Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. 639 Zweck: In Groß-Stuttgart und Umgebung Straßenbahnen zu; errichten und zu betreiben und alle zur Förderung dieses Zweckes dienenden Einrichtungen zu treffen so- wie Hilfsunternehmungen einzurichten oder sich bei solchen zu beteiligen. Betrieb eines elektrischen Bahn- netzes mlit oberirdischer Stromzuführung. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfaßt 8 ha 16 a 81 qm. Die Ges. besitzt ein Geschäftshaus in der Friedrich- strabe 55. Um im Bedarfsfalle dieses Verwaitungs- gebäude erweitern zu können, wurde im Oktober 1928 das anstoßende Gebäude Friedrichstraße 53 käuflich er- vorben. Im Besitz der Ges. sind ferner 67 Wohn- gebäude mit 331 Zweizimmerwohnungen, 87 Dreizimmer- wohnungen und 14 Vierzimmerwohnungen. 7 Straßen- bahnhöfe mit den erforderlichen Nebengebäuden für 874 Wagenstände; 1 Hauptwerkstätte mit Nebengebäu- den. Ende 1931 waren beschäftigt: Im Bahnbetrieb 2961, im Autobusbetrieb 64 Personen. Das Bahnnetz hatte am 31./12. 1932 eine Bahnlänge von 106.02 km und eine Cleislänge von 200.86 km. An Rollmaterial sind zur zZeit vorhanden: 353 Triebwagen einschl. derjenigen für Vorortbahnen, 7 Gütertriebwagen, 442 Anhängewagen (personenwagen), 34 do. (Güterwagen), 7 Salzstreu- vagen, 12 Oberleitungs-Montagewagen. darunter 2 Auto- mobile, 14 Mannschaftswagen für Bahnbau, 7 Achs- bruch- Transportwagen, 6 Schienen Transportwagen, 1 Schienenreinigungswagen, 4 Schienenschleifwagen und 20 Rangierwagen. An Straßenbahnhöfen sind zur zeit vorhanden je ein solcher am Marienplatz, in der Augusten- und Schwabstraße, in Ostheim, in Cannstatt und im Vogelsang, auf der Prag und in Südheim. Die Hauptwerkstätte befindet sich in Ostheim. Linien: Die Ges. betreibt zur Zeit 22 Linien (21 in Stuttgart und eine in Eßlingen). 1919 wurde die Cann- statter Straßenbahn G. m. b. H. vollständig übernommen. Seit 1912 betreibt die Ges. die im Eigentum der Stadtgemeinde Eßlingen stehende Eßlinger Städtische Straßenbahn nach dem Vertrag vom Sept. 1911; (der 1930 abgelaufene Vertrag wurde um 5 Jahre ver- längert). Ferner werden betrieben die im Eigentum der Stadt Stuttgart stehende Filderbahn (Nebeneisenbahn) sowie die beiden Weinsteiglinien zwischen Stuttgart und Degerloch nach besonderem Betriebsvertrag vom 31./1. 1925. Im Interesse einer rationellen Betriebsführung sind mit Wirkung vom 1./10. 1931 die bisher von der Stutt- garter Kraftwagenlinien G. m. b. H. betriebenen Auto- busse von den Stuttgarter Straßenbahnen übernommen worden. Die Verkehrslinien des Innerortverkehrs sind hierdurch in einer Hand vereinigt. Konzession: Die Konzession für die Stuttgarter Innerortslinien läuft am 31./12. 1955, diejenige der Vorortsstraßenbahnen läuft am 3./9. 2002 ab. Auf letz- teren Zeitpunkt gehen die Vorort-Bahnanlagen unent- geltlich in das Eigentum des Staates über. Zu den Bahnanlagen im Sinne dieser Bestimmung gehören außer dem Oberbau die zugehörigen Wagenschuppen einschl. der Grundfläche, dagegen nicht die Fahrzeuge, Betriebsgerätschaften. Materialvorräte usw. Der Staat ist aber auch berechtigt, die Vorortsstraßenbahnen nach 25jährigem Betriebe, frühestens am 4./9. 1937, gegen Erstattung des Anlagekapitals zu erwerben. Mit dem Ablauf der Konz. für die Innerortslinien am 31./12. 1955 erlangt die Stadtgemeinde das Recht, die gesamte Bahn- und Betriebsanlage mit allen be- veglichen und unbeweglichen Zubehörden zu erwerben. Für die Benutzung der Straßen erhält die Stadt- gemeinde für das Kalenderjahr 3 % der jeweiligen Brutto-Einnahmen aus dem Innerortsnetz der Ges. an Fahrgeldern, außerdem einen jährlichen Beitrag von 10 000 RM zur Unterhaltung der Krongutstraßen. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V:: 1933 am 1./4. – Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Städtische Girokasse, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Abt. Gym- nasiumstr., Dresdner Bank, Depositenkasse Königstraße. Beteiligungen: 1926 Beteiligung mit 25 % an der Straßenbahn Ehßlingen–Nellingen–Denkendorf G. m. b. H., die 1931 auf 37½ pCt. erhöht wurde. 1927 übernahm die Ges. ferner den Betrieb der Autoverkehrsverband Stuttgart G. m. b. H. 1928 Beteiligung an der Straßenbahn Feuerbach–Ludwigsburg G. m. b. H. Statistische Angaben: Kapital: 11 900 000 RM in 14 000 Akt. (Nr. 1 bis 14 000) zu 100 RM und 10 500 Akt. (Nr. 14 001 bis 24 500) zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 9 000 000 M. Urspr. 375 000 f1. = 642 857,14 M: erhöht bis 1913 auf 9 000 000 M. dann erhöht 1922 und 1923 auf 100 000 000 Mark in 85 000 St.-Akt. und 15 000 Vorz.-Akt. zu 1000 Mark. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von 100 000 000 M auf 11 915 000 RM in 85 000 St.-Akt. zu 140 RM und 15 000 Vorz.-Akt. zu 1 RM durch Ab- stempelung der St.- und Vorz.-Akt. von bisher 1000 M auf 140 RM bzw. 1 RM. Die G.-V. v. 30./38. 1926 beschloß Einzieh. der 15 000 RM Vorz.-Akt. 1929 wurden die Aktien zu 140 RM in solche zu 100 und 1000 RM um- getauscht. Großaktionäre: Stadt Stuttgart. Hezugsrechte: Bei Emission neuer Akt. haben „ der Aktien früherer Emissionen ein Vor- recht. Kurs ult. 1927–1932: 94, 105, 105, 93, 62*, 75 %. – In Stuttgart notiert. Sept. 1929 erfolgte die Zulassung für das gesamte neueingeteilte A.-K. Dividenden 192 7–1932: 7, 7, 8, 6, 5, 5 % (Div.-Schein 4). Statistik 192 7–1932: Personen-Beförderung (in Mill.): 113.7, 122.4, 122.6, 121.5, 111, 99.8. – Fahrgeld- (Mill. RM): 13.98, 15.64, 16.82, 16.65, 15.28, 13.60. „% u. Arbeiter ult. 1931–32: rd. 3020, Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grund- stücke und Gebäude 7 751 600, Bahnbau 3 460 000, elek- trische Bahneinrichtung 1 C00 000, Triebwagen 3 660 000, Anhängewagen 2 220 000, Maschinen und Inventar 260 000, Werkzeuge und Geräte 40 000, Anlagewerte der Innerortbahnen 18 391 600, Vorortbahnen 2 416 000, Autobusse 32 000, Personen-Kraftwagen 8000, Dienst- kleidung 59 500, Material 562 512, Kasse, Guthaben bei Notenbanken und Postscheck 25 848, andere Bankgut- haben 3 188 400, Wertpapiere 1204, Schuldner (darun- ter Hypotheken u. Grundschulden 337 959 RM) 742 912, Beteiligungen 800 000, Uebergangsposten 54 887. —– Passiva: Stammaktien 11 900 000, Reservefonds I (ge- setzlich) 1 190 000, Reservefonds II 706 628, Erneue- rungsfonds für Vorortbahnen 572 000, Tilgungsfonds für Vorortbahnen 138 000, Pensionsfonds 3 923 835, Un- terstützungsfonds 18 394, Krankengeld-Zuschußkasse 125 000, Schuldverschreibungen 4950, Tilgungsfonds für Genußrechte 143 800, Bankschulden 4 110 500, Gläubiger 2 145 620, unerhobene Gewinnanteile 1047, Rücklage für Haftpflichtschäden 505 752, Uebergangs- posten 177 065, Gewinn 620 363. Sa. 26 282 964 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Uu- kosten: Gehälter 325 871, Gebäudeunterhaltung 110 753, soziale Lasten 582 552, Versicherungen 62 064, Steuern 1 191 035, Handlungsunkosten 218 106, Leistungen für die Pensionskasse 93 144, Zuwendung 1932 120 000, Ruhelöhne 56 885, Bahnunterhaltung 508 274, Gleisreini- gung 166 121, Inventar-Unterhaltung 59 720, Unterhal- tung der Dienstkleidung 92 130, Zinsen 494 398, Schmier- und Putzmaterial 20 927, Betriebsdienst: a) Strom 2 108 687, b) Straßenbahn-Fahrpersonal 3 979 078, c) Werkstättedienst 994 559, d) Halledienst 520 148, e) Stromleitungs-Unterhaltung 166 964, f) Autobusbe- trieb 340 667 (Abschreibung siehe unten), g) Sonstiges 134 318; Abgabe an die Stadtgemeinde Stutigart 393 759, Abschreibungen und Rückstellungen: 1 146 500, Reingewinn einschl. Vortrag aus 1931 620 363 (davon: Div. 595 000, Vortrag 25 362). – Kredit: Vortrag aus 1931: 21 697, Einnahmen: Fahrgelder aus Straßenbahn- betrieb (abz. 84 135 RM Beförd.-Steuer) 13 608 487, Güterverkehr 76 549, Fahrgelder aus Autobusbetrieb 315 325, Reklame 45 878, Verwaltung angeschlossener Betriebe 30 170, Mieten 222 978, Zinsen 143 734, Ver- schiedenes 42 208. Sa. 14 507 027 RM.