Nahrungs- und Genußmittelindustrie. 945 Bilanz am 31. Juli 1932: Aktiva: Grund und Boden 204 351, Gebäude 423 833, Maschinen 571 900, Uten- silien 960, Werkzeuge 1260, Pferde und Gespanne 986, Zentesimalwaagen 12 627, Gleisanlage 32 984, Effekten 950 000, Kontokorrent 5989, Vortrag 82 183, (Bürgschaf- ten 500 000). – Passiva: A.-K. 1 000 000, (Avale 500 000), Kontokorrent 1 287 073. Sa. 2 287 073 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Vor- trag per 1./8. 1931 84 402, Interessen 57 420, Abschreib. 83 894. – Kredit: Pachteinnahmen 143 533, Vortrag 82 183. Sa. 225 716 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Commerz- u. Privat-Bank. Danziger Tabak-Monopol Aktiengesellschaft. Sitz in Danzig, Weidengasse 39–44. staatskommissar: Oberregierungsrat Reinhard Schuster, Danzig. Vorstand: Max Thiel; Stellv.: Erich Rohde. Aufsichtsrat: Vors.: Bankier Bruno Hornemann, Konsul Isbert Adam, Bank-Dir. Willy Anspach, Danzig; Hofrat Dr. Alois Baldrian, Wien; Senats-Rat Ernst Berent, Bank-Dir. Konsul Otto Drewitz, Danzig; Eugen L. Garbäty, Berlin; Bankdir. Dr. Crena de Jongh, Amster- dam; Ingenieur Karol Kania, Warschau; Senator a. D. Willy Kunze, Danzig; Dr. Aleksander Lewicki, War- schau; Bank-Dir. Dudley Ward, London; Bank-Dir. Dr. Zygmunt Wasserab, Warschau; Ernst Wetzel, Zoppot. Gegründet: 18./6..1927; eingetragen 18./6. 1927. Zweck: Bewirtschaftung des von der Freien Stadt Danzig auf Grund des Berichts des Finanzkomitees des Völkerbundes, Genf, den 9./3. 1927, vom Rat angenom- men am 10./3. 1927 eingeführten Tabak-Monopols nach Maßgabe der Verordn. „betreffend Tabakmonopol“', „be- treffend das mit der Republik Polen geschlossene Ab- kommen zur Durchführung eines Tabakmonopols im Gebiete der Freien Stadt Danzig“ vom 31./3. 1927. – Nachdem die Danziger Tabakwaren-Fabriken ihre Pro- duktion am 1./7. 1927 eingestellt hatten, übernahm die Ges. käuflich fast alle bei diesen Fabriken vorhan- denen Zigarettenbestände u. begann Anfang Juli mit der eigenen Zigarettenfabrikation in einer gepachteten früheren Zigarettenfabrik. In den Monaten Mai und Juni 1928 erfolgte die Vereinig. sämtl. Herstellungs- zweige einschl. der Verwalt. in dem von der Ges. ge- pachteten, nach umfangreichen Umbauten als Fabrik hergerichteten Gebäude der ehemal. Gewehrfabrik Weidengasse 35/38. – Die Ges. beschäftigte am 31./12. 1932 623 Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen. Monopolabgabepflichtiger Umsatz 1929–1932: 16 661 801, 16 216 965, 14 768 128, 12 720 438 Danz. G. Kapital: 8 500 000 Danz. G. in 85 000 Akt. zu 100 Danz. G. Großaktionäre: Danziger Konsortium (51 % des A.-K.): Bankhaus R. Damme, Danziger Privataktien- bank, Sparkasse der Stadt Danzig; polnisches Konsor- fium (22 % des A.-K.): Bank Gospodarstwa Krajowego in Warschau als Führerin und 5 weitere polinische Banken; deutsches Konsortium (9 % des A.-K.): Ber- liner D.-Banken, ferner die Commerz- u. Privat-Bank, Bankhaus Mendelssohn u. Co., Bankhaus E. L. Fried- mann & Co., Berlin, und Bankhaus E. Heimann, Bres- lau. An den restlichen 18 % sind eine Reihe auslän- discher Banken, u. a. die British Overseas Bank London 1 „ Handel Maatschappij Amsterdam iligt. 10 Ceschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am . – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Cewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % Vs A-K.), bis 6 % Div., sodann Tant. an A.-R. u. bis zum Höchstbetrage von 15 % des noch vor- Budetes Reingewinns, höchstens aber insges. 300 000 Vun 4 % weitere Div. Ein dann noch verbleib. Rest = in Gemäßheit des zwischen der Freien Stadt Dan- der Ges. abgeschlossenen Privilegvertrages I. en der Freien Stadt Danzig und den Aktio- Üren der Ges. wie folgt verteilt: a) im Verh. von bis die Div. insges. den Satz von 15 % erreicht Satz 0 im Verh. von 86: , bis die Div. insges. den dan 6 25 % erreicht hat; c) im Verh. von : 14 für ann noch etwa verbleib. Betrag. Wird der den Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. Aktion. zustehende Betrag nicht oder nicht ganz aus- geschüttet, so wird der verbleib. Betrag als Passivum unter Bezeichn. „Div.-Ausgl.-F.“ in den Büchern der Ges. geführt. Er bleibt bei späterer Errechn. der Ab- gaben u. Gewinnbeteilig. für die Freie Stadt Danzig außer Betracht u. kann jederzeit auf G.-V.-B. an die Aktion. ausgeschüttet werden. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Kassen- bestand u. Guthaben auf Postscheckkonto 335 034, Gut- haben bei Banken u. Sparkassen 4 687 608, festverzins- liche Wertpapiere 630 248, Forderungen an die Tabak- warenhändler 389 445, versch. Forderungen 1 300 682, Rohtabak 2 897 528, Fertigfabrikate u. Halbfabrikate 653 161, Kartonagen und Materialien 382 260, Fabrik- Baukosten 820 000, Maschinen u. Maschinen-Ersatzteile 201 536, Büro-Inventar 1, Fabrik-Inventar 1, Fahrpark- Inventar 1, Privileg-Konto 3 000 000. – Passiva: A.-K. 8 500 000, Tilgungsfonds 2 337 500, Reservefonds 470 000, Dividenden-Ausgleichsfonds 1 400 806, Gläubiger) 2 099 318, Gewinnsaldo 489 881. Sa. 15 297 505 Danz. G. *) Hierin ist die an den Senat der Freien Stadt Danzig am 10. Januar 1933 gezahlte Monopolabgabe für Dezember 1992 und der zur Auffüllung der garantierten Monopol- von uns zu leistende Betrag v. 1 547 846 Danz. G. enthalten. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Hand- lungs-Unkosten 439 604, Steuern u. Pachtzahlungen an die Staatliche Grundbesitzverwaltung 324 787, Abschrei- bung 191 951, Zuführung zum Tilgungsfonds 425 000, zur Auffüllung der dem Staate garantierten Monopol- abgabe von 6 000 000 Danz. G. 1 547 847, Gewinnsaldo 489 880 (davon zum R.-F. 80 000, Div. 340 000, zum Div.- Ausgleichs-F. 69 880). —– Kredit: Betriebs-Gewinn 3 220 634, Einnahmen für Zinsen 198 435. Sa. 3 419 069 Danz. G Dividenden 1927–1932: 0, 12, 12, 12, 8 4 % aus Div.-Ausgleichsfonds, 4 % £ einem noch zu be- stimmenden Zuschlag aus dem Div.-Ausgl.-F. Zahlstellen: Danzig: R. Damme, Danziger Privat- Actienbank, Sparkasse der Stadt Danzig; Warschau: Bank Gospodarstwa Krajowego; Berlin: Dresdner Bank und Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft; London: The British Overseas Bank Ltd.; Amsterdam: Neder- landsche Handel Maatschappij. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Im abgelaufenen Ge- schäftsjahr hat sich die rückläufige Bewegung im Ab- satz unserer Fabrikate entsprechend der zunehmenden Verschärfung der Wirtschaftskrise weiter fortgesetzt. Hiervon wurde sowohl der mengenmäßige als auch der wertmäßige Umsatz betroffen, der erstere unter Berück- sichtigung des Gesamtgewichts der von uns abgesetzten Tabakwaren nur in verhältnismäßig geringem Um- fange, stärker dagegen der Wertumsatz, der in Aus- wirkung der verminderten Kaufkraft durch die Ab- wanderung auf die niedrigeren Preislagen und auf die billigen Arten von Tabakwaren einen empfindlichen Rückgang erfuhr. Wir haben uns den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen soweit als möglich durch die Einführung neuer billiger Marken und durch das Hervorheben der niedrigen Preislagen auf dem Wege der Qualitätsverbesserung anzupassen gesucht, wenn uns auch durch die bestehenden vertraglichen Bin- dungen zur Aufbringung der an den Staat zu zahlen- den Mindestabgabe von 6 000 000 Danz. G. für das Jahr gerade in der Frage der Preisgestaltung unserer Fabri- kate Grenzen gesetzt sind. 60