1164 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. IV. Abt. Gruhlwerk mit den Grubenfeldern Bleib- treu, Bleibtreu-Erweiter., Franziskus, Friederike I u. II, insges. 7 790 148 qm. 5 Brikettfabriken mit 34 ein- fachen, 14 Doppel-, 12 Zwillings- u. 2 Drillingspressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 1 350 000 t, Auf- bereitungsanlagen für Rohkohle. Die Kohle wird mit Großraumwagen u. elektrisch betrieb. Zahnradbahn aus der Grube gefördert. Das Werk ist an die Reichsbahn- strecken Köln–Euskirchen–Trier u. Liblar–Vochem angeschlossen. Grundbesitz 320 ha zu Eigentum u. 280 ha Pachtland, das von dem preuß. Forstfiskus ge- pachtet ist; 330 ha dienen zu Bergwerkszwecken, ein- schließl. 83 Beamten- u. 371 Arbeiterwohn. V. Abt. Grube Donatus mit den Grubenfeldern Do- natus, Donatus 2, Donatus 3, Amalia, Amalia-Erweiter., Hermann, Amalia-Erweiter. I, Gut Glück, Morgensonne, Morgensonne II u. Weilerswist II, inges. 16 795 027 qm. Grube Donatus hat 1 Brikettfabrik mit 7 einfachen u. 9 Zwillingspressen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 432 000 t Braunkohlenbriketts; außerdem befinden sich auf der Grube Einricht. für die Aufbereit. von Rohkohle. Die Grube ist in Liblar an die Reichsbahn- strecke Köln–Euskirchen–Trier u. an die Euskirchener Kreisbahn angeschlossen. Der Grundbesitz beträgt 317 ha zu Eigentum u. 47 ha Pachtland; 220 ha dienen zu Bergwerks- u. Betriebsanlagen, einschl. 28 Beamten- u. 9 Arbeiterwohn. Die Grube hat eine Ansiedlung „Donatusdorf-, die der Gemeinnützigen Baugesellschaft m. b. H. in Liblar gehört. Die Geschäftsanteile der G. m. b. H. stehen im Eigentum der Ges. In der An- siedlung sind 88 Arbeiter- sowie 12 Beamtenwohn. vorhanden. Sonstige Mitteilungen: Vertrag mit der Braunkohlen- u. Brikettwerke Roddergrube A.-G. in Brühl. Die a. o. G.-V. v. 31./3. 1933 genehmigte den Abschluß eines Vertrages mit der Braunkohlen- u. Brikettwerke Roddergrube Aktien- gesellschaft in Brühl, der eine Grundlage für engeres Zusammenarbeiten auf bergbaulichem und elektrizitäts- wirtschaftlichem Gebiete im Interesse der Steigerung der beiderseitigen Erträgnisse geben soll. Der Vertrag, für dessen Erfüllung Roddergrube die selbstschuldnerische Bürgschaft der Rheinisch-West- fälischen Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) beibringt, sieht –— mit Wirkung bereits für das Ge- schäftsjahr 1932/33 – die Garantie der 1½fachen RWE- Div., mindestens aber von 12 % als Recht für jeden einzelnen Rheinbraun-Aktionär vor, gilt zunächst auf 50 Jahre und kann nur mit 3-Mehrheit des in den G.-V. vertretenen Grundkap. beider vertragschließen- den Gesellschaften vorzeitig aufgehoben oder abge- ändert werden; bei Ablauf des Vertrages, aber auch bei vorzeitiger Aufhebung oder bei Aenderungen zum Nachteil der Aktionäre oder bei vorzeitiger Auflösung infolge Verschmelzung haben die aus der Dividenden- garantie berechtigten Rheinbraun-Aktionäre ein Ueber- nahmerecht für ihre Akt. nach ihrer Wahl zum Kurse von 225 % in Gold oder gegen nom. 6000 RM RWE- Aktien für nom. 3000 RM Rheinbraun-Akt., wobei Roddergrube ihrerseits die Lieferung von RWE-Akt. durch Zahlung in GM zum Kurse von 235 % ersetzen kann; der Rheinbraun-Aktionär, der unter Verzicht auf dies Uebernahmerecht seine Rheinbraun-Akt. behält, kann die unveränderte Aufrechterhaltung der Divi- dendengarantie für seine Akt. bis zum Ablauf des Ge- schäftsjahres 1942/43 verlangen. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Rheinisch. Braunkohlen-Syndikats, G. m. b. H. Das auf Grund des Kohlenwirtschaftsgesetzes als Bezirkssyndikat unter dem Reichskohlenverband bestellte Rheinische Braun- kohlensyndikat bezweckt die Regelung des Absatzes und vorteilhafte Verwertung der gesamten Rohkohlen- förderung und Brikettherstellung der Rheinischen Braunkohlenwerke sowie der gesamten Erzeugnisse der Braunkohlengruben des Westerwaldes und von Hessen- Land. Die Beteiligungsziffer der Ges. an diesem Syndi- kat beträgt 4 041 530 t Briketts u. 3 000 000 t Rohkohle, das sind 36.8 bzw. 29.484 % der Gesamtbeteiligung aller in diesem Syndikate vereinigten Werke. Das Syndikat dauert bis zum 31./3. 1945 u. verläng. sich von da ab um je weitere 5 Jahre, wenn es nicht ein Jahr vor Ab- lauf der Vertragsdauer von einem Gesellschafter ge- kündigt wird. 8 Die Lieferung auf die Beteilig. bei dem Syndikat betrug 1921/22–1931/32: 73.86, 90.56, 28.84, 53.04, 49.94 52.12, 59.62, 61.41, 58.53, 55.22, 44.04 % in Kohlen 3 103.60, 99.31, 61.38, 110.7, 118.73, 128.43, 123.46, 132.30 132.97, 88.83, 85.15 % in Briketts des Anteils am Jahras- kontingent. Satzungen: Geschäftsjahr: April/März. –— G.-V in den ersten 6 Mon. (1932 am 2./8.); je 300 RM = 1 St. – Vom Reingewinn 5% zum R.-F. (Gr. 10%%) dann Beträge für etwaige Rückl.; 4% an die St.-A 8% dem A.-R. neben einer festen, von der G.-V. fest- gesetzten Vergüt.; Rest Div., falls die G.-V. nicht anders beschließt. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Berl. Handels-Ges., Dresdner Bank, Delbrück Schickler & Co., Jacquier & Securius, A. E. Wassermann; Dortmund, Düsseldorf, Essen u. Wuppertal-Elberfeld: Deutsche Bank u. Disconto-Ges, Dresdner Bank; Köln: Dresdner Bank, A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie., Deutsche Bank u. Disconfo-Ges. Delbrück von der Heydt & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Deutsche Effec- ten- u. Wechselbank, Jacob S. H. Stern; Hamburg: M. M. Warburg & Co., Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank. Tochtergesellschaften: VI. Abt. Grube Louise ist eine hundertteilige Ge- werkschaft, deren sämtl. Kuxe sich im Besitze der Ges. befinden. Die Gew. besitzt das 1 728 124 qm umfassende Grubenfeld Louise. 2 Brikettfabriken mit 26 einfachen, 2 Doppel-, 2 Zwillingspressen, die jährl. 540 000 Briketts erzeugen. Die Grube ist an die Köln-–Bonner Eisenbahnen mit Versandstation Berrenrath ange- schlossen. Grundbesitz 249 ha zu Eigentum u. 62 ha Pachtland; 176 ha dienen zu Bergwerks- u. Betriebs- anlagen, einschl. 36 Beamten- u. 107 Arbeiterwohn. VII. Abt. Beisselsgrube. Sie ist eine tausendteilige Gew., von der die Ges. 990 Kuxe besitzt. Die Gev. ist Eigentümerin der 2 378 893 qm großen Grubenfelder Beisselsgrube u. Ichendorf. Brikettfabrik mit 8 ein- fachen u. 3 Zwillingspressen mit einer Jahresleistungs- fähigkeit von 230 000 t Braunkohlenbriketts, Aufberei- tungsanlagen für Rohkohle u. Braunkohlenstaub. Die Grube ist an die Reichsbahnstrecken Köln–Düren— Aachen u. Düren–Neuß angeschlossen. Eigener Grund- besitz 186 ha, gepachteter 18 ha, insges. dienen 118 ha zu Bergwerks- u. Betriebsanlagen einschl. 21 Beamten- u. 36 Arbeiterwohn. VIII. Abt. Clarenberg. Besteht in Form einer Akt.- Ges. Von dem 1 400 000 RM betragenden Grundkap. besitzt die Rhein. A.-G. 1 390 000 RM. Die A.-G. Claren- berg ist Eigentümerin des Grubenfeldes Conrathsgrube von 1 264 313 qm Größe, welches von der Gew. Louise abgebaut wird. Eigener Grundbesitz 12 ha. Zu Berg- werks- u. Betriebsanlagen, einschl. 18 Beamten- u. 83 Arbeiterwohn. dienen insges. 9 ha. Die Brikett- fabrik enthält 11 Zwillings- u. 2 einfache Pressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 375 000 t. Die Kohle wird der Fabrik mittels Großraumwagen aus dem Tage- bau Grube Grefrath zugeführt. Die Fabrik ist durch die Köln-Frechener Bahn an die Reichsbahnlinie Köln- Aachen angeschlossen. Die Abt. VI=–VIII sind verpflichtet, die seitens der Rhein. A.-G. ihnen überwiesenen Aufträge auf Liefe- rungen von Kohlen u. Briketts auszuführen, wogegen die Rhein. A.-G. ihnen die zur Aufrechterhalt. des Be- triebes, zur Ausführung der Aufträge sowie zum Aus- gleich für den Verschleiß der Anlagen erforderl. Be- träge zur Verfügung stellt. Auf Grund der zwischen der Muttergesellschaft u. den Tochtergesellschaften be stehenden Abkommen werden diese als Betriebsstellen der Hauptgesellschaft behandelt, für die daher auch keine eigenen Gewinn- u. Verlustrechnungen aufgestellt werden; nur der Saldo ihrer Geldabrechnung mit der Muttergesellschaft erscheint in deren Generalbilanz. IX. Abt. Grube Carl. Diese steht im Eigentum der Gew. des Eisensteinbergwerks Bellerhammer u. ist mit ihrer Brikettfabrik seit 1913 von der Ges. für 25 Jahre