Brauereien, Mälzereien, Preßhefefabriken. 923 Borchardt, B.-Dahlem; Fabrikant Kurt Brügman, B.- Wwilmersdorf; Gutsbes. Wilhelm Paderstein, Hof Häusel ur Linde bei Eppstein; Kommerz.-R. Ernst Schwecken- liek, Dortmund; Bankier Robert Wiskott, Kappenberg b. Lünen; Kommerz.-R. Gerhard Meyer, Peine b. Han- nover; Architekt Albert Speer, Heidelberg; Rechtsanw. u. Notar Dr. Georg Stahm, Dortmund-Hörde; Fabrik- besitzer Josef Tilmann, Arnsberg. Entwicklung: Gegründet: 1./2. 1873. – Das Unternehmen ist hervorgegangen aus der Brauerei von W. Struck & Co. in Dortmund. 1917 erwarb die Ges. die Gildenbrauerei in Dortmund (A.-K. 1 500 000 M) gegen Gewähr. von 35 Union-Aktien für 1500 Gilden-Aktien. 1918 wurden die Kontingente der Adlerbrauerei Carl Marlinghaus in Hagen i. W. u. der Unionbrauerei Bäuminghaus & 0o., Horst a. d. Ruhr, 1919 die Kontingente der Export- brauerei Mörs u. der Zwei-Löwenbrauerei A.-G. i. L., Münster i. W., erworben. 1920 Verschmelz. mit der Dortmunder Viktoria-Brauerei A.-G. (A.-K. 1 500 000 M), deren gesamtes Vermögen unter Ausschluß der Liqui- dation an die Dortmunder Union-Brauerei gegen Ge- währung von 900 Aktien dieser Ges. übertragen wurde, ferner Abschluß eines Abkommens mit der Löwen- brauerei vorm. Peter Overbeck A.-G. in Dortmund (A.-K. 2 000 000 M), nach dem für je 5000 M Löwen- brauerei-Aktien je 3000 M Union-Brauerei-Aktien ge- geben u. das Malzkontingent in Höhe von 2 796 516 kg sowie das Braurecht der Löwenbrauerei auf die Union- Brauerei übertragen wurden. Im Jahre 1922 Fusion nit der Germania-Brauerei A.-G. in Dortmund, deren Vermögen einschl. des 230 228 hl betragenden Brau- rechts unter Ausschluß der Liquidation an die Union- Brauerei überging, die im Umtausch gegen 5 000 000 M Germania-Aktien den gleichen Betrag Union-Aktien ge- vährte. 1926 Errichtung eines Hochhaus-Kellereige- bäudes in einer Bauhöhe von 74.90 m, das 1928 durch einen vierstöckigen Anbau vergrößert worder ist. Ver- schmelzung mit der Mülheimer Aktien-Brauerei A.-G. in Mülheim-Styrum, deren Akt. sich im Besitz der be- reits fusionierten Dortmunder Germania-Brauerei be- fanden, u. Verkauf der Grundstücke der ehemaligen Gildenbraucrei. 1927 Pachtung von Auerbachs Keller in Leipzig zur Einrichtung eines Spezialausschanks der Biere der Union-Brauerei. 1928/29 Ausbau der Be- triebsanlagen u. ihrer inneren Ausrüstung. 1929/30 Ankauf eines an den Dortmunder Grundbesitz angren- zenden Häuserkomplexes mit Wirtschaftskonzession u. Sicherung des Erwerbs eines größeren Anwesens mit Piserzeugungsanlage in Essen. 1931 Erwerb einer Be- sitzung in günstiger Lage Dortmunds. In Verbindung mit der Erweiterung des Spezial-Ausschanks , Union- Bräu-Nordstern' in Dortmund wurde gleichzeitig ein neuer Vertrag mit der Nordsternhaus G. m. b. H. ab- geschlossen, wodurch der Ges. dieser Repräsentations- ausschank auf lange Jahre gesichert bleibt. – 1932 Er- werb der Besitzung „Ewige Lampe' in Köln. –— Im Geschäftsjahr 1933 beteiligte sich die Ges. an der Re- organisation der Westfalenbank A.-G., Bochum, durch Uebernahme von 250 000 RM neuer Aktien. Zweck: Betrieb des Bierbrauereigewerbes nebst den dazu ge- hörigen Nebengewerben. Produktion: Untergäriges helles Exportbier, Ex- portbier nach Münchener u. Pilsener Art. Malzbier, Wärzenbier. Besitztum: 0 Die der Ges. gehörenden Grundstücke in Dortmund naben eine Größe von 75 421 qm. Die Brauerei verfügt über 8 komb. Cornwal-, Röhren- u. Steilrohr-Kessel mit einer Gesamtheizfläche von rd. 2000 qm, 5 Dampfmasch. mit zus. 2300 PS, einem 800 PS Dieselmotor, 5 Gleich- Vrondynamos für Licht u. Kraft mit 8800 Amp./120 Ken sowie Starkstromanschluß von rd. 750 Kw. Zur älteerzeugung stehen zur Verfügung 10 Ammoniak- Konrresseren mit einer Gesamtleistung von 4.5 Mill. al. pro Stunde, ferner 8 Generatoren für eine Tages- an eant von etwa 4000 Ztr. Kunsteis. Gesamtgär- 13 Lagerraum 390 000 hl. Jahresproduktionsziffer 00 000 hl. Vorhanden sind 4 moderne Sudwerke, 3 Schrotereianlagen, 1 wissenschaftl.-technisches Be- triebslaboratorium u. eigene mech. u. Holzbearbeitungs- Werkstätten, ferner für den Versand nach auswärls 177 Spezialwagen u. 46 Lastautomobile. In Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Leipzig (Auerbachs Kel- ler), Mülheim-Ruhr, Münster i. Westf., Gerresheim, Köln, Berlin und Altenderne besitzt die Ges. Hotels und eigene Ausschanklokale, in Sterkrade kleinere Acker- grundstücke, in Drolshagen, Gladbeck, Bergneustädt, Wehbach-Kirchen, Kierspe, Lenhausen, Hamborn und Mörs Eiskeller. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 97 092 qm. Sonstige Mitteilungen: verbände: Die Union-Brauerei gehört dem Ver- bande Dortmunder Bierbrauer, dem Verbande Rhein.- Westfälischer Brauereien in Dortmund, dem Deutschen Brauer-Bund e. V. in Berlin an. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. lt. G.-V. v. 10./4. 1924 (früher Okt.-Sept.). – G.-V. spät. März (1933 am 11./4.); jede St.-Akt. = 1 St.; jede Vorz.-Akt. = 1, in statutarisch bestimmten Fällen = 10 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %); dann 6 % Div. auf Vorz.-A., 4 % Div. auf St.-A.; vom übrigen 10 % dem A.-R.; Rest Superdiv. oder zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Berlin, Dortmund, Essen u. Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Dortmund u. Hanno- ver: Dresdner Bank; Dortmund: Ges.-Kasse u. Comm.- u. Privat-Bank; Bochum: Westfalenbank. Postscheckkonto: Dortmund 10 503. 0 Amt Norden 30 951 (sammelnummer). * Unionbrauerei. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Löwenbrauerei vorm. Peter Overbeck A.-G. in Dortmund. Gegr. 1882. Kap. 500 000 RM. Beteilig.: 100 %. Die Löwenbrauerei beschränkt sich nach Ein- stellung des Betriebes i. J. 1920 nur noch auf die Ver- waltung des verbliebenen Grundbesitzes. Brauerei Iserlohn A.-G. in Grüne. Gegr. 1899. Kap. 200 000 RM. Beteilig.: 39.5 %. Hotelgesellschaft Kaiserhof m. b. H. in Dortmund. Gegr. 1919 Kap.: 20 000 RM. Beteilig.: 19 000 RM. Dortmunder Eiswerke G. m. b. H. in Dortmund. Gegr. 1907. Kap. 40 000 RM. Beteilig.: ca. 25 %. Westfalenbank A.-G. in Bochum. A.-K. 6 000 000 RM. Beteilig.: 250 000 RM. Statistische Angaben: Aktienkapital: 15 015 000 RM in 30 000 St.-A. zu 500 RM u. 1000 Vorz.-A. zu 15 RM. – Die Vorz.-A. erhalten eine auf 6 % beschränkte Vorz.-Div. mit Nach- zahl.-Recht, können ab 1./10. 1931 durch Auslos., An- kauf oder Kündig. mindestens zu 110 % eingezogen wer- den u. sind im Falle der Liquidation vor den St.-A. zu 110 % zurückzuzahlen. Vorkriegskapital: 4 000 000 M. Urspr. 825 000 M; allmählich bis 1914 auf 4 C00 000 M und weiter bis 1923 auf 31 000 000 M erhöht. – Kap.- Umstell. it. G.-V. v. 2./4. 1925 von 31 000 000 M auf 15 015 000 RM (St.-Akt. 2: 1, Vorz.-Akt. 200: 3) in 2750 St.-Akt. zu 150 RM. 29 175 St.-Akt. zu 500 RM und 1000 Vorz.-Akt. zu 15 RM, letztere unter Zuzahl. von insges. 1955 RM. 1929 Aenderung der Akt.-Stückelung durch Umtausch der Aktien zu 150 RM bei entsprechender An- zahl in solche zu 500 RM. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 350 292 283 277 206 181.50 % Niedrigster 230 245 224 177 126 140.50 % Letzter 267 281 235 177 161.50 180 % Börsenzulassung in Berlin am 13./5. 1887, erster Kurs 266 %. Dividenden: Stamm-Aktien 14 16 18 18 12 12 % Vorzugs-Aktien 6 6 6 6 6 6 % Div. für St.-Akt. 1932 zahlbar auf Div.-Schein Nr. 5 für die St.-Akt. Nr. 1–825 u. Nr. 5926–21 925, auf Nr. 9 für die Nr. 2751–5925, auf Nr. 11 für die Nr. 21 926 bis 31 925. Beamte u. Arbeiter: 1927–1932: 640, 702, 759, 735, 656, ?.