788 Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. Aktienbrauerei Kaufbeuren. % Sitz in Kaufbeuren, Kaiser-Max-Straße 23. Verwaltung: Vorstand: Richard Wiedemann; Bachthaler, beide in Kaufbeuren. Stellv.: Karl Prokurist: Hans Hommel. Braumeister: Rudolf Eschenauer. Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-Rat Otto Müller, Kaufbeuren; Dr. Fritz Dünkelsbühler, Bankier Hugo Marx, Bankier Dr. Karl Marx (sämtl. 3 in Fa. Bank- geschäft Heinrich u. Hugo Marx), München; Geh. Kom- merz.-Rat Heinrich Roeckl, München; Geh. Justizrat Dr. Karl Schad, München; Justizrat Dr. Albert Zimmer- mann, Kaufbeuren. Entwicklung: Gegründet: 17./3. 1885. Fortbetrieb der früher Gustav Walch'schen Brauerei „Zur Traube“ unter der Firma „Aktienbrauerei zur Traube“'; nach Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiedemann wurde 1907 die Fa. „Aktienbrauerei Traube u. Löwe“' angenommen. Die Firmenänderung in „Aktienbrauerei Kaufbeuren' er- folgte durch Beschluß der G.-V. vom 24./1. 1920. 1907 Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiedemann, 1915 Erwerb der Steingadener Bierbrauerei, 1917 der Kratzerbrauerei in Landsberg a. L., 1918 der Lederle- schen Brauerei in Bayersried i. Allg., 1926 der Vereins- brauerei Waalhaupten. – 1923 Abschluß eines Inter- essengemeinschafts-Vertrags zwischen der Gesellschaft und der Waitzingerbräu A.-G. in Miesbach. – Anfang 1933 Wechsel in der Aktienmajorität der Ges., in Ver- bindung damit Neuwahl des Aufsichtsrates. Zweck: Betrieb von Brauereien, von Mälzereien und von Wirtschaften, ferner der Handel mit Produkten des Brauerei- und Mälzereibetriebes, außerdem kann die Ges. zur Erreichung ihres Zweckes Liegenschaften erwerben, sich an industriellen Unternehmungen ähn- licher Art beteiligen oder solche erwerben. Produktion: Unter- und obergärige Biere, ferner Eis, Malz, Treber, Malzkeime, Hefe. Nebenprodukte-Verwertung: Teil- weise im eigenen Betrieb, zum größten Teil durch Ver- kauf. Leistungsfähigkeit der Brauerei 120 000 hl. —. Braurechtsfuß 135 000 hl. Angestellte u. Arbeiter: ca. 75. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Brauerei und 2 Mälzereien in Kaufbeuren. Die maschinelle Einrichtung besteht aus Doppelsudwerk 50 Ztr. Schüttung, Kühlanlage mit Eis- generator, Flaschenfüllanlage, automatisches Brunnen- werk, Trebertrockenanlage, Hefetrockenanlage, Schlos- serei und Schäfflerei. Zur Krafterzeugung sind eine komplette Dampfmaschinenanlage (80 PS) mit Doppel- kompressor und Einfachkompressor und eine elektrische Kraftanlage vorhand. Die Ges. besitzt 17 Arbeiter- und Beamtenwohn. u. am 30./9. 1932 23 Restaurations- u. Wirt- schaftsanwesen, darunt. 6 in Kaufbeuren (Deutschhaus, Hirschkeller, Kreuz, Löwen, Stachus u. Traube); 1 in Roßhaupten (Schwegle); 4 in Landsberg a. L. (Glocke, Kratzerbräu und Kratzerkeller, Augsburger Hof); 2 in Schwabmünchen (Eisenbahn, Schleichwirtschaft); 1 in Sonthofen (Löwen); 1 in Türkheim (Sonne), 1 in Mindel- heim (Wies); 1 in Waalhaupten (Bayer. Löwen), 1 in Ob (Birkenau) und je eine in Sachsenried (Arche), Peiting, Dornstetten (Hangwolf), Könghausen (Alpen- rose) und Unterrammingen (Adler). Gesamtgrundbesitz: ca. 296 500 qm, davon 26 100 qm bebaut. Bierniederlagen: Landsberg a. L., Schwab- münchen und Steingaden. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Allgäuer Brauereivereinigung, Bayerischer Brauer bund, Bayer. Industriellenverband und Arbeitgeberve band kaufm. Betriebe. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. G.-V. innerhalb der ersten 6 Mon. des Geschäftsj. (1933 an 31./1.); je nom. 100 RM St.- od. Vorz.-A.-K. = 2 8t letztere in 2 best. Fällen 400 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erfüllt), eytl besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsmäß. Tantieme an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt vom verbleibenden Betrage 10 % Tant. an A.-R. (außer einem Jahresfixum von zus. 16 000 RM), Rest Dir bzw. zur Verfüg. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kaufbeuren, München: Bayer. Vereinsbank, Bayer. Hypoth. u. Wechselbank. Bankgeschäft Heinrich u. Hugo Marx, München. Postscheckkonto: München 643. $― 26 u. 27. Beteiligungen: Die Ges. besitzt nom. 361 600 RM Aktien der Lamm- brauerei Mindelheim A.-G. in Mindelheim (A.-X. 720 000 RM). Interessengemeinschaft: 1923 Abschluß eines I.-G.-Vertrages mit der Waitzin- gerbräu A.-G. in Miesbach. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 688 400 RM in 16 800 St.-Akt. zu 100 RM u. 84 Vorz.-Akt. zu 100 RM. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. und Nachzahl.-An- spruch. Im Falle der Liqu. erhalten sie 120 % des Nennwertes zuzüglich etwa rückständ. Gewinnanteile. Ihre Einziehung kann vom 1./10. 1932 ab erfolgen. Vorkriegskapital: 1 300 000 M. Urspr. 400 000 M, 1891 auf 300 000 M reduziert, dann erhöht bis 1907 auf 1 300 000 M, weiter 1920–1923 erhöht auf 22 Mill. M. Zufolge G.-V. v. 25./11. 1924 erfolgte die Umstell. des A.-K. von 22 Mill. M unter Einzieh. von 3 200 000 M Schutz-Akt. u. Verringerung der 2000 Vorz.- Akt. auf 84 Vorz.-Akt. auf 1 688 400 RM, wobei der Nenn- wert der St.-Akt. zu 1500 u. 1000 M auf 150 bzw. 100 RM u. der der Vorz.-Akt. von bisher 1000 M auf 100 RM fest- gesetzt wurde. Der Differenzbetrag zwischen dem ursbr. Gold-Einzahl.-Wert u. dem nunmehr festgesetzten Gold- nennwert der Vorz.-Akt. ist seitens der Inh. dieser Aktien mit insges. 8398 RM nachgezahlt. – 1930 Neustückelung des St.-Akt.-K. Grofßaktionäre: Bankgeschäft Heinrich und Hugo Marx, München. Anleihen: Von den am 2./1. 1932 rückzahlbar ge- wesenen Anleihen waren am 30./9. 1932 noch 975 RI nicht eingelöst. – Altbesitzgenußrechte waren zu gleichem Zeitpunkt noch nom. 17 900 RM im Umlauf. Auf diese erfolgte für 1931/32 eine freiwill. Div.-Aus- schüttung von 4 %. Kurs ult. 192 7–1932: 180, 194, 172, 127, 997, 80.75 %. In München seit 1921 notiert. Dividenden 1926/2 7–1931/32: St.-Akt.: 10, 10, 11, 11, 0, 5 % (Div.-Schein 13); Vorz.-Akt. je 6 7% an Genußrechte 1931/32: 4 %. Gewinn-Verteilung: 1929/30: Gewinn 350 300 R. (davon: Div. 185 304, Delkr.-Res. 32 396, Gebührenädui valent-Res. 5000, Unterstütz.-K. 10 000, Erneuerungsfonds 30 000, Zs. an Genußscheine 949, Tilg. der Genußscheine 1500, A.-R.-Tant. 11 760, Vortrag 73 390). – 1930)1: Gewinn 283 002 RM (davon: Sonderabschreib. auf Im-