790 Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. Allgäuer Brauhaus Aktien-Gesellschaft. Sitz in Kempten i. Bay., Bahnhofstraße 12. Vorstand: Komm.-Rat Hans Schnitzer; Stellv.: Franz Braun. Braumeister: Paul Kramann. Prokurist: K. Bauer. Aufsichtsrat: Vors.: Komm.-Rat Josef Forster, Illertissen; Komm.-Rat Fritz Elhardt, Kempten; Karl Richter, Oberstdorf; Brauereibes. Xaver Gabler, Gün- zach; Dr. Hermann Müller, Berlin. Gegründet: 28./1 1911; eingetr. 28./2. 1911. Zweck: Erwerb und Betrieb, Pachtung und Ver- pachtung von Brauereien, Mälzereien u. Wirtschaften sowie von allen mit dem Braugewerbe im Zusammenhg. stehenden Nebengewerben. Produktion: Untergärige Lager- u. Exportbiere, ferner Eis, Malz, Futtermittel, Farbmalz sowie Limonaden. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Jährl. Bierabsatz 85 000–90 000 hl. Entwicklung: 1912 Uebernahme der Grünbaum- brauerei, 1921 der Aktienbrauerei Kempten. Die Ges. übernahm, zusammen mit einer befreundeten Aktien- brauerei, die Kundschaft der Benediktinerbrauerei G. m. b. H., Ottobeuren. 1926 Uebernahme der Brauerei zur Sonne in Oberstdorf. Mit Wirkung ab 1./1. 1931 über- nahm die Ges. die Schlossbrauerei Xaver Gabler in Günzach. Das Gut mit Brauereigebäude blieb im Besitz des bisherigen Besitzers, während die Wirtschaften auf die Allgäuer Brauhaus A.-G. übergegangen sind. Diese hat das Brauereigebäude in Günzach gepachtet und wird dort die Mälzerei weiter betreiben. Besitztum: Die Ges. besitzt 3 Brauereibetriebe: Betrieb Kempten: Sudhausanlage 48 Ztr. Schütt., Dampf- kochung, Kühlmaschine mit 2 Kompressoren, automat. Faß- und Flaschenreinigungsanlagen, eigene Mälzerei für 35 000 Ztr. Gerste; 9 Kraftwagen, 30 Gespanne, 3 Waggons. –— Abteil. Brauerei Sonne, Oberstdort (All- gäu), (1932 zunächst stillgelegt): Betrieb: Sudhausanlage 18 Ztr. Schüttung, Kühlmaschine, automatische Faß- u. Flaschenreinigung, 5 Pferde. – Abteil. Schlossbrauerei Günzach: Produktion: 10 000 Ztr. Malz. Die Ges. besitzt eine Anzahl Wirtschaften (Zugang 1931 16 Wirtschaften, 1932 13 Wirtschaften). Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Gasthausgesellschaft Gambrinus m. b. H. und der All- gäuer Weizenbräu G. m. b. H. Verbände: Allgäuer Brauereivereinigung; Deut- scher Boykottschutzverband. Kapital: 1 855 000 RM in 9250 St.-Akt. zu 200 RM u. 50 Nam.-Vorz.-Akt zu 100 RM. Vorkriegskapital: 2 100 000 M. Urspr. 100 000 M. erhöht bis 1912 auf 2 100 000 M, dann von 1922 bis 1923 auf 11 000 000 M in 10 000 St.- u. 1000 Vorz.-Akt. zu 1000 M. – Lt. G.-V. v. 23./8, 1925 Umstell. von 11 000 000 M auf 2 005 000 RM (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 10 000 St.-Akt. zu 200 RM u. 1000 Vorz.-Akt. zu 5 RM, letztere unter Nachzahlung von 4750 des Vorz.-A.-K. — Lt. G.-V. v. 30./1. 1983 Herabsetz fles A.-K. in erleichterter Form von 2 005 000 RM auf 855 000 Reichsmark durch Einziehung von nom. 150 000 RM Vor- rats-St.-Akt. Geschfftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: 1933 am 30./1. – Stimmrecht: 1 St.-Akt. zu 200 RM 1 St., eine Vorz.-Akt. zu 100 RM 160 St. in best. Fällen, so daß den 9250 St. der St.-Akt. die 8000 St. der Vorz.-Akt gegenüberstehen. Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Grundst 100 000, Brauereianwesen 597 000, Wirtschafts- u. sonst. Anwesen 1 150 000, Maschinen 134 000, Brauerei- und Wirtschafftsinventar 140 000, Beteiligungen 38 000, Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe 61 726, halbfertige u. fertige Erzeugnisse 187 580, Wertpapiere 348 637, eigene Akt. 4600, Kassenbestand u. Postscheckguthab. 6130, Wechsel 6238, Bankguthaben 767 921, Außenstände 223 948, Dar. lehen u. Hyp. 1 209 134, Vorlagen an Tochterges. 194 053 (Bürgschaften 19 300). – Passiva: A.-K. 1 855 000, ge- seztl. R.-F. 352 000, Spezialreserve 500 000, Steuerrücckl. 120 000, Unterstützungskasse 208 055, Teilschuldver- schreib., uneingelöste 200, Hyp. auf Brauerei u. Wirt- schaftsanwesen 930 750, Kautionen u. Einlagen 355 174, Forderungen v. Tochterges. 136 921, Kreditoren 239 902, Biersteuern u. sonst. noch nicht fällige Steuern 224 495, Div., unerhobene 403 (Bürgschaften 19 300), Reingewinn 195 248, Vortrag 1930/31 50 818. Sa. 5 168 967 RM. Erläuterungen zur Bilanz: Unter den Werapieren be- finden sich größere Posten Pfandbriefe. Die gegenüber dem Vorjahre eingetretene Minderung auf dem Wert- Pabpierkonto rührt aus der im Berichtsjahre erfolgten Teil- rückzahlung von Bankhypotheken unter Verwendung von Pfandbriefen her. – Im Posten Kreditoren sind auch Ver- rechnungsverpflichtungen aus der Pachtung des umfang- reichen Wirtschaftsbesitz. der der Ges. nahestehend. Grün- derfamilien enthalten. — Die Ges. hat weder eigene Wechsel laufen, noch sind Kundenwechsel begeben. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 274 854, soziale Abgab. 25 039, Besitzsteuern 269 015, Biersteuern u. sonst. Steuern 633 425, Betrieb- u. Verwaltungsunkosten 520 963, Abschreib. a. Anlag. 255 124, Gewinn (Reingewinn 1931/32 195 248 Vor- trag 1930/31 50 818) 246 066 (davon: Div. 148 350, Delk.- Zuweisung auf Darlehen 50 000, Vortrag 47 716). — Kredit: Gewinnvortrag 1930/31 50 818, Erlös aus Bier abzügl. Aufwendungen für Rohstoffe 2 027 812, Neben- produkte 37 782, Zs. u. sonst. Einnahmen 101 619, Er- trag aus Beteiligungen 6455. Sa. 2 224 486 RM. Dividenden 1926/27–193 1/32: St.-Akt. 10, 10, 10, 10, 8, 8 % (Div.-Schein 22); Vorz.-Akt. je 7 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kempten: Bayer. Vereins- bank. Bankverbindungen: Bayer. Staatsbank, Kemp- ten; Bayer. Vereinsbank, Filiale Kempten. Postscheckkonto: München 5096. 17 u. 18. Wort- u. Warenzeichen: „Algovia“' und „All- Reichsmark. – Lt. G.-V.-B v. 27./1. 1931 Neustückelung gäuer Edelbräu'. Brauerei „Zur Eiche“ vorm. Schwensen & Fehr. % Sitz in Kiel, Prüne 17. – (Börsenname: Kieler Brauerei Zur Eiche.) Verwaltung: tingents der Brauerei Hans Horn in Kiel u. d. Brauerei Vorstand: C. Hutzfeldt, Kiel. Braumeister: Raspe und Bistram. Aufsichtsrat: Vors.: Konsul A. Seibel, Kiel; Stellv.: Gust. Kähler, Kiel; sonst. Mitgl.: Chr. Schwen- sen, Gräfelfing bei München; Dir. E. Hamann, Kiel. Entwicklung: Gegründet: 23./8. 1888. Bei der Gründung der Gesellschaft wurde die Brauerei Schwensen & Fehrs übernommen. – Am 1./10. 1917 wurde das Braukontin- gent der Kieler Aktien-Brauerei (Scheibel) übernomm. Zur besseren Ausnutzung der Betriebsanlagen und zur Erlangung weiterer Absatzmöglichkeiten 1919/20 Erwerb der Malzkontingente der Sternbrauerei A.-G. in Kiel- Gaarden einschl. des von dieser früher erworb. Kon- Chr. Nissen in Schleswig. Die Ges. erwarb zusammen mit der Schloß-Schifferer Brauerei 1922/23 das Brau- kontingent der Brauerei Dornbräu, Kiel-Hassee. 1920/21 Verkauf des Wirtschaftsgrundstücks Hotel Düsternbrook unter günstigen Bedingungen. – Die G.-V. vom 27./. 1930 beschloß Uebernahme der Kieler Actien-Brauerei vorm. Scheibel durch Fusion mit Wirk. ab 1./10. 1929 unter Aufhebung des bestehenden Interessengemein- schaftsvertrages gegen Gewähr. von Eiche-Akt. im Ver- hältnis von I: 1. Die Scheibel-Brauerei, deren Brau- kontingent schon 1917 von der Eiche-Brauerei übern. worden ist, verteilte 1924/25–1928/29 je 10 % Div. Zweck: Betrieb von Brauereien, auch Betrieb von Restau- rationen usw.