Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. 1913 Beteiligungen: Gewerkschaft Marienstein. Gegr. 1903; Aufnahme der Kohlenförderung im Febr. 1906. Jährliche Kohlen- förderung ca. 50 000 t Braunkohle. Von den 100 Kuxen der Gewerkschaft Marienstein besitzt die Ges. 75 Kuxe, während die restlichen 25 Kuxe sich im Besitze der Portland- Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart Aktiengesellschaft befinden. Durch einen Pachtvertrag mit der Gewerkschaft Marienstein wurde der gesamte Betrieb des Bergwerks ab 1. Januar 1931 auf die Ges. übergeführt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 000 000 RM in 2500 Aktien zu 400 RM. Vorkriegskapital: 1 250 000 M. Urspr. 1 Mill. M. Die G.-V. v. 13./3. 1909 beschloß Er- höhung um 250 000 M. – Weiter erhöht lt. G.-V. vom 23./8. 1920 um 1 250 000 M in 1250 Aktien zu 1000 M mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, übern. von den Portland-Cement- werken Heidelberg-Mannheim-Stuttgart, angeb. den bisher. Aktion. 625 000 M zu 107 %. – Lt. G.-V. v. 15./12. 1924 Umstell. des A.-K. von 2 500 000 M auf 1.000 000 RM dureh Abstempel. der 1000 M-Aktie auf 400 RM. Großaktionäre: Die Portland-Cementwerke Hei- delberg-Mannheim-Stuttgart besitzen die Mehrheit des A.-K. Industriebelastung: 188 500 RM. Hypothekar-Anleihe: 5 % Schuldverschreib. von 1920. Aufwert.-Betrag 10.20 RM für 1000 PM. Die Stücke wurden auf 10 RM abgestempelt und die Spitze von 0.20 RM wurde in bar abgelöst. Noch in Umlauf ult. 1932: 1470 RM. Kurs ult. 192 7–1932: 98, 74, 50, 58.50, 55*, – %. Notiert in München. Dividenden 192 7–1932: 5, 5, 5, 0, 0, 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundstücke 21 001, Geschäfts- und Wohn- gebäude 56 700, Fabrikgebäude und andere Baulich- Kkeiten 200 101, Industriebahnanlage 46 500, Maschinen und maschinelle Anlagen 92 601, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar 3; Beteiligungen: 312 043; Um- laufsvermögen: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 62 011, halbfertige Erzeugnisse 61 228, fertige Erzeugnisse 74 786, Wertpapiere 204, Hypotheken an abhängige Ges. 60 000, sonstige Hypotheken 3397, Forderung an ab- hängige Gesellschaft 409 109, Kasse 676, Verlustvortrag aus 1931 84 632, Verlust für 1932 86 969, (Bürgschaften 23 470). – Passiva: A.-K. 1 000 000, gesetzl. R.-F. 103 573, Verbindlichkeiten: Teilschuldverschreibungen 1470, Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaft 465 601, nicht erhobene Dividenden 738, nicht eingelöste Zinsscheine 580, (Bürgschaft. 23 470). Sa. 1 571 962 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1931 84 632, Löhne u. Gehälter 615 601, soziale Abgaben 105 241, Abschreibungen; a) auf An- lagen 48 749, b) auf Beteiligungen 2400, Zinsen 20 500, Besitzsteuern 20 629, sonstige Steuern 21 277, sonstige Aufwendungen 80 452. – Kredit: Ertrag aus Cement-, Kalk- u. Kohlenverkauf, nach Abzug der Aufwendung. für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 826 245, außerordentl. Erträge 1634, Verlust 171 601. Sa. 999 481 RM. Die Bezüge des Vorst. u. A.-R. betragen 21 500 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Im Berichtsjahr ging der Absatz an Cement und Kalk weiterhin zurück und erreichte damit den Tiefstand seit Bestehen des Werkes. Der Cementwerksbetrieb konnte aus diesem Grunde nur während einer Dauer von rund 6 Monaten durchgeführt werden. Kohlenförderung und Kohlen- absatz hielt sich dagegen fast auf gleicher Höhe wie im Vorjahre. Die Erlöse für unsere Produkte gingen aus den allgemein bekannten wirtschaftlichen Gründen nicht unwesentlich zurück. Demgegenüber konnten die Ge- stehungskosten nicht in gleichem Umfange gesenkt werden. Hierin sowie in der nur teilweisen Aus- nützung der Betriebsanlage ist der Betriebsverlust be- gründet. „Keramag“ Keramische Werke Aktiengesellschaft. 7/ Sitz in Meiningen. Verwaltung in Bonn, Meckenheimer Straße 01. (Börsenname: Keramag.) Verwaltung: vorstand: Gen.-Dir. Heinr. Runde, Bonn; Adolf Heubach, Ratingen; Hans Schlegelmilch, Wesel. Aufsichtsrat: Vors.: Bankdir. Ludwig Fuld (Deutsche Bank u. Disc.-Ges.), Mannheim; Stellv.: Joce- lyn Walker, Bonn; sonst. Mitgl.: Bankier Hans Arn- hold (Bankhaus Gebr. Arnhold), Berlin; Frank Hay- ward, London; John Slater, Eastbourne. Entwicklung: Gegründet: 9./3. 1917; eingetr. 10./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Zusatz „Keramag'. –— 1917 Er- werb der zwangsweise liqu. englischen Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen u. der engl. Steingutfabrik Alfred Johnson in Wesel sowie der liqu. Diamantsteingutwerke G. m. b. H. in Flörsheim a. M. 1928 bedeutende Erweiterungen. 1930 entstand ein Ver- lust von 455 407 RM. durch die zum größten Teil wieder abgestoßene Beteilig. an den miteinander verschmolze- nen Firmen der Bamberger, Leroi & Co. A.-G., Frank- furt a. M., u. der Tritonwerke A.-G. (vorm. Ferdinand Müller) in Hamburg. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton u. anderen keramischen Artikeln u. Handel mit solchen. Fabrikate: Die Ges. fabriziert in der Haupt- sache Material für sanitäre Einrichtungen. Das Roh- material wird von fremden deutschen Gewinnungs- quellen bezogen. Besitztum: .. Die Steingutfabrik Flörsheim a. M. unmittelbar an Main mit einem Areal von ca. 15 ha. Hier be- inden sich massive Geb., 10 große Brennöfen von 200 bis 250 cbm Inhalt u. eine Dampfmasch. von 500 PS.; eine elektr. Hochbahn dient zur Entlad. der auf dem Wasser ankommenden Kohlen u. Rohmaterialien. Ferner ist ein Verwalt.-Gebäude sowie eine Beamten- u. Arb.- Kolonie vorhanden. 2. Die Steingutfabrik in Wesel a. Rh., die ein bebautes Areal von ca. 6 ha. umfaßt. Das Werk hat 11 Brennöfen von je 200 cbm Inhalt sowie eine Dampfmasch.-Anl. von 200 PS. u. eig. Gleis- anschluß. Auch sind ein Verwaltungsgebäude und drei Beamtenwohnhäuser vorhanden. 3. Die Feuer- tonfabrik in Ratingen mit 20 Muffelöfen von je ca. 80 cbm Inhalt und einer Dampfmaschinenanlage von 200 PS. Zu diesem Werk gehören acht Arbeiter- Doppelwohnhäuser: und drei Beamtenwohnhäuser. Die Anlage umfaßt ein Areal von 20 ha und hat eigenen Gleisanschluß. 4. Beamtenwohnhäuser in Bonn. Gesamtgrundbesitz: 403 500 qm, davon u1d. 69 000 qm bebaut. Sonstige Mitteilungen: verbände: Die Ges. gehört dem Verband Kera- mischer Gewerke u. der Vereinigung deutscher Spül- waren- und Sanitätsgeschirrfabriken an. –— Ferner ist sie Mitglied der im Herbst 1932 gegründeten Syndikate: Verkaufssyndikat „Sanitäts-Keramik“ G. m. b. H. in Berlin und Verkaufssyndikat „Feuertonverkauf'' G. m. b. H., Heidelberg. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 20.75. – Der A.-R. erhält 10 % aus dem Rein- gewinn oder bei Absetzung besonderer Rücklagen 15 % neben einem Fixum. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin und Dresden: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Gebr. Arnhold; Berlin, Bonn, Dresden, Mannheim und Meiningen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.