Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 1877 Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ge- winnvortrag aus 1931 486, Stromeinnahmen 4 360 496, sonst. Ausgaben 22 394. – Kredit: Löhne u. Gehälter 575 253, 80z. Abgaben 43 252, Versicherungen 24 731, Steuern 172 618, Konzessionsabgabe 968 130, sonst. Be- triebsausgaben 1 139 634, Zinsen 447 490, Abschreibung. 775 188, Gewinn (Vortrag a. 1931 486 – Gewinn i. 1932 236 593) 237 079 (dav.: Div. 225 000, R.-F. 12 079), Sa. 4 383 376 RM. Dividenden 1926/2 7–1930/31: 3, 3, 3, 3, 3 %; 1931 (9 Mon.): 2 %; 1932: 3 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Württembergische Landes-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft. Sitz in Stuttgart, Kanzleistraße 54. vorstand: Rechtsanw. Dr. jur. Karl Mattes, Bür- germeister Dr.-Ing. Daniel Sigloch. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. Erhard Junghans, Präs. der Reichsbahn-Dir. Dr. Walter Sigel, Stuttgart; Geh. Baurat Erich Block, Berlin; Ober-Baurat Ernst Denzinger, Stuttgart; Oberbürgermeister Dr. Otto Gönnenwein, Schwenningen; Min.-Rat Dr. Wilhelm Hof- acker, Stuttgart; Oberbürgermeister Eugen Jäckle, Hei- denheim; Dir. Hermann Jahncke, Berlin; Ober-Reg.- Baurat Fritz Landwehr, Oberbürgermeister Dr. Karl Lautenschlager, Stuttgart; Geh. Reg.-Rat Dir. Dr. Wil- helm Lenzmann, Berlin; Dir. Gotthilf Oesterle, Stutt- gart; Dir. Dr.-Ing. Oskar Oliven, Berlin; Baurat Josef Ott, Stuttgart; Dir. Richard Pilz, Eßlingen; Dir. Richard plebst, Öber-Reg.-Rat Martin Rickert, Stuttgart; Dr. Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg, Risstissen. Gegründet: 3./2. 1923; eingetragen 8./3. 1923. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb elektrischer Starkstromanlagen sowie die Erzeugung, Fortleitung und Verteilung elektrischen Stroms nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften, insbesondere Fortfüh- rung der früheren Württembergischen Landes-Elektri- zitäts-G. m. b. H. Entwicklung und Besitztum: Die ersten Leitungsanlagen wurden von der Württembergischen Landes-Elektrizitäts-G. m. b. H. im Jahre 1919 errichtet und zunächst mit 55 000 Volt Spannung betrieben. Im jahre 1923/24 wurden diese Anlagen durch die in- zwischen in eine A.-G. umgewandelte Ges. für eine Betriebsspannung von 100 000 Volt und durch Errich- tung einer 60 000-Volt-Leitung von Niederstotzingen nach Herbrechtingen wesentlich erweitert. Die Leitung Niederstotzingen –Herbrechtingen wurde im Jahre 1925/26 als Doppelleitung nach Ellwangen fortgeführt. Die Ges. verfügte nunmehr über eine rd. 100 km lange 100 000-Volt-Doppelleitung von Niederstotzingen nach Obertürkheim und über eine 65 km lange 60 000-Volt- Leitung von Niederstotzingen nach Ellwangen. Die Anlagen der WLAG sind mit dem Netz des Bayernwerks durch die 100 000-Volt-Doppelleitung Mei- tingen-Niederstotzingen und mit dem Bezirksverband Oberschwäb. Elektrizitätswerke durch die 60-kV-Doppel- leitung Ulm-Niederstotzingen zum Zwecke des Strom- bezugs und Austausch aus diesen Werken verbunden. Ferner sind für die Abnahme des Stromes das Städt. Elektrizitätswerk Stuttgart, die Neckarwerke A.-G. Eblingen, das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen, die Elektrische Kraftübertragung Herrenberg, das Städt. Elektrizitätswerk Heidenheim, die Mittelschwäb. Ueber- aandzentrale A.-G. Giengen und die Ueberlandwerk Jagstkreis A.-G. Ellwangen an die Unter- und Um- spannwerke der WLAG angeschlossen. Die Ges. beschloß Ende Sept. 1927 (s. a. Kap.-Erh.) Bau einer 100-kV-Verbindungsleitung zu dem Baden- E Der dadurch erfolgende Zusammenschluß der eitungsanlagen der drei Landeselektrizitätsunterneh- 16 Bayern, Baden und Württemberg ist nicht nur für 18 Wasserkraftausnutzung in Bayern und Baden, son- a für die gesamte württembergische Industrie 0 irtschaft von größter Bedeutung. Die nach dem „„ in direkter Verbindung miteinander 113 enden Netze der drei Länder haben eine Länge von Mas 11509 km. An diese Leitungsanlagen sind raft- und Dampfkraftwerke mit einer Ma- rund vor mehr als 600 000 Kilowatt oder 1350 Million PS angeschlossen. — 1929 geneh- E den Beitritt der Ges. zur A.-G. für 15 3%% . Berlin. I6 I erwarb die WLAG durch Kauf tätesek ahin von der Stadt betriebene Elektri- 8 in Schwenningen. — 1930 wurde zwi- schen der Neckarwerke A.-G., Eßlingen, und der WLAd ein Abkommen getroffen, in wel- chem die Einrichtung einer 60 kV-Verbindung Bieringen-Tübingen und die Erstellung eines 60/35 kV- Freiluftumspannwerks beim Kraftwerk Tübingen- Herrenberg sowie eines Freiluft-Regulierwerks für Spannungs- u. Leistungsregulierung in Pfullingen ver- einbart wurde. Als Folge dieses Vertrages wurde weiterhin ein Freundschaftsabkommen zwischen der Stadtgemeinde Tübingen und der WLAG abgeschlossen, das auch eine Beteiligung der Stadtgemeinde Tübingen mit 10 000 RM an der Ges. vorsieht. — Während bisher die 100 kV-Leitungsanschlüsse mit dem Bayernwerk und dem Badenwerk mit getrennten Sammelschienen betrieben wurden, ist es der Ges. im Laufe des Jahres 1930 gelungen, die großen 100 kV-Netze des Bayern- werks und des Badenwerks über die Leitungsanlagen der WLAd zusammenzuschließen. Die Ges. besitzt drei 100 000-Volt-Unterwerke sowie ein 60 000-Volt-Umspannwerk, welche als umbaute An- lagen ausgeführt sind, außerdem zwei Freiluft-Um- spannwerke für 55 000 und 35 000 Volt. Im Jahre 1933 errichtete die Ges. ein Einphasenumspannwerk für 1626 Perioden, 6/100 kV, über welches Einphasenstrom für die Reichsbahn abgegeben wird. Kapital: 7 500 000 RM in 60 000 Akt. zu 20 RM Lit. A u. 63 000 Aktien zu 100 RM Lit. B. Urspr. 60 Mill. M in 60 000 Aktien zu 1000 M. übern. von den Gründern. Umgestellt lt. G.-V. v. 23./5. 1924 durch Zusammenleg. im Verh. 50: 1 auf 1 200 000 RM in 60 000 Akt. zu 20 RM. Gleichzeitig wurde das A.-K. er- höht um 1 800 000 RM durch Ausgabe von 18 000 Akt. Lit. B zu 100 RM, zum Ausbau des Hochspannungsnetzes insbesondere für den Anschluß nach Bayern. Lt. G.-V. v. 31./10. 1924 weitere Erhöhung um 1 500 000 RM in 15 000 Akt. Lit. B zu 100 RM. Lt. G.-V. v. 1926 Erhöh. des A.-K. um 500 000 RM (eingez. mit 25 %, Rest bis Ende 1926). Von den neuen Aktien, die ab 1./1. 1927 div.-ber. sind, übernimmt die Stadtgem. Ulm 20 000 RM, während der Rest auf die übrigen Aktion. verteilt wurde. Lt. G.-V. v. 21./9. 1927 Erhöh. um 2 500 000 RM in 25 000 Akt. zu 100 RM, div.-ber. ab 1./1. 1928; angeboten den alten Aktion. im Verh. 2: 1 zu 105 %. Die Erhöh. dient zur Durchführung der Verbindung mit dem Baden- werk (s. a. oben). Großaktionäre: Das Land Württemberg ist mit 27.5 % = 1 237 500 RM am A.-K. der Ges. beteiligt. Weitere Großaktionäre: Ver. Industrie-Unternehmungen A.-G. Berlin mit 28.11 %, Stadtgemeinde Stuttgart und Neckarwerke A.-G. Eßlingen. Der Bezirksverband oberschwäbischer Elektrizitätswerke übernahm 1926 180 000 RM Aktien, die bisher im Besitz der Vereinigte Industrie-Unternehmungen A.-G. in Berlin waren. — Nach der im Jahre 1927 vorgenommenen Kapitals- erhöhung beträgt die jetzige Beteiligung des Bezirks- verbandes Oberschwäbischer Elektrizitätswerke 300 000 RM = 4 % des A.-K. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 185 807, Wohngebäude 250 162, Werksgeb. 1 880 024, elektr. Anlagen: a) Umspannwerke, Trafostationen u- Erzeugungsanlagen 5 125 810, b) Leitungen 4 669 638, c) Zähler 179 268, Mobilien 2, Werkzeuge 2, Fahr- zeuge 2, Neuanlagen, noch nicht abgerechnet 174 273, Beteilig. 12 500, Umlaufvermögen: Betriebsvorräte und elektr. Geräte 101 490, Wertpabiere 441, Außenstände: a) Forderungen aus Leistungen 218 470, b) sonstige Forderungen 53 586, Kasse u. Postscheck 24 344, Banken 57 524. – Passiva: A.-K. 7 500 000, gesetzl. Rücklage 266 587, Delkredere 3000, Abschreib.- u. Erneuerungs- rücklage 2 535 000, Verbindlichkeiten: a) Bankdarlehen 2 025 400, b) sonstige Darlehen 95 548, c) Warenliefe-