Nahrungs- und Genußmittelindustrie. Pfeifer & Langen Aktiengesellschaft. Sitz in Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 17–21. Vorstand: Hans Eugen von Langen, Köln; Eugen Gottlieb von Langen, Weiden b. Köln; Gustav Bredt, Köln; Stellv.: Moritz Stieb, Euskirchen; 0 vom Scheidt, Elsdorf; Wilh. Schwengers, Krefeld-Uerdingen. Prokuristen: J. Boysen, W. Hanstein, O. Kaest- ner, W. Keiser, M. Th. Eich, Köln; C. Vollert, Uer- dingen; A. Müller, J. Fervers, Elsen; K. Stahl, Herbert Pfeifer, Elsdorf; M. von Lillienskiöld, Dormagen. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrik- u. Gutsbes. Gott- lieb von Langen zu Burg Zieverich, Kr. Bergheim; 1. Stellv.: Rittergutsbes. Dr. Carl von Joest, Haus Eichholz; 2. Stellv.: Fabrik- und Gutsbesitzer Dr. Hans Rudolf von Langen, Köln; August von Joest, Haus Eichholz; Fabrikbes. Adolf Langen, Krefeld-Bockum; Gen.-Dir. Dr. h. c. Arnold Langen, Köln-Lindenthal; Gustav Langen, Neuenahr; Fritz Mayer, Commende Muffendorf b. Bad Godesberg; Gutsbes. Max Pfeifer, Sittarderhof b. Elsdorf, Rhld; Bankier Dr. h. c. Robert Pferdmenges, Dr. Hermann Claassen, Bank-Dir. Friedr. Herbst, Köln; Ottmar von Loessl, Berlin; Erich Langen, Breslau; Bankdir. Dr. M. Doerner, Bankier H. Leubs- dorf, Köln. Gegründet: 16./10. 1926 mit Wirk. ab 1./8. 1926; eingetr. 16./11. 1926. Zweigniederl. in Elsdorf, Eus- kirchen, Uerdingen u. Grevenbroich. Infolge der Ein- schränkung der Rübenverarbeitung wurden die Fabriken Ameln und Elsen nicht in Betrieb genommen. Da Elsen auch in Zukunft nicht mehr arbeiten soll, wurde die Fabrik bis auf die Maschinen, welche in anderen der Betriebe Verwendung finden konnten, restlos abge- schrieben. Zweck: Betrieb von Rohzuckerfabriken u. Raffi- nerien; Handel mit Zucker. Besitztum: Der Konzern Pfeifer & Langen ver- fügt über 7 Betriebsstätten. –— Die durch die Fusion mit dem Rhein. Akt.-Verein für Zuckerfabrikat. auf die Ges. überkommene Rübenzuckerfabrik Dormagen ist 1864 erbaut und mehrfach umgebaut und vergrößert worden, so daß sie jetzt eine Leistungsfähigkeit von täglich 11 000 dz Rüben hat. Sie ist als Weißzucker- fabrik eingerichtet, so daß sämtlicher Zucker als Ver- brauchszucker hergestellt werden kann, und besitzt eine Trockenanlage zur Herstellung von Zucker- u. Trocken- schnitzeln. In kleineren Mengen wird auch Rübensirup hergestellt. Zur besseren Verwertung der Melasse wurde eine Preßhefefabrik gebaut. Die Maschin. haben eine Leistungsfähigkeit von ungefähr 1200 PS. Die in der Gemeinde Dormagen liegenden Grundstücke haben eine Größe von 25 ha. Mit Gebäuden bebaut sind 11.2 ha. Für Beamte sind 9 Wohnhäuser vor- handen u. für die Arbeiter eine Kaserne für 200 Leute. Mit der Staatseisenbahn ist die Fabrik durch ein An- schlußgleis verbunden. Eutwiceklung: Anläßlich der Gründung wurden in die Ges. eingebracht der Betrieb der Pfeifer & Langen G. m. b. H. (Einbringungswert 5 468 100 RM), das Geschäft der Kommanditges. Pfeifer & Langen, Köln (1 202 300 RM) und der Betrieb der P. Schwengers Söhne G. m. b. H., Uerdingen (4 327 000 RM). – 1928 Uebernahme der Gilbacher Zuckerfabrik A.-G., Weve- linghoven, und der Kreis Jülicher Zuckerfabrik A.-G. zu Ameln. –— März 1928 Abschluß eines Interessen- gemeinschaftsvertrages mit dem Rheinischen Actien- Verein für Zuckerfabrikation in Köln, der im Jan. 1931 zu einer vollständ. Uebernahme dieser Ges. durch Fusion mit Wirk. ab 1./8. 1930 (Akt.-Umtausch 1 :1) führte. Die Pfeifer & Langen A.-G. besaß bereits die Mehrheit des A.-K. des Rhein. Akt.-Verein für Zucker- fabrikation. Statistik: 1931/32: Rübenverarbeit.: 3 200 054 d. – Erzeugung an Verbrauchszucker: 1 366 407 dz. Verbände: Die Ges. ist Mitglied der Wirtschaft- lichen Vereinigung der Deutschen Zuckerindustrie so- wie des Verbandes Deutscher Kandisfabriken in Berlin. Kapital: 10 000 000 RM in 10 000 Akt. zu 1000 Reichsmark, übern. von den Gründern zu 110 %. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. – G.-V.: 1933 am 5./1. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Juli 1932: Aktiva: Grund- stücke 1 241 257, Gebäude 5 036 975, Maschinen 4 608 318, Mobilien 125 632, Wertpap. 325 494, Schuldner 6 724 536, Wechsel und Schecks, Bankguthaben u. Kassa 978 739, Bestände 14 575 642. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 290 000, Rückstell. 475 304, Gläubiger 18 819 117, Zoll- ämter 2 121 390, Gewinn 910 782. Sa. 33 616 593 RM. Erläuterungen zur Bilanz 1931/32: An eigenen Aktien befinden sich im Besitz der Ges. nom 173 000 RM zum Durchschnittskurs von 92,72 %. Davon wurden im Bhe- richtsjahr nom. 142 000 RM zum Zwecke des Umtauschs gegen Aktien des Rhein. Aktienvereins für Zucker- fabrikation, Dormagen, erworben, aber nicht benötigt. Der Anschaffungskurs betrug 102, 98 %. An flüssigen Mitteln waren am Bilanztage 978 738 RM vorhanden. Die Forderungen sind gegenüber dem Voriahre um 99 384 RM gestiegen und die Schulden einschließlich Rückstellungen um 3 003 982 RM gesunken. – Die Wechselverpflich- tungen in den Kreditoren betrugen am 31./7. 1932 9 335 491 RM. Die in Anspruch genommenen Kredite waren wie allgemein üblich z. T. durch Uebereignung von Zuckervorräten gesichert. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: All- gem. Unkosten, Steuern und Zinsen 3 895 176, Abschreib. 1 497 221, Gewinn (Vortr. aus 1930/31 43 565 u. Jahres- gewinn 867 217) 910 782 (davon: Div. 800 000, Vortrag 110 782). – Kredit: Vortrag aus 1930/31 43 565, Betriebs- überschüsse 6 259 614. Sa. 6 303 179 RM. Die Gehaltsbezüge der ordentlichen und stellvertreten- den Mitglieder des Vorstandes betrugen im Geschäftsfahr 1931/32 138 000 RM, die sonstigen Vergütungen an Vor- stand und Aufsichtsrat 216 835 RM. Dividenden 192 6/2 7–1941/32: 8, 10, 10, 10, 10, 8 % (Div.-Schein 6). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Köln: Deutsche Bank u. Disconto--Ges., Dresdner Bank; Köln: A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Co. Aus dem Geschäftsbericht für 1931/32: Das Geschäfts- jahr 1931/32 stand dem Bericht zufolge erstmalig unter dem Zeichen der Kontingentier. der deutschen Zucker- industrie Im Gegensatz zu weiten Kreisen unserer Industrie rechnet die Ges. ihren Landwirten volle 100 % des Rübenlieferungsrechts auf Basis des Inland- preises ab. Trotzdem bedeutete die Kontingentierung eine wesentl. Einsclränkung ihrer Rübenverarbeitung. Ebenso wie auf dem Gebiet der Rübenverarbeitung brachte die Kontingentierung eine erhebliche Verringe rung der Verarbeitung von hinzugekauftem Rohzucker mit sich. Gebrüder Stollwerck Aktiengesellschaft. Sitz in Köln. Verwaltung: vorstand: Gustav Laute, Karl Auel; Stellv.: Al- fred Junge (sämtl. in Köln). Prokuristen: Josef Kutz, Hans Clouth, Fritz Schäfer, Fritz Schniewind, A. Schattschneider, H. Borys, Dr. Peter Panhuysen, Fritz Strack, Carl Barthol. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Dr. Georg Sollhs- sen [Deutsche Bank u. Disconto-Ges.] (Berlin); Stellv.: Dr. Karl Kimmich (Köln-Marienburg); sonst. Mitgl. Georg v. Simson (Berlin), Justizrat Emil Schniewind (Köln), Richard Stollwerck (Köln-Rodenkirchen), Prof. Dr. Aug. Adenauer (Köln), Louis Oetker (Bielefeld).