1764 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. Amerikanischen Anleihe belastet. An diese Ges. sind auch durch Sicherungsübereignungsvertrag die elek- trischen Leitungsnetze sowie die Gas- und Wasserrohr- netze der Altonaer Gas- und Wasserwerke und die Ge- schäftsanteile der letzteren verpfändet worden. —– Ver- pflichtungen aus Pensionsverträgen bestehen in Höhe von 62 870 RM jährlich. – Von den für die Stadt Altona übernommenen Wechselverpflichtungen sind bis zum 80./4. 1933 weitere Rückzahlungen in Höhe von 300 000 RM vorgenommen worden. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten satzungsgemäß keine Vergütung. Die Gesamtbezüge des Vorstandes be. trugen für 1932 32 301 RM. Dividenden 192 7–1932: 10, 10, 10, 10, 8, 7 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Lech-Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft. Sitz in Augsburg, Schäzlerstraße 1a. Verwaltung: Vorstand: Bernhard Monath; Stellv.: Christian Eckhardt. Prokuristen: Alfons Baarfuss, August Düsen- berg, Max Denk, Reinhold Misselwitz, Dr. August Geislhöringer. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Prof. Dr.-Ing. e. h. Dr. phil. nat. h. c. Bernh. Salomon, Frankfurt a. M.; Stellv.:: Geh. Kommerz.-Rat August Frommel, Augs- burg; Dir. Richard Arendt, Gen.-Konsul Dir. Friedr. Egger, Dir. Albrecht Schmidt, Frankfurt a. M.; Dir. Dr. Edmund Barth, Dir. Joseph Chuard, Zürich; Ober- bürgermeister a. D. Friedr. Braun, Memmingen; Gen.- Dir. Prof. Dr. Dr. e. h. Rob. Haas, Rheinfelden; Ober- bürgermeister Dr. Otto Merkt, Kempten; Geh. Ober- finanzrat Oberfinanzdir. Friedr. Moroff, München; Ober- bürgermeister Dr. Michael Samer, Füssen; Kommerz.- Rat Friedrich Schmid, Augsburg; Bankier Georg von Simson, Berlin; Oberbürgermeister Dr. Otto Bohl, Augsburg; Dir. Ernst Henke, Dir. Dr. Arth. Koepchen, Essen; Vize-Dir. Dr. Hermann Korrodi, Zürich; Komm.- Rat Bernh. Fischer, München. Staatskommissare: Minist.-Rat Alois Kohln- dorfer, Minist.-Rat Joseph Städtler, München. Gründung: Die Ges. wurde gegründet am 29./4. bzw. 29./5. 1903 mit Wirkung ab 1./7. 1902; eingetragen 15./6. 1903. Konzession: Bei der 1894 vorgenommenen Rege- lung des Flußgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der bayr. Regierung die Konz. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiet auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankfurt a. M. erworben, die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung im Jahre 1903 von der neu gegründeten Akt.-Ges. Lech-Elektrizitätswerke übernommen wurde. Zweck: Ausnützung der Lechwasserkräfte unterhalb Augs- burgs und zu diesem Zwecke Erwerb der am 15./11. 1894 bzw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konz.: gewerbl. Erzeugung elektr. Energie und Verwertung derselben durch Veräußerung oder eig. Verwend. innerh. und außerh. der Stadt Augsburg, ferner Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller zur Ausnütz. oder Veräußer. elektrischer Energie dienlicher Anlagen, Einricht. und Betriebe für eigene Rechnung oder gemeinsam mit anderen, Herstell. solcher Einricht. und Anlagen für eig. Rechn. und für andere sowie Beschaffung und Betrieb der zu denselb. gehörenden Apparate und Gegenstände; soweit zu dem- selben Zwecke förderlich: Erwerb, Verwertung u. Ver- äußerung von Patenten, Erfindungen und Erfahrungen, Grundstücken und anderen Immobilien sowie Beteilig. an Ges. und anderen Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. besitzt das Dampfkraftwerk Gersthofen u. die Wasserkraftwerke Gersthofen, Langweid und Mei- tingen. Das Werk bestand urspr. außer aus einem in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton nebst zu- gehörigem Einlaufbauwerk aus einem ca. 7.3 km langen Triebwerkskanal, durch welchen das Betriebswasser der in der Gemeinde Gersthofen gelegenen Turbinen- station zugeführt bzw. von dieser wieder in den Lech geleitet wurde. Infolge der gesteigerten Beanspruchung haben die Lechwerke später eine Weiterführung des Triebwerkskanals um weitere 3 km im Anschluß an die vorhandene Anlage und Erricht. einer zweiten Tur. binenanlage in der Gemeinde Langweid nachgesucht u. hierfür unterm 25./9. 1905 eine Konz. auf Ruf und Widerruf erhalten. Beide Genehmigungen sind gemäß Vereinbar. mit der bayrischen Regierung vom 25./1. 1918 zu einer einheitl. ab 1./1. 1919 auf 75 Jahre lauf. Genehmigung zus. gefaßt worden; während der ersten 50 Jahre ist die erteilte Erlaubnis unwiderruflich. An- läßlich der vorerwähnten Neuregelung ist die Erricht. eines zweiten Kanaleinlaufes bei Gersthofen, der in 1922 vollendet wurde, genehmigt worden und erlaubt dem Lech bis zu 125 cbm pro Sekunde zu entnehmen. – Das Kraftwerk in Gersthofen besteht aus 5 Tur- binen von je 2200 PS; 1 Turbine ist mit Stromerzeu- gungsmaschinen für Drehstrom und 4 mit je einem Gleichstrom- und Drehstromerzeuger verbunden. Die zweite Turbinenstation in Langweid enthält 3 Turbi- nen für eine Normalleistung von je 1500 PS und eine solche für eine Normalleistung von 1800 P8, welche ebenfalls mit je einer Drehstromerzeug.-Masch. verbun- den sind. Zum Ausgleich der täglich durch die ver- änderliche Kraftentnahme entstehenden Schwankungen wurde oberhalb des Kraftwerks in Gersthofen ein künstlicher Stauweiher von 160 000 qm Oberfläche an- gelegt. Das Kraftwerk in Gersthofen ist mit der Eisen. bahnstation Gablingen durch eine 3 km lange An- schlußbahn verbunden, welche insbes. für die in der Nähe des Kraftwerks errichtete Fabrik der I. G. Far- benindustrie und für andere anzusiedelnde Industrie- Anlagen den Bahnverkehr vermittelt. Um in den Zeiten ungünstiger Wasserverhältnisse sowie bei Leistungen, welche über diejenigen der Wasserkraftanlagen über- haupt hinausgehen, die erforderl. Betriebskraft jeder- zeit zur Verfügung zu haben, wurde 1904 in unmittel barer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen ein Dampfkraftwerk errichtet, welches zur Zeit 2 Dampi- turbinen von je 16 000 PS und eine solche von 3000 Ps nebst den zugehörigen Kessel- und sonstigen Anlagen enthält. Jede der vorgen. Turbinen ist mit einer ent- sprechenden Drehstromerzeugungsmasch. unmittelbar verbunden. – Um den steigenden Strombedarf zu be- friedigen und zum Zwecke der im wirtschaftlichen In. teresse gebotenen Ersparnis an Kohlen hat die bayer. Regierung Anfang 1920 den Ausbau einer 3. Kraft- stufe des Lechs bei Meitingen und damit die Verlänger. des Werkkanals von der Kraftanlage bei Langweid bis Lech km 19 gestattet. Das Werk bei Meitingen wurde 1922 in Betrieb genommen. Es enthält 3 Wasserturbinen mit zus. 18 000 PS Leist. Die Gesamtleistungsfähigkeil der 3 Wasserkraftanlagen beläuft sich zus. auf 35 300 Ps und diejenige der Dampfanlage auf ca. 40 000 PS. Der Zusammenschluß mit dem von dem Bayernwerk in Meitingen errichteten Hauptumspannwerk ist 1925 er- folgt. Sonstige Mitteilungen: Beteiligungen: Gemeinsam mit dem Bayernwerk wurde 1924 die „Untere IIller A.-G. in München' ge- gründet, von deren A.-K. von 10 000 000 RM die Ges. 4 000 000 RM übernommen hat. Zweck dieser neuen Ges. ist vor allem die Ausnutz. und der Ausbau der an der unteren IIler geleg. Wasserkräfte bei Unter- eichen und Au. Die regelmäßige Stromlieferung aus den Werken Untereichen und Au ist am 1./4. 1931 auf genommen worden. – Die Ges. ist ferner beteiligt mit 100 000 RM Aktien an der Großkraftwerk Württemberg A.-G. in Heilbronn (A.-K. 2 900 000 RM). Verträge: Der erzeugte Strom wird teils an Fa- briken geliefert, teils in der Stadt Augsburg nebst elr