856 Brauereien, Mälzereien, Preßhefefabriken. Maße in Mitleidenschaft gezogen. Die von der Kund- schaft gestellten Anforderungen erreichten vielfach ein Ausmaß, das nicht mehr erfüllt werden kann. Die Brau- Industrie ist aber nicht imstande, die Folgen einer ver- fehlten Steuerpolitik durch Subvention ihrer Kunden ――― aufzuhalten. Als besonders ungerecht muß die Ver- ordnung über die Biersteuer der Gemeinden und Be. zirke vom 23. Dezember 1931 bezeichnet werden, der- zufolge die Haftung für die Entrichtung der Gemeinde- biersteuer auf den Erzeuger abgewälzt werden kann. Lederer-Bräu Aktiengesellschaft. % Sitz in Nürnberg, Bärenschanzstraße 48. Verwaltung: Vorstand: Albert von Mühldorfer (kaufm. u. tech- nischer Dir.), Nürnberg. Prokuristen: Georg Baumann (stellv. Dir.), Fr. Dettmann, F. Stetter. Braumeister: Wilhelm Schroeder. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. i. Pergher, Nürnberg; Stellv.: Dr. Georg Barth, Lauf; sonst. Mitgl.: Rechtsanwalt Fritz Josephthal, Nürnberg; Bank-Dir. Kommerz.-R. Stephan Hirschmann (Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank), Nürnberg; Ing. August Helwig, Unterschondorf; Groß- händler Ernst Hopf, Nürnberg. Entwicklung: Gegründet: 4./12. 1890. Uebernahme der vordem von der Firma Gebr. Lederer betriebenen Brauerei. Das Unternehmen konnte Dez. 1925 auf ein 350jähr. Be- stehen zurückblicken. Firma bis 13./12. 1928: Bier- brauereigesellschaft vormals Gebrüder Lederer A.-G. Im März 1915 Abschluß eines Bierlieferungsvertrages mit der Bierbrauerei Gebr. Held, Nürnberg, deren Kontingent später endgültig übernommen wurde. 1919/20 Abschluß eines Lohnsudvertrages mit der Ge- nossenschaftsbrauerei für Nürnberg, Fürth und Um- gebung und Wiederaufnahme des Exports. 1920/21 end- gültiger Erwerb des Kontingents der Genossenschafts- brauerei; ferner Uebernahme von Kontingent und Kundschaft der Brauerei Güttinger in Lauf. 1922 Ueber- nahme von Kontingent und Kundschaft der Brauereien Finkler & Lehner in Gunzenhausen. 1924 Ueber- nahme der Kundschaft der Brauerei Schübel in Rückers- dorf. 1927/28 Uebernahme der Kundschaft der Brauerei Gloßner in Wengen. 1929/30 Uebernahme der Brauerei Dietrich Müller, Hersbruck. Zweck: Betrieb des Braugewerbes und aller dazugehörigen und damit im Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. – Produktion: Untergärige Biere (helles und dunkles Lagerbier, helles und dunkles Patrizier-Exportbier, Märzenbier, Bockbier, Primator, Urprimator), ferner Malz, Eis u. Futtermittel. Nebenvrod.-Verw.: Durch Ver. kauf. Bierexport: Hauptsächlich in Flaschen nach den meisten Ländern. – Der Export konnte mit Weg- fall der Kriegsbeschränkungen wieder in vollem Um- fange aufgenommen und über den Friedensstand hinaus ausgebaut werden. Besitztum: Das Brauereigrundstück der Ges. hat einen Flächen- inhalt von 16 Tagwerk 86 Dezimalen (57 110 qm), davon ungefähr die Hälfte bebaut. Die Ges. besitzt noch weitere 31 Anwesen, davon 27 mit Wirtschaftsbetrieb. Betrieb: Sudhausanlage mit Sudwerken zu 80 Ztr. R. Friedrich Kunstmühlenbes. Hofrat Schüttung, Kühlmaschinen, Faß- und Flaschen- Reinigungs- und Abfüllanlagen, eigenes Wasser- werk, eigene Mälzerei, eigene Eisbereitungsanlage, Dampfmasch. mit 800 PS; großer Kraftwagen- und Eisenbahnwagenpark sowie eine größere Anzahl sonst. Gespanne. – Der Braurechtfuß beträgt 237 669.73 hl. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Brauerei ist an folgende preis- u. absatzregelnde Verbände angeschloss.: Vereinigung v. Brauereien in Nürnberg, Fürth und Umgebung G. m b. H., Nürnberg, Schutzverband vereinigter Brauereien von Nürnberg, Fürth und Umgebung G. m. b. H., Nürnberg, Bayerischer Brauerbund e. V., München, Verband bayerischer Versandbrauereien e. V., München, Verband deutscher Ausfuhrbrauereien e. V., Gruppe „Süd“, München, Deutscher Brauerbund e. V., Berlin, Deutscher Boykottschutzverband für Brauereien V. a. G., Berlin. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V.: spät. März (1932 am 15./12.); je 100 RM jeder Aktien- gattung = 1 St., in best. Fällen haben die Vorz.-A. (B) 40 St. für je 100 RM. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.); besond. Abschreib. u. Rückl.; 6 % Div. an Vorz.-A. (A), 6 % Div. an Vorz. Akt. (B) mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-A.; 10 % Tant. an A.-R. (außer Jahresfixum von 2000 RI an den Vors. und 1000 RM je Mitgl.), Rest Super-Div. zur Hälfte an Vorz.-A. (A), die andere Hälfte an St.-A. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, München, Nürn- berg, Bamberg, Fürth: Dresdner Bank u. Fil.; Mün- chen u. Nürnberg Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank und Fil. Bankverbindungen: Reichsbank; Nürnberg: Dresd- ner Bank, Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank, Bayerische Staatsbank. Postscheckkonto: MNürnberg 4028. 61 551, Direktion 60 097. Wort- u. Warenzeichen: Patrizierbier, Patri- zier-Exportbier, Sebaldusbier, sowie für Starkbiere die Wortzeichen: Primator u. Urprimator. 0 S.-A. Statistische Angaben: Aktienkapital: 2 710 000 RM in 2250 Vorz.-Akt. (A) zu 500 RM, 2250 Vorz.-Akt (A) zu 100 RM, 2250 St.-Akt. zu 500 RM, 2250 St.-Akt. zu 100 RM u. 100 Vorzugs-Akt. (B) zu 100 RM. Die Vorz.-Akt. Lit. A. erhalten 6 % Vorz.-Div. Nachdem auf die St.-Akt. eine Div. von 4 % zur Ausschütt. gelangt, wird der Rest auf beide Gattungen gleichmäßig verteilt. Die Vorz.-Akt Lit. B erhalten 6 % Vorzugshöchst-Div. u. Nachzahl.-Anspruch. Sie gewähren in best. Fällen auf je 100 RM 40 St., sonst 1 St. Ihre Einziehung zu 115 % kann ab 1./10. 1931 auf Grund des G.-V.-B. erfolgen. Im Falle der Liqu. erhalten die Vorz.-Akt. vorzugsweise volle Befriedig. vor den St.-Akt., und zwar die Vorz.-Akt. Lit. B nach den übrigen Vorz.- Akt. Lit. A zu einem Kurse von 115 %. Vorkriegskapital: 2 950 000 M. Urspr. 2 250 000 M, erhöht, herabgesetzt und wieder erhöht bis 1913 auf 2 950 000 M. Dann erhöht bis 1922 auf 9 200 000 M. Umgestellt lt. G.-V v. 23./12. 1924 von 9 200 000 M auf 2 260 000 RM (St.-Akt. u. Vorz.-Akt. Lit. A. 4: 1, Vorz.-Akt. Lit. B. 20: 1) in je 4500 St.-Akt. u. Vorz.-Akt. zu je 250 RM,. 200 Vorz.-Akt. Lit. B. zu 50 RM unter Auszahl. einer Spitze von 200 RM an Vorz.- Akt. Lit. B Lt. G.-V. v. 16./12. 1929 Erhöh. des A.-K. um nom. 450 000 RM durch Ausgabe von 2250 St-Akt. zu je 100 RM u. 2250 Vorz.-Akt Lit. A. zu je 100 RM mit Div.-Ber. ab 1./10. 1929. Die neuen Aktien wurden an ein Konsortium begeben (Darmstädter u. Nationalbank K.-G. a. Akt. Fil. Nürnberg in Nürnberg u. Bayer. Hyb.- u. Wechsel-Bank Nürnberg in Nürnberg) mit der = pflichtung, die neuen St.-Akt. u. Vorz.-Akt. den alten Stammaktionären bzw. Vorzugsaktionären derart zum Be- zuge anzubieten, daß auf je 2 alte St.-Akt. bzw. Akt. Lit. A. zu je 250 RM eine neue St.-Akt. bzw. Akt, Lit. A. zu 100 RM zum Kurse von 60 % 40 % wurden von der Ges. getragen. Diejenigen Inha alter St.-Akt. und alter Vorz.-Akt. Lit. A., welche 13 diesem Bezugsrecht keinen Gebrauch machten. erhiel 5 auf jede ihrer Akt. den Betrag von 20 RM in bar 9 bezahlt (Börsenzulass. der nom. 450 000 RM St.-Akt. 30 Vorz.-Akt. Lit. A. dieser Emission erfolgte April 12300 Ferner wurden die St.-Akt. bzw. Vorz.-Akt. Lit. A. zu] 250 RM in solche zu 500 RM getauscht. 255 Kurs ult. 192 7–1932?2: Vorz.-Akt. Lit. A: 390 282, 265, 193, 154.50*, 183 %; St.-Akt.: 248, 230, 5 193, 147.50*. 171 %. Seit März 1922 an der Aig Börse eingeführt. Die gesamten St.-Akt. u. Vorz Akt. sind zugelassen.