Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 1169 3. Das Werk Gröditz (Grundstücksfläche rd. 72.88 ha, hiervon überdachte Industriefläche 5.5 ha) besteht aus einem Martin-Stahlwerk mit 6 Oefen von 15–30 t Fassung, einer Bessemerei, einem Schmiede- u. Preß- werk zur Herstell. von Achsen u. Schmiedestücken aller Art für den Maschinen- u. Schiffsbau, drei Walzwerken für Bandagen u. Radscheiben, großen Werkstätten zur Herstell. von Radsätzen für Eisenbahnwagen u. Klein- bahnfahrzeuge (Leistungsfähigkeit 4500 Radsätze im Monat), einer Stahlformgießerei mit zugehör. Bearbei- tungewerkstätten, einer Rohrengießerei, einer Gran- gieberei u. einer Tempergießerei, die hauptsächlich Fittings herstellt: Zum Werk gehören 74 Werkswohn- häuser mit 250 Wohnungen. 4. Das Werk Burghammer (Grundstücksfläche 173 17 ha), bebaut rd. 0.70 ha, besteht aus einer Eisen- gießerei (Grauguß, besonders dünnwandiger Ofen- u. poterieguß) mit den erforderlichen Nebenwerkstätten. Zzum Werk gehören 11 Wohnhäuser mit 46 Wohnungen. 5. Das Werk Wittenau bei Berlin (Grundstücks- fläche 2.17 ha, bebaut rd. 0.7 ha) besitzt Werkstätten für Herstell. von Eisenkonstruktionen. 6. Erzbergwerksbesitz bei Brotterode (Thüringen). 3 Eisenerzfelder von 660 ha. Vorkommen: tonige Eisen- erze. Die Werke von 1–7 sowie versch. Wertpapiere, Kapitalbeteilig. u. Beteilig. an Verbänden sind von der Linke-Hofmann-Werke A.-G. in die Mitteldeutsche Stahl- werke A.-G., Berlin, gegen Gewährung von 37 970 000 RM Mitteldeutsche Stahlwerke-Aktien eingebracht wor- den, wobei durch 1000 RM-Aktien eine Gegenleistung von 1100 RM als abgegolten angesehen wurde. 7. Das Stahl- u. Walzwerk Weber in Brandenburg a. d. Havel. Zum Werk gehört Gelände von 80.57 ha (hiervon bebaut 5.55 ha; mit Kränen u. Geleisen ver- sehenes Werks- u. Hafengelände 12.42 ha). Das Werk hat Bahn- u. Wasseranschluß (eig. Hafenanlage). Die Betriebsanlage besteht aus einem Siemens-Martin-Stahl- werk von 4 Oefen von je 60–100 t Fassung zur Er- zeugung von Flußeisen und Flußstahl aller Gualitäten, 2Walzwerken zur Herstell. von Grob-, Riffel-, Warzen-, Littel- u. starken Feinblechen, ferner einer Eisen- gießerei für Grauguß. Die Produktionsfähigkeit des Stahlwerks beträgt 180 000 t Rohstahl, des Walzwerks 150 000 t Bleche jährlich. Sonstige Mitteilungen: Verbandsverhältnisse: Die Ges. ist Mitgl. fol- gender Verbände: Ostelbisches Braunkohlensyndikat, Berlin; Stahlwerksverband A.-G., Düsseldorf, mit den Unterverbänden für Formeisen, Stabeisen, Grob- und Nittelbleche, Feinbleche; Röhrenverband G. m. b. H., Düsseldorf; Deutsche Stahlgemeinschaft G. m. b. H., Essen, mit ihren Unterverbänden: Deutsche Radsatz- gemeinschaft, Deutsche Radreifengemeinschaft, Gemein- schaft für leichte Radsätze, Deutscher Lokomotiv-Rad- satzverband; Stahlräder G. m. b. H., Düsseldorf; Deut- er Gußrohrverband G. m. b. H., Köln; Fittingsver- 3. Düsseldorf; Gußemaillesyndikat G. m. b. H., Ber- – Für die aufgeführten Werksanlagen betragen die erbandsquoten: 1. Stahlwerksverband, Düsseldorf: Abt. Rohstahlge- 646 714 t, Abt. Stabeisen-Verband 178 020 t, Abt. Grobblech-Verband 174 368 t, Abt. Formeisen-Ver- band 50 000 t. 2. Röhrenverband – t, d. h. eine Zuteilung von 6 % auf die Gesamtquote. Deutscher Gußrohr- Verband Gruppe I 4.451 % ruppe II 5.288 % auf die Gesamtquote. 9 4. Deutsche Radreifengemeinschaft 10.7 Anteile, d. h. Zuteil. von 9.45 % auf die Gesamtquote. 1 5. Deutsche Radsatzgemeinschaft 10 Anteile, d. h. 3 Zuteil. von 9.6 % auf die Gesamtaquote. 6 6. Fittingsverband eine Zuteil. von 10 % auf die esamtquote. 7. Stahlräder-Verband 5.82 % auf die Gesamtquote. macß azungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V. 100 „ des Aufsichtsrates (1933 am 12./4.); n R Aktienbetrag = 1 St. – Vom Reingewinn 5 % V T. (Gr. 10 %), dann 4 % Div., sodann 5 % nach ornahme sämtl. Abschreib. u. Rückl. als Tant. an den Iö(windestens jedoch eine feste jährl. Vergütung u 1500 RM für jedes Mitgl. u. das Doppelte für den Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I Vors.), Rest Super-Div., soweit die G.-V. nichts anderes beschließt. Zahlstellen: Berlin: Berl. Handels-Ges., Com- merz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Dresdner Bank sowie in Frankf. a. M., Köln, Breslau, Dresden, Leipzig, Essen, Düsseldorf bei den Niederlass. obiger Banken; Köln: A. Levy, J. H. Stein; Amster- dam: Internationale Bank te Amsterdam. Beteiligungen: Stahl- u. Walzwerk Hennigsdorf A.-G., Hennigsdorf, St.-Kap. 8 000 000 RM, Beteilig. 5 018 000 RM. Bamberger, Leroi & Co. A.-G., Frankfurt a. M., St.- Kap. 3 000 000 RM, Beteilig. 50 000 RM. Spezialfabrik f. Aluminiumspulen u. Leitungen G. m. b. H., Berlin, St.-Kap. 78 000 RM, Beteilig. 39 000 RM. Eisenbahnbetriebsgesellschaft Tegel-Borsigwalde m. b. H., Tegel b. Berlin, St.-Kap. 69 000 RM, Beteilig. 7600 RM. Deutsche Schrottvereinigung G. m. b. H., Berlin, St.- Kap. 5000 RM, Beteilig. 1450 RM. Stromversorgungs-Genossenschaft Kgl.-Neudorf, St.- Kap. 413 Anteile, Beteilig. 5 Anteile. Elektrizitäts-Genossenschaft Burghammer und Um- gebung, Burghammer, St.-Kap. 145 Anteile, Beteilig. 15 Anteile, sowie ferner einige kleine Beteiligungen bei gemein- nützigen u. Vertriebs-Gesellschaften. Interessengemeinschaften: Sept. 1931 Abschluß eines Interessengemeinschafts- vertrages mit der Eisenwerk-Ges. Maximilianshütte (Maxhütte) in Rosenberg, der mit Wirkung ab 1./10. 1930 in Kraft tritt und erstmalig zum 30./9. 1950 mit einjähriger Frist kündbar ist. Erfolgt diese Kündigung nicht, so verlängert er sich um 10 Jahre. Der Vertrag sieht vor, daß die beiderseitigen Erträge nach Abzug von Zinsen, Steuern u. Abschreibungen zusammenge- worfen werden. Aus dem Gemeinschaftsertrag erhält Mittelstahl zunächst einen Betrag, der die Ges. instand- setzt, an die Aktionäre bis zu 6 % Dividende auszu- schütten, wobei die Maxhütte für sich u. ihre Tochter- gesellschaften auf die Dividende für die bei ihr liegende Mittelstahlmajorität verzichtet. Die Ver. Stahlwerke A.-G. dagegen gilt mit ihrer Minorität als freier Aktionär. Aus dem Rest des Gewinnes erhalten als- dann die Maxhütte-Aktionäre bis zu 8 % Dividende, während ein etwaiger Mehrerlös auf die Aktien beider Gesellschaften zu gleichen Prozentsätzen verteilt wird. Bei Vertragsbeendigung haben die freien Mittelstahl- Aktionäre das Recht, von der Maxhütte die Uebernahme ihrer Aktien zu verlangen, wobei für je 1000 RM Mittel- stahl-Aktien entweder 600 RM Maxhütte-Aktien oder 1000 RM 6 % Maxhütte-Obligationen gewährt werden müssen. Diese Obligationen wären mit einer Zusatz- verzinsung auszustatten, die jeweils ½ % für jedes Prozent Dividende beträgt, das die Maxhütte über 8 % hinaus verteilt. Die A.-G. Charlottenhütte in Düsseldorf, die auf Grund des mit der Maxhütte abgeschlossenen Vertrages den außenstehenden Aktionären der Maxhütte eine jähr- liche Mindest-Div. von 8 % garantiert hat, ist dem zwi- schen der Maxhütte und Mittelstahl abgeschlossenen Interessengemeinschaftsvertrag beigetreten. Statistische Angaben: Aktienkapital: 50 000 000 RM in 100 000 Inh.-A. zu 100 RM u. 40 000 Inh.-A. zu 1000 RM. — Amort. von Aktien mittels Ankaufs oder in ähnlicher Weise ist zulässig. Urspr. 2 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 4./3. 1925 umgestellt auf 5000 RM in 50 Inhaber-Aktien zu 100 RM. — Ut. G.-V. v. 2./11. 1926 erhöht um 45 000 RM. – Lt. G.-V. vom 20./11. 1926 erhöht um 49 950 000 RM. Das bei Ein- bringung der Werke erzielte Agio mit 4 995 000 RM zum R.-F. —– Von den 49 950 000 RM neuen Aktien wurden 37 970 000 RM der Linke-Hofmann-Werke A.-G. in Berlin zum Kurse von 110 % gegen die Verpflichtung überlassen, in die Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. mit Wirkung vom 1./10. 1926 ab die Werksanlagen ihrer Werke u. Betriebe in Riesa, Gröditz, Lauchhammer, Burghammer, Wünschen- dorf, Wittenau, Elbingerode, Brotterode u. Bottendorf nebst einem Teil der Vorräte auf diesen Werken, ferner 74