932 Nahrungs- und Genufßmittelindustrie. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Rückstän- dige Einlagen auf das Grundkapital 5 000 000; Anlage- vermögen: Grundstücke 119 000, Geschäfts- und Wohn- gebäude 362 278, Betriebs- und Geschäftsinventar 30 823; Patente 1, Beteiligungen 7 496 730; Umlaufsvermögen: Rohstoffe usw. 11 789 046, fertige Erzeugnisse 1 373 305, Wertpapiere 1 233 348, Hyp. 15 000, Forderungen an Verschiedene 14 689 154, Forderungen an Konzerngesell- schaften 50 919 707, Kassenbestand 1010, Bankguthaben 4 070 000; Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 472 954, (Avale 1). – Passiva: A.-K. 15 000 000, gesetz- licher R.-F. 925 000; Verbindlichkeiten: an Verschiedene 6 002 785, gegenüber Konzerngesellschaften 40 968 473, gegenüber Banken 32 224 367; Posten, die der Rech- nungsabgrenzung dienen, 1 194 096, (Avale 1), Gewinn- Vortrag aus 1931 194 467, Gewinn des Jahres 1932 1 063 168. Sa. 97 572 357 RM. In der Bilanz erscheinen die Verkehrszahlen im Ver- gleich zu dem vorjährigen Abschluß beträchtlich höher. Dies erklärt sich daraus, daß die Gesellschaft als Kon- zernabrechnungsstelle für sämtliche angeschlossenen und für befreundete Firmen dient und daß infolge des Still- halteabkommens namhafte Beträge, die zur Rückerstat- tung von Schulden zu dienen hätten, einstweilen nicht zu- rückerstattet werden können. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Zin- sen, soweit sie die Ertragszinsen nicht übersteigen, 1 847 317, alle übrigen Aufwendungen 782 980, Gewinn 1 257 635 (davon R.-F. 100 000, Div. 1 000 000, Vortrag 157 635). – Kredit: Betrag, der sich nach der Uu- kostenverrechnung mit Konzernfirmen ergibt, 3 631 545. andere Erträge 61 921, Gewinnvortrag aus 1931 194 467. Sa. 3 887 933 RM. Dividenden 1927–1932: 6, 6, 10, 10, 10, 10 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht für 1932: Das Geschäft im Jahre 1932 war, wie in den Vorjahren, durch die aus der scharfen Weltwirtschaftskrisis fortbestehenden Störungen noch weiter beunruhigt. Der auf den meisten Gebieten noch herrschenden Ueberproduktion stand eine nur unzulängliche Kaufkraft gegenüber. Infolgedessen blieben die Preise der wichtigsten Rohstoffe weiter ge. drückt und gingen vielfach noch unter den schon nied. rigen Stand am Beginn des Berichtsjahres zurück. Dementsprechend vollzog sich auch ein weiteres Ab. gleiten der Preise von Fertigfabrikaten. Die für die Margarinefabrikation benötigten vegetabilischen Oele und Fette haben wir aus eingeführten Oelsaaten und Oelfrüchten in herkömmlicher Weise in befreundeten deutschen Oelfabriken herstellen und veredeln lassen. Der Umfang dieser Produktion bei den Oelfabriken für unsere Versorgung hat sich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Ebenso ist der Absatz von Marga- rine und Speisefetten gleichmäßig geblieben, wobei vallerdings die Verschiebung des Konsums zu den billi- gen Margarinesorten weitere Fortschritte gemacht hat. Von dem Plan einer Margarinesteuer, deren Einfüh- rung um die Jahresmitte zu befürchten stand, ist man infolge der allseitigen Ablehnung erfreulicherweise wieder abgekommen. Dagegen ist gegen Jahresende ein neues Projekt aufgetaucht, das dazu dienen soll, die Margarine zugunsten des Butterabsatzes zu belasten, und welches zum Erlaß der Notverordnung vom 23. De. zember 1932 führte. Die vorgesehenen Ausführungs- bestimmungen zu dieser sind bis zur Drucklegung des vorliegenden Berichtes noch nicht erlassen, und man kann deshalb auch noch nicht sagen, ob diese viel- umstrittene Verordnung tatsächlich in Kraft tritt. Die Jurgens- Van den Bergh Margarine- Verkaufs- Union G. m. b. H. hat ihren Zweck zur einheitlichen Regelung des Verkaufs unserer Margarine-Produktion auch in Berichtsjahre wieder den Erwartungen entsprechend erfüllt. Brotfabrik Schönhausen Aktiengesellschaft, Berlin-Hohenschönhausen. Das am 26./11. 1931 eröffnete Vergleichsverfahren ist durch Beschluß vom 16./12. 1931 aufgehoben, da der Vergleich angenommen und bestätigt worden ist. Die G.-V. vom 28./1. 1932 (Mitteilung gemäß § 240 HGh.) nahm Kenntnis von dem bestätigten Vergleich und von dem Bürgschaftsvertrage mit der Vergleichsbürgin. Dem Vorstand wurde die Ermächtigung zur Uebertra- gung des Vermögens auf die Dresdner Bank erteilt zum Zwecke der Befriedigung des erwähnten Bürg- schaftsvertrags. – Die G.-V. vom 6./7. 1932 beschloß die Auflösung und Liqu. der Ges. Liquidator: Heinrich Rochmann, Berlin (bisher. Vorstand). Bei der im Aug. 1932 erfolgten Versteigerung der Brotfabrik Schön- hausen wurde nur ein Gebot von 80 000 RM abgegeben und der Zuschlag zu diesem Gebot erteilt. Die Ges. hat dem nicht widersprochen, weil selbt ein wesentlich höheres Gebot die Forderung der Dresdner Bank nicht gedeckt hätte, also eine Ausschüttung eines etwaigen Mehrerlöses an die Aktionäre auf keinen Fall in Bereich der Möglichkeit lag. Der Verlust am Schluß der Liquidation stellte sich auf 1 966 567 RM. – Die Firma wurde am 16./1. 1933 gelöscht. Cigarettenfabrik Muratti Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin S0 16, Köpenicker Straße 126. Vorstand: Annes Mihran Iplicjian. Aufsichtsrat: Vors.: Frau Marika Enfiezioglu, Dresden; Stellv.: Rechtsanwalt Dr. Heinz Pinner, Ber- lin; Landgerichtsrat Dr. Moritz Stuebel, Wachwitz bei Dresden; Graf Joachim von Wallwitz, Schloß Nieder- gurig. Gegründet: 26./5. 1921, mit Wirkung ab 1./4. 1921; eingetragen 16./1. 1922. Zweck: Herstellung von Zigaretten, Handel mit Zigaretten und Zigarettentabaken, Fortführung des unter der Firma Cigarettenfabrik Muratti in Berlin betriebenen Unternehmens. Kapital: 500 000 RM in 250 Aktien zu 2000 RM. Urspr. 5 000 000 M in 250 Aktien zu 20 000 M, übern. von den Gründern zu 100 %. – Lt. G.-V. v. 30./6. 1924 umgestellt auf 500 000 RM in 250 Aktien zu 2000 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Masch. 1, Inv. 1, Fuhrp. 1, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 1 405 466, halbfertige Erzeugnisse 83 232, fert. Erzeugnisse 98 914, Wertpapiere 15 000, geleistete Anzahlungen 100. For- derungen auf Grund von Warenlieferungen 276 902, Forderungen an den Vorstand 205 599, sonstige Forde- rungen 145 540, Wechsel 26 194, Schecks 9243, Kasse 14 743, Postscheckguthaben 43 482, Bankguth. 967 457, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 14 254. – Passiva: A.-K. 500 000, gesetzl. R.-F. 50 000, ao. R.-F. 180 000, Anzahlungen von Kunden 3560, Hauptzollamt 1 332 835, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenliefe- rungen und Leistungen 1 076 269, sonst. Verbindlichkei ten 39 451, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 122 276, Gewinn (Vortrag aus 1931 88 115 ab Reinver- lust für 1932 86 347) 1768. Sa. 3 306 160 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: u. Gehälter 414 760, soz. Abgaben 25 467, Abschreib. au Anlagen 270 496, andere Abschreibungen 38 124. Besitz- steuern 17 636, sonst. Aufwendungen 1 494 735, Gewinn (Vortrag aus 1931 88 115, ab Reinverlust für 198 86 347) 1768. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1931 88 115, Fabrikationsgewinn 1 827 975, Zinsen 20 878, aö. Er- träge 326 018. Sa. 2 262 987 RM. Dividenden 1927–1932: 21 £ 30, 21 – 30, 0, 0, 0 %. JNahlstelle: Ges.-Kasse. 21 £ (Bonus) 30,