Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe. 569 der Zweigfabrik Eilenburg. – 1911 der Zweigfabrik Seithennersdorf. – 1919 Verkauf des Fabrikgrund- stücks in Mölkau. — 1921 Errichtung der Zweigfabrik Dresden-Cotta. – 1925 Ankauf eines modernen Dampf- sägewerks in Landau an der Isar. – 1926 Angliederung der Ludwig Hupfeld A.-G. mit den Werken Dresden, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und Gotha. Das 1802 gegründete Unternehmen ist die größte und älteste Fabrik von Klavier-Kunstspielinstrumenten. Orche- strionfabrik, einzige Fabrik selbstspielender, durch Roßhaarbogen gestrichener Geigen. — Das Werk Gotha vurde stillgelegt und Juli 1928 verkauft. Am 1./7. 1931 vurde das Werk Eilenburg stillgelegt und dessen Fa- brikation nach dem Werk Seifhennersdorf verlegt. Die beabsichtigte Veräußerung stillgelegter Anlagen geht infolge der ungünstigen Lage am Grundstücksmarkt nur langsam vonstatten. 1931 konnte die Hälfte der Anlagen in Dresden-Cotta zum Buchwert abgestoßen werden. – 1931/32 wurden die verlustbringenden Filial. und Tochtergesellschaften in Berlin, Hamburg, Düssel- dorf und Buenos Aires aufgegeben. – Der Verlust von 3 836 346 RM i. J. 1931 zwang zu der weiter unten an- gegebenen Sanierung. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Klavieren und Flü- geln sowie von mechanischen Musikinstrumenten, ins- besondere von selbstspielenden Pianos, Orchestrions, Klavierspielapparaten u. Bestandteilen derselben sowie der Betrieb hiermit und mit der Holz- u. Metallbranche überhaupt in Verbindung stehenden Geschäftszweige. Besitztum: Die Fabrikanlagen befinden sich auf den der Ges. gehörenden Grundstücken in Eilenburg, Seifhenners- dorf, Dresden, Dresden-Cotta, Johann-Georgenstadt, Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig und Landau a. d. Isar. Der Grundbesitz in Eilenburg hat eine Größe von 47 645 qm, wovon 12 000 qm bebaut sind, in Seifhenners- dorf von 35 870 qm, wovon 4250 qm bebaut sind, in Dresden-Cotta rd. 7000 qm, wovon rd. 2800 qm bebaut sind, in Böhlitz-Ehrenberg von ca. 95 000 qm, wovon 8800 am bebaut sind, in Dresden von 6300 qm, wovon 3188 qam bebaut sind, in Johann-Georgenstadt von 49 630 qm, wovon 1900 qm bebaut sind, in Düsseldorf von 746 um, vovon 555 qm bebaut sind. Die in den Fabrikations- stätten erforderliche Betriebskraft wird teilweise selbst erzeugt, teils den Ueberlandkraftwerken entnommen. in Eilenburg sind vorhanden: 2 Dampfmaschinen von 300 bzw. 75 PS, 3 Dampfkessel, 2 Sägegatter, 72 Holz- bearbeit.-Masch., 1 Poliermasch., 5 Saitenbespannmasch., 1 Hammerkopfnietmasch. u. 45 sonst. Maschinen. In Seif- hennersdorf sind vorhanden: 1 Dampfmaschine von 300 PS, 2 Dampfkessel, 1 Vollgatter, 36 Holzbearbei- tungsmaschinen, 2 Saitenbespinnmaschinen, 1 Polier- mäaschine, 1 Resonanzboden-Hobelmaschine, 17 sonstige Maschinen, 33 Motore und 2 Generatoren. Das Besitz- tum in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig hat einen Arbeits- raum von ca. 34 000 qam. Das Grundstück ist durch ein 295 m langes Anschlußgleis an die Reichseisenbahn angeschlossen. Als Betriebskraft wird für die Antriebs- motoren durch Vermittlung einer Umformeranlage elek- trischer Strom von der Ueberland-Zentrale der Land- kraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz bezogen. Zur Heizung und zu den Holz-, Trocken- und Wärmeanlagen dienen Dampfkessel von je 700 am Heizfläche. Außer- dem sind vorhanden: 210 Holzbearbeitungs-, Metall- bearbeitungsmaschinen, 42 Maschinen verschiedener Art und 76 Elektromotoren mit 685 PS. Die Ges. besitzt ferner ein Dampfsägewerk in Landau a. d. Isar, welches eine Grundfläche von 9780 qm einnimmt, wovon 1200 am bebaut sind, eigene Licht- und Kraftanlage besitzt und u. a. zwei Vollgatter im Betriebe führt. % . 251 970 qm, davon 34 690 am bebaut. Zweigstellen in Seifhennersdorf, Böhlitz-Ehren- berg und Landau a. d. Isar. Verkaufsniederlassungen in Dresden, Haag, Amsterdam. sSonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört dem Verbande Deut- scher Pianofabrikanten, dem Verein Deutscher Musik- werke-Fabrikanten in Leipzig, dem Verband der Musik- industrie in Leipzig und dem Verband sächs. Indu- strieller in Dresden an. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. — G.-V. sonst spätest. Dez. (1933 am 14./3.); je 20 RM St.-Akt. = 1 St. – Vom Reingewinn mind. 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); vom verbleib. Reingewinn kontr. Tant. an Beamte bis 15 %, dann nach Abzug von 4 % für die St.-Akt. zus. 10 % an den A.-R. außer einem Fixum (500 RM pro Mitglied, 1000 RM an Vors. und 750 RM an Stellv.), Rest Div., soweit nichts anderes bestimmt wird. Aus dem zur Verf. des A.-R. stehenden Spez.- R.-F. kann die Div. evtl. bis 4 % ergänzt werden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Dresdner Bank, Allg. Deutscne Credit-Anst., George Meyer; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Notenrollenfabrik Felix Schüller A.-G. in Leipzig (seit Mai 1932 in Liqu.). (A.-K. 62 500 RM; Beteili- gung: 100 %.) Pianos Zimmermann S. A. in Buenos-Aires (seit 1932 in Liqu.). (A.-K. 100 000 Pesos; Beteiligung 100 %.) Römhildt-Verkaufsges. m. b. H., Hamburg (seit 1932 in Lidu.). Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 000 000 RM in 2000 Aktien zu 20 RM und 9600 Akt. zu 100 RM. Amortis. der Akt. ist zulässig, insbes. durch Ankauf. Vorkriegskapital: 2 700 000 M. Urspr. 250 000 M, nach mehrfachen Erhöh. von 1921 bis 1923 auf 22 000 000 M. —– Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Kap.-Umstell. von 21 000 000 M St.-Akt. u. 1 000 000 M Vorz.-Akt. auf 2 520 000 u. 7000 RM. — Lt. G.-V. v. 14./8. 1926 Erhöh. um 1 300 000 RM in St.-Akt. zu 100 Reichsmark zum Umtausch der Hupfeld-Aktien, wobei auf je 400 RM (5 * 80 RM) St.-Akt. eine neue Zimmer- mann-St.-Akt. zu 100 RM gewährt wurde. – Lt. G,-V. v. 11./12. 1926 Erhöh. um 680 000 RM St.-Akt. (auf 4 500 000 RM), davon ein Teilbetrag den früheren Hup- feld-Aktion. (5: 1) zu 106 %, ein weiterer sämtl. Aktion. (10: 1) zu 106 % angeboten. Die nom. 7000 RM Vorz.- Akt. wurden zu 115 % aus dem Reingewinn von 1925/26 eingezogen. – Börsenzulass. der 1 980 000 RM Aktien in Leipzig im Febr. 1928. – Die G.-V. v. 12./4. 1932, der Mitteilung nach §8 240 HGB. gemacht wurde. beschloß zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. in er- leichterter Form von nom. 4 500 000 RM im Verhältnis 20: 1 auf nom. 225 000 RM u. anschließende Wieder- erhöhung um nom. 775 000 RM auf nom. 1 000 000 RM unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktio- näre. Die neuen Akt. wurden den Inhab. der zusammen- gelegten Aktien im Verh. 1: 3 zu 100 % zum Bezuge angeboten. Unter der Voraussetzung der Herabsetzung im Verh. 20: 1 haben die Großgläubiger einen Nach- laß von 600 000 RM gewährt. Anleihe der ehem. Ludwig Hupfeld A.-G.: 4 % Oblig. von 1911. Stücke zu 1000 M. abgestempelt auf 150 RM. Im Umlauf am 31./12. 1932 88 950 RM. – Der Ges. wurde für die am 1. Jan. 1932 fällig werdenden aufgewerteten Kapitalbeträge der noch im Umlauf be- findlichen Schuldverschreib. eine Zahlungsfrist in der Weise bewilligt, daß die Ges. die noch im Umlauf be- findlichen Schuldverschreib. mit je 30 000 RM am 30. Juni 1933 und 31. Dez. 1933 und mit dem Rest am 30. Juni 1934 zu tilgen hat. Die gestundeten Beträge sind vom 1. Januar 1932 mit 6 % jährlich zu verzinsen und mit einem Aufgeld von 4 %, soweit die Rückzahlung im Jahre 1933 erfolgt, mit 6 %, soweit sie im Jahre 1934 erfolgt, zurückzuzahlen. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 179 152 110.50 32 14.75 2.75 % Niedrigster 130 105.25 21.25 6.50 5.560 0.625 % Letzter 152 110.75 26 7.25 7 1 Zulassung in Berlin erfolgte Ende Sept. 1910; erster Kurs am 6./10. 1910: 231 %. Die Notiz in Berlin wurde ab 6./10. 1932 eingestellt. – Bis Okt. 1932 auch in Leipzig notiert. Dividenden 1927/28 28/29 29/30 30/31 31/32 10 0 0 0 0 Beamte und Arbeiter 1928/29–1930/31: 164 und 1600, 135 und 1250, 130 und 560.