Nahrungs- und Genußmittelindustrie. Entwicklung: Gegründet: 18./6. 1919; eingetr. 11./7. 1919. – Die Ges. ist hervorgegangen aus der seit 1887 bestehenden off. Handelsges. Carl Petereit. Die Zweigniederlass. in Memel wurde am 31./3. 1926 aufgegeben, da die Verhältnisse infolge der litauischen Gesetzgebung unhaltbar wurden. – Gemäß Verschmel- zungsvertrag v. 31./3. 1932, der von der ordentl. G.-V. der Gebr. Kurreck A.-G. in Liqu. in Königsberg i. Pr. v. 26./4. 1932 genehmigt wurde, ist das Vermögen der letzteren als Ganzes unter Fortfall der weiteren Liqu. nit Wirk. v. 29./2. 1932 ab auf die Ges. gegen Gewähr. von je nom. 20 RM Akt. der Carl Petereit A.-G. für je nom. 100 RM Akt. der Gebr. Kurreck A.-G. in Liqu. übertragen worden. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Spirituosen, Weinen, Fruchtsäften, Spiritus und anderen mit der Wein- brennerei, Fruchtsaftpresserei und der Destillation zu- sammenhängenden Waren. Fortführung des unter der früh. Einzelfirma Carl Petereit betriebenen Fabrik- geschäftes. Besitztum: Der in Königsberg i. Pr. gelegene Grundbesitz der Ges. umfaßt die Grundstücke Brückenstr. 2 u. 3 am bpregel (1481 am, davon 1000 qm bebaut), auf dem sich die Fabrikanlagen (Weinbrennerei, Fruchtsaftpresserei und Destillation (nebst Monopol-Bassin-Transitolager sowie das Kontor- u. Wohngeb. mit zwei Läden u. einem Schanklokal befinden, Mühlenhof 6 am Pregel (7562 qm, unbebaut), ferner den Grundbesitz der 1932 übernommenen Gebr. Kurreck A.-G. von 1326 qm, davon bebaut 870 qm. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. – G.-V.: Im 1. Geschäftshalbj. (1932 am 29./12.); je nom. 20 RM A.-K. = 1 St. – Vom Reingewinn: mind. 5 % (zum R.-F., bis 10 % des A.-K., ist erfüllt); evtl. weitere Abschreib., Rücklagen oder Gewinnvortrag; 10 % Div. an Vorz.-Akt.; sodann Nachzahl. an Vorz.-Akt., inso- veit auf diese in früheren Jahren weniger als 10 % für das Jahr verteilt wurden; bis zu 4 % Div. an St-Akt.; 5 % Tant. an A.-R. (außerdem eine feste ersftäne von 3000 RM); Rest zur Verfügung der G.-V. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Gesellsch.; Königsberg i. Pr.: Stadtbank, Dresdner Bank. Postscheckkonto: 1006. o―― 41 985, 41 986. Likörpeter. Statistische Angaben: Aktienkapital: 550 000 RM in 300 St.-Akt. zu 1000 RM, 1000 St.-Akt. zu 100 RM, 6300 St.-Akt. zu 20 RM u. 1200 Vorz.-Akt. zu 20 RM. – Die Vorz.-Akt. sind im Besitz der Treuhand- u. Verwaltungs-A.-G., Stettin. Sie erhalten vor den St.-Aktionären eine kumul. Div. von 10 %, werden bei der Liquid. zu 115 % eingelöst und können ab 1931 in St.-Akt. umgewandelt werden. Urspr. 300 000 M, erhöht 1920 bis 1923 auf 120 Mill. M in 116 000 St.- und 4000 Vorz.-Akt. zu 1000 M. Nach Einzieh. von 45 Mill. M Schutz-Akt. lt. G.-V. v. 9./1. 1925 Kap.-Umstell. von 75 Mill. M auf 592 000 RM (St.-Akt. 125: 1, Vorz.-Akt. 16626: 1) durch Herabsetz. der St.- u. Vorz.-Akt. von 1000 M auf 20 u. 15 RM u. Verminderung der Aktienzahl im Verh. von 5: 2. Bei dem Aktienum- tausch wurden auch auf Antrag für je 15 000 u. 125 000 PM eine neue Akt. zu 100 u. 1000 RM, in beiden Fällen außerdem eine solche zu 20 RM ausgegeben. – Lt. G.-V. v. 29./12. 1932 Herabsetz. des A.-K. von 592 000 RM auf 550 000 RM durch Einziehung von 42 000 RM eigenen Akt. Der Buchgewinn wurde dem Reservefonds zugeführt, der sich dadurch auf 92 205 RM erhöhte. Dieser Betrag wurde zur Deckung des Verlustes aus 1931/32 verwandt. Großaktionäre: Ferd. Rückforth Nachfg. A.-G., Stettin, u. Treuhand- u. Verwalt.-A.-G. in Stettin. Kurs ult. 192 7–1932: 35, 30, 37.50, 23, – (21)*, 11.50 %. – Notiz in Berlin 1926 eingestellt. Dividenden 1926/2 7–1931/32: St.-Akt.: 0, 0, 4, 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 6, 6, 6, 10, 10, 0 %. Angestellte u. Arbeiter: 42. Bilanz per 30. Juni 1932: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 197 000, Fabrikeinricht. 15 000, Lagerfässer 1, Versandfässer 7000, Fuhrwerk 1, Kraftwagen 2000, Beteilig. 4000, Warenvorräte 111 755, Außenstände 198 575, Wechsel 13 105, Kassen- u. Bankguthaben 33 019. – Passiva: A.-K. 550 000, Hypothekenauf- wertung 9000, Buchschulden 22 457. Sa. 581 457 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab- schreibungen 6479, Unkosten 276 766. – Kredit: Vor- trag 606, Rohgewinn 190 434, aus R.-F. 1) 92 205. Sa. 283 245 RM. Der Verlust von 92 205 RM wurde durch Buchgewinn aus Kapital-Herabsetzung bzw. Auflösung des Reserve- Fonds beseitigt. Gesamtbezüge des Vorst. in 1931/32 betrugen 13 400 RM. Der A.-R. hat auf jede Vergütung verzichtet. „Pinnau“ Actiengesellschaft für Mühlenbetrieb. / Sitz in Königsberg i. Pr. (Verwaltungssitz: Wehlau /Ostpr.). Verwaltung: Vorstand: Max Wolff (Gumbinnen). Prokuristen: K. Happel, G. Reinsberg. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Edmund Tis- mar (Gumbinnen); sonst. Mitgl.: Bank-Dir. Walther Gagewski [Deutsche Bank u. Disconto-Ges.] (Königs- berg), Gutsbesitzer Bruno Prang (Kublischken), Tabrikbes. Walter Magnus (Königsberg), Kaufmann Max Roßbacher (Gumbinnen). Entwicklung: weCegründet: 1872, als A.-G., die zunächst eine Veizen-, Roggen- u. Schneidemühle betrieb. —– 1894/95 Einricht. einer Holzschleiferei. – 1899/1900 Verkauf der Holsschneidemühle. —– 1904/5 Bau einer Papierfabrik. — 1927 erwarb A. Prang, Dampf- u. Wassermühlenwerke, die Aktienmajorität mit Div.-Garantie für die anderen Aktionäre bis 1930. – 1928 kaufm. u. techn. Umstellung es gesamten Betriebes. Umbau der Mühle. 1932 anierung (s. w. u.). Zweck: f des Mühlen- u. Fabriketablissements (Papier- abrik) „Pinnau“ an der Alle bei Wehlau, ländliche Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. Bewirtschaftung der zugehörigen Ländereien u. Vertrieb sämtlicher Erzeugnisse. –— Die „Pinnau' befaßt sich neben der Lohnmüllerei mit der Müllerei für eigene Rechnung; ferner stellt sie Braunholzpapier her aus Holzstoff in eigener Holzschleiferei. Besitztum: Die Anlagen der Ges. bestehen aus einer Weizen- und einer Roggenmühle, einer Holz- schleiferei, Mehl- und Getreidespeicher, Papiermaschi- nenhaus, Silospeicher, Kesselhaus und Reparaturwerk- statt. Das Werk hat eigenes Anschlußgleis an die Staatsbahn und eigene Verladebrücken an der schiff- baren Alle. Die Weizenmühle ist neuzeitlich ein- gerichtet und hat eine Leistungsfähigkeit von 30 t pro Tag. An Maschinen zur Mehlerzeugung sind vor- handen: 9 Doppelwalzenstühle, 1 einfacher Walzen- stuhl, 4 Mahlgänge, 4 vierfache Plansichter, 4 Sicht- maschinen, 3 doppelte Gries- und Dunstputzmaschinen, 6 Staubfilter. Zur Reinigung des Getreides dienen: 1 Aspirateur, 2 Trieure, 2 Schälmaschinen, 1 Bürst- maschine. Ferner sind vorhanden 1 Getreidewasch- anlage, 1 Weizenvorbereiter, 1 Mehlmisch- und 1 Mehl- packmaschine. Als Betriebskraft dient eine 250-PS- Francis-Turbine. Zur Weizenmühle gehört ein Ge- treidespeicher für eine Lagerfähigkeit von 600 t und ein Getreidemehlspeicher für eine Lagerfähigkeit von 1200 t. Die Roggenmühle ist auf eine Vermahlung von 45 t Roggen pro Tag eingerichtet und enthält 6 doppelte 62