Brauereien, Mälzereien, Preßhefefabriken. Brauhaus Regensburg Aktiengesellschaft. / Sitz in Regensburg, Galgenbergstraße 160. Verwaltung: vorstand: Fritz Schricker jun., Regensburg. Aufsichtsrat: Vors.: Geheimrat Dr. Georg Heim, Regensburg; Stellv.: Bank-Dir. Dr. Rudolf Weyden- hammer, Starnberg; sonst. Mitgl.: Bank-Dir. Kommerz.- Rat Karl Zerr (Bayer. Vereinsbank), Regensburg, Gen.- Dir. Geheimrat Dr. Ludw. von Donle, Handelskammer- präsident (Schiffahrtsges. Bayer. Lloyd A.-G.), Regens- burg, Komm.-Rat Hans Schricker, Regensburg, Dipl.- ng. Hans Noris, München, Brauerei-Dir. a. D. Komm.- Rat Karl Vogl, Regensburg, Oberreg.-Rat Ernst von Malaisé6, München. Entwicklung: Gegründet: 26./5. 1888; eingetr. 6./7. 1888. Firma bis 1./10. 1922: Aktiengesellschaft Jesuitenbrauerei, bis 16./12. 1926: Regensburger Brauhaus-Jesuitenbrauerei Akt.-Ges. u. bis 6./12. 1928 Jesuitenbrauerei Aktien- gesellechaft Regensburg. 1889 Ankauf der M. Bolland'schen und 1896 der Augustiner-Brauerei. 1911/12 Uebernahme der Kund- schaft der ehemal. Brauerei zur Schützenhalle, dann auch Erwerb zweier Wirtschaften in Regensburg. Durch G.V. v. 11./12. 1922 wurde die Fusion mit der „Regens- burger Brauhaus A.-G. unter gleichzeit. Aender. der Firma beschlossen. Zweck: Betrieb der Bierbrauerei u. Gastwirtschaft sowie Erwerb oder Beteil. an Unternehm., die mit dem Brau- u. Gastwirtschaftsgewerbe in Zus. hang stehen. Die Ges. darf Zweigniederlassungen oder Vertretungen er- richten. Produktion: Untergärige Biere, ferner Malz und Eis, auch Mineralwasser. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Grundstücke: In Regens- burg, Brauereigebäude, Galgenbergstr. 14, 16, 20, 23 und Kellerweg 2, 3 und 4; Wohnhäuser, Galgenberg- straße 22 und 25; Augustinerbrauerei, Augustinerplatz V. 1 und 2, Augustinergasse 1 und 3, Neupfarrplatz V. 15, Obere Bachgasse 3 und 5; Jesuitenbrauerei Obermünsterstr. 14, Jesuitenplatz 3, Petersweg 15 u. 19; Wirtschaft „Peterhof“', Fr. Türkenstr. 12; Wirtschaft „Burgfrieden', Augsburger Str. 26; Wirtschaft „Motor- boot', Engelburger Gasse 1; Wirtschaft „Frühlings- garten', Frühlingsstr. 6; Wirtschaft „Regensburger Hof', Kallmünzergasse 5; Privathaus, Trothengasse 6; Wirtschaft Deschermayer, Ostengasse 14 und Haller- gasse 4; Wirtschaft Bolland-Brauerei und Privathaus Ostengasse 24 und 26; Wirtschaft „Neu St. Niklas-, straubinger Str. 5; Wirtschaft Bolland-Restauration, Landshuter Str. 23; Wirtschaft „Silberne Gans“, Werft- straße 3; Wirtschaft „Eisenbahn', Margaretenstr. 15; Wirtschaft „Roter Ochse“', Weißgerbergraben 5; Wirt- schaft „Walfisch“, Unter den Schwibbögen 21; Wirt- schaft „Regensburger Brauhaus“, Untere Bachgasse 8; Wirtschaft „Rote Lilie“, R. Lilienwinkel 2; Wirtschaft Goldener Hammer*', Holzländestr. 8; Wirtschaft Grauer Hirsch“', Engelburger Gasse 10; Wirtschaft „Dampfschiff', Wördstr. 24 und Werftstr. 8; Wirtschaft Goldener Anker“', Lederergasse 9; Wirtschaft ,„ Weißer Hirsch'', Am Römling 1. In Stadtamhof am Gries: Wirt- schaft „Blauer Hecht', Haus Nr. 28 und 30; Wirtschaft „Eiserne Birn“, Wassergasse 22. In Donaustauf: Reifel- üünger Sommerkeller, Haus Nr. 172, „Walhalla-Restau- ratjon', Haus Nr. 161. In Obertraubling: Wirtschaft Zur Bahnrestauration', Haus Nr. 38½. In Kelheim: Wirtschaft „Schwan“', Haus Nr. 57/58. Wirtschaft in Adelmanstein, Haus Nr. 18. Wirtschaft in Oppersdorf, 1669 Nr. 2. Der Grundbesitz umfaßt eine bläche von 626 ha und ist zum größten Teil überbaut. 10 Die Brauereianlage in der Galgenbergstr. 16 besteht 31 einem doppelten Sudwerk mit 44 und 80 Ztr. Schüt- R Dampfzentrale mit 2 Dampfmaschinen von je 93 8 mit 3 gekuppelten Ammoniak-Kompressoren u. 2 elektrischen Generatoren; 2 Dampfkesseln mit je 90 qm Heizfläche mit Ueberhitzung und Ekonomiser und Wasser-Enthärtungsanlage. Im Kesselhaus befindet sich ein 16 m hoher Kohlensilo aus Eisenbeton mit einem Fassungsvermögen von 3000 Ztr. Ferner ist eine Dieselzentrale vorhanden mit einem 4-Zyl.-Dieselmotor von 235 PS, einem Ammoniak-Kompressor und elek- trischem Generator. Die Brauerei ist in der Lage, ihren gesamten Strom- und Wasserbedarf zu decken und täglich 520 Ztr. Eis zu erzeugen. Das Brauereianwesen enthält ferner eine komplette Flaschenfüllanlage, Mäl- zerei mit modernen Förder-, Keim- und Kühlanlagen, die Kühlerei mit Picherei, Stallung, Autogaragen für den Lastwagenpark sowie Schlosser-, Holzbearbeitungs- und Malerwerkstätten. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – 1932 am 29./11. – Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 Vorz.-Akt. = 30 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K. ist erfüllt), Div. an Vorz.-Akt. (s. u. Kap.), St.-Akt. 4 % Div., vertragsm. Tant. an Dir., 10 % Tant. an A.-R. Rest zur Verfügung der G.-V., die auch Do- tierung eines Gewinn-R.-F. beschließen kann. Zahlstellen: München und Regensburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bayr. Vereinsbank; Mannheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Bankverbindung: Reichsbank, Regensburg: Deutsche Bank und Disconto-Ges., Filiale Regensburg; Bayerische Vereinsbank, Filiale Regensburg. Postscheckkonto: Nürnberg 22 212. Ö 2451 u. 3351. Jesuitenbrauerei. Wort- und Warenkzeichen: Jesuitenbrauerei, St. Wolfgang-Starkbier, Rebag-Getränke. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Die Ges. erwarb 1927 die Aktienmehrheit der Brau- haus Amberg A.-G. (A.-K. 1 205 000 RM). Statistische Angaben: Aktienkapital: 2 810 000 RM in 2300 St.-Akt. zu 00 5000 St.-A. zu 100 RM und 500 Vorz.-Akt. zu 20 Die Vorz.-Akt. haben 30faches beschränktes Stimm- recht u. erhalten eine Vorz.-Div. von 2 % unter dem Reichsbankdiskont nach dem Jahresdurchschnitt, min- destens 6 % Eine Uebertragung der Vorz.-Akt. ist nur zulässig mit Genehmig. des A.-R. u. des Vorst. Im Falle der Liqu. erhalten die Vorz.-Akt. vor Auszahl. des Liqu.-Erlöses an die St.-Akt. 120 % ihres Nenn- wertes zuzügl. 10 % Zs. vom Beginn des Liqu.-Geschäfts- jahres. Die Ges. hat das Recht, nach 10 Jahren die Vorz.-Akt. mit 120 % zur Rückzahlung zu kündigen oder ihre Umwandl. in St.-Akt. vorzunehmen. Vorkriegskapital: 1 200 000 M. Urspr. 450 000 M; erhöht bis 1896 auf 1 200 000 M u. von 1921– 1923 auf 18 500 000 M in 18 000 St.- u. 500 Vorz.-Akt. zu 1000 M. Die Umstell. des St.-Akt.-Kap. von 18 Mill. M auf 1 800 000 RM u. des Vorz.-Akt.-Kap. von 500 000 M auf 10 000 RM erfolgte lt. G.-V. v. 18./12. 1924 durch Denomination (1000 M St.-Akt. = 100 RM. 1000 M Vorz.-Akt. = 10 RM). Lt. G.-V. v. 16./12. 1926 Erhöhung um 600 000 RM in 6000 St.-Akt. zu 100 RM mit Div.-Ber. ab 1./10. 1926. Die neuen Akt. sind von einem unter Führung der Deutschen Bank Filiale Regens- burg stehenden Konsortium zu 129 % übern. worden und den alten St.-Akt. zum Bezuge angeboten. Auf je 3 alte Aktien zu je 100 RM wurde eine neue St.-Akt. über 100 RM zum Kurse von 135 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer gewährt. Von dem Bezugspreis waren 60 % und die Börsenumsatzsteuer bei Ausübung des Bezugsrechtes, weitere 40 % sind spätestens am 1. März 1927 und die restlichen 35 % spätestens am 1. Mai 1927 einzuzahlen. Die G.-V. v. 27./6. 1927 beschloß weitere Erhöhung um 400 000 RM in 4000 St.-Akt. zu 100 RM. Hiervon dienten 360 000 RM zum Erwerb der Aktienmehrheit bzw. zum Aktienumtausch der Brauhaus Amberg A.-G. aus den