1172 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. und in den Erlösen. Wenn wir bei dem gegenüber dem normalen Arbeitsgang unserer Betriebe eingetretenen Beschäftigungstiefstand die Deckung der Ausgabenseite erreicht haben einschl. der ordentlichen u. außerordentl. Abschreibungen, so ist dies mit darauf zurückzuführen, daß wir die hauptsächlichsten, die Produktion belasten- den Faktoren dem Rückgang des Umsatzes in etwa an- gleichen konnten und sich das Zusammenarbeiten mit der Eisenwerk-Ges. Maximilianshütte auf Grund des bestehenden Interessengemeinschaftsvertrages günstig ausgewirkt hat. Insbesondere war dadurch die Möglich- keit gegeben, die aufkommende Arbeit nach den Ge- sichtspunkten der billigsten Selbstkosten und der gün- stigsten Frachtlage auf die Werke zu verteilen. Auf unseren Werken Riesa und Brandenburg wurde durch Hereinnahme von Russenaufträgen in gewissem Umfang ein Ausgleich für den Arbeitsausfall auf dem Binnen. markt geschaffen u. dadurch die Monate eingeschränkter Betriebsführung durch abschnittsweise stärkere Be- schäftigung abgelöst. Infolge der Zahlungsbedingungen bei solchen Lieferungen konnte eine Erhöhung unseres Wechselbestandes und unseres Wechselobligos nicht ver- mieden werden. Das Werk Gröditz hatte auch in dem abgelaufenen Geschäftsjahr wieder die größte Arbeits- einschränkung zu überwinden, weil auch in diesem Jahre eine einigermaßen ausreichende Beschäkftigung für die Reichsbahn in rollendem Material fehlte. Min- gegen haben sich auch bei uns Braunkohlenbergbau u. Stromerzeugung widerstandsfähiger gegenüber dem Konjunkturrückgang gezeigt. Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte. Sitz in Rosenberg (Oberpfalz). Verwaltung: vorstand: Geh. Landesbaurat Kommerz.-R. Dipl.- Ing. Eugen Böhringer, Vors.; Kommerz-Rat Karl Schneider, kaufm. Dir., sämtlich in Rosenberg; Hütten- dir. Arthur Hennecke, Brandenburg a. Havel; Hüttendir. Dr.-Ing. h. c. H. Koppenberg, Riesa; Hüttendir. Fr. öller, Riesa; Dir. O. Steinbrinck, Berlin; Stellv.: Dir. Hans Krugmann, Rosenberg. Prokuristen: Betriebs-Dir. Amende, Haidhof; Betriebs-Dir. Chelius, Betriebs-Dir. Weber, Unter- wellenborn; Verwalt.-Dir. Dr. Oberwinter, Betriebs- Dir. Schulz, Bürochef Spiegel, Rosenberg. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Dr. h. c. Friedrich Flick, Berlin; Stellv.: Gen.-Dir. Dr. M. von der Porten, Berlin; sonst. Mitgl.: Bank-Dir. Franz Belitz, Berlin; Geh. Justizrat Dr. Eduard Bloch, München; Bankier Dr. Anton Paul Brünning, Köln a. Rh.; Bankier Dr. Jakob Goldschmidt, Berlin; Gen.-Konsul Dr. Werner Kehl, Berlin; Geh. Kommerz.-R. Franz Kustermann, München; Minister a. D. Moritz Lippens, Brüssel; Bank-Dir. Dr. jur. Eduard Mosler, Berlin; Fabrikant Georg Regoul, Pepinster (Belgien); Bank-Dir. Samuel Ritscher, Ber- lin; Kommerz.-R. Dr. Hermann KRöchling, Völklingen (Saar); Geh. Kommerz.-R. Robert Röchling, München; Bergassessor Friedrich Schleifenbaum, Siegen i. W.; Bank-Dir. Paul Schmidt-Branden, Berlin; Konsul Dr. Heinrich von Stein, Köln a. Rh.; Dr. jur. h. c. Fritz Thyssen, Mülheim-Speldorf (Ruhr); a. Rhein. Entwicklung: Gegründet: 17./4. 1851 als Nachfolgerin der früh. Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. mit dem Sitze in Sauforst b. Burglengenfeld (Oberpfalz). Gemäß Ges.- Vertrag v. 29./5. 1855 war der damalige Sitz der Ges. in Maximilianshütte, sie verlegte ihn 1871 nach München u. 1911 nach Rosenberg. – Die seit 1922 im Besitze der Röchling-Gruppe befindliche Akt.-Mehrheit ging Sept. 1929 an ein unter Führung der Charlottenhütte stehend. Finanzkonsortium über, dem Darmstädter u. National- bank, Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft sowie Otto Wolff angehörten. Aus dem Besitze Otto Wolffs vergrößerte die Charlottenhütte ihren eigenen Besitz an Maxhütte-Aktien u. übernahm auch Oktober 1930 aus den Händen einer belgischen Gruppe ein Paket von rd. nom. 4 000 000 RM Akt. – 1930 Stillegung des Wer- kes Lichtentanne bei Zwickau. –— Jan. 1931 Abschluß eines Abkommens mit d. Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Riesa, über die Zusammenlegung der Quoten beim Stahlwerksverband und Verteilung der Aufträge an die Werke nach einheitlichen Gesichtspunkten. — März 1931 Uebernahme der Aktienmehrheit der Mittel- deutsche Stahlwerke A.-G. unter Mitwirkung der Char- lottenhütte aus dem Erlöse der Auslandsanleihe von 1930, während die Ver. Stahlwerke A.-G. als früherer Majoritätsbesitzer von Mitteldeutsche Stahlwerke nur eine starke Minorität (25 %) behielt. – Im Zusammen- hange damit genehmigte die Generalversammlung vom 11. April 1931, in der sich die von der Charlottenhütte und ihren ITochtergesellschaften vertretenen nom. 16 845 000 RM Aktien der Stimmen enthielten, den Ab- Otto Wolff, Köln (Börsenname: Maximilianshütte.) schluß eines Dividendengarantievertrages mit der Char- lottenhütte. – Lt. G.-V. vom 25./9. 1931 Genehmigung eines Interessengemeinschaftsvertrages zwischen der Maxhütte und d. Mitteldeutschen Stahlwerke, der mit Wirkung ab 1./10. 1930 in Kraft tritt und erstmalig zum 30./9. 1950 mit einjähriger Frist kündbar ist. Mit Rücksicht auf die unübersichtliche Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse, die möglicherweise die Unternehmungen der Interessengemeinschaft zu noch schärferen Einschränkungen und Ersparnismal- nahmen zwingen wird, ist lt. Geschäftsbericht 1930631 eine noch engere Ausgestaltung der Interessengemein- schaft erwogen worden. Da eine Fusion nicht in Be- tracht kam, haben sich die Verwaltungen für einen Weg entschieden, der im Interessengemeinschaftsvertrag Charlottenhütte–Maxhütte–Mittelstahl von vornherein vorgesehen war. Hiernach konnten im Falle der Ver- tragsabänderung oder Auflösung die außerhalb der Gruppe Charlottenhütte–Maxhütte stehenden Mittel- stahl-Aktionäre den Umtausch ihrer Mittelstahl-Akt. in Akt. der Maxhütte verlangen. Die Gruppe Char- lottenhütte–Maxhütte bot daher jedem außenstehenden Aktionär an, für nom. 1000 RM Mittelstahl-Akt. nom. 600 RM neue Maxhütte-Akt. zu geben, die vom 1./10. 1931 ab ebenso wie die alten Maxhütte-Akt. eine Min- dest-Div. von 8 % garantiert erhalten und darüber hinaus wie bisher eine Zusatz-Div., sobald die Char- lottenhütte wieder mehr als 12 % Div. verteilt (Um. tauschfrist 30./4. 1932). Zur Durchführung dieser Transaktion beschloß die G.-V. vom 24./3. 1932 die für den Umtausch erforderlichen Akt. im Höchstausmaß von 10.5 Mill RM im Wege der Kapitalerhöhung beschaffen (s. auch unter „Kapital'). Zweck: Betrieb von Hochöfen, Stahl- u. Walzwerken sowie d. Betrieb aller Unternehmungen u. die Vornahme aller Geschäfte, welche den vorstehenden Hauptzweck zu för- dern geeignet sind, insbesondere auch der Betrieb von Erz- u. Kohlenbergwerken, der Vertrieb der Erzeus nisse u. die Beteilig. an anderen Unternehmungen welche mit den obigen Zwecken in Zus. hang stehen. Die Ges. ist befugt, Interessengemeinschafts-Verträgé oder sonstige Verträge über die Gewinnverteilung mit anderen Gesellschaften abzuschließen. Fabrikate: Roheisen, Halbzeug, Formeisen, Eisenbahnmater Stabeisen, Grob-, Mittel- u. Feinbleche, Grau- . Metall- u. Handelsguß, Achsen, Thomasmehl. Düngekall und Schlackenziegeln. Besitztum: An zur Zeit in Betrieb befindlichen Anlagen Mi die Ges.: 6 Erzgruben mit 9 Förderschächten u. aufgeschlossenen Gesamtvorrat von 20 000 000 t schätzt, 2 Hochofenwerke mit insges. 10 Hochöfen . einer Jahresleistungsfähigkeit von etwa 580 000 t 0 eisen, 2 Thomas-Stahlwerke mit 5 Konvertern ven. 12 t u. 4 Konvertern von je 16 t, die eine Leistungsfähigkeit von etwa 475 000 t Rohstahl 60 2 Siemens-Martin-Stahlwerke mit 3 Oefen von le .