814 Brauereien, Mälzereien, Preßhefe-Fabriken. Gewinn-Verteilung: 1929/30: Gewinn 155 849 RM (davon Div. 120 000, Disp.-Fonds 15 000, Vortrag 20 849). – 1930/31: Gewinn 100 245 RM (davon Div. 84 000, Vor- trag 16 245). – 1931/32: Gewinn 79 963 RM (davon Div. 72 000, Vortrag 7963). Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahre um etwas über 11 % zurück- gegangen, was auf die stark verminderte Kaufkraft des bierkonsumierenden Publikums zurückzuführen ist. wWas uns das kommende Jahr bringen wird, ist heute nicht vorauszusehen. Die Anfangsmonate Oktober, No. vember brachten einen kleinen Absatzrückgang. Wir werden um die Steigerung unseres Umsatzes stets be. müht bleiben, halten aber an unserem Prinzip fest, nur mit den uns zur Verfügung stehenden eigenen Mitten bei Beleihungen und Darlehns-Hergaben vorsichtig zu Werke zu gehen. „Union“ Leipziger Preßhefefabrik und Brennerei Aktiengesellschaft. Sitz in Leipzig-Mockau, Mockauer Straße 80. Vorstand: Gen.-Dir. Max Franke, Dir. G. Hölzer. Prokuristen: Franz John, Alfred Forberger, Alfred Willy Koch, Leipzig; Dr. Joh. Fischer, P. Ol- brisch, B. Welzel, Görlitz. Aufsichtsrat: Vors.: Königl. Dän. Generalkon- sul Friedrich Jay, Leipzig; Stellv.: Rittmeister a. D. Eduard Jay, Leipzig, Dr. h. c. Dr. Anton Schifferer, Charlottenhof, Kurt Wunderlich, Leipzig. Gegründet: 9./2. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; eingetr. 22./6. 1900. Die Komm.-Ges. Preßhefe- u. Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau hat die sämtl. Aktiven ihres Fabrikat.-Geschäfts, sowie das von ihr erworb. Geschäft der Firma Preßhefefabrik u. Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig in die A.-G. eingebracht. Firma bis 25./2. 1918: Union Leipziger Preßhefefabriken u. Kornbranntwein-Brenne- reien A.-G. Entwicklung: 1901 wurde die Fabrik von Grund auf umgebaut, vollst. mit neuen Masch. eingerichtet u. wesentlich erweitert. Auch 1913 fanden Erweiterungs- bauten u. Anschaff. von Masch. mit rd. 240 000 M Kosten- aufwand statt. Ende 1911 Erwerb der Mehrzahl der Akt. der Preßhefefabrik Osterland A.-G. in Gera, wo- durch der Ges. ein größeres Hefeproduktionsrecht zu- geführt wurde. 1925 Erwerb der Görlitzer Preßhefe- fabrik u. Brennerei Hagspihl & Co. in Görlitz u. Fort- führung als Zweigniederlass. Zweigniederlassung in Görlitz. Zweck: Herstellung von Preßhefe, Branntwein u. verwandt. Erzeugn. sowie der Erwerb, Fortführung ähnlicher Betriebe u. Beteilig. an solchen. Kapital: 1 265 000 RM in 1800 St.-Akt. zu 700 RM u. 200 Stück 7–10 % Nam.-Vorz.-Akt. zu 25 RM. Der freihändige Ankauf beider Aktiengattungen zum Zwecke der Einziehung ist jederzeit gestattet. Vom 1. Jan. 1931 ab steht der Ges. das Recht zu, die Vorz.-Akt. nach vor- heriger einvierteljähriger, öffentlich bekanntzugebender Kündig. mit Wirkung für den Schluß eines Geschäfts- jahres einzuziehen u. zwar nach ihrer Wahl entweder gegen Zahlung des auf die Vorz.-Akt. eingezahlten Betrages zum Kurse von 120 % nebst etwa rückständiger Div. oder gegen Gewährung von St.-Akt. Vorkriegskapital: 1 500 000 M. Urspr. A.-K. 500 000 M, erhöht 1901 um 150 000 M, 1906 um 150 000 M u. 1908 um 200 000 M, 1914 um 500 000 Mark, 1920 um 300 000 M, 1921 um 200 000 M in 200 Stück 7–10 % Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-An 88 % %%%% % 1 265 000 RM (St.-Akt. 10: 7, Vorz.-Akt. 40: 1) in 1800 St.-Akt. zu 700 RM u. 200 Vorz.-Akt. zu 25 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 31./3. – St.-Recht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 9 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.; ist erfüllt), 7 % Vordiv. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Pflicht, 4 % Vordiv. auf St.-Akt., evtl. besond. Rückl., Superdiv. je 1 % auf St.-Akt., ½ % auf Vorz. Akt. bis zu 10 % Gesamtdiv. auf letztere, weitere Div. an St.-Akt. A.-R. neben fester Vergüt. eine Tant. von 12 % nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückl. und 4 % Div. auf beide Aktiengattungen. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. Leipzig u. Görlitz 330 000, Fabrikgebäude Leipzig und Görlitz, Wohngebäude Görlitz 710 000, Masch. u. masch. Anlagen Leipzig u. Görlitz 250 000, elektr. Anlagen 2, Mobiliar 2, Werkbahnen u. Kesselwagen 2, Fuhrparks2, Brennrecht 1, Umlaufsvermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 239 161, halbfert. Erzeugn. 3789, fert. Erzeugn. 18 940, Wertpapiere 283 954, Forder. für Warenliefe- rungen u. Leist. 270 078, Wechsel 1946, Kasse, Post- scheck- u. Reichsbankguth. 22 112, Bankguth. 105 590, Uebergangsposten 10 506. – Passiva: St.-Akt. 1 260 000, Vorz.-Akt. 5000, R.-F. 126 500, Sonderrücklage I 126 500, Sonderrücklage II 200 000, Rücklage für Delkredere 40 000, Rücklage für Steuerscheine 3000, Verbindlich- keiten für Warenlieferungen 33 456, Rückstell. 201 674, Uebergangsposten 66 861, Gewinn 1932 155 268, Vortrag vom Vorjahre 27 827, (Wechsel-Giro-Obligo 4942). Sa. 2 246 086 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Lohn u. Gehalt 486 428, soziale Abgaben 32 608, Abschreib. a. Anlagen 156 059, do. auf Brennrecht 25 999, Verlust an Effekten 10 060, Besitzsteuern 147 102, sonst. Auf- wendungen 578 113, Gewinn 183 095 (davon Div. 151 650, Delkr.-F. 10 000, Vortrag 21 445). – Kredit: Vortrag vom Vorjahre 27 827, Betriebsüberschuß 1 566 30l, Zs. 25 337. Sa. 1 619 465 RM. Die Bezüge des Vorst. u. A.-R. betrugen 151 862 RM. Dividenden 192 7–19342: St.-Akt.: 10, 10, 12. 12, 12, 12 % (Div.-Schein 33); Vorz.-Akt.: 8, 8, 9, 9, 9, 9 % (Div.-Schein 12). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Bayerische Bierbrauerei Lichtenfels Aktiengesellschaft. Sitz in Lichtenfels (OÖOfr.), Bamberger Straße 41. Vorstand: Dir. Richard Kalbskopf, Lichtenfels; Dir. Hermann Faust, Bamberg. Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-Rat Dr. Ludwig Kislinger, Stellv.: Kommerz.-Rat Willy Lessing, Bank- Dir. Philipp Biegi, Kaufmann Josef Haupt, Bamberg; Baumeister Landesgewerberat Hans Diroll, Lichtenfels; Bank-Dir. Carl Bertina, Coburg; Brauerei-Dir. Kiener, Bamberg; Brauerei-Dir. a. D. Baer, Helmbrechts. Prokurist: Kaufmann Hans Baer jun. Gegründet: 28./9. 1881. Entwicklung: Die von der Ges. betriebene Braue- rei besteht seit 1859. Sie wurde zunächst als Privat- unternehmen geführt und ging später in den Besitz der Coburg-Gothaischen Kreditges. zu Coburg über. Von dieser letzteren wurde mit notariellem Kaufvertrag von 8./10. 1881 die schon damals als , Bayerische Bierbraue- rei“ bezeichnete Brauerei samt allen Zugehörungen mit Wirkung vom 1./10. 1881 an die neugegründete A.-6. um 302 516 M verkauft. Im Jahre 1927 wurde die Braue- alten, isoliert liegenden, rei wegen Auflassung der geend umgebaut und mit allen umfangreichen Lagerkeller modernen Einrichtungen versehen. Auch die Mälzerei erfuhr manche Verbesserungen. Durch Ausdehnung des Kundschaftsgebietes über die bayrischen Grenzel hinaus war es der Ges. gelungen, nach dem Kriege Absatz bis an die Grenzen ihrer Produktionsfäniete zu steigern, wozu auch die Verbesserung der tungen und der technischen Leistungsfähigkeit wesen lich beigetragen hat.