Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. 617 Berliner Müllabfuhr Aktiengesellschaft (Bemag). Sitz in Berlin C2, Burgstraße 1. Vorstand: Gustav Erdmann, Richard Rautenberg. Aufsichtsrat: Vors.: Stadtrat Dr. Harald Heuer; Stadtrat Emil Kinscher, Berlin; Stadtrat Hermann jursch, Berlin-Lichterfelde; die Stadtverordneten Dr. Wilhelm Caspari, Kurt Gärtner, Paul Gehlmann, Fritz Kranz, Max Matthies, Franz Müller, Faul Engel, Willi Riese, Anton Schmidt, Dr.-Ing. Karl Dorsch, Siegfried Czarlinski, Wilhelm Sondermann, Otto Radüge, Berlin; Kaufmann Rudolf Höffler, Direktor Fritz Dzieyk, Fuhrherr Georg Schultz, Bürgermeister Dr. jur. Emil Franke, Erich Grollmus, Berlin. Gegründet: 13./10. 1922; eingetr. 23./10. 1922. Zweck: Müllabfuhr und alle Geschäfte, die direkt oder indirekt damit zus.hängen. Die Ges. ist berech- tigt, sich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehm. zu beteiligen. Die Ges. übernahm die Aktiven u. Pas- siven der Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Grundbe- sitzer, soweit sie die Müllabfuhr in Berlin betreffen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. hat eine Größe von 125 401 qm, davon bebaut 18 325 qm. – Der Fuhrpark umfaßt insgesamt 393 Fahrzeuge für Pferdevorspann und 104 Kraftfahrzeuge. – Der Per- sonalbestand betrug am 31./3. 1932 241 Angestellte und 1214 Arbeiter. Beteilfgungen: Im Geschäftsiahr 1931/32 bestan- den folgende Beteiligungen: Oberland Baubedarf G. m. b. H. (Liquidation beendet); Märkische Müllabfuhr G. m. b. H. (Liquidation wird 1932/33 beendet werden können). Die meisten der von dieser Ges. abgeschloss. Privatverträge sowie den mit der Gemeinde Neubabels- berg abgeschlossenen Vertrag hat die Ges. übernom- men; Helenenbeim Suderode G. m. b. H. (ist in .iqui- dation getreten). Das Heim ist als Erholungsheim ge- schlossen und an die Stadt Berlin (Landes-Wohlfahrts- und -Jugendamt) verpachtet worden; am Fnde des Ge- schäftsjahres ist die Schöneberger Müllindustrie A.-G. in Liquidation getreten. Der Betrieb wird in die Ber- liner Müllabfuhr A.-G. übergeführt; bei der David Grove A.-G., Berlin, und der Schlesischen Grove G. m. b. H., Breslau, hat sich der katastrophale Rück- gang der Bautätigkeit in einer starken Verringerung des Umsatzes ausgewirkt (bei beiden Ges. ist mit Ver- lust zu rechnen). Kanital: 6 000 000 RM in 150 000 Akt. zu 70 RM u. 20 000 Akt. zu 100 RM und 1000 Akt. zu 1000 RM. Urspr 50 000 000 M in 50 000 Inh.-Akt. zu 1000 M. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./10. 1924 von 50 000 000 M auf 3 000 000 RM derart, daß gegen je 1000 M bisher. Akt. 3 neue Akt. zu 20 RM zur Ausgabe gelangten. Dann lt. gleicher G.-V. Erhöh. um 2 000 C00 RM in 20 000 Akt. zu 100 RM mit Div.-Ber. ab 1./11. 1924, übern. von einem Konsort. (Bett Simon & Co., Berlin), an- geb. den alten Aktion. dergestalt, daß auf 15 Akt. zu 20 RM 2 neue Akt. zu 100 RM zu 100 % zuzügl. Börsen- umsatz- u. Bezugsrechtssteuer bezogen werden konnten. Lt. G.-V. v. 11./8. 1930 Erhöh. um 1 000 000 RM durch Ausgabe von 1000 Akt. zu 1000 RM. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen mit der Maßgabe, daß die neuen Akt. von der Stadtgemeinde Berlin, ver- treten durch das Stadtreinigungs- u. Fuhramt, übernom- men werden. Großaktionär: Die Stadt Berlin. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. – G.-V.: 1933 am 24./4. – Stimmrecht: Je Nom. 20 RM Akt. = 1 St. Gewinu-Verteilung: 10 % zum R-F. solange, bis die Höhe des A.-K. erreicht ist, bis 5 % Div. an Aktien, Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Mrz 1932: Aktiva: Kassa, Banken, Postscheck 711 944, Wechsel 5754, Debitoren 1 261 844, Lieferantenanzahl. 36 536, Beteil. 181 600, Versorgungsguth. 658 902, (Avalguth. 86 000), Hypoth. 100 000, Grund u. Boden 2 289 219, Gebäude 1 658 984, Betriebsstellen 654 434, Verladestellen 1 091 106, Ba- racken 11 450, Material. u. Rohstoffe 5384, Inv.: Werk- stätten 29 105, Büro 49 405, Betrieb 30 430, Müllabfuhr- geräte 22 458, Pferde und Pferdeausrüst. 96 553, land- wirtschaftl. Geräte Engelsfelde 9710 ,„, Müllablade- geräte, Feldbahnen 76 333, Müllkästen 1 925 310, Müll- wagen 494 280, Kraftwagen 580 954, Inv. Hohenschön- hausen 202 200, do. Suderode 20 725. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 141 000, Betriebs-R.-F. 165 000, Amorti- sat.-Anleihe I 1 000 000, do. II 1 857 072, Kredit. 422 622, Akzepte 24 382, Hyp. 475 000, Delkredere 699 000, Versorg.-Schuld 988 402, (Avalschulden 86 000), Div.-Reste 964, Gewinnvorträge aus Vorjahren 798, Reingewinn 430 378. Sa. 12 204 621 RM. Erläuterungen zur Bilanz 1931/32: Die in der Bilan: ausgewiesenen Avalschulden haben sich gegenüber dem Vorjahr ermäßigt. An Haftungsverhältnissen einschließ- lich Pfandbestellungen und Sicherungsübereignungen, die aus der Bilanz nicht ersichtlich sind, ist zu erwähnen, daß für die unter Amortisationsanleihe-Konto I und II aufgeführten Amortisationskredite eine Sicherungsgrund- schuld auf dem Grundbesitz in Höhe von insgesamt 2 460 000 RM bestellt ist. – Ein Wechselobligo besteht nicht. – Unverändert ist der Besitz an einer Aktivhypo- thek von 100 000 RM. – Die Ges. besitzt eigene Aktien oder einem anderen für ihre Rechnung gehörende eigene Aktien nicht, ebensowenig gibt es gebundene Aktien im Sinne der Verordnung v. 19./9. 1931 unter den Aktien der Ges. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Grundstücksunk. u. Steuern 345 982, Betriebs- u. Ver- ladestellenunk. u. Steuern 529 797, Steuern 306 040, Inv., Kasten-, Geräte-, Wagen-, Autoinstandsetz. und Unterhaltung 453 410, Betriebsstoffe, Frachten, Be- triebskosten der Müllabladeplätze, Fuhrlöhne, Pferde- unterhaltung, Löhne, Gehälter, soz. Lasten 9 851 787, Delkredere 699 000, allg. Unk. 244 721, Zs. 487 031, Ab- schreib. 1 919 557. Reingewinn 420 379 (davon: Div. 300 000, R.-F. 86 000, Vortrag 44 378). – Kredit: Ein- nahmen aus Abfuhr 14 872 144, Einnahmen aus Grund- stücken 149 963, Sondereinnahmen 245 597. Sa. 15 267 704 Reichsmark. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorst. und die Sitzungsgelder des A.-R. und des Ausschusses betrugen im Geschäftsjahr 1931/32 34 999 RM. Vergütungen, die in einem Anteil am Jahresgewinn bestehen, oder Provi- sionen sowie sonstige Nebenleistungen sind an die Mit- glieder des A.-R. sowie Vorst. nicht gewährt worden. % 192 6/2 7–1931/32: 5, 5, 0, 0, 0, 5 %. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Stadt- bank. Aus dem Geschäftsbericht für 1931/32- Die Finanz- lage der Gesellschaft hat sich im Berichtsjahre weiter gebessert und die durch die Bankenkrise eingetretenen Schwierigkeiten durch Kündigung von Krediten konn- ten auf dem Wege bereits wieder abgelöster Akzept- und Wechselverpflichtungen überwunden werden. Bei der Rückzahlung ausländischer Kredite konnte ein Kursgewinn von 135 334 RM erzielt werden. Der Be- trieb ist durch Uebernahme der Bezirksbetriebe Wil- mersdorf und Spandau erweitert worden. Die Betriebs- leistungen haben sich um 11 % erhöht. Die Senkung des Kastenentleerungspreises und damit der Müllgebüh- ren ist durchgeführt worden, und zwar sind die Ge- bühren für Kastenentleerung um 10 %. für die frhren- weise Abfuhr um 11 % gesenkt worden. Man hofft, durch Unkostenersparnis Ende 1932 eine weitere Sen- kung der Müllgebühren vorschlagen zu können. Berliner Nordsüdbahn Aktiengesellschaft in Liqu. Sitz in Berlin SW 29, Gneisenaustraße 115. Durch Beschluß der G.-V. vom 21./3. 1932 ist die Ges. mit dem 1./4. 1932 aufgelöst. Liquidatoren: Baurat Otto Honroth, Kaufm. Franz Raaz, Baurat Werner Mahlendorff, Prokurist Paul Madalinski, Berlin. Aufsichtsrat: Staatskommissar Bürgermeister Dr. Oskar Maretzky, Staatskommissar Stadtrat Otto Plath, Staatskommissar Vizepräsident Benno Kühn, Staatskommissar Regierungsbaumeister a. D. Erwin