1416 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Justizrat Dr. Otto Strack, Köln; Dir. Heinrich Janssen, Berlin; Bank-Dir. Dr. Leopold Kaufmann, Düren; Dr. jur. Wilhelm Löhmer, Bank- Dir. Gen.-Konsul Friedr. Herbst, Bankier Baron Friedrich Carl von Oppenheim, Köln. Gegründet: 16./4. 1920. Zweck: Uebernahme von Geschäftsrevisionen und Treuhandgeschäften jeder Art. Hierzu gehören insbes. Bearbeitung aller mit der Prüfung, Organisation, Re- organisation u. Kontrolle kaufmännischer, industrieller und landwirtschaftlicher Unternehmungen zusammen- hängenden Angelegenheiten, Uebernahme von Ver- mögensverwaltung., Testamentsvollstreckungen, Jurist. und Steuer-Beratung. – Die Ges. ist berechtigt, das Amt eines Liquidators bei der Liquidation von Bau- sparkassen auszuüben. Zugelassene Wirtschaftsprü- fungsgesellschaft. 1930 beteiligte sich die Ges. an der Gründung des „Instituts“' für das Revisions- und Treuhandwesen' e. V. in Berlin, in welchem die großen Treuhandgesell- schaften Deutschlands zusammengeschlossen wurden. Kapital: 100 000 RM in 100 Aktien zu 1000 RM. Urspr. 1. Mill. M in 1000 Akt. zu 1000 M. übern. von den Gründern zu 110 %. Lt. G.-V. v. 3./7. 1924 Umstell. auf 100 000 RM in 100 Akt. zu 1000 RM mit 25 % Ein- zahlung; seit 15./4. 1932 voll eingezahlt. 18./3. und 12./4. 1920; eingetragen Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 20./3. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Geschäfts. inventar 1, Wertpapiere 14 820, Schuldner 80 787, Kasse 939, Postscheckguthaben, eigenes 1326, Bankguthaben, eigenes 127 927, Wertpapiere und Guthaben der Pensionskasse 44 544, Bankguthaben für fremde Rechnung 21 368. – Passiva: A.-K. 100 000, gesetzliche Reserve 10 000, Pensionskasse 44 544, Wertberichtigung: Delkrederekonto 14 000, Interimskonto 7500, Gläubiger 2418, Rechnungsabgrenzung 57 354, verwaltetes fremdes Vermögen 21 368, Gewinnvortrag 1931 4820, Gewinn 1933 am 1932 29 708. Sa. 291 712 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ge- hälter 204 768, soziale Abgaben 5755, Besitzsteuern 14 505, sonstige Steuern 7379, alle übrigen Aufwendun- gen 128 776, Gewinnvortrag aus 1931 4820, Gewinn 1932 29 708. – Kredit: Einnahmen: aus Revisions- und Treuhändertätigkeit 384 044, aus Zinsen 6847, Vortrag aus 1931 4820. Sa. 395 711 RM. Dividenden 192 7–1932: 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; J. H. Stein; Delbrück, von der Heydt & Co. Rheinische Bauernbank Aktiengesellschaft in Liqu. Sitz in Köln, Hofergasse 4. Die Ges. stellte Ende Oktober 1931 ihre Zahlungen ein. Das am 11./12. 1931 eröffnete Vergleichsverfahren wurde am 20./2. 1932 nach Annahme des Zwangsver- gleichs aufgehoben. Der Vergleich sah vor, daß alle Gläubiger mit Forderungen bis zu 500 RM sowie solche, die ihre Forderungen von bis zu 800 RM auf 500 RM ermäßigen, gegen Verzicht auf Zinsen seit 1./7. 1931 voll befriedigt werden, und zwar bis zu 300 RM 2 Mo- nate nach Bestätigung des Vergleichs und für den Rest bis zu 200 RM 3 Monate nach Ausschütt. der ersten 20 % für die übrigen Gläubiger. Alle übrigen Gläubiger sollten gegen Verzicht auf Zinsen seit 1./7. 1931 80 % ihrer Forderungen in Raten erhalten. – Lt. Geschäfts- bericht für 1932 war infolge der verschlechterten Wirt- schaftslage die Einziehung der Forderungen wachsend schwierig und mit weiteren Einbußen verbunden. Die Zinssenkungsmaßnahmen der Reichsregierung bedeute- ten für das Institut eine weitere Verschlechterung des Status. Dieser Sachlage versuchte die Ges. zu begegnen. indem sie sich an die Reichsregierung um Unterstützung wandte. Diese erklärte sich nach längeren Verhandlun- gen am 28. September 1932 bereit, einen verlorenen Zu- schuß von 600 000 RM zu bewilligen unter der Bedin- gung, daß die Rheinische Bauernbank eine Fusion mit der Bank für Landwirtschaft A.-G. in Berlin einging. Die seitdem zwischen der Bank für Landwirtschaft A.-G. und dem Kölner Institut geführten Verhandlun- gen haben ergeben, daß eine Vollfusion gemäß 8 306 HGB. nicht durchführbar war, weil die Bewertung der Aktiven keine Uebereinstimmung brachte. Um Nachteile für die Gläubiger zu vermeiden, einigte man sich auf eine Angliederung gemäß §$ 303 HGB. –— Die G.-V. v. 18./4. 1933 genehmigte den Vertrag mit der Bank für Landwirtschaft A.-G. zu Berlin, demzufolge das Vermögen der Rheinischen Bauernbank A.-G. gegen eine Barvergütung von 5000 RM als Ganzes entspre- chend § 303 HGB. unter Durchführung der Liquidation an die Bank für Landwirtschaft A.-G. veräußert und die Rheinische Bauernbank A.-G. gemäß § 303 HGB. aufgelöst und gesondert liquidiert wird. – Liquidato- ren: R. Leysieffer, Josef Wilbert, Köln. Bei der Liqui- dation ist einerseits das Risiko für die Bank für Land- wirtschaft A.-G. ausgeschlossen, andererseits erhalten die Gläubiger der Rheinischen Bauernbank nach Ab- zug der Unkosten der Liquidation alles, was die Ver- wertung der Masse ergibt. Nach erfolgter Befriedigung der Gläubiger erfolgt Uebernahme der Organisations- form durch die Bank für Landwirtschaft A.-G., die be- reits in Düsseldorf eine Filiale besitzt und zunächst in M.-Gladbach eine weitere Filiale errichtet. Diese beiden Filialen werden das gute landwirtschaftliche Geschäft der Rheinischen Bauernbank übernehmen. Die Maß- nahmen erfolgen in vollem Einvernehmen mit den Ueberwachungsorganen, die die Liquidation verlangten, da die Ausschüttung der Quote von 80 % infolge des weiteren Verfalls der Wirtschaft unmöglich ist. Bei dieser Angliederung erfolgt außer der Bewilligung eines verlorenen Zuschusses seitens des Reiches noch eine weitere wesentliche Unterstützung durch die Ren- tenbank-Kreditanstalt. Die Ausschüttung der ersten Quote von 20 % zum 20. Dezember 1932 war aus den oben angeführten Gründen nicht möglich, der Termin wurde gemäß Beschluß der Ueberwachungsorgane um die im Vergleichsvorschlag zugelassene Frist von vier Monaten hinausgeschoben. Seitens der Rentenbank-Kre- ditanstalt werden Kredite in einem Ausmaß zur Ver- fügung gestellt, daß die sofortige Auszahlung einer Quote von 35 % an die Gläubiger ermöglicht wird. Aufsichtsrat: Vors.: Hermann Freiherr von Lü- ninck (Präsident der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz und geschäftsführendes Mitglied des Prä- sidiums des Rheinischen Bauernvereins), Bonn; Stellv.: Gen.-Dir. Hubert Bel (Landesbank der Rheinprovinz). Düsseldorf; sonst. Mitgl.: Rittergutsbes. Cornel Berk. Burg Neuhemmerich bei Frechen; Dir. Peter Billig (Rheinische Landesgenossenschaftskasse e. G. m. b. H.). Köln; Gutsbesitzer Wilhelm Bönniger, Hardt bei Glad- bach-Rheydt; Bankier Dr. Hans Hesse, Köln; Dir. Dr. Reinhold Hölken (Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt), Berlin; Fideikommißherr Dr. Graf Felix von Losé. Schloß Wissen bei Weeze; Gutsbesitzer Winand Schippers, Windberg bei Gladbach-Rheydt; Ritterguts- pächter Josef Zilcken, Ahrburg bei Golzheim. Gegründet: 27./6. 1906; eingetragen 10./7. 1906. Firma bis 22./3. 1922: Bank des Rheinischen Bauerm vereins, Akt.-Ges. – Filiale in Gladbach-Rheydt, letz- tere unter der Firma Westdeutsche Landbank Filiale der Rheinischen Bauernbank A.-G., Gladbach-Rheydt. Kapital: 1 000 000 RM in 3300 St.-Akt. zu 20 RM. 4240 St.-Akt. zu 100 RM, 500 St.-Akt. zu 1000 RM und 100 6 % Vorz.-Akt. zu 100 RM. Kurs ult. 192 7–1931: 100, 90, 85, 82, 25* 0%. Notiz in Köln 1932 eingestellt. Dividenden 192 7–1932: St.-Akt.: 6, 6, 6, 0. 0, 0 %; Vorz.-Akt.: 6, 6, 6, 0, 0, 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Kasse, fremde Geldsorten und fällige Zins- und Dividenden- scheine 9890, Guthaben bei Noten- und Abrechnungs-