648 Bohring und Braugenossenschaft (Karl Kürschner & Co.) in Apolda. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes und der dazugehörigen Nebengewerbe sowie der Absatz der von der Ges. hergestellten Fabrikate, Erwerb und Be- leihung von Grundstücken, insofern und insoweit solche Geschäfte zur Förderung des Bierabsatzes die- nen, sowie die Wiederveräußerung der erworbenen Grundstücke, Beteiligung an gleichartigen Unterneh- mungen. Neben Bierbrauerei auch Mälzerei. – Pro- duktion: Untergärige Biere, alkoholfreie Getränke, fer- ner Malz, Eis, Trockentreber, Malzkeime. Nebenpro- dukte-Verwertung: Durch Verkauf. Besitztum: Die Ges. besitzt verschiedene Wirt- schaftsgrundstücke. Betrieb: Doppelsudhaus für 40 Ztr. Schüttung. Kohlensäure-Kühlmaschine, automatische Faß- und Flaschenreinigungs-Maschine, 3 Lastkraft- wagen, 16 Gespanne. Grundbesitz: 40 a bebaut, 129 a unbebaut. Angestellte und Arbeiter: 46. Verbände: Die Ges. gehört dem Schutzverband der Norddeutschen Brauindustrie, Berlin, sowie der Interessenvertretung Thüringer Brauereien und Mälze- reien, Erfurt, an. Kapital: 272 000 RM in 1360 Aktien zu 200 RM. Vorkriegskapital: 1 020 000 M. Urspr. 850 000 M, erhöht 1897 um 170 000 M. 1921 um 340 000 M. – Lt. G.-V. v. 30./3. 1925 Umstellung von 1 360 000 M auf 272 000 RM (5: 1) in 1360 Akt. zu 200 Reichsmark. Großaktionäre: Leipziger Bierbrauerei zu Reud- nitz Riebeck & Co. in Leipzig-Reudnitz. Genußscheine: Die G.-V. vom 4./2. 1928 be- schloß die Ausgabe von 1580 Stück Genußscheinen. Diese nehmen am Reingewinn ab 1./10. 1947 in der Form teil, daß erst die Aktien bis zu 10 % Div. er- halten und danach die Genußscheininhaber 10 RM auf den Genußschein; soweit dann noch ein Gewinn zur Verteilung gelangt, entfällt auf jeden Genußschein dio Hälfte desjenigen Betrages, der auf eine Aktie über nom. 200 RM über 10 % hinaus verteilt wird. Im Falle der Auflösung der Ges. erhalten die Genußschein- inhaber, nachdem auf die Stammaktionäre der Nenn- wert ihrer Aktien entfallen ist, bis zu 100 RM pro Genußschein. Darüber hinaus haben sie keinen An- spruch an die Liquidationsmasse. 1360 Stück Gennß- scheine wurden den Aktionären zum Preise von 10 RM das Stück im Verhältnis 1:1 zum Bezug angeboten. Ueber die restlichen 220 Stück verfügt die Verwal- tung. Die G.-V. vom 25./2. 1933 sollte Kündigung der Genußscheine per 30./9. 1933 beschließen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: 1933 am 25./2. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. (ist erfüllt), evtl. besondere Abschr. und Rückl., vertragsm. Gewinnanteil an Vorst. und Beamte, 4 % Div., bis 10 % Tant. an A.-R. (außer einer festen Vergütung), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Grundst. 51 678, Brauerei-Gebäude 188 604, Häuser 166 516, Ma- schinen und Apparate 56 184, Lager- und Gärgefäße 14 022, Versandgefäße 3899, Grundstücks-Mobiliar 6859, Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken 1723, Mobiliar un agen 3000, Kraftwagen 9868, Hyp. 7 lehne 32 197, Debitoren 37 482, Benk- nd 0.0 br 158 493, Kasse 1296, Effekten 2642, Konzerngesellsch 131 391, Bier 52 956, Rohstoffe 37 211, Betriebsmata lien 1906. Sa. 1 669 714 RM. —= Passiva: A.-K. 27200 Genußscheine 158 000, R.-F. 27 200. Rücklagen 563 25 Wertberichtigungsposten 256 649, Hyp. 63 252, Kapinl. einlagen 159 837, Kreditoren für Waren, Steuern 64 704, Schuldverschreibungen 6275, nicht erhobene Diy. und Zinsscheine 589, Gewinn-Vortrag von 1931 23 50% Reingewinn 52 354. Sa. 1 669 714 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhn und Gehälter 119 432, soziale Abgaben 12 674, Bier- steuer 145 157, Besitzsteuern 25 207, sonstige Steuem 74 675, Betriebs- und andere Aufwendungen 138 006 Abschr. 76 181, do. auf Darlehne 67 049, do. auf Debi. toren 4117, Reingewinn 77 951 (davon Div. 27 200, 10% dem Aufsichtsrat 4147, 10 RM pro Genußschein 15 80 Vortrag auf neue Rechnung 30 803). – Kredit: Vor. trag von 1931 25 596, Erlös aus Bier und Nebenproduk- ten abzüglich verbrauchter Materialien 632 026, 23 58 377, sonstige Eingänge 24 449. Sa. 740 448 RM. 1000, Pferde Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und Vorstandes betrugen für 1931/1932 31 818 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 10 %. 10 RM Bonus, 10 % £ 10 RM Bonus, 10 % 20 RI Bonus, 10 % £ 15 RM Bonus, 10, 10 % (Div.-Schein 45). – Genußscheine 1927/28–1931/32: 15, 20, 17,50, 10, 10 RM pro Stück (Div.-Schein 5). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Apolda: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privatbank; Leip- zig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Postscheckkonto: Erfurt 3009. ÖO=£m 41 und 43. e Vereinsbrauerei. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Der bereits in unserem letzten Bericht erwähnte Absatzrückgang hat weiterhin angehalten und ist auch im neuen Geschäfts- jahr bisher keine Besserung eingetreten. Der Bier- verbrauch wird jedenfalls nicht eher wieder eine stei. gende Richtung einschlagen, bevor nicht die Bier. steuern auf ein erträgliches Maß zurückgeschraubt wor- den sind und die große Arbeitslosigkeit nachläßt. Wenn trotzdem das Geschäftsergebnis die Ausschüttung einer Div. in Vorjahrshöhe ermoglicht, so ist dies unseren Sparmaßhnahmen zu verdanken. Erläuterungen zur Bilanz: Gemäß den neuen Bilan- zierungsvorschriften fand eine Veränderung der Anlage- konten insofern statt, als die Arealwerte aus dem Häuser- und Brauerei-Gebäude-Konto mit 33 532 RM bzw. 1146 El ausgeschieden und dem Grundstücke-Konto mit 34 673 KM1 zugeschlagen werden mußten. Das Häuser-Konto wurde ferner zugunsten des Brauerei-Gebäude-Kontos um 17 555 Reichsmark durch Umbuchung des Zeitwertes des Grunt- stücks Apolda, Topfmarkt 11, vermindert, da dieses Grund. stück als Wohngrundstück dem letzteren Konto zugeteit werden mußte. – Die Ges. war genötigt, ein im ver- gangenen Jahre verkauftes Gastwirtschaftsgrundstück wieder zurückzunehmen, wodurch sich die weiterc Er. höhung des Häuserkontos um 20 270 RM erklärt. Aul Kraftwagen-Konto erscheint der Dreirad-Lieferwagens mit 1360 RM. Vereinigte Thüringer Brauereien, Aktien-Gesellschaft. Sitz in Artern, Bahnhofstraße 21. Vorstand: Dr. August Kauffmann, Karl Heise, Karl Gellendien (Braumeister), sämtl. in Artern. Aufsichtsrat: Vors.: Rittergutsbes. Hans Büch- ner, Kalbsrieth; Stellv.: Amtsrat Hugo Frank, Sachsen- burg; sonst. Mitgl.: Brauereibesitzer Hermann Irle, Caan-Marienborn; Direktor Albert Eckardt, Artern; Kammerdirektor O. Hilpert. Roßla; Kaufmann Otto Kayser, Allstedt. Gegründet: 22./3. 1879 unter der Firma Vereins- brauerei Artern, Frank Hornung & Co.; Akt.-Ges. seit 1./10. 1837. Firma bis 1920 Vereinsbrauerei Artern. Entwicklung: 1920 Erwerb der Mehrheit der Aktien der Frankenhäuser Aktienbrauerei; hiermit er- folgte gleichzeit. die Uebernahme der Lohberg-Brauerei H. Wolff in Sondershausen. In demselben Jahre Fusion mit der Aktien-Bierbrauerei Allstedt; damit ging auch der Braubetrieb in Wiehe auf die Ges. über. Nach Durchführung der Fusion wurde die Firma abgeänder in „Vereinigte Thüringer Brauereien Akt.-Ges. Artern. Zur Ersparnis von Betriebsunkosten wurde 1923 der Braubetrieb in Allstedt eingestellt und nur noch in Artern gebraut, das Brauereigrundstück findet zu and. Zwecken des Unternehmens Verwendung. Bierniederlagen: Frankenhausen, Grolneu hausen, Sondershausen, Wiehe, Kelbra, Stolberg, Grossörner. Ankauf eines 2½ to- Büssing-NAG-Schnellastwagens mit 7000 RM sowie eines