784 Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. 3300 Akt. zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 6./4. 1925 Umstellung von 3 300 000 M auf 2 970 000 RM (10: 9) in 3300 Akt. zu 900 RM. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. – G.-V.: 1932 am 22./12. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Aug. 1932: Aktiva: Liegen- schaften 2 917 000, Masch. u. Geräte 135 270. Vorräte 118 324, Schuldner 2 950 088, (Bürgschaften 52 100), Kasse 4395. – Passiva: A.-K. 2 970 000, Hyp.-K. 199 018, Ge- setzliche Rücklage 297 000, Sonderrücklage 750 000, Be- amten- u. Arbeiter-Unterstütz. 135 650. Betriebssparkasse 57 615, Gläubiger 1 475 775, (Bürgschaften 52 100), Ge- Sinner A.-G. winn (Vortrag 23 145 – Reingewinn 1931/32 211 870 240 019 (davon Div. 207 900, Vortrag 32 119). 83 6 125 077 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab. schreib. 198 442, Reingewinn 1931/32 211 874. Sa. 410 316 RM. – Kredit: Betriebsüberschuß 410 316 RM. M 1926/2 7–1931/32: 9, 9, 11 9 8, 7 %. Zahlstellen: Eigene Kasse; Karlsruhe u. Baden. Baden: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Ö=― 612. Sitz in Karlsruhe-Grünwinkel. Verwaltung: Vorstand: Gen.-Dir. Assessor Rudolf Sinner, Dr. h. c. Emil Günthel, Gustav Stoffleth (sämtlich in Karls- ruhe). Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-R. Dr. med. h. c. M. A. Straus (Karlsruhe); Stellv.: Dir. a. D. Otto Sin- ner (Karlsruhe); sonst. Mitgl.: Dr. Bernhard Bilfinger [Grün & Bilfinger A.-G.] (Mannheim), Hans Frhr. von Seldeneck (Karlsruhe), Rupprecht Freiherr Boecklin von Boecklinsau (Rust, Baden), Rittergutsbesitzer Major a. D. Gustav Rodeckher von Rotteck (Labuhn i. Pom.), Joseph Lutz [Deutsche Bank u. Disc.-Ges.] (Karlsruhe). (Von den Mitgl. des A.-R. müssen mind. drei in Karlsruhe wohnen.) Entwicklung: Gegründet: 20./11. 1885. Firma bis 24./2. 1920: Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- u. Preßhefe-Fabri- kation (vorm. G. Sinner), Karlsruhe-Grünwinkel. Die aus dem Zweck des Unternehmens hervorgehende viel- seitige Tätigkeit gab seit 1888–1929 den Anlaß zu ständigen Erweiterungen u. Ankäufen. Dahin gehört vor allem der Erwerb des Rittergutes Groß-Massow mit seiner Preßhefefabrik. Andere Erwerbung. sind 1888 die der Preßhefefabrik Käfertal, 1898 der Spritfabriken der Gebr. Friedmann in Stettin u. Neufahrwasser, 1911 der Fa. Wilhelm Weitz in Lüneburg, 1920 der Mühl- burger Brauerei in Karlsruhe. 1911 wurde die Nähr- mittelfabrikation aufgenommen. Zweck: Brauerei, Spiritus- und Preßhefe-Fabrikation, Her- stell. und Vertrieb von Nahrungs-, Genuß- und Futter- mitteln, Mälzerei, Müllerei, Gast- und Landwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse u. Handel mit einschlägi- gen Produkten, Reederei u. Spedition. Besitztum: Die Grundstücke umfassen in Karlsruhe-Grünwinkel 69 ha, wovon 22.9 bebaut sind; in Groß-Massow 919.3 ha, wovon 2 ha bebaut sind. Etwa die Hälfte des Grund- besitzes Groß-Massow entfällt auf Forsten, ca. auf Aecker und der Rest auf Wiesen und Gärten. Neben der Landwirtschaft wird eine Hefefabrik, Marmelade- u. Konservenfabrik betrieben. Im Jahre 1926 wurde das an Groß-Massow angrenzende Grundst. „Wussower Mühle“ erworben, bestehend aus 215 Morgen Aecker, Wald u. Wiesen u. mit einer ständigen Wasserkraft von 50 PS, welche in der Fabrik Verwendung findet. Die Fabriken u. Gebäude in Karlsruhe-Grünwinkel be- stehen in der Hauptsache aus einer Hefefabrik und Brennerei, einer Roggen- u. Weizenmühle, einer Grau- penmühle u. Schroterei, einer Brauerei mit automati- scher Trommelmälzerei u. verschied. sonst. Betrieben geringeren Umfangs. Die Kesselanlage besteht aus 6 Hochdruckkesseln mit je 270 qm Heizfläche u. 5 Nieder- druckkesseln von je 100 qm Heizfläche. Durch diese Kessel werden 6 Kraftanlagen mit insges. 1800 Ps be- trieben. Außerdem werden von der Stadt dauernd 450 PSs Strom bezogen. Im ganzen sind 200 Elektro- motoren verschiedener Größe vorhanden. Die Firma besitzt außerdem 3 eigene Wasserwerke und in Grün- winkel ein Verwaltungsgebäude sowie 26 Wohnhäuser für Werksangehörige. Die Ges. besitzt ferner in ver- schiedenen Städten 50 Anwesen, in denen sie eigene Wirtschaften im Wege der Verpachtung unterhält. Die sonstigen Liegenschaften in Karlsruhe, Baden-Baden, Pforzheim, Konstanz, Mannheim, Berlin. Hilpertsau usw. dienen insbesondere der Unterbringung der eigenen Niederlagen. Gesamtgrundbesitz: 9 889 961 am, dayon 249 000 am bebaut und 9 193 082 am eigene Güter. Filialen u. Vertretungen: Zweigniederlas- sung in Groß-Massow sowie Niederlassungen in Baden- Baden, Konstanz, Mainz, Marienburg, Mannheim. Pforzheim. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört mit ihrer Brauerei dem Mittelbadischen Brauereiverband u. der Zentrale der Badischen Brauindustrie in Karlsruhe an, die Ab- machungen getroffen über gegenseit. Kundenschutz usw. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.V. spät. April (1933 am 6./4.) in Karlsruhe oder Grün- winkel. — Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %, erreicht 1891/92, u. später weit überschritten); dann etwaige ao. Rückl.; 4 % Div. auf St.-A., vom Uebrigen je 1 % Tant. dem A.-R., mindest. aber 2000 RM für jedes Mitgl., Rest zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Karlsruhe: Straus & Co., Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Mannheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: Lazard Speyer-Ellissen; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Lubonska Fabryka Drozdzy dawn. G. Sinner in Lu- ban, Kreis Posen (Kap. 3 000 000 Zloty). Fabrikation von Preßhefe und Nährmitteln. Baltische Spritwerke A.-G. in Danzig-Neufahrwasser (A.-K. 120 000 Gld.). Statistische Angaben: Aktienkapital: 6 000 000 RM in 60 000 Aktien zu 100 RM. Vorkriegskapital: 8 000 000 M. Urspr. 2 000 000 M; 1894–1912 auf 7 000 000 M er- höht, 1913 um 1 000 000 M 5½ % Prior.-A., von 1918–1922 auf 1832 000 000 M (s. Jahrg. 1927/28). – Lt. G.-V. v. 6./11. 1924 Kap.-Umstell. von 112 Mill. M St.-A. und 10 Mill. M Vorz.-A. auf 11 200 000 u. 10 000 RM durch Herabsetz. der St.- u. vollgez. Vorz.-A. von 1000 M auf 100 u. 1 RM. Die auf 10 000 RM umgest. Vorz.-A. wur- den mit 125 000 RM zurückgekauft. Gleichzeitig Erhöh. um 1 800 000 RM in Akt. zu 100 RM, an Geh.-R. Robert Sinner zu pari begeben, der für Ueberlassung des Ritter- gutes u. der Preßhefefabrik Groß-Massow 25 000 * 100 RM St.-A. zu erhalten hatte. Börsenzul. der 6 500 000 RM Akt. im März 1928. – Lt. G.-V. v. 27./4. 1927 Zus. leg. des A.-K. 2: 1 auf 6 500 000 RM. Der Buchgewinn aus- schließlich zu Abschreib. auf Anl. u. Rückstell. ver- wandt. — Lt. G.-V. v. 26./4. 1932 Einziehung von 500 000 RM eigener Aktien. Buchgewinn von 185 300 RM zu Sonderabschreib. Hypotheken auf eigenen Wirtschaften u. Wohn- häusern: 1 921 793 RM zu 3½, 5, 7, 8½ %.