1154 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. Hypoth.-Anleihe: 4 200 000 M in 5 % Teilschuld- verschreib. von 1911, davon in Umlauf am 30./6. 1932 9100 RM einschl. Genußrechte. Die Stücke wurden auf den Aufwertungsbetrag abgestempelt. Lidqu.-Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Debitoren 36 790 RM. — Passiva: Liqu.-Konto 7362, Obligationen einschließl. Genußrechte 9100, Kreditoren 7643. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Hand- lungsunkosten 16 201 RM. – Kredit: Zinsen 10 013 Uebertrag vom Liqu.-Konto 6188. Sa. 16 201 RMl. Lidqu.-Schluß-Rechnung am 24. Miirz 1933: Guthaben auf Liqu.-Konto 7362, Rückstell. fü- Cpns. 620, Zuweisung von der Berliner Handels-Ges Sa. 15 625 RM (davon Zinsen und Spesen 27 Steuern 15 598). Vereinigte Königs- und Laurahütte, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Sitz in Berlin, Dorotheenstraße 40. (Börsenname: Laurahütte.) 20 328. Sa. 36 790 RM. Verwaltung: Vorstand: Gerhard Wandel (Berlin); in Poln. Oberschlesien: Friedrich Bernhardt (Königshütte). Aufsichtsrat: Vors.: Dr. Paul von Schwabach, Berlin; sonst. Mitgl.: Dir. Dr. Henryk Aschkenazy (Warschauer Disconto-Bank), Warschau; Gen.-Dir. Dr.- Ing. e. h. Aloys Czermak, Aussig; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Friedrich Flick, Berlin; Geh. Baurat Dr.-Ing. e. h. Justus Flohr, Pyrmont; Bankier Dr. Ernst Heinrich Heimann, Breslau; Gen.-Dir. a. D. Wilh. Henkel, Dres- den; Gen.-Konsul a. D. Eugen Landau, Berlin; Präsi- dent Irving Rossi (W. A. Harriman & Co.), Paris; Max Steiner (Hollandsche Bank voor de Middellandsche Zee), Amsterdam; Friedr. Weinmann (Fa. Ed. J. Wein- mann), Aussig. Entwicklung: Gegründet: 2./6. 1871. – Zu den aus dem Besitz des Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck in Naklo übernommenen Werken traten 1881 die Ver. Siemiano- witzer Steinkohlengruben hinzu. 1882 Errichtung der Eisenhütte Katharinahütte bei Sosnowice (verkauft). 1894 Uebernahme der Eintrachthütte. 1897 Ankauf von Steinkohlenfeldern im Kreise Rybnik. 1907 Er- werb der Anteile der Schlesischen Montangesellschaft m. b. H., Breslau. 1912 Gründung der Sächsischen Montan-Gesellschaft, Chemnitz (verkauft). 1917 Er- werbung der Aktien u. Oblig. der Schrauben- und Mutternfabrik Danzig-Schellmühl sowie völliger Er- werb der bisher gepachteten Bergfreiheitgrube. 1919/20 sind durch den Genfer Spruch sämtl. ober- schles. Werke der Ges. unter die poln. Staatshoheit gekommen. – G.-V. v. 3./3. 1925 genehmigte die Uebertrag. des in Polen belegenen Besitzes der Ges. auf eine neue Ges. polnischen Rechts. – Zum Zwecke des gemeinsamen kommissionsweisen Kohlenverkaufs mit Geltung v. 1./10. 1924 ab mit der Kattowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb, der Gräfl. Henckel von Donnersmarckschen Verwaltung u. der Schles. A.-G. für Bergbau u. Zinkhüttenbetrieb in der Progress G. m. b. H. in Kattowitz zusammengeschlossen. — Am 2./7. 1926 Gründung der neuen polnischen Ges. unter der Firma Gornoslaskie Zjednoczone Huty Krö- lewska i Lanura, Spolka Akcyjna Goöraiczo-Hutnicza in Kattowitz mit einem A.-K. von 84 000 000 Zloty, welches als Gegenleistung für die abgegebenen Werte in den Besitz der Ver. Königs- u. Laurahütte Berlin übergegangen ist. – G.-V. v. 29./12. 1926 beschloß Abänderung der bereits in der G.-V. v. 20./12. 1924 genehmigten Goldmarkeröffnungsbilanz v. 1./7. 1924 in der Weise, daß die Vorräte an eigenen Erzeugnissen u. angekauften Materialien auf der Aktivseite buch- mäßig um 3 964 687 RM höher bewertet werden und dieser Betrag gleichzeitig unter Passiven der Gold- markbilanz als Reservefonds II ausgewiesen wird. –— 1926: Die poln. Ges. erzielte im Geschäftsjahr 1926 einen Reingewinn von 1 188 255 Zloty, wovon 640 238 Zloty dem R.-F. überwiesen u. 548 017 Zloty vorge- tragen werden. –—– Juni 1927 Verkauf eines aus dem Besitze Bosels stammenden u. bei der Oesterr. Post- sparkasse lombardierten Aktienpakets an eine inter- nationale Gruppe durch Vermittlung der Internationale Bank te Amsterdam. — 192728: der im Geschäftsjahr 1927 ausgewiesene Gewinn der poln. Ges. von 1 901 094 Zloty auf neue Rechn. vorgetragen. –— 1928/29: Rein- gewinn der poln. Ges. für 1928 einschl. Vortrag 5 091 842 Zloty, davon 624 805 Zloty z. R.-F., Rest aßs Vortrag. Abstoßung der Beteiligung an der Schlesi. schen Montangesellschaft m. b. H., Breslau, u. Lösung des Pachtvertrages über das Braunkohlenfeld Herzog zu Sagan bei Priebus i. Schl. – Sept. 1929 Abschlul einer Interessengemeinschaft der neuen Kattowitzer A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb (fusionierte Bi. marckhütte, Kattowitzer A.-G. u. Silesia) mit der poln. Laurahütte. – 1929/30: Verkauf der Anteile an der Sächsischen Montangesellschaft m. b. H., Chemnitz. — Reingewinn der poln. Ges. für 1929 einschl. Vortrag 1 396 760 Zloty, davon 1 000 000 Zloty zum R.-F., Rest als Vortrag. – 1930 31: Einziehung von 6.5 Mill. R eigener Aktien, die aus d. Erlöse der beiden vorteil- haft verkauften ehemaligen Werksfirmen, der Schlesi- schen u. Sächsischen Montangesellschaft, welche nach d. Teilung Oberschlesiens ihren früheren Zusammen- hang mit den Werken der Ges. verloren hatten, zum Zwecke einer tatsächlichen 15 %igen Kapitalreduktion erworben worden waren. – Reingewinn der poln. Ges für 1930 von 200 060 Zloty dem Vortrag von 396 760 Zloty auf neue Rechnung hinzugefügt. Zweck: Betrieb des Bergbaues u. Gewinnung von Mineralien u. Fossilien jeder Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte, Handel mit Metallen u. allen Fabrikaten hieraus. Die Ges. ist hauptsächlich Holding-Gesellschaft für das gesamte Kapital der polnischen Laurahütte. Besitztum: Nachdem die Verhandlungen mit der poln. Regie- rung über Befreiung von den mit der Gründung ver- bundenen Staats- u. Gemeindeabgaben abgeschlossen waren, erfolgte die Uebertragung sämtl. auf poln. Territorium befindl. Gruben, Hütten, Grundst. mit allen dazugehörigen Rechten u. Berechtigungen mit Geltung ab 1./1. 1926 auf die neue poln. Ges. Der deutschen Ges. verbleiben die in Deutschland belegenen Anlagen u. Werke, darunter das Magneteisensteinwert „Bergfreiheitgrube“ in Schmiedeberg im Riesengebirge in einer Gröbe von 11 ha 46 a (1929/30 stillgelegt) 80. wie das gleichfalls stilliegende Erzbergwerk Paulzeche b. Berggießhübel. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. –— G.V. 1933 am 28./4. – Stimmrecht: Je 100 RM = 1 St. — Gewinnverteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (6.. 20 %), von dem, was nach sämtl. Abschreib. u. sons Rücklagen bleibt, dem Vorst. u. den Beamten Vergüt bis höchst. 5 %; 4 % Div.; vom Rest 5 % dem A.-R. neben einer festen jährl. Vergüt. von 1000 RM pro glied u. 2000 RM für den Vors.; das übrige zur der G.-V. Ob die Reserve- usw. Fonds besond. angeleg werden, beschließt der A.-R.; die Zinsen fließen dam dem Gewinn zu. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, ferner 8. Bleich- röder, Dresdner Bank; Breslau: E. Heimann, Drosdug Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Deutsche 3 u. Disc.-Ges., Dresdner Bank; Wien: Oest. Cre 1 Anstalt; Frankf. a. M.: Deutsche Eff.- u. . Bank, Dresdner Bank; München: H. Aufhäuser u Dresdner Bank.