728 Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. Entwicklung: 1915/16 Erwerb der Anlage der in Konkurs geratenen Mitteldeutschen Malzfabrik in Langensalza, in der die Herstellung von Hafernähr- mitteln aufgenommen wurde. Durch Beschluß der G.-V. v. 10./12. 1921 wurde die Malzfabrik Hermann wWolff & Söhne in Erfurt übernommen und gleichzeitig die Firma der Ges. abgeändert. Im Dezember 1924 Erwerb der Thür. Malzfabrik A.-G., Langensalza, deren Akt.-Majorität sich schon vorher in Händen der Ges. befand. 1927/28 Erwerb eines benachbarten Grund- stücks in Erfurt. 1928/29 Erwerb der Akt.-Mehrheit der Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben A.-G. in Erfurt unter Aufnahme eines Kredits b. d. Comm.- u. Priv.-Bk. u. d. Bankhaus A. E. Wassermann. Das Akt.- Paket wurde in eine Holding-Ges., die „Erfurter Ver- mögens-Verwalt. G. m. b. H.“ (St.-Kap. 20 000) einge- bracht. – In der G.-V. v. 12./12. 1932 wurde ein Ab- kommen mit der Commerz- u. Privatbank u. dem Bank- haus A. E. Wassermann, Bamberg, angenommen. Danach verzichten die Banken auf die ihnen zustehenden For- derungen von 2.4 Mill. RM und erhielten dafür die von ihnen verkauften Eisenberg- Etgersleben- Aktien zurück und darüber hinaus noch eine Abfindung von insgesamt 1.2 Mill. RM, davon 0.9 Mill. RM in neuen Langensalza-Aktien und 0.3 Mill. RM als hypotheka- risch gesicherte, aber zinslose Forderung, die von 1934 ab in sechs gleichen Jahresraten abzutragen ist. (Sa- nierung s. unter „Kapital''). Die Erfurter Vermögens- Verwaltung G. m. b. H. wurde 1932 aufgelöst. Zweck: Mälzereibetrieb. Jährlicher Absatz etwa 350 000 Ztr. Kapital: 1 600 000 RM in 16 000 Akt. zu 100 RM. – Vorkriegskapital: 440 400 M. Urspr. 440 400 M. 1919–1923 erhöht auf 30 600 000 M in 250 St.-Akt. zu 600 M, 24 625 zu 1200 M, 300 zu 1000 M und 500 Vorz.-Akt. zu 1200 M. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 13./12. 1924 unter Einzieh. von 6 000 000 M nicht verwert. St.-Akt. zu 1200 M von 24 000 000 M St.-Akt. im Verh. 12:1 auf 2 000 000 RM und der 600 O00 M Vorz.-Akt. im Verh. 120: 1 auf 5000 RM. – Lt. G.-V.-B. vom 4./12. 1929 Umtausch der Vorz.-Akt. über je 10 RM und St.-Akt. über je 50 RM in Stücke zu je 100 RM. —– Die G.-V. v. 12./12. 1932 beschloß zwecks Sanierung die Auflösung der Reserven und die Herabsetz. des Grund- kapitals in erleichterter Form durch unentgeltliche Ein- ziehung der Vorz.-Akt. sowie durch Zusammenleg. der St.- Akt. im Verh. 20: 7 von 2 000 C00 RM auf 700 000 RM. Sodann beschloß die gleiche G.-V. Wiedererhöhung des herabgesetzten St.-Kap. unter Ausschluß des Bezugs- rechts der Aktionäre um 900 000 RM durch Ausgabe von Inh.-Akt. in dieser Höhe zum Nennwert und Ueberlassung derselben an Gläubiger gegen Einbringung bzw. Abtre- tung in dieser Höhe aus ihren Forderungen, die aus An- laß des Kaufs zweier Aktienpakete der Malzfabriken I. Eisenberg und Etgersleben A.-G. in Erfurt 1929 ont- standen sind (s. auch . Entwicklung“). Anleihen: I. 100 000 M in 4 % Schuldverschreib. von 1894, zu 500 und 1000 M. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1896 durch jährliche Ausl. im Mai/Juni auf 2./1. Zahlst. wie bei Div. II. 4 % Schuldverschreibungen der Thür. Malzfabrik Langensalza von 1895. III. 4½ % Schuldverschreibungen der Thür. Malzfabrik Langen- salza von 1899. IV. 4 % do. von 1905. Die Altbesitz- Genußrechte sämtl. Anleihen wurden 1926 in bar ab- gelöst. Von den Anleihen Ende August 1932 noch 28 725 RM im Umlauf. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. – G.-V.: 1932 am 12./12. – Stimmrecht: Je 50 RM St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), bes. Rückl., 6 % Höchst-Div. an Vorz.-Akt., 4 % St.-Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1932: Aktiva: Anlage- werte (2 545 004): Grundst. 200 000, Gebäude 1 975 000, Maschinen und Apparate 370 000, Fahrzeuge und Fuhr- werk 1, Geräte und Betriebsgeräte 1, Laboratorium 1 Säcke 1. Wertpapiere 26 998, Beteiligung 20 000. Be. triebswerte (586 070); Kasse 4909, Wechsel 13 80) Reichsbank- und Postscheckguthaben 3164, Bankgut- haben 411, Außenstände 110 053, Bestände 453 727, — Passiva: A.-K. 1 600 000, gesetzliche Rücklage 70 000 KRücklage für zweifelhafte Forderungen 28 275. Schul. den (1 479 796): Schuldverschreibungen 28 725, Hypo- theken-Konto I (27 800 $) 406 853, Hypotheken-Konto II 7605, neue Verpflichtung an Gläubiger 300 000, Bank. schulden 586 239, Verbindlichkeiten 149 539, rückstän. dige Dividende 836. Sa. 3 178 072 RM. Das Wechsel-Obligo aus weitergegebenen Kunden. wechseln betrug am 31./8. 1932 564 613 RM. —– Fast die gesamten Außenstände und ebenso die gesamten Vorräte sind den kreditgebenden Banken zur Sicherung üßber. eignet. – Die Haftungsverbindlichkeiten aus dem 1929 crfolgten Kauf der 2 Aktienpakete Eisenberg u. Etgers- leben betrugen 2 299 220 RM, die sich durch Zinszugang bis zum 31./8. 1932 auf 2 890 641 RM erhöhen. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ge. samt-Unkosten 636 002. Abschreibungen: ordentliche. auf Anlagen 97 835, do. auf Wertpapiere 33 524, do. auf Säcke 13 295. Abschreibungen aus Sanierungsgewinn auf Anlagen 247 000. Aus dem Sanierungsgewinn ver- fügbar (1 298 275): Abfindung an Gläubiger, hypothe- karisch sicherzustellen 300 000, Abfindung an Gläubig. durch Hingabe von Aktien 900 000, Zuweisung an ge- setzliche Rücklage 70 000, Zuweisung an Delkredere- Fonds 28 275. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1930 31 22 278. Bruttogewinn 384 326. Besondere Einnahmen: aus Wertpapieren u. Sonstig. 11 433, Differenz zwischen Nenn- und Zeitwert unserer englischen Hypothek, ab- züglich Ausgleich des Disagio-Kontos 119 563; Sanie- rungsgewinn (1 788 331): Einziehung der Vorz.-Aktien 5000, Einziehung des gesetzlichen Reservefonds 200 500, Einziehung der sonstigen Fonds, einschl. Otto-Geisler- Stiftung 49 026. Herabsetzung des Aktien-Kapitals 1 300 000, Schuld-Erlaß Erfurter Vermögens-Verwaltung G. m. b. H., Erfurt 233 805. Sa. 2 325 931 RM. Die Bezüge des Vorstandes für das 1931/32 betrugen 83 350 RM, die des 9750 RM. % 1926/2 7–1931/32: 8, 6, 9, 10, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Erfurt: Deutsche Bank und Disconto-Ges., Adolph Stürcke, Commerz- und Privat-Bank; Langensalza: Commerz- und Privat-Bank, Hesse & Freisse, Rudolph Pfaff. Ö― Erfurt 90, 5442, Langensalza 41. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Im Geschäftsjahr 1931/32 ist es gelungen, die großen Malzbestände am Ende des Vorjahres einigermaßen zu räumen, und die Bankschulden entsprechend abzutragen. Infolge der Wirtschaftskrise und des gesunkenen Bierabsatzes ist der Verkauf im abgelaufenen Jahr sehr stark zurück- gegangen, zumal die Brauereien zuerst die rückstän- digen Abschlüsse abgenommen haben. Wir konnten deshalb nur im Erfurter Betrieb mälzen. Eine volle Ausnutzung des Erfurter Betriebes war unmöglich. weil uns seitens der Banken der bisher gegeb. Kredit eingeschränkt wurde mit der Begründ., daß, solange wir mit den Schulden für die gekauften Aktienpakete Eisen- berg & Etgersleben belastet wären, weitere Kredite nicht tragbar seien. Die über die Ablösung dieser Schulden geführten Verhandlungen brachten das Er- gebnis, das der G.-V. zur Beschlußfassung vorliegt. Im neuen Geschäftsjahr ist der Malzabsatz günstiger, eine lukrative Ausnutzung ist aber erst möglich, wenn die vorgeschlagene, mit OÖpfern verbundene Sanierung durchgeführt, und dadurch unsere Gesellschaft wieder auf eine gesunde Basis gestellt ist (s. auch „Entwick- lung und Kapital'). Geschäftsjahr Aufsichtsrates Steigerbrauerei Aktiengesellschaft vorm. Gebr. Treitschke. Sitz in Erfurt, Steigerstraße 24. Vorstand: Major a. D. Otto Breithaupt, Hochheim. Aufsichtsrat: Dr. phil. Wilh. Treitschke, Kiel; Dr. Max Schuler, Göttingen; Dr. Heinz Schlögl, Braunau; Rechtsanw. Walter Hagedorn, Friedr. Treitschke, Dir. Gebhard. Erfurt. Gegründet: 23./11. 1908 mit Wirkung ab 1./0. 1908; eingetr. 11./2. 1909. Anläßlich der Gründung er- folgte die Uebernahme des unter der Firma Gebrüder Treitschke betriebenen Brauereigeschäfts usw. nebst Grundstück mit allen Maschinen und sonstigen beweg-