Metall- und M aschinen-Industrie. 1623 Mix & Genest Aktiengesellschaft. / Sitz in Berlin-Schöneberg, Geneststr. 5. Verwaltung: vorstand: Alfred Hoffmann, Berlin. Aufsichtsrat: Vors.: Prof. Dr.-Ing. Waldemar petersen; sonst. Mitgl.: Dir. R. Willner, Rechtsanwalt G. X. Westrick, sämtlich in Berlin. Entwicklung: Gegründet: 16./4. 1889; eingetr. 6./5. 1889 unter der Fa. A.-G. Mix & Genest, Telephon-, Telegraph.- u. Blitzableiter-Fabrik. Dann lt. G.-V. v. 29./4. 1899 Fa.- Aenderung in Aktiengesellschaft Mix & Genest Tele- phon- u. Telegraphen-Werke. Jetzige Firma seit 7./5. 1927. Die anfänglich in Berlin, Neuenburger Str. 14a u. Bülowstr. 67 betriebene Fabrik der Ges. wurde 1907 in das neue fünfstöckige Fabrikgebäude am Bahnhof Papestraße, Berlin-Schöneberg, verlegt. Verkaufs- stellen bzw. Filialen bestanden bereits seit 1899 in Köln u. 1900 in Gelsenkirchen. – 1908 wurde in Breslau eine neue Filiale errichtet u. mit der Lamson Pneumatic Tube Co. Ltd. und der Lamson Stove Service Co. Ltd. in London wurde gemeinsam die Lamson-Mix & Genest, Rohr- u. Seilpost-Anlagen G. m. b. H. gegründet, für welche die A.-G. Mix & Genest die Fabrikation über- nahm. – 1909 wurde die Hamburger Filiale in ein selbständiges Unternehmen unter der Firma „Mix c& Genest Hansawerke G. m. b. H. umgewandelt. — 1910 beteiligte sich die Ges. an einer neuen Kabel- fabrik, die in dem neuen Fabrikgebäude untergebracht wurde. – 1911 keine Dividende, da die Ges. größere Verluste im Auslande erlitten hatte. Die seit 1908 be- stehende französ. Tochterges. mußte in Liquidation treten und die Beteiligung abgeschrieben werden. — 1912 stellte sich der Reingewinn nach Abschreib. auf 156 128 M. Die Geschäftslage einiger affiliierter Unternehm. ließ jedoch auf den Konten Beteilig. u. Debit. weitere Abschreib. im Interesse geschäftl. Vor- sicht als empfehlenswert erscheinen. Hieraus ergab sich unter Berücksichtig. einer Talonsteuer-Rückstell. von 8500 M ein Verlust von 1 193 871 M, der aus dem in Höhe von 1 708 000 M vorhand. R.-F. gedeckt wurde. Um der Ges. die Möglichkeit zu bieten, unrentable Beteilig. abzustoßen, die Fabrikation einer Anzahl un- lukrativer Artikel aufzugeben u. hierdurch eine Ver- besserung der Liquidität herbeizuführen. wurde die Zu- sammenlegung des A.-K. (5: 3) lt. G.-V. v. 16./7. 1913 beschlossen. Der Sanierungsgewinn von 2 800 000 M wurde zu außerordentl. Abschreib. verwandt. — 1913 wieder Div. trotz der schlechten Lage des Baumarktes, die Londoner Filiale wurde in eine englische A.-G. umgewandelt, 1914 die österr. Beteilig. verkauft. — 1914 Umwandlung der Norddeutschen Kabelwerke G. m. b. H., an d. bish. die Ges. Mix & Genest allein beteil. war, in eine A.-G. mit weiterem Kap., an der auch die Ge- meinde Neukölln interessiert ist, ferner Konkursantrag gegen die „Lamson-Werke', um das englische Kapital auszuschalten. – 1915 gelangte M. & G. in den Allein- besitz sämtl. Anteile genannter Ges. u. änderte deren Namen in Rohr- u. Seilpost-Anlagen G. m. b. H. (Mix & Genest) mit unverändertem Stammkapital. — 1917 Verlust großer Vorräte durch einen Fabrikbrand. Schaden durch Versich. gedeckt. – 1918 Verkauf des Hamburger Geschäftshauses „Alterwallhof-', in dem die Mix & Genest Hansawerke G. m. b. H.' untergebracht waren, ungefähr zum Buchwerte. — 1920 wurden die Aktien der Norddeutschen Kabelwerke mit Gewinn ver- kauft. – 1921 kam eine Interessengemeinschaft mit der Allg. Elektr.-Ges. dadurch zustande, daß die Bank elektr. Werte am 29./10. 1921 einen Umtausch von Mix & Genest-Aktien in AEG.-Aktien im Verhältnis von . anboten, wovon die Mehrzahl der Aktionäre Ge- brauch machte. –— 1922 Erwerb. einer eigenen Holz- bearbeitungsfabrik in Brandenburg a. H. u. Gründ. der Lonarit-Ges. m. b. H. in Berlin (zus. mit der AECG.). 3 1925 Uebernahme der Rohrpost- u. Seilpost-Anlagen- G. m. b. H. und der „Volta'-Telephon- u. Signalbau- G. m. b. H. als besondere Abteilungen. – 1930 erfolgte durch das Konsort. der Darmstädter u. Nationalbank, der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. und S. Bleich- röder das Angebot an die Aktionäre, mit Frist bis 31./5. 1930, ihre Aktien zu 140 % gegen Barzahlung zu ver- kaufen, wodurch die Standard Elektrizitäts-Ges. RA.-G. in Berlin (Konzern International Telephon & Telegraph Comp.) in den Besitz sämtl. noch ausstehender Mix & Genest-Aktien kommen würde, nachdem die Al=G. im Dez. 1929 ihre gesamte Beteilig. von 12 574 600 RM St.-A. u. 185 000 RM Vorz.-A. in die SEG. eingebracht hatte. – 1931 wurden die Grundstücke in Franken- pausen u. Gelsenkirchen verkauft (der Betrieb in Fran- kenhausen war bereits 1927 stillgelegt worden). – 1932 Erwerb weiterer Beteiligungen, Uebernahme des Miet- geschäfts der zur Standard gehörenden ,, Süddeutschen Apparatefabrik, Nürnberg“. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Masch., Apparaten u. sonst. Erzeugnissen der elektrischen wie jeder anderen Industrie, Ausführ. u. Betrieb von Telephon-, Tele- graphen- u. elektr. Anlagen jegl. Art, Erlang. u. Verwertung von Konzessionen für solche Anlagen, Beteilig. an industr. u. geschäftl. Unternehmungen im In- u. Auslande, deren Tätigkeitsgebiet in den Grenzen der vorbezeichneten Zwecke liegt. Fabrikate: Elektr. Fernsprechgeräte aller Art, elektr. Signalgeräte aller Art, Fernsprechämter, Zentral- umschalter, automatische Telephonanlagen, Blitzableiter, Wasserstandsfernmelder, Läutewerke u. elektr. Hupen, Kontakte, elektr. Schiffs-Signaleinricht., elektr. Berg- werks-Signaleinricht., Rohrpostanlagen, Seilpost- und Kleintransportanl., Kassensicherungsapparate „Atlas“, Trocken- u. Naßelemente, Lautsprecher, Leitungs- u. Installationsmaterial. Besitztum: Die Fabrikanlagen in Berlin-Schöneberg umfassen die beiden nebeneinanderliegenden Grundstücke Genest- straße 5 (13 546 qm) und Reichartstr. 2 (1696 qm). Auf diesen beiden Grundstücken befindet sich als einheitl. Bau, beide Grundstücke fast vollständig bedeckend, die Fabrik zur Herstellung, von feinmechanischen, elektro- technischen und sonstigen Apparaten, die in den dazu eingerichteten Spezialwerkstätten etwa 1900 Werkzeug- u. Spezialmaschinen aufweist. Letztere werden mittels elektr. Motoren von insgesamt etwa 900 PS angetrieben. Der Strom für diese Motoren u. für das Lichtnetz des Werkes wird von einem Elektrizitätswerk geliefert. Für die Heizung u. Versorgung des Werkes mit Dampf- kraft sind 4 Flammrohrkessel mit insgesamt über 400 qm Heizfläche vorhanden, welche auch gleichzeitig Dampf für eine Preßluftanlage zu Spezialzwecken liefern. Die Ges. besitzt ferner noch 3 Grundstücke Sachsendamm 37–39 (1650 qm), welche an das Grund- stück Reichartstr. 2 anstoßen u. die zur Zeit mit Miets- häusern bebaut sind. Diese 3 Grundstücke kommen evtl. für spätere Erweiterungsbauten in Betracht. 1928 erwarb die Ges. das Grundstück Geneststr. 6. Ferner besitzt die Ges. in Breslau ein Grundst. von 797 qm Flächeninhalt. Auf dem Grundstück befindet sich eine Büro-Baracke, in der Teile des Ingenieur- büros Breslau untergebracht sind. Gesamtgrundbesitz der Gesellschaft Ende 1932: 19 655 qm. sonstige Mitteilungen: verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verband Deutscher Schwachstromindustrieller; Ver- band Berliner Metallindustrieller; Zentralverband der deutschen elektrotechnischen Industrie E. V.; Reichs- verband der Deutschen Industrie. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderl. — G.-V. 1933 am 5./5. – Stimmrecht: Je 100 RM St.-A. = 1 St., je 20 RM Vorz.-A. = 1 St., in best. Fällen 4 St. — Ge- winn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-A., 4 % Div. an St.-A.