Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 1287 Basel, in sinngemäßer Weise zu berücksichtigen. (Auf 500 schweiz. Fr. nom. St.-A. der I. G. Chemie entfällt der Wert von Bezugsrechten bzw. Vergünstigungen auf 400 RM nom. St.-A. der I. G. Farben.) Die Garantie der 1. G. Farben ist erteilt worden für die Dauer des Bestehens der I. G. Chemie, Basel. Jedoch ist die I. G. Farben berechtigt, ihre Garantie in einer Frist von drei Monaten zum Ende eines Geschäftsjahres, frühestens zum 31./12. 1938, zu kündigen. Im Falle ler Kündigung hat jeder Besitzer von St.-A. der I. G. Chemie, Basel, bis zum 30. Juni des folgenden jahres einen unentziehbaren Anspruch gegenüber der 1. G. Farben auf Umtausch seiner Aktien in St.-A. der I. G. Farben in dem Verhältnis nom. 500 Fr. St.-A. I. G. Chemie zu nom. 400 RM St.-A. I. G. Farben. Die erwähnte Kündigung kann nur ausgesprochen werden auf Grund eines Beschlusses der G.-V. der I. G. Farben, der gleichzeitig die etwa erforderliche Erhöhung ihres stammaktienkapitals genehmigt. – Die I. G. Chemie, Basel, hat der I. G Farbenindustrie A.-G. die Option eingeräumt, jederzeit, auch wiederholt, ganz oder teil- veise die Ueberlassung der Beteiligungen u. Effekten zum Buchwert und die gleichzeitige Herauszahlung der auf dem Konto „Rückstellung für Beteiligungen und Effekten“' etwa angesammelten Beträge zu fordern. Der Verwaltungsrat besteht aus den Herren: Geh.-Rat Dr. Hermann Schmitz, Heidelberg, Professor Dr. Fritz Fleiner, Zürich, Bankdirektor August Germann, Zürich, Bankier Eduard Greutert, Basel, Notar Dr. Felix Iselin, Basel, Direktor Carl Roesch, Basel. Unter Mitwirkung amerikanischer Bankkreise wurde im April 1929 die American I. G. Chemical Corporation gegründet, die als Holding- u. Finanzges. für Unter- nehmungen der chemischen u. verwandter Industrien in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern dienen soll. Das Kapital der American I. G. besteht aus 3 000 000 Stück Common „A*' Shares ohne Nennwert, davon 486 207 Stück begeben, 3 000 000 Common „B- hares zu je 1 $ (vollständig begeben). Außerdem hat die Gesellschaft ausgegeben 30 000 000 $ 57 % um- wandelbare Teilschuldverschreibungen (Convertible De- bentures). Bis zum 31./3. 1931 waren 71 000 § gegen A. Aktien eingetauscht. Die Convertible Debentures werden von der I. G. Farbenindustrie A.-G. garantiert u. sind am 1./5. 1949 nach 20jähr. Laufzeit zur Rück- zahlung fällig. Sie können außerdem ganz oder teil- weise nach vorheriger Kündigung zu 110 % zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen zurückgezahlt werden, wenn sie am oder vor dem 1./11. 1938 eingelöst werden u. zu 100 % zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen nach dem 1/11. 1938. Die Umwandlung der Convertible Deben- tures in „A“'-Aktien der American I. G. ist so geregelt, daß für die Zeit bis zum 31./12. 1933 je 100 § Teil- schuldverschreib. gegen 15 Common Shares „,A' rum- getauscht werden können. Im Jahre 1934 beträgt das Untauschverhältnis 1000 $ zu 14 Comman Shares .A,, im Jahre 1935 1000 8 zu 13 Common Shares ,„A“ bis herunter auf 1000 $ zu 10 Common Shares „A, im Jahre 1938. Die St.-A. „A“ u. „B*'sind stimmberech- ligt, und zwar in gleicher Weise. Dagegen erhalten bei der Dividendenverteilung die „A“-Shares 1 § für je 10 Cents, die auf die „B*'Shares ausgeschüttet verden. Die „A''-Shares können jederzeit zu einem Preise zurückgekauft werden, der dem Durchschnitts- kurs der der Kündigung folgenden 30 Tage entspricht, aber mindestens 10 Dollar über dem letzten Kon- versionspreis der Debentures in „AShares liegt. Im Falle der Liquidation werden die ., A'-Aktien vorweg 70 § per Aktie erhalten, und danach werden sich „A- u. „B..-Aktien in den Ueberschuß teilen. – Bisher hat die American I. G. wesentliche Beteiligungen erworben, u. a. an der Agfa Ansco Corporation u. an der General Aniline Works, Inc. (früher Grasselli Dyestuff Cor- poration). Zu dem Verwaltungsrat gehören die Herren Walter C. Teagle, President of Standard Oil Company 0 New-Jersey, Charles E. Mitchell, Chairman of the Board of the National City Bank of New York, Edsel B. Ford, President of Ford Motor Co., Detroit, Geheimrat Bosch, Geheimrat Schmitz, Herman A. Metz, W. E. Weiß, Walter Duisberg, W. Greif. Max Ilgner, F. ter Meer, William H. vom Rath. Auf dem Magnesium- und Elektronmetall-Gebiet hat sich die gemeinschaftlich mit der Aluminium Co. of America gegründete Magnesium Development Co. New vork im Jahre 1932 entschlossen, der American Magne- sium Corp. ein Lizenz zur Verwertung der ihr ge- hörigen Verfahren und Patentrechte für die Verarbei- tung von Magnesium und Elektronmetall zu erteilen. Das am 30. Juni 1930 abgelaufene Stickstoff-Syndikat ist erneuert worden. Das neue Syndikat begann am 1./7. 1930 und ist für die Dauer von 7 Jahren in Aus- sicht genommen; es kann jedoch zum Ende des 5. Ver- tragsjahres gekündigt werden. In dem neuen Stick- stoff-Syndikat sind etwa 98 % der deutschen Erzeugung vereinigt. Es umfaßt folgende Gruppen: 1. die Gruppe der I. G. Farbenindustrie A.-G., 2. die Gruppe der Deutschen Ammoniakverkaufs- vereinigung G. m. b. H., die Kalkstickstoffgruppe (hierzu zählen die Bayerischen Stickstoffwerke A.-G. u. die Aktien- Gesellschaft für Stickstoffdünger, Knapsack), 4. die Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G., 5. die Wirtschaftliche Vereinigung der Deutschen Gaswerke, 6. die Gew. des Steinkohlen-Bergwerks Ewald. 3. Hinsichtlich der Stickstofferzeugnisse für technische Verwendungszwecke (wie z. B. Salmiakgeist, Salpeter- säure, Ammonnitrat), mit deren Verkauf sich das bis- herige Stickstoff-Syndikat nicht befaßt hat, ist es gleich- falls zu einer besonderen Verständigung gekommen. Der Verkauf dieser Erzeugnisse erfolgt ab 1. Juli 1930 ebenfalls ausschließlich durch das Syndikat. Nach einjähriger Kampfzeit ist im Jahre 1932 eine neue Verständigung mit der europäischen Stickstoff- Industrie zustandegekommen. Die wichtigsten deutschen, holländischen, italieni- schen und Schweizer Hersteller von Viskose-Kunstseide haben zwecks Bildung eines Verkaufs-Syndikats für den deutschen Markt im Juli 1931 einen Vertrag ab- geschlossen, wonach der Verkauf der von diesen Firmen hergestellten Viskoseseide in und nach Deutsch- land ausschließl. durch die zu diesem Zweck gegründete Kunstseide-Verkaufsbüro- G. m. b. H., Berlin, erfolgt. Die Dauer des Syndikats wurde auf 10 Jahre festgesetzt. Gleichzeitig haben die Firmen J. P. Bemberg A.-G. Wuppertal-Barmen, I. G. Farbenindustrie A.-G., und Fr. Küttner A.-G, Pirna, einen Vertrag über die Bildung der Kupfer-Kunstseide-Verkaufsbüro G. m. b. H. in Wuppertal-Barmen abgeschlossen. Der Verkauf von Viskose- und Kupfer-Kunstseide für Deutschland erfolgt durch die „Kunstseide Ver- kaufsbüro G. m. b. H., Berlin W 10, Königin-Augusta- Straße 30** (s. a. unter Verkauf). Statistische Angaben: Anleihen: Alle Obligationen der Gründergesell- schaften, die zur Rückzahlung zum 1. Juli 1925 bzw. 1. Mai 1927 gekündigt waren, wurden bis zum 31. De- zember 1932 bis auf 269 063 RM zurückgezahlt. Teilschuldverschreibungen Em. 1928: Die ao. G.-V. der I. G. vom 14. Januar 1928 hat zur Beschaffung von Mitteln für den Ausbau der Werke sowie zur Ver- stärkung der Betriebsmittel die Ausgabe von 250 000 000 RM Teilschuldverschreibungen, lautend auf den Namen der Deutschen Bank, Berlin, oder deren Order u. eingeteilt in Stücke über je 200, 400 und 2000 RM beschlossen, die mit den in den Anleihe- bedingungen enthaltenen Rechten ausgestattet sind. Die Teilschuldverschreibungen sind vom 1. Januar 1928 ab mit jährlich 6 % verzinslich. Sofern die Schuld- nerin auf ihre Stammaktien eine Dividende von mehr als 12 % verteilt, erhöht sich die Verzinsung der Teil- schuldverschreibungen für das betreffende Jahr um % % Zusatzverzinsung für jedes Mehrprozent Dividende. Die Zinsen einschl. der etwaigen Zusatzverzinsung sind am 1. Juli jeden Jahres fällig und gegen Einreichung der den Teilschuldverschreibungen beigefügten Zins- scheine bei den von der Schuldnerin bekanntzugeben- den Stellen zahlbar.