Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. 663 hausen nebst den Malzfabriken wurden mit Wirkung vom 1./10. 1928 in die Wilhelm Rauchfuß Brauereien A.-G. in Halle eingebracht, deren Aktien im Besitz der Engelhardt-Brauerei sind u. die ihr St.-Kap. von 1 000 000 RM auf 3 000 000 RM, den Gegenwert für die übertragenen Betriebe, unter Aender. der Firma in „Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei Aktiengesellschaft' erhöhte. Ferner wurde die Gründung einer .Schlesi- schen Engelhardt-Brauerei A.-G.“' aus den Braustätten in Breslau, Warmbrunn u. Gottesberg mit einem Kap. von 2 000 000 RM beschlossen, dus die Engelhardt- Brauerei zu 110 % übernahm. 1930 wurden auch die letzten beiden Provinzabteil. in Greifswald u. Weiß- wasser mit Wirk. v. 1./10. 1929 unter der Firma „Engelhardt Brauerei Aktiengesellschaft Greifswald' u Engelhardt Brauerei Aktiengesellschaft Weißwasser 0./L.* in selbständige Aktiengesellschaften mit einem Kapital von je 300 000 RM umgewandelt. Die Engel- hardt-Brauerei in Berlin besitzt als Produktionsstätten nur noch die 3 Abteil. in Pankow, Charlottenburg u. Stralau sowie die Mälzerei Rudelstadt i. Schl., während ihre Interessen an den verselbständigten Braustätten fortan als Beteilig. in der Bilanz erscheinen. Von den Akt. dieser Gesellschaften wurde, wie von vornherein beabsichtigt, ein Teil inzwischen abgestoßßen. Die Ges. erwarb zur Abrundung ihres Besitzes in Stralau ein Grundstück sowie 2 Niederlagsgrundstücke. 1930/31 Erwerb von 2 u. Verkauf von 4 Grundstücken. 1931/32 Kauf von 4 Grundstücken, 3 wurden abgestoßen. Ver- kauf der Beteiligung Dortmunder Stiftsbrauerei an die Hotelgesellschaft Alexanderplatz m. b. H. Zweck: Betrieb des Braugewerbes u. aller dazu gehörigen u. damit im Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Produktion: Unter- u. obergäriges Bier, ferner Eis, Malz u. Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung durch Verkauf. Bierexport: Innerhalb Europas u. nach Uebersee. Besitztum: 1. Braustätte Berlin-Pankow (Kaiser-Friedrich-Straße Nr. 21–29), begrenzt von der Kaiser-Friedrich-, Neu- mann-, Spiekermann- und Talstraße in Pankow, umfaßt eine Fläche von 32 000 qm, wovon 7012.06 am bebaut sind. Dle Boetriebseinricht. bestcht aus 4 Cornwall- kesseln mit 360 qm Heizfläche, 3 Dampfmaschinen, 4 Eismaschinen-Kompressoren mit 500 000 Kal. Leistung pro Stunde, elektr. Licht- u. Kraftanlage. Der Antrieb sämtl. Arbeitsmaschinen erfolgt durch 120 Elektro- motoren von 1–40 PS. 5 Tiefbrunnen von durch- schnittlich 120 m Tiefe fördern das zum Betriebe er- forderliche Brau- und Betriebswasser. Eine Flaschen- spül-, Füll- u. Pasteurisier-Anlage ist auf eine tägliche Leistung für 300 000 Flaschen eingerichlet. Die Lager- keller sind mit Stahltanks, der Gärkeller mit Beton- tanks ausgelegt; Gesamtkapazität 400 000 hl. – 2. Brau- stätte Charlottenburg (Sophie-Charlotte-Straße 92–94). Das von der Sophie-Charlotte-Straße u. Danckelmann- straße begrenzte Grundstück der früheren Kaiser- brauerei hat eine Größe von rund 7000 qm, wovon 3661.71 qm bebaut sind. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: 2 Cornwallkessel mit 160 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch., 4 Kompressoren mit 360 000 Kal. stündl. Leistung, 1 Eismasch., 2 Tiefbrunnen, Lager- u. Gär- keller, die mit emaillierten Stahl- resp. Aluminiumtanks ausgerüstet sind. Die mod. Flaschenfüllanlage hat eine Leistungsfähigkeit von 100 000 Flaschen täglich. Pro- duktionsfähigkeit 150 000 hl jährlich. – 3. Braustätte u. Malzfabrik Berlin-Stralau (Alt-Stralau 62), früher Vik- toria-Brauerei: Das ca. 36 000 am große Grundstück grenzt an der Südseite an die Straßße Alt Stralau, an der Nordseite mit einem 66 m langen eigenen Bollwerk an den Rummelsburger See. Die Brauereicinrichtung besteht aus 3 Dampfkesseln mit 360 qm HIeizflächc. 3 Dampfmasch. mit zus. 1160 PS. Die Eismasch. haben eine Gesamtleistung von 800 000 Kal. stündlich. Ferner sind vorhanden Dynamomasch. für Gleichstrom u. Dreh- strom sowie ein Anschluß an das Starkstromnetz der Städt. Elektrizitätswerke. Zum Antrieb der verschiede- nen Maschinen dienen 120 Motoren. Das Sudhaus wurde im Jahre 1927 in modernster Art mit Läuterbottich u. Maischefilter erstellt. Die Flaschenkellerei hat eine Leistung von 300 000 Flaschen täglich. Die Lagerkeller sind mit Emailletanks belegt u. der Gärkeller mit Betonbottichen ausgestattet. Der Betrieb ermöglicht eine Produkt. von ca. 400 000 hl jährl. Die 1898 erb. u. 1928 vergrößerte pneumatische Mälzerei ist für eine Jahresproduktion von 120 000 Ztr. Malz eingerichtet. In den 3 Abteilungen sind je eine Schmiede, Schlosserei, Böttcherei, Picherei, Stellmacherei, Sattlerci u. Auto- reparaturwerkstatt vorhanden. –— 4. Malzfabrik Rudel- stadt i. Schlesien. Die durch Fusion mit der Schlesi- schen A.-G. für Bierbrauerei u. Malzfabrikation in den Besitz der Engelhardt-Brauerei gekommene Mälzerei, zu der 60 Morgen Acker und Wiesen gehören, besteht aus einem 7 Stock hohen Neubau mit 16 pneumatischen Trommeln u. 2 Darren, den Gebäuden der alten Ten- nen-Mälzerei nebst Darren, 1 Holzschleiferei, 1 Kisten- fabrik u. 2 Wohngebäuden. Die Mälzerei kann im Jahr 90 000 Ztr. Gerste verarbeiten. Die maschinelle Ein- richt. besteht aus 2 Dampfkesseln, 1 Dampfmaschine u. 1 modernen Zweikammerwasserturbine von 210 P8S. Außerdem unterhält die Engelhardt-Brauerei annähernd 50 Vertriebsstätten, zum Teil in eigenen Grundst. Die Beliefer. geschieht durch Pferdegespanne, Autolastzüge u. durch Eisenbahnwaggons. Der Fuhrperk der Ges. besteht aus rd. 360 Pferden, 11 Personenautomobilen, 60 Lastkraftzügen u. Eisenbahnwaggons. Gesamtgrundbesitz der Ges. ca. 500 000 qm. sSonstige Mitteilungen: verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: dem Verein der Brauereien Berlins u. Umgegend, dem Schutzverband der Norddeutschen Brauindustrie E. V., dem Verband obergäriger Brauereien, dem Deut- schen Boykottschutzverband für Brauereien u. der Be- rufsgenossenschaft für Brauereien u. Mälzereien. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt.-Sept. –— Die G.-V. finden in Berlin statt (1933 am 28./1.); je 100 RM St.-A. = 1 St., je 100 RM Vorz.-A. = 2 St., in statutarisch be- stimmten Fällen = 30 St. – Vom Reingew. mindest. 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), evtl. Sonderrückl., sodann 6 % Div. auf Vorz.-A., 4 % Div. auf St.-A., 7 % Tant. an den A.-R.; Rest Superdiv., sofern die G.-V. nicht eine andere Verteilung beschließt. Die Mitgl. des A.-R. erhalten außerdem eine feste Vergütung von je 500 RM, der Vors. 1500 RM u. dessen Stellv. 1000 RM. Die Mitgl. der Finanzkommission. die sich aus Mitgl. des A.-R. zu- sammensetzt, je 300 RM, der Vors. 600 RM. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Dresdner Bank u. deren sämtl. Zweigniederl., Berliner Handelsges., Reichs-Kredit-Ges. A.-G., Bank für auswärtigen Handel. S. Simonson, Abraham Schl.singer. Postscheckkonto: Berlin 55 860. 0 B 2, Lützow 9171. Engebbier. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Engelhardt-Brauerei A.-G., Greifswald. Gegr. 1930. Kap.: 300 000 RM. Beteilig. 72 %. Engelhardt-Brauerei A.-G., Weißwasser 0./L. Gegr. 1930. Kap.: 300 000 RM. Beteilig. 73 %. Engelhardt-Brauerei G. m. b. H., Rathenow. Gear. 1919. Grundbesitz: ca. 8000 qm. Kap.: 400 000 RM. Beteilig. 74½ %. Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei A.-G., Halle a./S. (früher Wilhelm Rauchfuß Brauereien A.-G.). Gegr. 1886. Anlagen: Brauerei Halle a. S. Mälzerei und Brauerei Merseburg (Grundbesitz: 86 660 qm), Mälzerei u. Brauerei Sangerhausen (Grundbesitz: 23 991 qn. Kap.: 3 000 000 RM. Beteilig. 73 %. Engelhardt-Brauerei Königsberg Nm. G. m. b. H. Königsberg Nm. Gegr. 1918. Grundbesitz: 37 725 àqm. Kap.: 230 000 RM. Beteilig. 73.98 %. Aktien-Brauerei Cöthen, Köthen i. Anh. Gegr. 1883. Kap.: 405 000 RM. Beteilig. Majoritäat. Winterhuder Bierbrauerei, Hamburg. Kap.: 1 000 000 RM. Beteilig. 45 %. Malzbierbrauerei Groterjan & Co. A.-G., Berlin. Ge- gründet 1899. Grundbesitz: 12 000 dqm. Kap:.: 2 100 000 RM. Beteilig. 49.79 %. Gegr. 1881.