Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. 2039 610 Buntgardinenweberei, dagegen in Bernsgrün vorzugsweise Madrasweberei betrieben. – Zum Betriebe fienen. 66 Tüllmaschinen mit ca. 50 dazugehörigen Hiltsmaschinen, etwa 100 mechanische Webstühle; der Inrieb erfolgt größtenteils elektrisch durch Einzel- natoren, sowie mit einer 220 PS Hoch- und Nieder- puck-Dampfmaschine, mit Drehstromgenerator für 10 kW. 2 Zweiflammenrohrkessel mit 170 qm Heiz- läche sind vorhanden. Davon unabhängig ist der Betrieb zur Reserve noch an das Netz der Ueberland- zentrale Plauen angeschlossen. – Beschäftigt werden (d. 100 Angestellte und Arbeiter, außer etwa 30 Heim- arbeiterinnen. Kapital: 600 000 RM in 6000 Akt. zu 100 RM. (Im ßesitz der Ges. waren am 31./12. 1932 nom. 26 500 RM eigene Akt.) – Vorkriegskapital: 1 122 000 M. Urspr. 1 250 000 M in 1250 St.-Akt. 1913 Zusammen- fegung des A.-K. auf 1122 000 M. 1919 Erhöh. um 997 000 M u. nochmals um 691 000 M, 1920 um 2 000 000 Mark, 1921 um 2 000 000 M,. 1922 um 3 000 000 M, 1923 um 10 500 000 M. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. /12. 1924 unter Umwandl. der 750 Vorz.-Akt. in St.- Akt. von 20 Mill. M auf 1 600 000 RM (25: 2) in 20 000 Aktien zu 80 RM. Zwecks Beseitigung der Unterbilanz ber 31./12, 1928 beschloß die G.-V. v. 24./9. 1929 Herab- sctz. des A.-K. von 1 600 000 RM auf 600 000 RM durch zusammenleg. von 10 alten Aktien zu 80 RM auf 3 neue Aktien zu 100 RM. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 27/6. – Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. weitere Rückl., 4 % Div., 10 % fant. an A.-R. (außerdem je Mitgl. eine feste Vergüt. von 750 RM, zuzügl. einmal 750 RM), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grund- stücke 35 000, Wohnhäuser 37 000, Fabrikgebäude 178 000, Maschinen 245 000, Werkzeug und Inventar 2000, Fuhrpark 3000, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 34 353, halbfertige Erzeugnisse 47 852, fertige Ware 25 557, eigene Aktien (265 Stück à 100 RM nom.) 2650, geleistete Anzahlungen 836, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 63 492, Wechsel 579, Schecks 416, Kasse und Postscheck 2401, Verlustvorftrag per 1./1. 1932 148 641, Verlust im Geschäftsjahr 1932 1750. passiva: A.-K. 600 000, Reservefonds 60 000, Rück- stellungen auf Kundenforderungen 13 128, Anzahlungen von Kunden 518, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 37 387, Wechsel-Ver- bindlichkeiten 6500, Verbindlichkeit. gegenüber unserer Bank sowie der Treuhandverwaltung für das deutsch- niederländische Finahzabkommen G. m. b. H., Berlin 108 571, Rechnungsabgrenzungsposten 2423. Sa. 828 527 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lust-Vortrag per 31./12. 1932 148 641, Löhne und Ge- hälter 120 793, soziale Abgaben 8440, Abschreibungen auf Anlagen 22 089, Abschreibungen auf Kunden- forderungen 13 900, Zinsen 15 919, Besitzsteuern 5751, sonstige Unkosten 76 498. – Kredit: Fabrikations-Ueber- schuß 240 020, Mietzins- und Grundstücks-Ertrag 21 620, Verlust-Vortrag per 1./1. 1932 148 641, Verlust 31./12. 1932 1750. Sa. 412 031 RM. Die Bezüge des Vorst. u. A.-R. beliefen sich 1932 auf 16 050 RM. Kurs: Notiz in Berlin am 6./3. 1930 eingestellt. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Plauen i. V.: Commerz- und Privat-Bank; Berlin: Abraham Schlesinger. oberwiehler Kunstwollfabrik Carl Hans & Co., Akt.-Ges. Sitz in Oberwiehl (Bez. Köln). vVorstand: Dr. G. A. Walter. Aufsichtsrat: Vors.: Carl Hans sen., Oberwiehl; Frau Anna Hans, Frau Dr. Grete Walter, Oberwiehl. Gegründet: 1899 als o. H.-G.; seit 1./1. 1923 Akt.-Ges.; eingetragen als Akt.-Ges. 18./8. 1923. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Kunstwollen und Kunstbaumwolle aller Art und daraus hergestellter Erzeugnisse, Färberei, Carbonisiererei, Lumpensortier- austalt, Spinnerei, insbesondere Fortführung der 1899 gegründeten Firma „Oberwiehler Kunstwollfabrik Carl Hans & Co.' Turbinenanlage von 180 PS, dazu 450 PS Elektromotor-Kraft. Kapital: 300 000 RM in 500 Nam.-Akt. zu 600 RM. Urspr. 10 Mill. M, übern. von den Gründern zu pari. umgest. lt. G.-V. v. 19./4. 1924 im Verh. 100: 8 auf 300 000 RM in 500 Akt. zu 600 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 29./4. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., event. besond. Rückl., 4 % Div., höchstens 10 % Tant. an Vorst., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlagekap.: Grundst. 8650, Geb. 170 000, Mobilien 3000, Masch. 70 000, Werkzeug 200, Kratzen 6000, Riemen 2000, Elektro- anlagen 8000, Fuhrpark 2800; Betriebskapital: Kasse-, Postscheck-, Reichsbankgiro-Guthaben 788, Schecks und wWechsel 1510, Debitoren 97 378; Warenlager: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 38 392, Halbfertig- und Fertig- waren 83 987, (Avalkonto 3000). – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 30 000, Werkerhaltungskonto 10 000; Kreditoren: Offene 40 359, Akzepte 24 987, Banken 56 035, Landes- bankdarlehn (Restbetrag) 19 207, Konto verschiedene Verbindlichkeiten 1196, Gewinnvortrag aus 1931 7738, Reingewinn 1932 3183, (Avalkonto 3000). Sa. 492 705 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Löhne 72 417, soziale Lasten 8090, Handlungsunkosten 8907, Gehälter 27 031, Steuern 14 281, Zinsen u. Dekort 12 272. Vertreter-Provisionen 5193, Reparaturen 1021, Ver- sicherung 5813; Betriebsunkosten: Kohlen, Strom, Farbe, Oele, Frachten usw. 71 804,; Abschreib. 16 302, Gewinn 10 921. – Kredit: Fabrikationskonto einschl. Gewinn- vortrag 253 002, Kursdifferenzenkonto 1052. Sa. 254 054 Reichsmark. Dividenden 1927–1932: 4. 6, 6, 0, 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Johs. Girmes & Co. Aktiengesellschaft in Oedt (Rheinland). Sitz in Oedt bei Krefeld. Verwaltung: Vorstand: Dr. Hans v. d. Upwich, Krefeld; Th. Rüppers, Oedt. 80 flufsiehtsrat: Vors.: Hermann Lange, Krefeld; 1 v.: Dr. Ulrich Doyé, Krefeld; sonst. Mitgl.: Dr. 3 Dörner, Köln; Franz Koenigs, Amsterdam; Otto „... Bankier J. H. von Stein (Bankhaus . tein), Köln; Dr. Ferdinand Heinz, Wuppertal- zarmen. Entwicklung: lersscgründet: 21./12. 1904 als A.-G. Die Ges. ist Iebasse efen aus der seit 1879 bestehenden Firma Iannes Girmes & Co. — Die Ges., die mit ihren Erzeugnissen stark am Export beteiligt ist, gliederte sich im Laufe der Jahre verschiedene Tochterges. und Beteiligungen an. –— 1923 Aufnahme einer Auslands- Anleihe. – Als Folge der Wirtschaftskrise zeigte sich bei der Ges. ein starker Umsatz-Rückgang, der Be- triebsstillegungen nach sich zog. Sinkende Rohstoff- preise, Konjunkturverluste, Zölle und Devisenbe- schränk. führten die Ges. 1932 zu Sanierungsverhand- lungen mit ihren Banken. Bei den vielseitigen Kon- zernverflechtungen waren diese Verhandlungen außerordentlich schwierig und führten erst Anfang Sept. 1932 zu einem befriedigenden Abschluß. Auch die Obligationäre mußten erhebliche Opfer bringen, ebenfalls die Aktionäre (A.-K. wurde im Verh 10:1