Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 1333 Statistische Angaben: Aktienkapital: 110 000 000 RM in 1 100 000 Akt. zu 100 RM. Vorkriegskapital: 5 000 000 M. Urspr. 1 000 000 M. Erhöht 1913 um 4 000 000 M. 1921 Erhöhung um 245 000 000 M. Weiter erhöht 1922 um 350 000 000 M in 350 000 St.-Akt. Davon übernahm der Reichsfiskus in Abgeltung eines gegebenen Darlehns 300 000 000 M. Der Rest wurde begeben zu 100 %. Lt. G.-V. v. 24./1 1. 1924 Umstellung des A.-K. von 600 000 000 Mark auf 60 000 000 RM (10: 1). Lt. G.-V. v. 9./2. 1929 Erhöh. um 30 000 000 RM auf 90 000 000 RM durch Aus- gabe von 300 000 Aktien zu 100 RM. Die jungen Aktien wurden von der Vereinigte Industrieunternehmungen A.-G. (Viag), Berlin, zu 145 % übernommen. –— Lt. G.-V. v. 30./8. 1933 Erhöh. auf 110 000 000 RM. Die Erhöh. wurde mit Wirk. ab 1./4. 1933 zum Kurse von 125 % vorgenom- men. Die neuen Aktien wurden von der Vereinigte In- dustrieunternehmungen A.-G. übernommen. Großaktionäre: Das gesamte A.-K. befindet sich im Besitz der Vereinigte Industrie-Unternehmungen Aktiengesellschaft (Viag), Berlin, und damit mittelbar im Besitz des Deutschen Reiches. 6½ % Gold-Anleihe vom 1./3. 1925: I. Ausgabe: 5 000 000 8. II. Ausgabe: 2 500 000 §. Stücke zu 500 und 1000 §$. – 1./3. und 1./9. – Tilgung: Das Kapital ist fällig am 1./3. 1950. Vom 1./4. 1930 ab jährl. Rück- zahl. von 2½ % des Anleihebetrages zu 100 %; vom 1./9. 1925 teilweise und gänzliche Rückzahlung zu 100 % mit 60tägiger Frist zu jedem Zinstermin zulässig. Zahlstellen: New York: Harris, Forbes & Company; Chicago: Harris Trust & Savings-Bank. Zahlung von Kapital u. Zs. frei von allen gegenwärtigen und zu- künftigen deutschen Steuern. Die Anleihe ist von der Vereinigte Industrieunternehmungen A.-G. (Viag) in Berlin hinsichtlich Kapital und Zs. garantiert. – Treu- händer: Deutsche Treuhand-Ges., Berlin u. Harris Trust & Savings-Bank, Chicago. – Aufgelegt in Amerika von Harris, Forbes & Company, Lee Higginson & Co. und Brown Brothers & Co. am 17./3. 1925 bzw. am 24./9.1925 zu 87 %. – Kurs in New York: Ende 1926–1932: 96.25, 96, 93, 91.75, 76, 26, 57 %. 6½ % Gold-Anleihe vom 1./4. 1928: 5 000 000 $; Stücke zu 500 u. 1000 ë$. – Zs. 1./4. und 1./10. – Tilgung: Das Kapital ist fällig am 1./4. 1953. Die Tilgung erfolgt vom 1./5. 1933 mit jährlich 2½ % des Anleihebetrages, der Rest – die Hälfte der Anleihe – ist bei Fälligkeit am 1./4. 1953 zurückzuziehen. Die Anleihe kann vor dem 1./4. 1933 zu 103 % und Zs. und danach zu 100 % u. Zs. gekündigt werden. Zahlstellen: New York: Harris, Forbes & Company; Chicago: Harris, Trust and Savings- Bank. Zahlung von Kapital und Zinsen frei von allen gegenwärtigen und zukünftigen deutschen Steuern in Goldmünze der Ver. Staaten. Die Anleihe ist von der Vereinigte Industrie-Unternehmungen A.-G. (Viag) in Berlin, welche das ganze A.-K. der Elektrowerke be- sitzt, hinsichtlich Kapital und Zs. garantiert. – Treu- händer: Deutsche Treuhand-Ges., Berlin, und Harris Trust and Savings- Bank, Chicago. – Aufgelegt in Amerika von Harris, Forbes & Co., Lee Higginson & Co. u. Brown Brothers & Co. am 12./4. 1928 zu 99.50 %. Eingeführt an der New-Yorker Börse am 28./5. 1928 zu 9899 %. Kurs: Ende 1928–1932: 94.50, 9076, 70, 26. 57 %. 6 % (früher 7 %) Gold-Anleihe (Noten) von 1931: 12 000 000 RM. Der Gesamtbetrag der Anleihe ist ein- geteilt in 3000 Teilschuldverschreibungen (Noten) über je 500 RM Lit. A Nr. 1–3000, 6500 Teilschuldverschreib. (Noten) über je 1000 RM Lit. B Nr. 3001–9500. 2000 Teil- schuldverschreib. (Noten) über je 2000 RM Lit. C Nr. 9501–11 500. – Zs. 1./5 u. 1./11. – Tilg.: Die Noten sind fällig am 1./5. 1936; die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert. – Zahlst. i. Berlin: Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Berliner Handels-Gesellschaft, Com- merz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Dresdner Bank, Bank- haus Mendelssohn & Co. – Die Noten wurden v. 20./4. bis 1./5. 1931 zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Der Zeichnungspreis betrug 96.50 %. – Zulassung in Ber- lin im Juli 1932. – Kurs ult. 1932: 92 %. Dividenden 192 7–1932: 8, 8, 8, 7, 5, 5 %. Angestellte u. Arbeiter: 602 u. 2428. Statistik: Rohkohlenprodukt. install. Leistung Stromerzeugung 1927: 4, 1 Mill. t 455 000 KW 1,67 Md. kWh 1928: 4, 8 Mill. t 455 000 KW 2, 00 Md. kWh 1929: 4, 8 Mill. t 730 000 kW 2, 35 Md. kWh 1930: 4, 6 Mill. t 730 000 KW 2,23 Md. kWh 1931: 3, 8 Mill. t 730 000 kW 1,77 Md. kWh Stromabgabe 1927–1931 (in Mill. kWh): a) Landesversorgung: 792.8, 766.2, 863.9, 781.8, 790.4. – b) Industrieversorgung und Reichsbahn: 802.3, 1161.4. 1376.8, 1349.6, 881.1. Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 5 221 595 RM (davon Div. 4 800 000, Tant. 145 946, Vortrag 275 649). – 1929: Gewinn 5 734 182 RM (davon Div. 5 250 000. Tant. 159 628, Vortrag 324 554). – 1930: Gewinn 6 766 009 RM (davon Div. 6 300 000, Tant. 145 946, Vor- trag 320 063). – 1931: Gewinn 4 735 168 RM (davon Div. 4 500 000, Vortrag 235 168). – 1932: Gewinn 4 767 900 RM (davon Div. 4 500 000, Vortrag 267 900). Deutsche Solvay-Werke-Actien-Gesellschaft. Sitz in Bernburg, Köthensche Str. 1. Verwaltung: Vorstand: Geheimer Reg.-Rat a. D. Dr. jur. Ernst Eilsberger, Bergassessor Dr.-Ing. c. h. Karl Hornung, Dipl.-Ing. Erich Arendt (sämtlich in Bernburg). Aufsichtsrat: Fabrikant Louis Solvay (Brüssel), Advokat Emile Tournay (Brüssel), E. J. Solvay (Brüssel), Dr.-Ing. e. h. Emil Gielen (Bln.-Charlotten- burg), René Boél (Brüssel). Gründung: Gegründet: 22./8. 1885. – Eingetr.: 17./9. 1885. – Die Dauer der Ges. ist auf 50 Jahre bestimmt; ihre Fortsetz. kann jedoch mit einf. Stimmenmehrheit beschlossen werden. Zweck: Fabrikation von Natron-, Kali- u. Chromsalzen; Be- trieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- und Stein- kohlenbergwerken. Produktion: Bernburg: Ammoniaksoda, Kristall- soda, Aetznatron, Ammoniakprodukte, gewöhnliches und Pharmazeutisches Bikarbonat-Zement; außerdem werden Salinen und Kalksteinbrüche betrieben. –— Osternien- burg: Aetzalkalien (Elektrolytische Fabrik), Chlorkalk, Chlorprodukte, Wasserstoff. – Wyhlen (Baden): Ammo- miaksoda, Kristallsoda. — Rheinberg (Rheinland): Ammoniaksoda, Kristallsoda, Siedesalz. — Hamburg: Ammoniakfabrik (zur Verarbeitung der Gaswässer der Städtischen Gaswerke). Besitztum: In Anhalt: Bernburg: Sodafabriken, Aetznatron- fabrik, Saline, Kalksteinbrüche für eig. Bedarf, Zement- fabrik. – Roschwitz: Kali- u. Steinsalzbergwerke mit 2 getrennten Schächten, Chlorkaliumfabrik. — Plöm- nitz: Solebergwerk mit 2 Schächten. Das Soleberg- werk Plömnitz ist durch 4 Soleleitungen von je ca. 9 km Länge mit den Sodafabriken in Bernburg ver- bunden. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik zur Herstell. von Aetzalkalien, flüssig Chlor, Chlorkalk, Chlorprodukte u. Wasserstoff; ferner Braunkohlen- werke (2 getrennte Schachtanl.), Dampfziegelei, aus- gedehnte Arb.-Kolonie. Die Ges. besitzt in Anhalt 7 Normal-Grubenfelder auf Kalisalze u. Steinsalze bzw. Sole; hiervon ist ein Solefeld noch unverritzt; von den konsolidierten Grubenfeldern auf Kali- u. Steinsalz ist etwa ein Elftel der Fläche in Abbau genommen, aber erst teilweise verhauen; 38 Grubenfelder auf Braun- kohle bei Osternienburg mit insges. ca. 44 000 000 qm Flächeninhalt, davon 8 Felder mit ca. 3 900 000 qm in Abbau, der Rest unverritzt. – Der Grundbesitz in An- halt beträgt 578 ha. In Bernburg ist eine neue Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 Monatstonnen Aetznatron gebaut worden.