Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 1249 Hansawerke G. m. b. H., Hemelingen. Gegr. 1902. Kap. 500 RM. Zweck: Herstellung und Vertrieb von chemischen Produkten. Barther Lederfabrik A.-G., Barth. A.-K. 500 000 RM. H. Milberg, Bocholt. Vereinigte Chemikalienwerke Dr. H. Grabbe, Rheydt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 450 000 RM in 360 Aktien zu 1000 RM und 900 Aktien zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 500 000 M. Urspr. 750 000 M. — Lt. G.-V. v. 14./12. 1910 erhöht um 750 000 M, dann 1920–1923 auf 16 800 000 M. – Laut G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. des A.-K. von 16 800 000 M auf 450 000 RM in 7000 St.-Akt. (100: 3) zu 60 RM, 800 Stüäck 8 % Vorz.-Akt. Lit. A (100: 3) zu 30 RM u. (unter Zuzahl. von 5500 RM) in 6000 Vorz.-Akt. Lit. B (1000: 8) zu t RM. Umtauschfrist spät. 16./11. 1925; nachdem Kraftloserklärung. – Lt. G.-V. v. 14./4. 1927 Umwandl. der Vorz.-Akt. Lit. A in 240 St.-Akt. zu 100 RM. – Laut G.-V. v. 3./4. 1929 Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Großaktionär: Rechtsanwalt Dr. Carl Schütte. Kurs ult. 192 7–1932: 120, 140, 120, 100, 90*, 75 %. Notiert in Bremen seit 1922. Dividenden 1927–1932: 12, 12, 9, 8, 8, 8 %. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 30 000, Gebäude 70 000, Maschinen, Dampf- u. elektr. Anlagen 3, Patente 1, Fuhrpark 1, Rohmaterialien u. Packmaterial 30 226. Waren 54 979, Effekten 54 938, Beteiligungen 218 000, Forder. aus Warenlieferungen 115 998, Banken u. Postscheckamt 13 612, Forder. an Tochterges. 15 000, Wechsel 129 628, Kasse 2938, Vor- träge 1867. – Passiva: A.-K. 450 000, R.-F. 100 000, Rückstellungen 53 000, Verbindlichkeiten aus Lieferun- gen 10 979, Gewinn 123 213. Sa. 737 192 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab- schreibungen auf Anlagen 20 546, andere Abschreibun- gen 16 006, Zs. 970, Besitzsteuern 8346, andere Steuern 46 664, andere Aufwendungen 136 174, Gewinn (Vortrag aus 1931 65 057 £ Reingewinn 1932 58 156) 123 213. – Kredit: Vortrag aus 1931 65 057, Warenertrag, nach Abzug der Löhne, Gehälter u. sozial. Abgaben 271 863, Beteiligungsertrag 15 000. Sa. 351 920 RM. Roland Aktien-Gesellschaft Chemische Fabrik Essen. Sitz in Essen, Annastraße 38. vorstand: Dir. Paul Bischof, Apotheker Schulte- Vels. Aufsichtsrat: Fabrikant Ernst Osthoff, Frau Emmy Osthoff, geb. Schürmann, Essen; Dir. Georg Wilde, Rodenkirchen. Gegründet: 24./2. 1923; eingetr. 12./11. 1923. Firma bis 20./3. 1933: „Roland' Fabrik Pharmazeutischer Spe- zialitäten Aktiengesellschaft. Zweck: Fortführung des unter der Firma Ernst Osthoff zu Essen betrieb. Geschäfts, insbes. die Fabri- kation pharmazeutischer Spezialitäten sowie der An- u. Verkauf von Chemikalien aller Art. Kapital: 200 000 RM in 500 Aktien zu 400 RM. Urspr. 5 Mill. M in 500 Akt. zu 10 000 M, übern. von den Gründern zu pari. – Lt. G.-V. v. 4./6. 1925 wurde das A.-K von 5 Mill. M auf 200 000 RM in 500 Akt. zu 400 RM umgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 20./3. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Inventar 11 863, Auto 9309, Grundst. 477 256, Masch. 33 015, Patente 1, Kasse 1125, Postscheck 8909, De-Di-Bank 54 738, Giro- bank 1325, Warenbestand 134 922, Debitoren 250 973, Steuergutscheine 1217, Effekten 230 265. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 741 447, Kreditoren 154 714, Rück- stellung für Steuern 55 000, Gewinn 63 757. Sa. 1 214 918 Reichsmark. Gewinn- und Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 243 949, Werbespesen 189 820, Un- kosten 267 051, Autobetrieb 6561, Abschreib. 182 028, Zinsen 2758, Rückstellung für Steuern 55 000, Gewinn 63 757. – Kredit: Warengewinn 1 006 392, Hausertrag 4532. Sa. 1 010 924 RM. Dividenden: Nicht bekanntgegeben. Zahlstelle: Ges.-Kasse. August Wegelin Aktiengesellschaft. Sitz in Kalscheuren bei Köln. Verwaltung: Vorstand: Dipl.-Ing. Max Goecke (Köln). Aufsichtsrat: Dr. Ernst Baerwind, Frankf. a. M.; Leopold Merzbach, Frankfurt a. M.; Dr. Hektor Roeß- er (Vorstandsmitglied der Deutschen Gold- u. Silber- scheideanstalt), Frankfurt a. M.; Dir. Hermann Schlos- ser, Frankfurt a. M.; Bankier Kurt Freiherr von Schrö- der (vom Bankhaus I. H. Stein), Köln. Entwicklung: Gegründet am 11./6. 1907 mit Wirkung ab 1./7. Tirma bis 28./1. 1920 August Wegelin, Aktiengesell- schaft für Rußfabrikation u. chemische Industrie, Sitz vom 25./8. 1908–30./11. 1920 in Köln a. Rh. Das Unternehmen wurde in Köln-Sülz 1862 gegrün- det und ging 1867 in den Besitz der Firma August Wegelin über. Als der Betrieb der Sülzer Fabrik nicht wehr ausreichte, baute die Firma 1894 die Fabrik in Kalscheuren. In diesem Stande wurde 1907 die A.-G. aunächst mit einem Grundkapital von 1 000 000 M ge- sründet. Hierbei wurde die Fabrik in Kalscheuren für 850 000 Mohne Außenstände, Vorräte und Passiva bbernommen, während 150 000 M in bar eingelegt wur- len. In demselben Jahre wurde die Kölner Rußfabrik Porz übernommen. 1912 wurde in Riga eine Fabrik aur Herstellung von Rußprodukten und 1922 in Kal- cheuren eine Dachpappenfabrik erbaut. Ende 1925 trat infolge der allgemein herrschenden wirtschaftlichen Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19833, I. Krise eine starke, monatelang andauernde Absatz- stockung ein, 1926/27 war das Ergebnis befriedigend. 1928 übernahm die Ges. die Rußfabrik Kahl, Inhaber Kommerzienrat Hermann Friedrich Wellhäuser in Kahl a. M., gegen 200 000 RM Wegelin-Aktien. –— 1929 Er- werb sämtl. Anteile der Carboxyd-G. m. b. H. in Kahl. 1929/30 Rationalisierung der Betriebe. Im Geschäftsjahr 1931/32 war es trotz aller Reorga- nisationsmaßnahmen infolge Verschärfung der Welt- wirtschaftskrise, der Einschrumpfung der Umsätze und der weiter absinkenden Preise nicht möglich, den Ban- ken die für die gewährten Kredite geforderten Sicher- heiten zu stellen. Alle Bemühungen, durch Zusammen- legung und Wiedererhöhung des Aktienkapitals, dem Unternehmen neue Mittel zuzuführen, hatten nicht das gewünschte Ergebnis. Da ein am 25. Dezember 1931 fälliges Akzept nicht eingelöst werden konnte, mußten die Zahlungen eingestellt werden. Am 20. Januar 1932 wurde der Antrag auf Eröffnung des Vergleichsver- fahrens an das Amtsgericht in Köln gestellt, dem unter dem 4. März 1932 stattgegeben wurde. Ein den Gläubi- gern vorgeschlagenes Moratorium kam nicht zustande. Zahlreiche Verhandlungen mit interessierten Konzernen führten nicht zu dem gewünschten Ziel. Die in der Generalversammlung vom 27. Juli 1932 beschlossene Kapitalerhöhung scheiterte an der mangelnden Bereit- schaft der Aktionäre, Vorzugsaktien zu übernehmen. Die Gesellschaft nahm infolgedessen folgendes von der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals 79