Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. 1941 eigene Aktien (nom. 11 000 RM) 5268, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 915 809, Forderungen an abhängige und Konzern-Gesellschaften 231 380, Wechsel 90 434, Kasse einschl. Guthaben bei Votenbanken und Postscheckguthaben 20 089, andere Bankguthaben 478 134; Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 35 728. — Passiva: Grundkapital 19750 000, Sesetzl. R.-F. 400 000, andere R.-F. 250 000. Arbeiterwohlfahrtsfonds 2013, Pensions- und Unter- aützungsfonds für Beamte und Arbeiter 652 184, Ab- schreibungen auf Anlagevermögen 1 304 752; Verbind- lichkeiten: Anzahlungen von Kunden 5024, Verbind- ichkeiten auf Grund von Warenlieferungen u. Leistun- gen 185 800, unerhobene Dividende 783, Werksparkasse 212 307; Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 110 200, Gewinn 44 323. Sa. 6 697 386 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 1 672 350, soziale Abgaben 120 800, Abschrei- Gewinn (Reingewinn 1932 13 832 £ Gewinnvortrag aus 1931 30 490) 44 323*). – Kredit: Fabrikationserlös 2 488 504, Erträge aus Beteiligungen 3276, Zinsen 1717, außerordentliche Erträge 41 351, Gewinnvortrag aus 1931 30 491. Sa. 2 565 339 RM. *) Gewinn 44 323 RM £ Entnahme von 100 000 RM aus Sonderrücklage = zus. 144 323 RM (davon: Dividende 1389 560, Vortrag 4763). Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorstandes 63 500 RM. Im Geschäfts-Bericht 1932 wird das abgelaufene Jahr als außerordentlich schwierig bezeichnet. Der Kon- kurrenzkampf zwang, dem Druck der Käufer nachzu- geben. Verluste infolge des Baumwoll- und Garnpreis- rückganges waren unvermeidlich. Die Beschäftigung war stark schwankend. Der nicht bezifferte Umsatz ist mengenmäßig etwas gegenüber dem Vorjahr zurück- geblieben. Die wieder erheblichen Verluste bei der Kundschaft wurden voll abgeschrieben und für noch bungen auf Anlagen 98 875, andere Abschreib. 127 415, nicht feststehende durch Rückstellung Vorsorge ge- Besitzsteuern 140 897, sonstige Aufwendungen 360 678, troffen. Baumwollspinnerei am Stadtbach. Sitz in Augsburg, Stadtbachstraße 9. Verwaltung: Beteiligungen: vorstand: Dr. Friedrich von Pigenot, Walter Nestel. Aufsichtsrat: Vors.: Komm.-Rat Bankdir. Arnold Maser; Stellv.: Geh. Komm.-Rat Fabrikbes. Clemens Martini, Geh. Komm.-Rat Bankier Ernst Schmid, Do- mänendir. Alfred Schum, Rentier Dr. Carl GÖwinner, Komm.-Rat Friedr. Moser, Augsburg; Gutsbes. Ernst Forster, Eisenburg; Fabrikbes. Max Wirth, Küsnacht- Zürich; Fabrikbes. Hubert Wengle-Jenny, Goldbach bei Küsnacht-Zürich; Fabrikdir. Gottfried Dierig, Fabrik- dir. Julius Graf, Langenbielau. Entwicklung: Die Ges. wurde gegründet am 10./11. 1851. – 1927 Uebernahme der Baumwollspinnerei Senkelbach in Augsburg durch Fusion. — 1930–1932 Verlustjahre, Sanierung wurde durchgeführt. Zweck: Betrieb einer Baumwollspinnerei. Die Ges. ist die größte Baumwollspinnerei Deutschlands. Besitztum: Die Fabrik arbeitet in ihren drei Betrieben, Werk 1 Stadtbach-Spinnerei, Werk II Wertach-Spinnerei und Werk III Senkelbach-Spinnerei mit zusammen 311 814 Spindeln und ca. 2000 Arbeitern. Die 4 Dampfmaschi- nen und 2 Dampfturbinen liefern ca. 7000 P8S, dazu als Reserve 1 Diesel-Motor ca. 1900 PS. 5 Wasserkraft- anlagen liefern ca. 7000 PS, welche durch elektrische Kraftübertragung ausgenutzt werden. Für Arbeiter- vohnungen stehen 400 eigene Werkwohnungen zur Ver- fügung. sSonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges., die zum Debag-Konzern ge- bört, ist Mitglied des Vereins Süddeutscher Baumwoll- Industrieller. aSatzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 28./4. – Stimmrecht: 1 St.-Akt = 1 St:; 1 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., eventl. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsmäßige Tant. an Vorstand, 7 % Vorz.-Div. und Nachzahlung evtl. rückständiger Div., über die Verwendung danach noch verbleibenden Gewinnes beschließt die G.-V. auf Antrag des A.-R. Bei etwaigen noch folgenden Div.- Ausschüttungen haben vorweg die St.-Akt. bis zu 7 % Div. zu erhalten, an dem Rest sind die Vorz.-Akt. und St.-Akt. gleichberechtigt. Zahlstellen: Eigene Kasse; Augsburg: Bayer. Ypotheken- u. Wechsel-Bank; Deutsche Bank u. Dis- conto-Ges. Die Ges. besitzt mehr als die Hälfte des A.-K. der Mechanischen Weberei am Fichtelbach. Diese Ges. wurde 1931 saniert. Von den übernommenen nom. 560 000 RM neuen Aktien (bei einem A.-K. von 600 000 RM) hat die Ges. ult. 1932 295 000 RM an die Chri- stian Dierig A.-G., Langenbielau, abgetreten. Die Ges. besitzt ferner ca. % des A.-K. (3 200 000 RM) der Augsburger Lokalbahn A.-G., welcher Besitz als dauernde Anlage betrachtet wird. Statistische Angaben: Aktienkapital: 5 400 000 RM in 9500 St.-Akt. und 4000 Vorz.-Akt. zu 400 RM. Die Vorz.-Akt. erhalten bis zu 7 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungspflicht und evtl. Superdiv.; im Falle einer Liqu. Vorbefriedigung zu 110 % und nach Rückzahlung von 100 % des St.-Akt.- Kapitals gleichmäßigen Anteil mit den St.-Akt. Die Vorzugsrechte können nach Ablauf des Geschäftsjahres 1938 gegen Entschädigung von 20 % des Nominalbetrags der Vorz.-Akt. abgelöst werden. Urspr. 900 000 fl., erhöht 1912 auf 4 200 000 M in 2100 St.-Akt. zu 2000 M, ferner erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1920 auf 9 000 000 M durch Ausgabe von 4200 Inh.-St.- Aktien zu 2000 M u. 300 6 % Nam.-Vorz.-Akt. zu 2000 M. Kap.-Umstellung lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von 9 000 000 M auf 4 208 400 RM derart, daß der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher 2000 M auf 1000 RM bzw. 28 RM herabgesetzt wurde. Die Vorz.-Akt. wurden per Ende 1925 gekündigt u. zurückgezahlt. – Die G.-V. v. 20./4. 1932 beschloß zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. von 4 200 000 RM auf 1 616 000 RM durch Einzieh. von nom. 160 000 RM eigener Aktien sowie Herabsetz. des Nenn- betrages der verbleibenden Aktien von 1000 RM auf 400 RM u. Auflös. des R.-F.; sodann beschloß die gleiche G.-V. Erhöh. des A.-K. von 1 616 000 RM um 2 184 000 Reichsmark auf 3 800 000 RM durch Ausgabe von 5460 Akt. zu 400 RM, div.-ber. ab 1./1. 1932. Den Aktionären wurde ein Bezugsrecht derart eingeräumt, daß auf 400 RM herabgesetzte (bzw. 1000 RM nicht herabgesetzte) Aktien nom. 400 RM neue Aktien zu 103 % bezogen werden konnten. Die restl. Aktien standen zur Verf. des Vor- standes. — Zulassung des herabgesetzten und wieder er- höhten A.-K. an der Augsburger Börse im Juli 1933 be- antragt. – Lt. G.-V. v. 28./4. 1933 erhöht um 1 600 000 Reichsmark 7 % Vorz.-Akt., div.-ber. ab 1./7. 1933, zu 110 % ausgegeben. Großaktionäre: Nom. 2.1 Mill. RM Akt. ging April 1931 an die Deutsche Baumwoll-A.-G. Osnabrück (Hammersen-Dierig-Konzern) über. Diese Ges. besitzt jetzt mehr als drei Viertel der St.-Akt. Kurs der St.-Akt. ult. 192 7–1932: 275, 130, 75, 70*, 34 %. In Augsburg notiert. Dividenden 1927–1932: 12, 12, 0, 0, 0, 0 %. Produktion 1927–1932: 7 572 096, 7 471 538, 5 310 285, 5 569 965, 5 005 249, 7 727 799 kg Garn, aus 37 237, 37 119, 25 264, 26 490, 23 997, 37 666 Ballen Baumwolle. 7 263,