Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. 695 Gegründet: 1./2. 1889; eingetr. 20./3. 1889. Die Firma lautete bis 29./11. 1900: „Chemnitzer Feldschlöss- chen-Brauerei-Akt.-Ges. zu Kappel bei Chemnitz.“ Zweck: Betrieb des Brauerei- und Mälzereigewer- bes und der damit verbundenen Nebengewerbe sowie der Vertrieb von Bier und der Produkte vorgenannter Gewerbe. – Produktion: Unter- und obergärige Biere (Spezialität: „Kappler Extra“ und „Eisenbier Ferr- maltan'), Mineralwasser und Limonaden, ferner Eis und Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Besitztum: Grundbesitz ca. 40 000 qm. – Braue- rei: Sudhausanlage, kombiniert Weigel -Steinecker, 50 Ztr. Schüttung, Kühlmaschine von Linde, Faßwasch- maschine Bothner, Flaschenkellerei Phönix-Novissima mit Füller, 6000 Flaschen Stundenleistung. Hydroweicher Fichte mit Enzinger Füller, 4500 Flaschen Stunden- leistung, sowie Mineralwasser- Anlage von Ortmann Herbst, Hamburg. Flaschen-Pasteurisieranlage von Fichte, Dresden, mit einer Leistung von 12 000 Flaschen. – 9 Kraftwagen, 6 Gespanne. — Mälzerei: Saladin- Keimkästen kombiniert mit Kropf-Lösungskästen. Im Frühjahr 1929 wurde ein Neubau in Betrieb ge- lhommen, welcher Abziehhalle für Faß- und Flaschenbier, Schwankhalle mit Picherei und Böttcherei, Stapelräume für leere Gefäße, Tischlerei, Laboratorium und Arbei- ter-Aufenthaltsräume enthält. –— Angestellte und Ar- beiter: 100. verbände: Die Ges. gehört dem Deutschen Brauer- bund und seinen angeschlossenen Unter- und Schutzver- bänden an. Kapital: 600 000 RM in 1000 St.-Akt. zu 600 RM. Vorkriegskapital: 500 000 M. Urspr. 450 000 M, erhöht 1903 um 50 000 M. 1921 Um- wandlung der bisher besteh. 370 000 Prior.-Akt. in St.-Akt. u. Erhöh. des A.-K. um weitere 500 000 M St.-Akt. Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 31./12. 1924 von 1 Mill. M auf 600 000 Reichsmark in 1000 Akt. zu 600 RM durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von bisher 1000 M auf 600 RM. Großaktionäre: Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden in Dresden-Plauen (über 50 %) und Akt.-Ges. für Brauereibedarf in Dresden. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: 1933 am 8./3. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), vertragsmäß. Tant. an Vorst. 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Grund- stücke 198 200, Brauerei-Gebäude 834 462, Wohn- und Gastwirtschaftsgebäude 567 605, Masch. 18 485, elektr. Licht- u. Kraftanlage 6787, Kühl- u. Eismaschinen-An- lage 9484, Brauerei-Maschinen u. -Geräte 1, Flaschen- bier-Maschinen u. -Geräte 1, Mineralwasser-Anlage 1, Lagerfässer u. Tanks 102 393, Versandfässer 4227, Kästen u. Flaschen 3036, Kraftwagen 1, Pferde, Wagen u. Ge- schirre 1, Einricht. 24 278, Beteilig. 1800, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 59 819, fertige Erzeugnisse 72 709, Wertpapiere 950, der Ges. zustehende Hypoth. u. Dar- lehen 664 761, Forderungen auf Grund von Warenliefe- rungen und Leistungen 108 589, Schecks 1720, Kassen- bestand einschl. Guthaben bei Notenbanken und Post- scheckguthaben 15 526, andere Bankguthaben 20 631, (Bürgschaften 343 875). – Passiva: A.-K.: 600 000, ge- setzliche Reserve 88 384, Sonder-Reserve für Aufwert.- Hypotheken 9125, Debit.- u. Darlehns-Reserve 165 943, Rückstell. 65 730, auf Grundstücken der Ges. lastende Hypoth. 930 042, Verbindlichk. auf Grund von Waren- lieferungen u. Leistungen 22 700, Verbindlichk. gegen- über abhängigen Ges. 2924, Verbindlichk. aus der An- nahme von gezogenen Wechseln u. Ausstellung eigener Wechsel 145 598, Spareinlagen 127 931, Kautionen 34 901. Flaschenpfand 13 542, sonstige Verbindlichkeiten 90 536, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 3000, (Bürgschaften 343 875), Pensionskasse 355 156, Gewinn 59 955. Sa. 2 715 467 RM. Erläuterungen zur Bilanz: Ueber das Konto Beteili- gungen ist mitzuteilen, daß es sich um nom. 2400 RM Aktien handelt, auf die noch eine Einzahlung von 75 % gleich 1800 RM zu leisten ist. Die Steuerlasten betrugen im Berichtsjahre 552 379 RM. – Das Wechselobligo be- trug per 30. Sept. 1932 258 890 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: bDebet: Löhne u. Gehälter 255 115, soziale Abgaben 24 150, Abschreib. auf Anlagen 212 580, andere Abschreib. 186 564, Zinsen 63 212, Besitzsteuern 85 312, Verbrauchs- und Verkehrs- steuern 468 372, alle übrigen Aufwendungen 304 110, Gewinn 59 955 (davon Div. 42 000, Tant. an A.-R. 4000, Vortrag 13 955). – Kredit: Gewinn-Vortrag 1930/31 13 263, Erlöse nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 1 559 276, ao. Erträge 86 830. Sa. 1 659 370 RM. Die Gesamtbezuge des A.-R. u. Vorstandes betrugen im Geschäftsjahr 1931/32 53 805 RM. Dividenden 1926/27–1931/32: 12, 8, 7 % (Div.-Schein 4). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden und Chemnitz: Dresdner Bank. Bankverbindungen: nitz; Girobank, Chemnitz. Postscheckkonto: Leipzig 1748. 33 552. $ Feldschlösschen Kappel. Aus dem Geschäftsbericht für 1931/32: Das abge- laufene Geschäftsjahr war gekennzeichnet durch den katastrophalen wirtschaftlichen Nedergang. Es ist da- her erklärlich, daß die rückläufige Bewegung des Bier- absatzes im Berichtsjahre weiter fortgeschritten ist. Im Vordergrund der Bestrebungen der gesamten Brauindu- strie stand die Senkung der Biersteuern, die auch nach langem Kampfe –— allerdings in noch nicht ausreichen- dem Maße — erreicht wurde. In Verbindung damit wurde aber ein neues, empfindliches Opfer gefordert. nämlich die Herabsetzung des Blerpreises seitens der Brauereien um 2.25 RM pro Hektoliter. 10, 10, 12, Dresdner Bank, Chem- 0=9 33 551, Hofbrauhaus Coburg Aktiengesellschaft. Sitz in Coburg, Neuer Weg 15. Verwaltung: Vorstand: Dir. Wilhelm Vogt, Dir. Kuno Zisels- berger, beide in Coburg. Aufsichtsrat: Vors.: Geh. Kommerz.-Rat Konsul Heinrich koeckl (Faulanerbräu-Salvatorbrauerei-Thomas- bräu, München); Stellv.: Komm.-R. Jul. Mai (Coburg); sonst. Mitgl.: Kommerz.-R. Leop. Mönch (Coburg), Hof- bankier Wilh. Kogerup (Coburg), Justizrat Hans Rudelsberger (Paulanerbräu-Salvatorbrauerei-Thomas- bräu, München), Gutsbes. Ludwig Schmederer (Parsch). Entwicklung: Gegründet: 1858 und eingetr. am 31./3. 1863 unter der Firma Coburger Bierbrauerei A.-G. Im Okt. 1917 erfolgte der Ankauf der Brauerei Heinrich Grasser in Coburg, deren Grundbes. inzwischen wieder mit Nutzen abgestoßen wurde; ferner wurden von folgenden Brauereien die Braurechte erworben: 1918 Coburg- Bayrisches Grenzbrauhaus in Obersiemau u. Vereins- brauerei Coburg in Coburg; 1919 Brauerei M. Schramm in Rossach; 1940 Brauerei Carl Bonengel in Coburg u. Brauerei Heinrich Schaumberger in Dörfles; sämtliche Brauereien sind stillgelegt. Grunderwerb war mit diesen Ankäufen nicht verbunden. – 1923 hat die Ges. einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der Akt.-Ges. Paulanerbräu-Salvatorbrauerei u. Thomasbräu in Mün chen auf die Dauer von ?0 Jahren abgeschlossen. — 1929/30 erwarb die Ges. den Gasthof „Zum grünen Baum' in Ebern. – 1930/31 Erwerb des Gasthofes „Gol- dener Löwe' in Grub am Forst. – 1931/32 Verkauf des Wirtschaftsanwesens „Zum Hubertus“ in Nürnberg mit Sicherstellung der Bierlieferung auf eine längere Reihe von Jahren.