Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 1873 nutzung der Vorarbeiten, welche die Ges. für Nutzbar- machung der Wasserkräfte des Rheins für eine auf Ausnutzung der Wasserkräfte des Rheins bei Rhein- felden gerichtete Kraftübertragungsanlage angefertigt hat. Errichtung, Erwerb, Betrieb, Veräußerung u. Ver- achtung von Wasserwerks- und Kraftübertragungs- anlagen aller Art. Erwerb von Grundstücken, Gerech- tigkeiten u. Anlagen aller Art, welche den oben ge- dachten Zwecken dienen. Besitztum: Die der Ges. gehörenden Grundstücke haben einen Gesamtflächeninhalt von 98.33.30 ha; er verteilt sich wie folgt: Industriegelände in Rheinfelden (Baden) 243 757 qm, do. in Wylen (Baden) 152 760 qm. do. in Rheinfelden (Schweiz) 32 903 am, bebautes Gelände 66 247 qm, Werkgelände, Rheinböschung, eingestautes Gelände, Straßen usw. in Rheinfelden (Baden) 76 241 qm, Werkgelände, Rheinböschung, eingestautes Gelände, Straßen usw. in Wyhlen (Baden) 372 187 qm, Wald- grundstücke für die Durchführung von Fernleitungen üsw. 34 159 qm, sonstige Grundstücke 5076 qm. Die Wasserkraftanlage Rheinfelden (Baden) besteht aus einem Stauwehr von rd. 200 m Länge mit einem 1 km langen Oberwasserkanal u. Maschinenhaus sowie einer Turbinenanlage mit 20 Turbinen u. Generatoren zu je etwa 1400 PS. (Die Hälfte dieser Turbinen ist, wie oben erwähnt, an die beiden elektrochemischen Firmen für die Dauer der Konzession verpachtet.) Ferner sind vorhanden: 1 Lagergebäude, 1 Werkstatt- gebäude, 1 Pförtnergebäude mit Badeanlage u. Speise- halle, 1 Betriebsbürogebäude, 1 Verwaltungsgebäude, verschiedene Kraftwagen- u. Lagerschuppen, Anschluß- gleis an Station Rheinfelden (Baden) von etwa 3 km Länge, welches auch der übrigen Industrie dient, Trink- wasseranlage mit Pumpwerk u. Wasserturm zur Ver- sorgung der Stadtgemeinde Rheinfelden (Haden). Die Wasserkraftanlage Wyhlen besteht aus einem gemeinsamen Stauwehr mit dem Kraftwerk Augst von etwa 200 m Länge, 1 Turbinenanlage mit 10 Turbinen u. Drehstromgeneratoren von je etwa 2900 PS sowie 1 Dampfturbinenanlage mit 2 Drehstrom-Turbogene- ratoren von je 3600 kW u. 7 Dampfkesseln mit je 350 qm Heizfläche, 13 at. Ferner gehören zu diesem Betrieb: 1 Schalt- u. Transformatorengebäude, 1 Betriebsbürogebäude, 1 Pförtnergebäude mit Bade- anlage, 1 Werkstatt- u. Lagergebäude, verschiedene Lager- u. Kraftwagenschuppen, Anschlußgleis von etwa 3 km Länge an Station Wyhlen. TFrinkwasseranlage mit Pumpwerk u. Hochreservoir zur Versorgung der Kraft- werks-Kolonie. An Leitungsanlagen sind vorhanden. 205 km Hoch- spannungsfreileitungen, 83 km Hochspannungskabel- leitungen, selbsttätige Betriebstelefonanlage mit 77 km Kabel- u. Freileitung, 4 Schalthäuser mit 20 Trans- formatoren in Rheinfelden, Lörrach, Haltingen u. Höll stein, 92 Transformatorenstationen mit 200 Transforme- toren, 23 Ortsnetze mit Verteilungsleitungen von 130 km Länge, 1 Lager- u. Werkstattgebäude sowie 2 Kraft- wagenschuppen in Lörrach. – Die Ges. besitzt 25 Wohn- häuser für Angestellte u. Arbeiter mit insgesamt 79 Werkswohnungen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört u. a. dem Bund für elektr. Unternehm. Deutschlands in Berlin an. Satzungen: Geschäftsjahr: – Kalenderj. –— G.-V. meist im Mai in Berlin, Frankf. a. M. oder Rheinfelden (1933 am 20./6.); jede Aktie = 1 St. – Vom Reingewin mind. 5 % zum R.-F.; event. weitere Rücklagen; bis 4 % Div.; vom übrigen 8 % Tant. an A.-R.; Rest weitere Div. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Han- dels-Ges., Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Delbrück Schickler & Co.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank; in der Schweiz: sämtl. Niederlass. der Schweizer. Kreditanstalt u. des Schweiz. Bankvereins. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: . Nachdem die Rheinfeldener u. die Wyhlener Wasser- raftanlagen vollständig ausverkauft waren, hatten sich die Kraftübertragungswerke Rheinfelden zus. mit der Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933. II. Motor-Columbus A.-G. in Baden seit Jahren um die Konzession zum Ausbau einer weiteren Wasserkraft- anlage bei Niederschwörstadt zur Nutzbarmach. der Staustufe Ryburg-Schwörstadt bemüht. Am 9./10. 1926 erfolgte dann die Gründung der Kraftwerk Ryburg- Schwörstadt A.-G. in Rheinfelden (Schweiz). Das Kraft- werk Ryburg-Schwörstadt, welches als Werk schweiz. Rechtes erbaut wurde, hat bei einer Leistung von etwa 110 000 PS ein Baukapital von etwa 60 000 000 schweiz. Franken erfordert, von dem die Hälfte als A.-K. aufgebracht wurde. Entsprechend den Bestim- mungen der Verleihung übernahmen die Staaten Baden und Schweiz je des A.-K. le des A.-K. über- nahmen die Motor-Columbus A.-G. in Baden (Schweiz) u. die Ges. Die Beteilig. der Ges. beträgt demnach 7 500 000 Fr., an welcher befreundete deutsche elektro- chemische Firmen mit 48 % unterbeteiligt wurden. (Be- teiligung der Ges. 3 900 000 Fr.) Zusammen mit diesen Firmen hat die Ges. das Recht auf ein Viertel der jeweiligen Leistung des Werkes. Die Inbetriebnahme des Werkes erfolgte im Herbst 1930 mit der Hälfte der Leistung. Der Betrieb des ganzen Werkes erfolgte im August 1931. 1928 beteiligte sich die Ges. an der am 15./12. 1928 gegründeten Schluchseewerk Aktiengesellschaft in Frei- burg i. Br. mit 7½ % des Aktienkap. von 14 000 000 RM. Die Führung haben bei diesem Unternehmen die Ba- dische Landeselektrizitätsversorgung A.-G. (Badenwerk) und die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk A.-G. Das Schluchseewerk ist ein Speicherwerk, das die Aufgabe hat, zu Zeiten des Wasserüberflusses Kräfte für die Zeiten des Mangels zu sammeln. Es ist hierbei möglich, unter Verwendung von Abfallstrom, Wasser aus einem tiefer gelegenen Sammelbecken in das große Speicherbecken des Schluchsees zu pumpen. Die Ges hat das Recht u. die Pflicht, 7500 kW zu beziehen. Die Bauarbeiten wurden im Herbst 1932 beendet. Die Inbetriebnahme erfolgte 1933. Ferner besitzt die Ges. 90 % der 20 000 RM Anteile der Elektro-Geräte G. m. b. H., Rheinfelden (Baden). Konzessionsverträge: Die Ges. besitzt die badische u. die aargauische Kon- zession für den Bau u. Betrieb der Wasserkraftanlage Rheinfelden. Die Konzessionen sind 1894 erteilt wor- den. Die Dauer der badischen Konzession ist unbe- grenzt, während die schweizerische Konzession auf 90 Jahre, von der 1898 erfolgten Betriebseröffnung an gerechnet, beschränkt ist. Auf Grund der im Artikel 2 des Badischen Wasserrechtsgesetzes erlassenen Bestim- mungen kann die Konzession von der badischen Behörde aus dringenden Gründen des öffentlichen Interesses nach vorherigem Einvernehmen mit den schweizerischen Behörden widerrufen oder eingeschränkt werden. — Gemäß Pachtvertrag vom 31./10. 1894 sind der Alumi- nium-Industrie A.-G. in Rheinfelden (Baden) 6 Turbinen und den Elektrochemischen Werken Rheinfelden (ietzt I. G. Farbenindustrie A.-G.) 4 Turbinen gegen Zahlung von 300 000 M je Turbine für die Dauer der Konzession zur freien Verfügung überlassen worden mit der Ver- pflichtung zur Zahlung der anteiligen Betriebskosten u. einer jährlichen Amortisationsgebühr. – 1908 erhielt die Ges. zus. mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Basel die badische, aargauische u. basellandschaftl. Konzession für den Bau und den Betrieb der Wasserkraftanlage Augst-Wyhlen. Die Dauer der Konzessionen beträgt 80 Jahre. Bei Ablauf der Konzessionen soll über die weitere Verwertung der Wasserkraftanlagen zwischen den Regierungen eine Verständigung erzielt werden. Falls diese nicht erreicht wird, gehen die Hälfte des Stauwehres u. die den Kraftübertragungswerken Rhein- felden gehörenden rechtsrheinischen Wasserwerks- anlagen, unter Ausschluß der Masch., in das Eigentum der Republik Baden über. Die Generatoren u. übrigen maschinellen Einrichtungen sowie die Leitungen sollen auf Verlangen den beteiligten Regierungen gegen eine angemessene, den Sachwert nicht übersteigende Ent- schädigung abgetreten werden. – Während das Stau- wehr auf gemeinsame Kosten der beiden Konzessionäre erstellt worden ist, ist die Turbinenanlage auf der badischen Seite auf Kosten der Ges. u. diejenige auf der schweizerischen Seite auf Kosten der Stadt Basel ausgeführt worden. 118