kosten des Verfahrens entsprechende Masse nicht vorhanden ist und Vorschüsse nicht geleistet sind. Firmenlöschung erfolgte am 17./2. 1933. Deutsche Möbelhaus-Aktiengesellschaft „Das Heim“. Sitz in Berlin NW7, Dorotheenstraße 78. Vorstand: Aron Schwarzschild. Aufsichtsrat: Dr. Franz Mayer, Sami Saffra, Edgar Cori, Berlin. Gegründet: 1./11. 1927; eingetr. 23./11. 1927. Firma bis 21./8. 1929: Sporthallenbau A.-G. – Die Ges. gehört zum Michael-Konzern. Zweck: Herstellung und Verkauf von Möbeln jeder Art für fremde und eigene Rechnung. Kapital: 200 000 RM in 200 Aktien zu 1000 RM, übernommen von den Gründern zu pari. Ceschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 13./1. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 1933 am landbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. RBilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Nicht eingezahltes A.-K. 150 000, Kasse 646, Postscheck 1680, Wechsel 300, Debitoren 105 599, Warenbestände 73 784, Inventar 9200, Verlustvortrag 1./1. 1931 46 375, Ver- lust aus 1931 52 481. – Passiva: A.-K. 200 000, Kre- ditoren 190 009, Akzepte 30 100, Rückstellungen auf Dubiose 19 962. Sa. 440 071 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Hand- lungsunkosten 111 062, Abschreib. beim Inventar 1013, Verlustvortrag 46 375. – Kredit- Bruttogewinn 59 594, Verlust am 31./12. 1931 98 856. Sa. 158 450 RM. Dividenden 192 7–1931: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 36